Die Ruhr ist zentraler Bestandteil des Ruhrgebietes und namensgebend für diese Region. Sie wurde bereits früh für die Schifffahrt ausgebaut und industrialisiert. Das Fließgewässer hat eine Länge von über 120 Kilometern und mündet bei Duisburg in den Rhein. In seinem Lauf finden sich immer wieder Querverbauungen und somit Stauseen. Die Ruhr gilt als beliebtes Naherholungsgebiet und auch das Angeln an der Ruhr ist ein spannendes Erlebnis. Beim Angeln an der Ruhr kannst Du über 20 Fischarten fangen. Dabei unterscheiden sich die Arten im Ober-, Mittel- und Unterlauf der Ruhr erheblich. Deshalb gilt es hier die richtige Angelstrecke zu wählen, um dem gewünschten Zielfisch auf Schuppen rücken zu können. Alle wichtigen Infos zum Angeln an der Ruhr erhältst Du in diesem Beitrag.
Fischbestand der Ruhr
Im Mittellauf und Unterlauf der Ruhr kommen rund 30 Fischarten vor. Dazu zählen vor allem Friedfische wie Brassen, Rotaugen, Schleien und Döbel, aber auch Räuber wie Barsche und Hechte sind vertreten. Wanderfischarten wie Meerforellen, Lachse und Maifische kommen saisonal vor, sind aber eher selten. Auch einige eingeschleppte Arten, wie die Grundel, sind vorhanden. Durch eine stetige Verbesserung der Wasserqualität haben sich hier allerdings wieder Fische angesiedelt, die einst durch die Industrialisierung verdrängt wurden. Dazu zählen beispielsweise Flussneunaugen. Zum Teil wurden die Stauhaltungen auch mit Fischtreppen ausgestattet und machen den Fluss somit teilweise durchwanderbar. Federführend war hier vor allem die Ruhrfischereigenossenschaft. Diese führt auch Fischbesatz durch und kümmert sich um Wiederansiedelungsprojekte von Lachsen oder Quappen.
Angelinfos zur Ruhr
Die Ruhr ist ein Nebenfluss des Rhein in Nordrhein-Westfalen. Sie ist der namensgebende Fluss der Ruhrpott Region, welche für Bergbau und ein hohes Maß an Industrialisierung bekannt ist. Darunter hat auch die Wassergüte stark gelitten doch ein dichtes Netzwerk an Kläranlagen sowie Maßnahmen zur Renaturierung haben die Qualität des Wassers inzwischen wieder deutlich verbessert. Deshalb findet man heute wieder mehr als 20 Fischarten und Rundmäuler in der Ruhr. Im Oberlauf leben sogar Bachforellen, Äschen und Barben. Während an der mittleren und unteren Ruhr von Aal bis Zander alle Fischarten leben die das Anglerherz begehrt.
Beliebte Angelstrecken an der unteren Ruhr
Die untere Ruhr ist ein beliebtes Angelrevier mit gutem Fischbestand wobei vor allem Karpfen, Wels und Zander viele Angler an Wasser locken. Zudem fließt die Ruhr hier durch dicht besiedelte Ballungsräume mit vielen interessanten Strukturen wie Brücken, Wehre und Schleusen. Dabei liegen die beliebten Hotspots der Ruhr bei Witten, Hattingen, Essen und bei Mühlheim.
Große Teile der Unteren Ruhr werden durch die Interessengemeinschaft der Fischervereine Untere Ruhr e.V. bewirtschaftet. Angelkarten bekommt man in Angelgeschäften oder auch Online. Laut IG-Gewässerordnung darf mit drei Angelruten mit je einem Haken geangelt werden. Die Nutzung von Booten ist untersagt. Bootsanleger dürfen zum Angeln nicht betreten werden. Die Nutzung einer Köderfischsenke mit einer Größe von einem Quadratmeter ist gestattet. Auf der Strecke gibt es einige, teils saisonale, Angelverbotszonen. Das Angeln an der Ruhr, in den Landschafts- und Naturschutzgebieten der Saarner Aue sind Sonderregelungen zu beachten. Infos findet man auf der Website der Interessengemeinschaft.
Ruhr bei Witten
Ruhr bei Hattingen
Ruhr bei Essen
Ruhr bei Mülheim
Weitere Strecken zum Angeln an der Ruhr
An der Ruhr gibt es viele interessante Angelstrecken zu entdecken, wobei die Ruhrtäler und die Hagener Mulde eine ganz besondere Angelkulisse bieten. Oberhalb von Arnsberg bildet der Fluss ein interessantes Durchbruchstal mit schönen Mäandern und idyllischen Angelplätzen. Und die Ruhr hat noch viel mehr zu bieten. Deshalb findest du hier eine Liste mit allen Angelstrecken an der Ruhr, damit du schnell eine passende Strecke findest.
