Lachs - Fängerin: Mireille Richter

Lachs - Fängerin: Mireille Richter

Lachs

Der Atlantische Lachs (Salmo salar) gehört der Gattung Salmo. Es handelt sich um einen anadromen Wanderfisch, der im Meer lebt und zum Laichen die Flüsse hoch wandert. Früher war der Lachs in Mitteleuropa häufig, bis er durch die Verbauung der Flüsse verschwand. Mittlerweile können Lachse begrenzt wieder aufsteigen. In der Ostsee und auch in verschiedenen Flüssen bspw. in Dänemark und in Skandinavien lassen sich Lachse auch beangeln.

Aussehen

Der Atlantische Lachs ähnelt in seiner Erscheinung der Meerforelle. Der Kiefer ist kräftig bezahnt und die Mundspalte reicht bis hinter das Auge. Während des Laichaufstiegs bildet sich bei männlichen Lachsen ein knorpeliger Haken am Ende des Unterkiefers, der sogenannte Laichhaken. Auch die Schwanzflosse ist etwas konkav ausgebuchtet und die Rücken- und Bauchflossen befinden sich etwa in Körpermitte. Der atlantische Lachs hat 120 bis 130 Schuppen entlang der Seitenlinie. Die Körperfärbung variiert je nach Alter des Fisches. Jungfische sind dunkel mit leichten Querstreifen, während sie sich ab einer Größe von ca. 15 Zentimeter in sogenannte Blanklachse mit silbrigen Flanken verwandeln. Laichreife Tiere sind oft ziemlich dunkel gefärbt und haben große schwarze und rötliche Flecken. Die Unterseite der Männchen ist rötlich und die Seiten marmoriert.

Verbreitung und Lebensraum

Die Verbreitung des Atlantischen Lachses liegt im Nordatlantik und seinen angrenzenden Meeren, in Nordamerika sowie im arktischen Russland, bis ins nördliche Portugal und in der Ostsee. In Deutschland sind sie mittlerweile wieder in den großen Flussgebieten, wie dem Rhein oder der Elbe und seinen Zuflüssen, zu finden. Noch vor einigen Jahrzehnten zogen Lachse zu Tausenden den Rhein und andere Flüsse hinauf zu ihren Laichgebieten, die vorrangig in den oberen Teilen der Seitengewässer lagen. Der Lachs galt als der wichtigste Brotfisch für die Berufsfischer.

Größe

Der Lachs ist in der Regel zwischen 60 Zentimeter und einen Meter lang, selten jedoch auch bis zu 1,50 Meter. Im Durchschnitt wiegt ein Lachs ungefähr fünf Kilo, kann aber auch ein Gewicht von bis zu 40 Kilo erreichen. Die Lebenserwartung des Lachses beträgt in der Regel zehn Jahre. Dabei verbringt er je nach Gebiet einige Jahre im Süßwasser als Smolt. Im Meer bleibt er meist um die zwei bis drei Jahre. In dieser Zeit wächst er jedoch am meisten.

Ernährung

Smolts, also Junglachse im Süßwasser, ernähren sich zunächst von Insekten, Würmern und Kleinkrebsen. Mit der Zeit entwickeln sie sich zum Räuber und ernähren sich von kleineren Fischen. Im Meer schwimmen sie weite Strecken umher und jagen Heringe, Sprotten und andere Kleinfische sowie Krebstiere. Die hauptsächliche Nahrungsquelle im Meer besteht aus Fischen und Garnelen.

Vermehrung

Der Atlantische Lachs kehrt während der winterlichen Laichzeit von Oktober bis Januar instinktiv in seine Ursprungsgewässer zurück. Dabei meistert er Hindernisse von bis zu zwei Metern Höhe. Während seiner Laichwanderung stellt der Lachs die Aufnahme von Nahrung ein. Die Aufstiegszeiten variieren je nach Alter und Größe der Fische.

Im Oberlauf der Gewässer graben die Rogner auf Kiesbänken eine Laichgrube von 15 bis 30 Zentimeter Tiefe. Sobald die Grube bereit ist, kommt der Milchner heran und gemeinsam geben die Fische Milch und Eier in die Grube. Die Eier werden anschließend mit Kies bedeckt. Die meisten Elterntiere sterben danach ab, nur sehr wenige Lachse wandern ins Meer zurück und laichen ein weiteres Mal.

