Karpfen sind Allesfresser und nehmen sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung auf. Neben Mais, Teig und Partikeln aller Art fangen natürlich auch Maden, Würmer und andere Insekten. Klassische Karpfenköder sind schon lange Boilies oder Pellets, die sowohl pflanzliche als auch tierische Bestandteile haben können. Welche Köder zum Angeln auf Karpfen in Frage kommen, welche sich in welchen Situationen bewährt haben und warum und was der beste Karpfenköder für die jeweilige Situation ist, erfährst Du in diesem Beitrag.
Kriterien zur Wahl des Karpfenköders
Bei der Wahl des richtigen Karpfenköders sind einige Kriterien zu beachten. Denn manche Köder funktionieren bei bestimmten Wetter, zu einer gewissen Jahreszeit oder je nach Gewässern besser als andere. Allerdings ist die Auswahl möglicher Karpfenköder enorm. Folgende Faktoren sind bei Karpfenködern zu beachten:
- Konsistenz: Die Konsistez des Köder entscheidet, wie lange er im Wasser am Haken hält und ob Kleinfische ihn zerpflücken können.
- Verdaulichkeit: Dieser Faktor entscheidet wie attraktiv der Köder für die Karpfen ist und wieviel sie davon fressen. Das spielt besonders beim Vorfüttern eine Rolle.
- Form: Die Form de Köders entscheidet über sein Rollverhalten in der Strömung oder an Kanten und ist auch für die Anfütterungsform relevant, denn je nach Hilfsmittel wie Boilierohr, Futterrakete oder Futterboot kann die optimale Köderform variieren.
- Farbe: Die Köderfarbe kann bedeutend sein. Grelle Farben erwecken die Aufmerksamkeit der Karpfen, können bei scheuen Fischen aber auch abschrecken. Kontraste zum Untergrund sind oft nicht verkehrt.
- Aroma: Das Aroma des Karpfenköders ist wichtig, da die Fische die Köder vor allem aufgrund der Duftstoffe finden. Je nach Gewässer und Jahreszeit haben die Karpfen dabei verschiedene Aromavorlieben.
- Preis: Der Preis spiel bei der Wahl des Karpfenköders vor allem dann eine Rolle, wenn damit angefüttert werden soll, denn dann werden größere Mengen benötigt.
Grundsätzlich haben sich Boilies als beste Karpfenköder durchgesetzt, weil sie viel Vorteile bieten und variantenreich eingesetzt werden können. Doch die anderen Karpfenköder sind ebenfalls oft eine gute Wahl.
Boilies zum Karpfenangeln
An Boilies kommt der Karpfenangler heute eigentlich nicht mehr vorbei. Die Vielfalt an Aromen, Farben, Inhaltsstoffen und Farben hat ein kaum noch zu überschaubares Ausmaß angenommen. In den 1970er Jahren in England aus Griesklößchen entwickelt, ist die Herstellung von Boilies heute eine professionelle Angelegenheit geworden. Ohne Boilies ist das gezielte Specimen Hunting auf richtig große Karpfen fast undenkbar geworden.
Boilies sind gekochte Teigkugeln, die über einen hohem Proteinanteil verfügen. Aufgrund ihrer Beständigkeit liegen Boilies lange und unbeschadet am Gewässerboden. Sie werden nicht von Weißfischen zerpflückt und liegen so länger am Grund und können selektiv große Fische fangen. Prinzipiell benötigen Karpfen im Sommer und Frühherbst kohlenhydratreiche Kost, um Reserven und Fett aufzubauen. Im Frühjahr hingegen werden Proteine für den Aufbau der Gonaden benötigt. Auf dieser Grundlage lässt sich erstmal die Wahl des Boilies treffen. Trotzdem sollte immer auch rumprobiert werden.
Boilie Aroma
Bei der Wahl der Aromen sollte man versuchen, sich von anderen Anglern abzuheben. Hat ein Karpfen mit einem Aroma bereits deutlich schlechte Erfahrung gemacht, könnte er dieses in Zukunft meiden. Obwohl fischige Noten eigentlich von allen Fischen gemocht werden, können diese zu Probleme mit Krebsen oder Krabben führen, weshalb dann fruchtige Noten günstiger sind.
