Barsch - Fänger: Stephan Gockel

Barsch - Fänger: Stephan Gockel

Barsch

In heimischen Gewässern gehören Flussbarsche zu den Fischen, die am Weitesten verbreitet sind. Sie kommen sehr häufig vor und sind besonders vielen Menschen ein Begriff. Dies liegt auch an ihrer einzigartigen Erscheinung. 

Lebensraum (Habitat)

Europaweit finden sich Flussbarsche in fast allen Binnengewässern und der Barsch ist damit ein oft gesehener Vertreter der Süßwasserfische.

An seinen Lebensraum hat der Flussbarsch vergleichsweise geringe Ansprüche, wodurch seine große Verbreitung letztendlich begründet ist. Der Flussbarsch gilt als besonders resistent gegenüber einem sauren Milieu und überlebt auch in Gewässern mit niedrigem pH-Wert.

Wichtig ist für den Flussbarsch hingegen eine hohe Konzentration an Sauerstoff, weshalb er überwiegend in klaren Flüssen und Seen vorkommt. Bereiche schwacher Strömung in Flüssen und umfangreichere Stillgewässer sind bevorzugte Rückzugsräume. Des Weiteren findet sich der Flussbarsch auch im brackigen Mündungsgebiet der Ostsee sowie in Höhenlagen bis zu 1000 Metern.

Aussehen des Flussbarsches

Die Bezeichnung Buntbarsch ist für den Flussbarsch weit verbreitet, obwohl sie nicht zutreffend ist. Das liegt an der besonders prägnanten Colorierung. Die Flossen an Brust und Bauch schimmern rot bis orangerot, während sechs bis acht dunkle Querstreifen den Körper des Flussbarsches markieren. Gräulich und olive-farbene Maserungen prägen den restlichen Körper des Flussbarsches. Der Rücken ist dabei deutlich dunkler im Vergleich zum Bauch.

Auch sein Erscheinungsbild trägt dazu bei, dass der Flussbarsch leicht von anderen Spezies zu unterscheiden ist. Die Rückenflosse kann leicht gefaltet werden und ist geteilt, während die große Flosse aus spitz zu laufenden, stabilen Strahlen besteht, während die kleine Flosse aus weichen Strahlen gebildet wird. Vergleichsweise weit lässt sich das Maul öffnen, während der Kiemendeckel in einem Stachel mündet. Auch die Enden der Schuppen des Flussbarsches, die sogenannten Kammschuppen sind mit kleinen Zähnchen versehen.


Barsche werden mit zunehmender Größe immer runder, also hochrückiger und dicker, und werden deshalb von Anglern auch als Kirschen bezeichnet.

Die Nahrung des Flussbarsches

Während seines Lebens verändert sich die Nahrung des Flussbarsches. Die Larven der Barsche können sich noch nicht selbst bewegen und werden ins uferferne Freiwasser getrieben. In der ersten Zeit versorgen sich die Jungtiere mit Plankton. Die Rückkehr ans Ufer vollziehen die Jungtiere später, wo sie sich vor allem von Insektenlarven, Würmern und Kleinkrebsen ernähren. Als Ausgewachsene jagen Flussbarsche vor allem Krebse und kleinere Fischarten in den Tiefen und an Übergängen zum Freiwasser. Da Barsche ein sehr großes Maul haben können sie durchaus beachtliche Beutefische einsaugen. Gerade kapitale Exemplare werden demnach auch beim Hechtangeln gefangen mit entsprechend großen Ködern.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungsfähigkeit ist abhängig vom Geschlecht der Fische. Zwei bis vier Jahre nach ihrer Geburt können sich Männchen vermehren, während die Weibchen dafür bis zu fünf Jahre brauchen.

Zwischen März und Juni laicht der Flussbarsch, was ihn zum Frühjahrslaicher macht. Abhängig von der Körpermasse der weiblichen Barsche entwickeln die Fische Eier. Ein 200 bis 250 Gramm schweres Tier legt bis zu 30.000 Eier, die in Schnüren aus Gallert am Ufer abgelegt und über einen Meter lang werden. Zudem haften sie an organischem Material wie z.B. Pflanzen. Letztendlich können Barsche viele verschiedene Laichsubstrate verwenden, was ihnen eine recht flexible Fortpflanzung ermöglicht.