Ruhr bei Arnsberg
Ruhr bei Bochum
Ruhr bei Duisburg
Ruhr bei Freienohl
Ruhr bei Fröndenberg
Ruhr bei Hagen und Herdecke
Ruhr bei Hüsten
Angelstrecken an der Oberen Ruhr
Wenn Du an der oberen Ruhr angeln möchtest kannst Du dich vor allem auf Bachforellen, Äschen sowie Döbel und Barben einstellen. Dabei handelt es sich um den Flusslauf in der Sauerländer Senke. Hier finden Forellenangler interessante Angelstrecken zwischen Bestwig und Oeventrop. Doch einige Bereiche sind nur fürs Fliegenfischen freigegeben. Daher gilt es sich vorab zu den Strecken zu Informieren. Deshalb haben wir alle Angelstrecken der oberen Ruhr hier für dich zusammengestellt.
Ruhr bei Bestwig
Ruhr bei Freienohl
Ruhr bei Meschede
Ruhr bei Oeventrop
Talsperren entlang der Ruhr
Entlang der Ruhr finden sich eine Reihe an Talsperren. Diese liegen am südlichen Rand des Ballungsraums im Ruhrpott. Im Vergleich zu den großen Talsperren der Ruhrzuläufe wie der Möhnesee, die Biggetalsperre oder die Sorpetalsperre, sind die Stauseen direkt an der Ruhr eher kleiner.
- Hengsteysee: Am Hengsteysee kann man vor allem mit Karpfen, Hecht und Waller rechnen. Allerdings ist es nicht ganz leicht einen guten Spot zu finden. Die Bewirtschaftung erfolgt über den Sportfischereiverein Hagen Herdecke und Umgegend. Gastkarten sind erhältlich.
- Harkortsee: Der Harkortsee liegt in einer ausgeprägten Schleife der Ruhr. Das 145 Hektar große Gewässer ist recht flach, aber fischreich. Die Bewirtschaftung erfolgt über den Sportfischerei-Verein Hagen, Herdecke und Umgegend.
- Kemnader See: Der Kemnader See gilt als sauberes Angelgewässer und hat einen hervorragenden Fischbestand. Die Bewirtschaftung erfolgt durch den Sportfischereiverein Witten und der ASV Bochum Ruhr. Gastkarten sind für den Kemnader See erhältlich.
- Baldeneysee: Am Baldeneysee muss man durchaus mit einem recht hohen Angeldruck rechnen. Allerdings erfolgt auch regelmäßiger Besatz durch den Fischereiverein Essen e.V. Angelkarten für Gäste sind erhältlich.
Die Stauseen entlang der Ruhr – hier der Baldeneysee – sind tolle Naherholungsgebiete im Ruhrgebiet und lohnen auch zum Angeln.
Beliebte Angelmethoden an der Ruhr
Das Spinnfischen ist wohl die beliebteste Angelmethode an der Ruhr, denn hier locken Barsche, Hechte und Zander. Mit Kunstködern lassen sich auch größere Welse überlisten. Außerdem sollte man als Angler an der Ruhr immer möglichst flexibel sein und einen Platzwechsel nicht scheuen. Denn hier sind viele Angler unterwegs, so dass es immer wieder neue Ecken und Angeltechniken zu entdecken gibt.
An der Ruhr kannst du eigentlich mit allen Angelmethoden angreifen, denn hier gibt es gemütliche Stellen zum Ansitzangeln aber auch Strecken zum Spinn- und Fliegenfischen. Im Mittel- und Unterlauf können Friedfischangler mit der leichten Posenmontage an ruhigen Stellen angeln. Ebenfalls beliebt ist hier das Angeln mit der Futterkorb-Montage. Aber Karpfenangler können auch den Rodpod mit schweren Grundruten bestücken und die kapitalen Karpfen überlisten.
Neben naturbelassenen Abschnitten bietet die Ruhr natürlich auch vielerorts industriellen Charme.
Angelkarten für die Ruhr
Die Ruhr wird von mehreren Vereinen und Genossenschaften bewirtschaftet. So ist die Ruhrfischereigenossenschaft für die untere Ruhr zuständig. Dabei handelt es ich um einen Verbund von mehreren Vereinen. Dadurch können Vereinsmitglieder an der Vereinsstrecke der Ruhr angeln und mit der Jahreskarte auch über die Vereinsgrenzen hinaus. Im Mittel- und Oberlauf sind kleinere Vereine für die Bewirtschaftung zuständig. Hier sind die Angelkarten in der Regel nur für die Vereinseigene Ruhrstrecke gültig. Detailliertere Infos zu den einzelnen Strecken und Bewirtschaftern sowie zur Verfügbarkeit von Gastkarten findest Du auf den Gewässer-Detailseiten.
→ Hier gehts zur Liste der Angelstrecken an der Ruhr.
Die Ruhr bietet teils sehr idyllische Bereiche. Wer zur Erholung angeln geht, ist hier also genau richtig.