Um die Fängigkeit des Boilies zu steigern, gibt es noch diverse Zusatzmittel in Form von Dips, Pulver oder Gelen zu kaufen, mit denen der Boilie vor dem Angeln behandelt werden kann. Boilies gibt es auch schwimmend. Der auftreibende Boilie wird kurz Pop-Up genannt.
Boilie Montagen
Boilies lassen sich an allen erdenklichen Haarmontagen anbieten. Dabei kommen klassische Haarmontagen aber auch kleine Speere mit Widerhaken, die in den Köder gedrückt werden, in Frage. Die verfügbaren Größen reichen bis etwa 35 Millimeter Durchmesser. Will man größere Köder haben, muss man sich im Wels-Segment umschauen, denn dort sind Boilies bis etwa 50 Millimeter und mehr zu erwerben. Allerdings sind Durchmesser ab 25 Millimeter aufwärts bereits sehr selektiv und halten kleinere Exemplare, so wie unerwünschte Beifänge, wie Brassen, Güstern, Barben und Döbel, vom Biss ab.
Boilie Arten
Neben den herkömmlichen sinkenden Standard Boilies, auch als „Sinker“ bezeichnet, sind auch Sonderformen der Boilies als Karpfenköder beliebt, da diese spezielle Eigenschaften haben. Folgende beiden Boilie Sonderformen sind besonders gängig.
- Pop Up Boilies: Poppies sind schwimmende Boilies, mit wenig Nährwert, die unterschiedliche aromatisiert werden können. Durch ihr Auftriebsverhalten haben sie einige Vorteile. So können Poppies über dem Gewässergrund präsentiert werden. Auch können sie dabei helfen der Schwerkraft der anderen Köder entgegenzuwirken und zu einem schwereloses Köderpaket beitragen, dass sich besonders gut Einsaugen lässt.
- Mini Boilies: Mini Boilies sind besonders kleine Boilies. Meist wird ab einem Durchmesser von 14 mm von einem Mini-Boilie gesprochen. Zum Karpfenangeln spielen Mini-Boilies aber eine eher untergeordnete Rolle, da sie kaum selektiv zum Angeln auf Karpfen sind.
Pellets zum Karpfenangeln
Auch Pellets können sich ein Großteil der Angler heutzutage kaum mehr wegdenken. Denn Pellets sind sehr beliebte Köder, die man in allen möglichen Farben- und Aromavarianten einsetzen kann. Warum Pellets ideale Karpfenköder sind, erfährst Du in diesem Abschnitt.
Pellets als Futtermittel
Pellets dienen eigentlich der Fütterung der Fische in Teichwirtschaften und Fischzuchten. Dabei werden verschiedene Fischmehle und planzliche Mehle zusammen mit Zusätzen wie Fischöl und anderen Ergänzungsmitteln zu stark riechenden Pellets verpresst. Gerade Karpfen, die ja in der Regel in Teichwirtschaften gezüchtet und dann ausgesetzt werden, kennen Pellets also.
Ein Nachteil von Pellets ist, dass sie sich recht schnell auslösen, was sie vor allem als Futtermittel interessant macht, weniger als Hakenköder. Denn die Lockwirkung der sich auflösenden Pellets ist besonders hoch, was einer ihrer entscheidenden Vorteile ist. Dabei lösen sich kleinere Pellets natürlich schneller auf als größere Pellets. Das Auflöseverhalten wird auch durch die Fertigung bestimmt und ist oft auch auf der Packung angegeben. Bei warmen Wasser lösen sich Pellets außerdem besonders schnell auf. Wer seine Pellets in Öl einlegt kann das Auflösen der Pellets verlangsamen, weil das Öl den Wasserkontakt verlangsamt.
Ein weiterer Vorteil von Pellets ist ihr günstiger Preis im Vergleich zu Boilies, weshalb sie als günstige Futtermittel Alternative betrachtet werden.
Pellets als Hakenköder
Aber natürlich können Pellets auch als Hakenköder eingesetzt werden. Sie eignen sich besonders für Kurzansitze und zum Angeln auf kleinere Karpfen für die Räuchertonne. Beim Anködern von Pellets ist einiges zu beachten. Grundsätzlich werden Pellets mit Haarmontagen oder sogenannten Pellet Bands gefischt. Pellet Bands sind kreisförmige, am Haken befestigte Gummibänder, in die der Pellet eingeklemmt wird. An den Haken kommen vorrangig große Pellets, oft auch als Halibut Pellets bezeichnet, denn diese lösen sich deutlich langsamer auf und sind auch ein ordentlicher Happen, der für Karpfen interessant ist.