Besonderheiten

Fettarmes Fleisch und eine vergleichsweise geringe Anzahl an Gräten machen den Flussbarsch zu einem beliebten Speisefisch. Der Flussbarsch verfügt im deutschen Sprachraum über 30 unterschiedliche Bezeichnungen, die sein Erscheinungsbild sowie sein Habitat reflektieren. Das längliche Erscheinungsbild des jungen Flussbarsches erinnert an einen drahtigen Körper, während erwachsene Tiere auch deutlich in die Höhe wachsen und eine hochrückige Form bilden. Der Heilige Petrus hat der Legende nach den Flussbarsch gefangen, wovon bis jetzt eine dunkle Stelle am Ende der Rückenflosse erzählt. Angeblich fasste ihn Petrus dort mit von Teer verschmutzten Händen an und hinterließ dieses Merkmal.


Barsche haben ein großes Maul und können die Köder hervorragend einsaugen.

Angeln auf Barsche

Barschangeln ist an sich keine große Kunst, da Barsche häufig sind und gierig verschiedene Köder nehmen. Größere Barsche zu fangen ist hingegen eine ganz andere Sache. Außerdem sind Barsche manchmal überhaupt nicht in Beißlaune und reagieren quasi nicht, obwohl sie am Platz sind. Beim Barschangeln gilt es einige Grundlagen zu beachten, welche Du in den folgenden Beiträgen erfährst. Grundsätzlich benötigt man eine leicht bis mittelschwere Rute. Je nach Köderwahl und Angeltechnik sollte die Rute eher straff sein, wie beim Gummifisch angeln, oder eher semiparabolisch wie beim Angeln mit Hardbaits. Dies ist in der Regel durch das Spinnruten Wurfgewicht erkennbar – je kleiner das Wurfgewicht, desto weicher die Rute.

→ Barschangeln Übersichtsseite
→ Barschangeln Grundwissen
Barschangeln vom Ufer

Zum Barschangeln kommen eine Vielzahl von Ködern in Frage, dazu zählen Kunstköder genauso wie Naturköder. Mehr über die wichtigsten Barschköder erfährst Du in den folgenden Beiträgen.

→ Köder zum Barschangeln
→ Barschwobbler
→ Gummiköder für Barsche
→ Jigspinner
→ Spinner
→ Stickbait
→ Crankbait
→ Twitchbait

Neben Kunstködern sind auch Naturköder für Barsche sehr effektiv. So lieben Barsche Würmer. Das Angeln mit Würmern ist allerdings nicht sehr selektiv und man fängt viele kleine Fische. Deutlich selektivere Naturköder sind also Köderfische die an Finesse Montagen oder einfachen Posenmontagen angeboten werden. Natürlich ist auch Grundangeln mit Köderfisch möglich. Eingefrorene Köderfische sind beim Barschangeln allerdings eher fehl am Platze, da die Barsche diesbezüglich skeptisch sind.

Auch die Hardware hat beim Barschangeln ihre Bedeutung, insbesondere beim Spinnfischen. In den folgenden Beiträgen findest Du alles rund um Barschrute und -rolle.

→ Angelruten zum Barschangeln
→ Angelrollen zum Barschangeln

Beim Barschangeln kommen verschiedene Techniken in Frage. Dazu zählen Naturköderangeln, Schleppen oder Spinnfischen, wie Wobblerangeln, Finesseangeln oder Topwaterangeln.

→ Topwaterangeln auf Barsche
→ Schleppfischen auf Barsche
→ Finesse auf Barsch – Carolina Rig
→ Drop Shot Montage

Hier findest Du weitere Beiträge rund ums Barschangeln:

→ Gewässer für große Barsche
→ Barschangeln im Winter
→ Retroangelvideos über das Barschangeln
→ Angelbücher zum Barschangeln

Barsche lassen sich eigentlich das ganze Jahr über beangeln, u.a. da sie in der Regel keine Schonzeit haben. Je kälter das Wasser wird desto mehr sammeln sich die Barsche an bestimmten Stellen, an denen sie viel Beute finden und bleiben dort auch länge. Allerdings führen sehr kalte Wassertemperaturen unter 6 bis 7 Grad zu einer gewissen Inaktivität der Barsche. Bei warmen Wassertemperaturen hingegen sind die Barsche sehr agil und schwimmen viel herum, u.a. im Freiwasser. Dementsprechend schwierig ist es, sie ans Band zu bekommen. Besonders größere Barsche lassen sich im Sommer deutlich schwerer erwischen.

Beim Barschangeln kann man mit zahlreichen Beifängen rechnen. Je nach Gewässer können Hecht, Zander, Rapfen und Forellen ebenfalls auf Barschköder beißen. Auch Alande können ans Band gehen.

 

Barsch beim Spinnfischen
Barsche lassen sich hervorragend beim Spinnfischen beangeln.