Die frisch geschlüpften Lachse ernähren sich erstmal von ihrem Dottersack und verbringen dann meist ein bis drei Jahre im Süßwasser. In dieser Zeit ernähren sie sich von Kleinen Krebsen und Insekten. Als Smolts schwimmen sie dann wieder Richtung Meer. Dort bleiben sie bis zu vier Jahre. Erst dann treten sie die Laichwanderung zurück in die Flüsse an.

Angeln auf Lachs

Der Atlantische Lachs in der Ostsee hat seine Laichflüsse vorrangig in Norwegen und Schweden. Nach wenigen Jahren im Süßwasser schwimmt er als Smolt in die Ostsee. Die Ostsee dient als natürliches Futterrevier und in der Ostsee lassen sich die Lachse auch am besten beangeln.

Lachsangeln in Deutschland

Das Lachsangeln in Deutschland ist rund um die Ostseeinsel Rügen weit verbreitet. Die Bestände sind stabil. Vor allem auf mittelgroße Lachse bis zu rund einem Meter Länge ist das Angeln auf Lachs aussichtsreich. Rügen bietet sich als idealer Ort für Schlepptouren an. Sowohl im Hafen Schaprode als auch in Glowe haben sich Charterunternehmen und Guides angesiedelt, die Anglern ihre Dienste anbieten. Beide zählen zu den wichtigsten Ausgangshäfen auf der Insel. Diese Anbieter verfügen über hochseetaugliche Boote und die erforderliche Sicherheitsausrüstung. Die Anbieter wissen, wann und wo die besten Fangaussichten bestehen und haben das passende Schleppangelgerät an Bord. Eine Tagescharter kostet meist wenige hundert Euro und kann problemlos mit mehreren Freunden geteilt werden. Ein hochseetüchtiges Angelboot mit voller Schleppausrüstung selbst zu unterhalten und das gesamte Jahr im Hafen liegen zu haben und zu versichern, ist relativ kostspielig. Charter- und Guidingtouren sind daher eine sinnvolle und wirtschaftliche Alternative.

Angler, die trotzdem ein eigenes Boot möchten, haben natürlich deutlich mehr Möglichkeiten und Herausforderungen zu meistern. Es ist etwas ganz anderes, die Wahl des Reviers, des Köders und der Angeltaktik selbst zu treffen und dann mit einem großen Lachs beglückt zu werden. Ein Boot, das für die See geeignet ist, sollte mindestens fünf bis sechs Meter lang und mit einem Motor von rund 50 PS oder mehr ausgestattet sein. Ein tiefer V-Rumpf ist erforderlich, um dem Seegang der Ostsee standhalten zu können.

Die Lachse finden wir in der Ostsee verteilt, oft in Begleitung von Heringsschwärmen. Ein grober Anhaltspunkt ist der Tiefwasserbereich zwischen Südschweden und den Inseln Rügen und Bornholm. Als Schleppangler hat man auf der freien Ostsee die größten Erfolgschancen. Wir befinden uns in einer Entfernung von 10 bis 15 Kilometern vor der deutschen Küste, entlang der 40-Meter-Linie. Die beste Zeit zum Lachsangeln liegt in den Monaten Dezember bis Mai, besonders vor der Nordküste Rügens. Wo genau man seinen Köder präsentieren muss, erfährt man in den Häfen oder indem man sich an den anderen Booten orientiert. Die besten Orte, um Lachse zu fangen, sind diejenigen, an denen sich Futterfische sammeln. Dabei handelt es sich entweder sichtbare Strömungs- und Krautkanten oder andere Strukturen unter Wasser. Indem man die Seekarten genau studiert und die Schlepprouten so plant, dass man Wracks, Steine und Kanten gezielt abfährt, kann man die Chancen erhöhen, einen der Lachse zu erbeuten.

Das Wetter spielt eine große Rolle beim Lachsangeln. Bei optimalen Bedingungen sind die Chancen auf einen erfolgreichen Fang viel höher. Ein wochenlanger stabiler Wetterverlauf mit konstanten Winden ist ideal für Lachse.