Der Nachteil von Pellets ist, dass sehr viele Beifänge zu erwarten sind, denn Pellets sind für alle Friedfische attraktiv. Gerade wenn sich die äußeren Schichten bereits aufgelöst haben und die Pellets für die Weißfische noch leichter zu bewältigen sind, kommt das vor. Zum selektiven Angeln auf größere Karpfen sollten also besonders große Pellets verwendet werden, gerade auch wenn viele Brassen zugegen sind.
Häufige Beifänge beim Angeln mit Pellets:
Beim Angeln mit Pellets als Hakenköder sollten besonders breite Boiliestopper verwendet werden, damit der Pellet mit zunehmender Auflösung trotzdem fest am Haar bleibt. Noch besser ist es, den Pellet mit einem zusätzlichen Fake Maiskorn zu ergänzen, welches verhindert, dass die Köder vom Haar rutschen. Dafür eignen sich auch Mini-Boilies, halbierte Boilies oder Tigernüsse und sonstige Partikel.
Boilies und Pellets: Der Unterschied
Kurz gesagt sind Boilies gekochte Teigkugeln mit hohem Proteinanteil in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Aufgrund ihrer Konsistenz liegen diese Köder lange und effektiv am Gewässergrund, ohne von Kleinfischen zerpflückt zu werden, und können so selektiv auf große Fische eingesetzt werden.
Pellets hingegen sind unter Druck gepresste Teigmischungen aus unterschiedlichen Zusatzstoffen. Auch Pellets können super aromatisiert werden. Neben Karpfen, Brassen, Schleien und Graskarpfen haben andere große Friedfische und auch Welse Boilies und Pellets zum fressen gern. Eine Eigenschaft von Pelletködern ist, dass sie sich schneller auflösen und somit eine stärkere Lockwirkung entfalten, dabei natürlich weniger lange halten und öfter erneuert werden müssen.
Da Boilies und Pellets aus ähnlichen Zutaten bestehen, sind sie gleichermaßen erfolgreich als Karpfenköder. Pellets lösen sich allerdings wesentlich schneller auf als Boilies und können somit nur eingeschränkt als Köder verwendet werden. Beim Anfüttern wird dadurch aber eine gute Duftwolke produziert, die die Karpfen zusätzlich anlockt.
Boilies und Pellets gelten bei vielen Karpfenanglern als beste Karpfenköder.
Tigernuss als Karpfenköder
Tigernüsse zählen zu den Partikeln und sind hervorragende Köder für Karpfen. Das liegt an ihrem hohen Nährstoffgehalt. Die kleinen Erdmandeln zählen auch vielerorts als Nahrungsmittel für uns Menschen. Zum Angeln haben sie sich ebenfalls bewährt. Sie können in unterschiedlichen Größen erworben werden, wobei sich die großen Tigernüsse als Hakenköder und die kleineren zum Anfüttern eignen. Dies selektiert auch die größeren Fische. Tigernüsse gibt es als direkt einsatzbereites Fertigprodukt aus der Tüte. Man kann sie natürlich auch selbst zubereiten, was vor allem bei größerem Bedarf sinnvoll ist.
- Zubereitung: Tigernüsse müssen mindestens Übernacht, besser aber 2 Tage, eingeweicht werden. Anschließend werden sie eine Weile gekocht und dann abkühlen gelassen. Sie müssen nicht vom Kochwasser getrennt werden, sondern können so in einem Faß mehrere Tage gelagert werden. Durch den einsetzenden Gärprozess werden die Tigernüsse schleimig und noch weicher und somit noch fängiger. Allerdings entwickeln sie auch einen besonders starken Geruch, weshalb ein gut verschließbares Gefäß zu empfehlen ist.
- Anfüttern mit Tigernüssen: Wer mit Tigernüssen Anfüttern will, sollte die kleinen Exemplare nutzen und diese noch zusätzlich zerkleinern. Dies führt dazu, dass Aromen besser austreten und die Fische das Futter besser finden. Zum Zerkleinern der Tigernüsse nutzt man am besten einen Boiliecrusher. Oder man zerkleinert sie bereits in der heimischen Küche.