Barsche in der Küche

Barsche lassen sich auf vielfältige Art und Weise zubereiten. Barsche sind in der Küche dankbare Fische. Ihre Filets beinhalten kaum Gräten und sie haben ein schmackhaftes, mageres Fleisch. Deswegen kommen nahezu alle Zubereitungsarten in Frage. Beliebst sind in der Pfanne gebratene Barschfilets. Auch in warmer Butter gar gezogene Filets sind eine Delikatesse. Von den Filets wird die Haut samt Schuppen abgezogen.

Aus den Barsch Karkassen lässt sich eine hervorragende Fischsuppe herstellen. Auch als Einlage für die Suppe eignen sich die Filets sehr gut. Es ist auch möglich ganze Barsche zu Braten oder zu Grillen, zuvor müssen sie aber geschuppt werden, was bei Barschen etwas aufwendiger ist.

Vorteil der Zubereitung des ganzen Fisches ist, dass das Fleisch in der Hülle sehr saftig bleibt. Auch im Ofen lassen sich ganze Barsche gut zubereiten. Lediglich das Räuchern oder die Verarbeitung zu Fisch-Marinaden kommen beim Barsch weniger in Frage – aber auch hier gilt: Experimentieren.

Fischrezept: Barschfilet in Safransoße

Dieses tolle Barschrezept dürfte jeden Barschesser begeistern.

Zutaten:

  • 700g Barschfilets
  • 1 Zitrone
  • 5 Tomaten
  • 1 Gurke
  • 1 Zwiebel
  • etwas Butter
  • 1 gestrichener Teelöffel Safranpulver
  • 100 ml Fischbrühe
  • 4 El trockener Weißwein
  • 1 Becher Sahne
  • 1-2 El Butter
  • Pfeffer, Salz, Thymian

Die Fischfilets in Stücke schneiden und mit etwa Zitronensaft ziehen lassen.

Die Tomaten in kochendem Wasser einige Sekunden überbrühen, herausnehmen, kalt abschrecken, häuten, vierteln, entkernen und in Würfel schneiden.
Die Gurke schälen, längs halbieren, entkernen und fein würfeln, in kochendem Salzwasser ca. 2 Minuten blanchieren, kalt abschrecken und abtropfen lassen.
Zwiebel schälen und würfeln, Butter in einem Topf zerlassen, Zwiebel darin glasig dünsten, mit dem Safran verfeinern und anschließend mit der Fischbrühe und Wein ablöschen und aufkochen.

Fischstücke in den Sud einlegen und zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 4-6 Minuten garen lassen. Anschließend den Fond abgießen und bei starker Hitze mit der Sahne verrühren und etwas einkochen lassen, die Butter einrühren, mit Pfeffer, Salz und Thymian abschmecken, die Tomaten- und Gurkenwürfel dazugeben und heiß werden lassen.

Zum Schluss die Fischstreifen auf vier tiefe, vorgewärmte Teller verteilen und mit der Sauce übergießen. Dazu passt Reis.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
2 getrennte Rückenflossen (vordere mit Stachelstrahlen u. schwarzem Fleck), endständiges Maul bis unter die Augen, Kiemendeckelrand mit spitzem Dorn, 6-9 dunkle Querbinden über Rücken und Flanken

Größe:
40cm, selten bis 50 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D1 XIII-XV, D2 I/14-15, A II/8-9, P 14, V I/5

Schuppenzahl Seitenlinie:
54-68

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
3 ökologische Formen; intensiv gefärbter Krautbarsch (Uferregion), heller Jagebarsch (Freiwasser), dunkler Tiefenbarsch

Verbreitung: Mitteleuropa bis Asien

Fortpflanzungsbiologie:
M früher geschlechtsreif, W legt bis zu 300.000 Eier in 1-2 cm breiten Laichbändern an ufernahe Pflanzen, Wurzeln u. Steine, Larvenschlupf nach 3 Wochen

Laichzeit:
März-Juni

Familie:
Percidae, Barsche

Barsch / Flußbarsch / Egli Übersetzung:
lateinisch: Perca fluviatilis
belgisch: Baars
dänisch: Aborre
englisch: European Perch
estisch: Ahven
finnisch: Ahven
französisch: Perche
italienisch: Perca
lettisch: Asaris
litauisch: Eserys
luxemburgisch: Piisch
niederländisch: Baars
norwegisch: Abbor
polnisch: Okon
portugisisch: Perca
russisch: Окунь (Okunj)
schwedisch: Abborre
spanisch: Perca
tschechisch: Okoun rícní
ungarisch: Csapó sügér