Schleppangeln auf Lachs

Das Schleppen ist die erfolgreichste Methode zum Lachsangeln. Es ermöglicht, große Wasserflächen nach aktiven Fischen abzusuchen und gleichzeitig mehrere Köder in verschiedenen Tiefen anzubieten. In der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern sind allerdings nur drei Ruten pro Angler erlaubt. Gefischt wird mit Downriggern, Scherbrettern oder Tauchscheiben. Die Funktion dieser Hilfsmittel lässt man sich am besten einmal von den Profis vor Ort oder im Angelladen des Vertrauens erklären. 

Beim Schleppen auf Lachs werden in der Regel mindestens sechs Ruten ausgelegt. Die verschiedenen Auslegehilfen ermöglichen es, einen Fisch zu drillen, ohne die anderen Ruten einholen zu müssen. An den Downrigger kommen dabei kürzere, weichere Ruten, an die Scherbretter längere und härtere Ruten. Ob man lieber zur Multirolle oder zur Stationärrolle greift, ist eine Sache des Geschmacks. Wen das Schleppen fasziniert und  wer öfter zum Trollen geht, stellt auf die robustere Multirolle um. Wichtig bei der verwendeten Rolle ist eine einwandfrei funktionierende Bremse sowie ein Schnurfassungsvermögen von mindestens 300 bis 400 Metern einer 0,45er Monofilen Schnur.

→ Hier gehts zum Beitrag Trollingruten zum Meeresangeln

Beim Schleppen werden Wirbel mit sehr hohen Tragkräften verwendet. Die Wirbel haben vor allem die Aufgabe, dem Drall, der bei rotierenden Spinnködern entsteht, so lange wie möglich entgegenzuwirken. An die Köder kommen nur hochwertige Drillinge oder Einzelhaken. Bei den Haken sollte nicht gespart werden, da diese bei den wirkenden Kräften natürlich nicht aufbiegen dürfen. Als Köder dienen vor allem Blinker und Wobbler, die bei einer Geschwindigkeit von 2 bis 6 Km/h sauber und konstant laufen.

Wenn man einen Biss bekommt, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die anfallenden Aufgaben in Ruhe abzuarbeiten. Man sollte den Fisch immer mittig am Heck bei stets gespannter Schnur halten, während man ihn drillt. So vermeidet man Verhedderungen mit den anderen Ruten. Sobald der Fisch am Boot ist, sollte man ihn mittels Kescher sicher landen. 

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsmöglichkeiten gibt es vor allem mit der Meerforelle. Die Ähnlichkeiten erschweren bisweilen die Unterscheidung. Der Schwanzstiel der Meerforelle ist flacher und höher als der des Lachses. Beim Lachs hingegen ist er länger und dünner und hat eine runde Form. Auch die Schwanzflosse ist bei der Meerforelle weniger gekerbt. Der Kopf der Meerforelle ist größer und weniger Spitz und die Augen stehen weiter vorn. In manchen Fällen ist die Fettflosse der Meerforelle rötlich gesäumt. Ein weiteres Merkmal ist der vordere Teil des Pflugscharbeins, der bei Meerforellen bezahnt ist, beim Lachs jedoch nicht. Weiterhin ist der Kiemendeckel des Lachses eher rund, während er bei der Meerforelle spitz zuläuft. Schließlich hat die Meerforelle mehr Punkte als der Lachs.

Lachs in der Küche

Lachs ist ein beliebter Fisch, der gesund und lecker ist. Er lässt sich mit nahezu allen Zubereitungsarten veredeln und in ein köstliches Nahrungsmittel verwandeln.