Tigernüsse, Boilies und Mais gelten weithin als beste Karpfenköder.
Partikel als Karpfenköder
Partikel sind die wohl mit Abstand bekanntesten und günstigsten Karpfenköder. Vor allem zum Anfüttern aber auch als Hakenköder können Partikel als Karpfenköder punkten. Was genau Partikel sind und wie Du Sie verwendest, erfährst Du in diesem Abschnitt.
Partikel sind überall erhältlich, jederzeit verfügbar und lassen sich schnell zubereiten. Außerdem können sie auch noch sehr gut mit Aromen und Farben behandelt werden. Gerade beim Anfüttern punkten Partikel als Karpfenköder, locken Sie doch durch Ihre verschiedenen Korngrößen ganz unterschiedlich große Fische an den Platz und sorgen so für Futterneid und Aktivität. Größeren Partikel können dann sehr gut am Haar präsentiert werden und fangen neben Karpfen auch alle anderen Cypriniden.
Was zählt zu Partikeln?
Zu den Partikeln zählen alle möglichen Samen und Kerne verschiedener Pflanzen. Neben Getreidearten sind das vor allem Hülsenfrüchte und Nüsse. Folgende Partikel als Karpfenköder sind am gängigsten:
- Mais
- Bohnen
- Erbsen
- Erdmandel/Tigernuss
- Kichererbsen
- Weizen
- Hanf
- Lupinen
- Nüsse
- und diverse andere Samen, Kerne und anderes
Vorbereitung von Partikeln
Partikel sollten vor dem Benutzen in reichlich Wasser quellen gelassen werden. Nach etwa 24 Stunden Quellzeit kann der Partikel, je nach Größe und Konsistenz, 30 bis 120 Minuten leicht geköchelt werden. Sind viele Kleinfische im Angelgewässer, reicht es bei Mais auch, ihn kürzer quellen zu lassen. Der härtere Kern in der Mitte stört die Karpfen keineswegs und hält andere Friedfische fern – mit Ausnahme von Graskarpfen.
Man kann gequollene Partikel problemlos länger in Eimern mit Deckel lagern. Die einsetzende Gärung schadet keinesfalls und bringt die Fische teils erst so richtig in Fahrt. Der säuerliche Geruch scheint dem Karpfen wohl angenehmer als dem Menschen.
Partikel als Hakenköder
Fast alle größeren Partikelköder lassen sich an der sogenannten Haarmontage anbieten. Man sollte gerade diese Anköderung der Partikel als Karpfenköder verwenden. Nutzt man Partikel aus der Dose, lassen sich diese auch auf ein normales Vorfach direkt auf den Haken anködern oder mittels Ködernadel auffädeln. Kleine Partikel wie Hanf werden meist nur gefüttert oder zum Angeln auf Rotaugen eingesetzt.
Hartmais vs Dosenmais
Hartmais ist trockener Futtermais, der erst noch eingeweicht und gekocht werden sollte, bevor er zum Füttern oder als Köder verwendet wird. Dosenmais ist fertiger, weicher Mais aus der Dose, der industriell hergestellt wurde und für den menschlichen Verzehr gedacht ist. Beide Maiszubereitungen haben ihre Vor- und Nachteile
Vorteile von Dosenmais:
- Dosenmais ist fertig zum Angeln. Das ist besonders für Kurzansitze oder beim Angeln auf Satzkarpfen wichtig.
- Dosenmais ist sehr weich und bekömmlich für die Karpfen. Deshalb lieben Karpfen Dosenmais.
- Dosenmais ist sehr aromatisch, da vor allem besonders süße Züchtungen verwendet werden
Vorteile von Hartmais:
- Hartmais ist härter und somit beständiger im Wasser. Deshalb können Weißfische ihn nicht so leicht vom Haar klauen.
- Hartmais kann beim Kochvorgang nach belieben geflavourt werden.
- Hartmais kann in unterschiedlichen Härtegraden angeboten werden, je nachdem wie lange man ihn kocht.
Hartmais wird immer am Haar angeboten, während Dosenmais auch direkt auf den Haken geschoben werden kann. Für Futterkampagnen kommt fast ausschließlich Hartmais zum Einsatz, da Hartmais deutlich preisgünstiger ist als Dosenmais. Bei einem spontanen Kurzansitz leistet Dosenmais gute Dienste.