FAQs zum Angeln an der Ruhr
Angler, die an der Ruhr angeln möchten, stellen sich immer wieder dieselben Fragen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Fragen rund um das Angeln an der Ruhr beantwortet:
Wo kann man an der Ruhr gut Angeln?
- Die Ruhr ist ein langer Fluss und bietet viele tolle Angelstrecken. Beliebt bei Zander- und Barschanglern ist etwa die Ruhr bei Duisburg im Unterlauf. Im Oberlauf hingegen können Angler eher Bachforellen, Äschen und auch Döbel sowie Barben erwarten. Auch der Mittellauf, etwa bei Hagen ist interessant. Zudem bietet die Ruhr viele Stauseen.
Was für Fische gibt es in der Ruhr?
- In der Ruhr gibt es nahezu alle in Mitteleuropa vertretenen Süßwasserfischarten. Im Oberlauf findet man strömungsliebende Arten wie Salmoniden, Döbel und Barben. Im Mittellauf dominieren Hechte und Karpfen, während der Unterlauf gut für Barsch und Zander ist. Weißfische sind in der Ruhr natürlich überall präsent.
Wo kann man in Essen gut Angeln?
- Südlich von Essen liegt der Baldeneyesee, eine Stauhaltung der Ruhr. Der See eignet sich gut zum Angeln in Essen. Aber auch rund um das Spillenburger Wehr findet man gute Angelspots.
Mindestmaße und Schonzeiten an der Ruhr
Die Ruhr fließt in NRW und somit sind als Richtlinie die gesetzlichen Mindestmaße und Schonzeiten in NRW zu beachten. Darüber hinaus können aber Bewirtschafter einzelner Ruhrabschnitte spezielle Mindestmaße und Schonzeiten festlegen, die dann zwingend beachtet werden müssen. Eine Reihe von Fischarten sind hier auch ganzjährig oder eben überhaupt nicht geschont. Meistens stehen die Regelungen auf der jeweiligen Angelkarte. Alternativ kann man sich direkt beim Bewirtschafter informieren. Gleiches gilt für Bag-Limits. Gerade im Oberlauf, wo viel auf Salmoniden geangelt wird, dürften die Regelungen hier deutlich strenger sein. Eine Übersicht zu den geltenden Bestimmungen findest Du hier:
Schonzeiten und Mindestmaße in NRW
Fischart | Schonzeit Beginn | Schonzeit Ende | Mindestmaß |
Aal* | 01.10. | 01.03. | 50 cm |
Aland | – | – | 25 cm |
Bachforelle | 20.10. | 15.03. | 25 cm |
Barbe | 15.05. | 15.06. | 35 cm |
Hecht | 15.02. | 30.04. | 45 cm |
Karpfen | – | – | 35 cm |
Nase | – | – | 30 cm |
Schleie | – | – | 25 cm |
Seeforelle | 20.10. | 15.03. | 50 cm |
Seesaibling | 20.10. | 15.03. | 30 cm |
Zander | 01.04. | 31.05. | 40 cm |
Quappe* | 15.12. | 28.02. | 35 cm |
* Die Aal-Schonzeit gilt nur im Rheinhauptstrom und nicht für die Nebengewässer.
* Quappen dürfen im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekt in NRW in bestimmten Gewässern beangelt werden. Die Sondergenehmigung zum Angeln auf Quappen bezieht sich auf folgende Gewässer: Lippe, Ems, Ruhr, Vechte, Berkel, Dinkel, Möhnetalsperre, Hennetalsperre, Auensee bei Wesel, Bänischsee bei Rheda-Wiedenbrück, gesamtes Westdeutschen Kanalnetz. Die Entnahme Menge ist auf zwei Exemplare begrenzt. Die Fänge müssen dem Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. gemeldet werden.
Folgende Arten unterliegen an der Ruhr keiner Schonzeit und keinem Mindestmaß. Trotzdem ist nicht ausgeschlossen, dass einzelne Bewirtschafter gewisser Gewässerabschnitte an der Ruhr trotzdem Fangverbote für bestimmte Arten aussprechen. Dies ist in der Regel auf der Angelkarte vermerkt.
- Barsch
- Binnenstint
- Brasse
- Döbel
- Giebel
- Goldfisch
- Graskarpfen
- Güster
- Kaulbarsch
- Marmorkarpfen
- Rotauge
- Rotfeder
- Schwarzer Zwergwels
- Silberkarpfen
- Sonnenbarsch
- Ukelei
- Zwergwels
Folgende Arten sind in NRW und auch an der Ruhr ganzjährig geschützt und dürfen nicht beangelt werden:
- Bitterling
- Elritze
- Finte
- Groppe/Koppe
- Lachs
- Maifisch
- Meerforelle
- Moderlieschen
- Neunaugen (alle Arten)
- Nordseeschnäpel/Wandermaräne
- Schlammpeitzger
- Schmerle
- Schneider
- Steinbeißer
- Stichling
- Stör
- Zwergstichling