  • Braten: Eine häufiger Fehler beim Zubereiten von Lachs ist, dass er zu heiß und zu lange gebraten wird. Um einen perfekt gegarten Lachs zu erhalten, sollte die Kerntemperatur bei 57 °C liegen. Eine einfache Methode, um zu bestimmen, ob der Lachs durchgebraten ist, ist, auf die Bildung einer braunen Kruste, die Verfärbung des Fleischs in ein hellrosa und die leichte Trennbarkeit der Muskelsegmente zu achten.
  • Backofen: Eine weitere beliebte Methode ist das Garen im Backofen, entweder in einer Auflaufform oder auf einem Backblech.
  • Dämpfen: Es gibt auch die Möglichkeit, Lachs durch Dämpfen oder Dünsten zuzubereiten, was ihn besonders zart und saftig macht.
  • Grillen: Für ein knuspriges Lachssteak sollte man den Fisch auf der Haut Grillen. Um das Auseinanderfallen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Haut vorab leicht einzuschneiden. Für zusätzlichen Geschmack kann der Fisch vorab mariniert werden. Der Lachs sollte auf nicht zu hoher Hitze gegrillt werden und nur einmal gewendet werden. Wer es besonders rauchig mag, kann den Fisch auf ein Flammlachsbrett spannen und am offenen Feuer grillen.
  • Geräuchert: Räucherlachs ist eine weitere beliebte Variante und kann sogar zu Hause hergestellt werden. Dazu wird das Filet entwässert und entweder heiß oder kalt geräuchert. Der Garprozess und die Garzeit hängen von der gewählten Methode und der Menge des Fisches ab.
  • Beizen: Lachs beizen ist eine einfache und zeitersparende Alternative zum Räuchern. Mit nur wenigen Zutaten und wenig Aufwand kann man in der heimischen Küche einen köstlichen gebeizten Lachs zubereiten. Der Klassiker unter den gebeizten Zubereitungsarten ist der Graved Lachs, bei dem der Lachs mit Salz und Zucker haltbar gemacht und mit Gewürzen aromatisiert wird. Das Salz entzieht dem Fisch die Flüssigkeit und macht das Fleisch besonders zart. Beim Beizen verwendet man ganze Lachshälften oder Lachsfilets.
  • Roher Lachs: Roher Lachs in Form von Tatar oder Sushi ist ein besonderer Genuss. Hier sollte jedoch ausschließlich die beste Lachs-Qualität verwendet werden. Lachs für den Rohverzehr sollte mindestens 24 Stunden bei -20 °C tiefgefroren werden, um mögliche Krankheitserreger abzutöten.

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Lachs ist wirtschaftlich sehr bedeutsam. Die wichtigsten Erzeugerländer sind Norwegen und Chile und produzieren pro Jahr etwa 2,2 Millionen Tonnen Lachs, der weltweit vertrieben wird. Auch das Angeln auf Lachs ist beliebt und trägt durch Charterunternehmen, Unterkünfte und Guides insgesamt zur wirtschaftlichen Bedeutung des Lachses bei.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
weite Mundspalte, Jungfische mit 7-9 Querbinden, Pflugscharbeinplatte zahnlos, dünner Schwanzstiel, Schwanzflosse stark eingeschnitten, Fettflosse, wenige Punkte unter der Seitenlinie.

Größe:
bis 150 cm

Geschlechterunterscheidung:
M zur Laichzeit mit hakenförmigem Unterkiefer (Laichhaken) u. rotem Bauch

Flossenformel:
D III-IV/9-11, A III/7-8, P I/13, V I/8

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
Meerforelle (diese: Pflugscharbeinplatte bezahnt, Schwanzflosse am Hinterrand nicht eingebuchtet, Schwanzstiel breiter)

Besonderes:
Laichaufstiege zu unterschiedlichen Zeiten (Sommer-/Winterlachs)

Verbreitung:
Nordatlantik, Nord- u. Ostsee und deren Zuflüsse

Fortpflanzungsbiologie:
anadrome Wanderart (ana=herauf, flussaufwärts), Ablage von 40.000 Eiern in der Forellen- oder Äschenregion (Laichgruben in Kiesgrund), Junglachse wandern nach 1-3 Jahren ins Meer ab

Laichzeit:
verschiedene Populationen zu unterschiedlichen Zeiten (s. Besonderes)

Familie:
Salmonidae, Lachsfische

Lachs (Salm) Übersetzung:
lateinisch: Salmo salar 
belgisch: Zalm 
dänisch: Laks 
englisch: Atlantic Salmon 
estisch: Lohe 
finnisch: Lohi 
französisch: Saumon 
italienisch: Salmone
lettisch: Lasis 
litauisch: Lasisa 
niederländisch: Zalm 
norwegisch: Laks 
polnisch: Losos szlachetny 
portugisisch: Salmao 
russisch: Лосось (Losos)
schwedisch: Lax 
spanisch: Salmon 
ungarisch: Lazac