Kombination von Karpfenködern
Karpfenköder werden gerne miteinander kombiniert. Das funktioniert an der häufig verwendeten Haarmontage auch besonders gut. Zumal können Kombinationen von sinkenden und schwimmenden Ködern besonders fängig sein, weil der Karpfen das schwerelose Paket leicht einsaugen kann. Auch können verschiedene Aromen kombiniert und die Selektivität des Köders erhöht werden.
Gängige Karpfenköder Kombinationen sind:
- Boilie mit Fake Maiskorn
- Boilie mit Tigernuss
- Mini-Boilie mit Tigernuss
- Halber Boilie und Pop-Up Boilie
- Pellet mit Fake Maiskorn
- Partikel mit Fake Maiskorn
Natürlich ist die Anzahl der möglichen Köder Kombinationen groß und hier gibt es viel Raum zum experimentieren.
Partikel werden oft als beste Karpfenköder für Satzkarpfen und Küchenfische angesehen.
Brot als Karpfenköder
In vielen Gewässern in oder in der Nähe von Städten kennen Karpfen die treibenden Brotstückchen der „Vogelfreunde“, die damit die Wasservögel füttern. Brot ist also in der Regel in diesen Gewässern als unkritisches Futter bestens bekannt. Dies können Angler sich zu Nutze machen und Brot als Karpfenköder einsetzen. Mehr zum Thema Brot als Karpfenköder erfährst Du in diesem Kapitel.
Brotsorte und Haltbarkeit
Interessanterweise scheinen die Fische bei der Verwendung von Brot als Karpfenköder zwischen Brotsorten zu unterscheiden. Roggenbrot scheint attraktiver zu sein als ein Weizenbrötchen, Fladenbrot wird teilweise gierig genommen, teilweise völlig ignoriert. Um die Haltbarkeit beim Auswerfen zu erhöhen kann man die frischen Brötchen in einer geschlossenen Plastiktüte für mindestens 24 Stunden aufbewahren. Das Ergebnis: ein pappiges Brot oder Brötchen, für den Menschen nicht so prickelnd, am Haken aber deutlich haltbarer – und den Fischen egal. Inzwischen bietet der Fachhandel auch spezielles Brot zum Angeln an.
Schwimmbrot als Karpfenköder
Vor allem im Sommer ruhen die Karpfen gern nahe der Oberfläche und sonnen sich, um ihren Kreislauf auf Touren zu bringen. Dann ist die Zeit des Schwimmbrots an der Oberfläche gekommen. Ist ein Fisch gespottet, darf dieser auf keinen Fall direkt mit der Brotflocke angeworfen werden. Ein Schwall wäre die Antwort und der Fisch anschließend gespookt – also verschreckt. Besser ist es, je nach Situation, den Fisch einige Meter zu überwerfen und das Brot ein bisschen heranzuzupfen und zu warten. Alternativ kann man das Brotstück je nach Wind und Strömung auch auf den Fisch zutreiben lassen.
Um die Wurfweite zu steigern, kann man oberhalb des mindestens 1 Meter langen Vorfachs eine transparente Wasserkugel oder eine spezielle Oberflächenpose vorschalten. Um noch größere Weiten zu erreichen und den Köder an Ort und Stelle, z.B einer bekannten Wanderroute der Karpfen, zu halten, lässt sich oberhalb der Wasserkugel ein kleines Birnenblei vorschalten. Dadurch wird die Montage träge und driftet kaum.
Anköderung der Brotflocke
Die gute alte Brotflocke lässt sich als Karpfenköder gut verwenden, wenn man die Standplätze oder Zugrouten der Karpfen gezielt beangeln kann. Allerdings hält sie nicht sehr lange am Haken und wird gern von Weißfischen zerpflückt. Mit Daumen und Zeigefinger wird die weiche Krume von Brot oder Brötchen gezupft und auf den Haken gezogen. Zum besseren Halt wird die Flocke am Hakenschenkel etwas angedrückt. Mit diesem Karpfenköder sind natürlich keine weiten Würfe möglich.
Gerade im Sommer schlürfen Karpfen gerne Brot von der Oberfläche.
Kartoffeln als Karpfenköder
Die Kartoffeln waren in den vergangenen Jahrzehnten der klassische Partikelköder zum Karpfenangeln und das zu recht. Auch heute sind die mit Knollen preislich und energetisch noch immer unschlagbar. Warum das so ist und du Kartoffeln mit ans Wasser nehmen kannst, das zeigen wir dir im folgenden Abschnitt.
Kartoffel Partikel sind heutigen Generationen an Karpfen unbekannt und gleichfalls günstig und voller Energie. Darum lohnt es sich, seine Karpfen auf Kartoffel Partikel umzustellen. Diese sind somit eine gute Alternative und Ergänzung zu anderen Partikeln. Eine Übersicht davon haben wir dir im folgenden Abschnitt zusammengestellt.
Warum Kartoffel als Partikel fängig sind
Kartoffeln stecken voller Stärke, einem leicht verdaulichen Energieträger und besitzen einen angenehmen Eigengeschmack. Stärke ist nichts anderes als Kohlenhydrate und davon eine ganze Menge. Ganze hartgekochte Kartoffeln oder Kartoffelstücke von 60 mm Durchmesser oder Kartoffelstücke lassen die meisten Weißfische links liegen, so dass diese selektiv für Großkarpfen sind.
Einer der ganz großen Vorteile dieses altgedienten Köders ist die Tatsache, dass kaum ein Fisch schlechte Erfahrungen damit gemacht hat. Schließlich angeln heutzutage fast alle mit Boilies und anderen Ködern. Deshalb kann die Kartoffel mittlerweile ein absoluter Geheimtipp sein, wenn es darum geht die Skeptiker unter den Rüsslern zu fangen.
Hierzu solltest du am besten an der Stelle schon einmal mit Kartoffeln anzufüttern um die Karpfen an die für sie fremde Kost zu gewöhnen.
Kartoffel Partikel anködern
Harte Kartoffeln lassen sich am Haar anködern, wenn möglich sollte etwas Schale dran bleiben, dann schlitzt der Boiliestopper nicht so rasch aus und die Schale bringt noch etwas mehr Aroma. Früher wurden Kartoffeln einfach auf den Haken gezogen und darin verborgen, bei dieser Methode müssen die Kartoffel deutlich weicher sein. Dann besteht allerdings die Gefahr des Köderverlustes beim Partikel angeln. Zum Anfüttern einige sehr weiche Kartoffeln mit dazu mischen, die Weißfische werden sie zerlegen und mit ihrer Aktivität die Karpfen locken und dabei einige etwas zerdrücken um eine leckere Wolke zu erzeugen. Im Fachhandel, Supermarkt oder auch Discounter gibt es häufig fertig gekochte Kartoffel, welche sich hervorragend als Partikel für Karpfen eignen. Kartoffeln lassen sich durch Dipps und Flavours als Karpfenköder leicht veredeln.
Kartoffeln waren sehr beliebt, als es noch keine Boilies gab.
Naturköder als Karpfenköder
Naturköder sind mitunter die spannendste Alternative der möglichen Karpfenköder. Beinahe jeder Angler hat seine ersten Schritte mit Naturködern gemacht und dabei auch meist seine ersten Karpfen gefangen. Warum sich auch Naturköder als Karpfenköder lohnen, erfährst Du in diesem Abschnitt.
Naturködern als Karpfenköder zu nutzen ist spannend und effektiv. Die Fischgröße kann aber kaum selektiert werden und Beifänge sind üblich. Trotzdem können Naturköder manchmal den Unterschied machen und funktionieren, wenn die herkömmlichen Boilies, Pellets oder Teigköder nicht funktionieren.
Beim Angeln mit Naturködern ist es wichtig, keine geschützten Tiere zu verwenden. Besser also im Vorfeld informieren, welche möglichen Beutetiere häufig vorkommen und nicht geschützt sind.
Einsatz und Präsentation von Naturködern
Naturköder als Karpfenköder kommen vor allem zum Einsatz, wenn es auf kleinere Exemplare für die Küche geht. Naturköder haben eine hohe Lockwirkung und locken alle möglichen Cypriniden an den Haken. Ist das Maden- oder Tauwurmbündel groß genug, schlürft es sich auch ein Karpfen ein, bevor es einer der kleineren Fische bewältigen konnte. Für längere Ansitze über Nacht ist der Naturköder jedoch weniger geeignet, da er schnell abgefressen wird und nicht lange effektiv am Platz bleibt. Beim Naturköderangeln heißt es also mit Spannung an der Karpfenrute zu sitzen und auf den Biss zu warten.
Naturköder werden meist einfach auf den Haken gespießt oder mit einer Ködernadel auf das Vorfach gezogen. Sehr gut funktionieren auch Madenclips, die am Haar angeboten werden können. Auch das D-Rig eignet sich ganz gut, um Naturköder als Karpfenköder aufzufädeln und fängig zu präsentieren.
Naturköder als Karpfenköder im Überblick
Als Naturköder zum Karpfenangeln könnten unter anderem folgende Köder verwendet werden. Auch können sehr gut in der Natur gefundene Köder benutzt werden:
- Würmer aller Art
- Maden
- Bienenmaden
- Muscheln
- Krebsfleisch
- Krabben
- Schnecken
- Insekten
- Engerlinge
- Schnecken
- Beeren
Bei Muscheln, Krebsfleisch oder Krabben ist es ratsam erst in den Statuten des zu beangelnden Gewässers nachzulesen, ob diese verwendet werden dürfen. Ebenso gilt es die bundeslandspezifischen Fischereigesetze zu durchforsten, für welche Arten Schonzeiten und Schonmaße gelten.
Man kann sich Muschel-, Krebs- und Krabbenfleisch auch im Supermarkt besorgen und die Rechnung mitnehmen. So ist man auf der sicheren Seite. Auch bei den Schnecken sollte man sich vorher schlau machen, welche man nutzen darf und welche nicht. Dies gilt auch für Insekten.
Würmer sind hervorragende Köder für Karpfen, sorgen aber auch für viele Beifänge.
Alternative Karpfenköder aus dem Supermarkt
Früher als gängige Karpfenköder verwendet, werden die eigentlichen Klassiker heutzutage sogar als alternative Karpfenköder bezeichnet. Hier ist der Phantasie fast keine Grenze gesetzt, denn Karpfen fressen eigentlich alles, was sie bewältigen können und in ihrem Sinne lecker wirkt. Das kann der für uns abstoßend riechende gegorene Mais sein, genauso aber auch die Salzkartoffel vom Mittagstisch. Ein Teig aus einer alten Semmel, die Semmel selbst oder ein saftiges Wurmbündel klappt ebenso. Manche der alternativen Karpfenköder erhöhen natürlich auch die Chance auf Beifänge und bieten so eine vielfältigere, aber weniger spezialisierte Angelei.
Alternative Karpfenköder sind Lebensmittel und Futtermittel, die von der herkömmlichen Liste an Partikeln zum Angeln abweichen. Kurz gesagt all das, was du zu Hause hast oder an der Tankstelle oder im Supermarkt ergattern kannst. Welche davon “Notköder” sind und welche davon echte Alternativen sind, das erfährst du im folgenden Abschnitt.
Zum Karpfenangeln werden meist Boilies eingesetzt, doch nicht immer ist das die beste Wahl. Wenn Boilies nicht funktionieren oder man keine parat hat, schlägt die Stunde der alternativen Karpfenköder. Aber was versteht man genau unter alternativen Karpfenködern? Häufig kommen dabei Karpfenköder aus dem Supermarkt zum Einsatz.
Die Umwelt und der Supermarkt stellen sehr viele alternative Karpfenköder bereit und wer die Augen öffnet, der wird auch in seiner Speisekammer und seinem Supermarkt rabattierte Artikel finden, die er gut für seine Karpfen verwenden kann. Hier solltest du dich nicht begrenzen sondern einfach mal ausprobieren. Die klassischen Partikel unterscheiden sich hiervon noch einmal.
Folgende Köder bekommt man leicht im Supermarkt:
- Dosenmais
- Dosenbohnen
- Kichererbsen
- Hundefutter
- Kartoffeln
- Semmelbröselteig, Brotteig, Semmelteig (Brötchen, Schrippen)
- Leberwurst, Teewurst mit Paniermehl verknetet
- Trockenobst (Kirschen, Cranberries, Aprikosen, Pflaumen, Datteln, Feigen etc)
- Käse (Gouda, Emmentaler, Edamer)
- Wurst (Lyoner, Wiener/Frankfurter, Bifi, Leberkäse)
- Süßigkeiten
- Markklösschen
- Griesklösschen
- Mini Semmel- oder Kartoffelknödel
- Frühstücksfleisch, Dosenwurst, Dosenfleisch
- Schokoriegel und Müsliriegel
Wer daran interessiert ist, mit alternativen Karpfenködern aus dem Supermarkt herumzuexperimentieren, sollte sich mal zu Hause oder eben im Supermarkt umsehen. Die Palette der möglichen Köder ist enorm groß. Gerade Fertigprodukte für die Küche, Süßigkeiten oder anderen Leckereien im Wurst- und Käseregal lassen sich sehr gut verwenden. Da Karpfen richtige Leckermäuler und Allesfresser sind funktionieren an sich sehr viele mögliche Köder. Klar dauerte es damit manchmal etwas länger, vielleicht muss man Vorfüttern, bis man den ersehnten Zielfisch am Haken hat, aber auch dies kann funktionieren und den ein oder anderen Karpfen an den Haken bringen.
Beim Karpfenangeln kann viel herumexperimentiert werden, bis der beste Karpfenköder fürs Gewässer und die Jahreszeit gefunden ist.
Tierfutter
Viele Hundefutter eignen sich gut zum Angeln auf Karpfen. Diese Futtermitteln sind oft aromatisch hoch konzentriert, gut getrocknet und somit hart, dass sie nicht gleich aufweichen. Als Beispiel zählt Frolic dabei zu den bekannteren Karpfenködern. Dieser lässt sich zudem auch wegen der Ringstruktur gut am Vorfach befestigen. Auch Partikel kommen gut an. Im Weiteren können auch diverse Kaustreifen gut als Partikel und Hakenköder verwendet werden und auch kleineres Hunde Trockenfutter kann gut von Karpfen aufgenomme werden. Dasselbe ließe sich auch mit Katzenfutter fortführen.
Teige und Kartoffeln
Das Anfüttern mit Brot ist gewiss hinlänglich bekannt, so dass die Verwendung von Semmelbröseln, diversen Brot- und Brötchenteigen, Brezeln und sonstigem Gebäck selbsterklärend ist. auch Mini Semmel- oder Kartoffelknödel können in diese Kategorie fallen. Auch ganze Kartoffeln sind altbewährte Partikel für die Karpfenangelei.
Würste und Pasteten
Auch Würste und Wurstreste, wie Leberwurst, Teewurst können mit Paniermehl verknetet und dem Futter beigemischt werden. Diese entfalten ein herrliches Aroma Unterwasser. Ebenfalls als alternative Karpfenköder verwendet werden können auch Frühstücksfleisch, Dosenwürste und freie Würste wie Lyoner, Wiener, Bifi oder der aromatische Leberkäse. Hier ist fast alles erlaubt was Spaß macht.
Käse und Obst
Käse ist vor allem beim Fischen auf Störe bekannt, aber auch für Karpfen kann Käse eine willkommene Duftwolke versprühen. Dabei sind gängige Sorten wie Gouda, Emmentaler und Edamer durchaus einen Versuch wert und als alternative Karpfenköder nutzbar. Was wäre der Käse ohne etwas Obst dazu. Hier bietet sich Trockenobst an, wobei Kirschen, Cranberries, Aprikosen, Pflaumen, Datteln und Feigen neben anderen Obstsorten zu nennen sind.
Im Supermarkt findet man zahlreiche mögliche Karpfenköder.
Suppeneinlagen
Suppen und Brühen sind meist sehr aromatisch und können zur Aromatisierung des Futters eingerührt werden. Auch Markklößchen und Grießklößchen lassen sich gut in dem Futter unterbringen und zählen als alternative Karpfenköder.
Fazit
Allgemein hin gelten Boilies, Pellets, Tigernüsse und Mais als beste Karpfenköder und diese Köder haben sich an vielen Gewässern und in vielen Situationen bewährt, gerade wenn es auf größere Exemplare geht. Würmer, Maden, Teig, Kartoffeln und andere alternative Köder fangen ihre Karpfen genauso, wie die meist teuren Boilies oder Pellets. Klar gibt es bei der Fängigkeit starke Unterschiede, die aber mehr mit Präsentation und Haltbarkeit zu tun haben und weniger mit der Abneigung der Karpfen. An stark beangelten Gewässern können alternative Karpfenköder aus dem Supermarkt sogar besser fangen als Boilies oder Pellet.