Lachsangeln in Norwegen

Lachsangeln in Norwegen bis auf Weiteres in 33 Flüssen verboten



Aufgrund des niedrigen Bestandes an Wildlachsen in den norwegischen Flüssen hat die dortige Umweltbehörde das Lachsangeln in vielen Flüssen und auch einigen Küstengewässern Norwegens untersagt. Mehr zum aktuellen Lachsangelverbot in Norwegen erfährst Du in diesem Beitrag.

Die nationale Umweltbehörde Norwegens reagierte nun auf die drastisch gesunkenen Bestandszahlen der Lachse mit außergewöhnlichen Maßnahmen. So wurde ein weiträumiges Fangverbot für Lachse erlassen und zwar in dem Gebiet zwischen der Region Trøndelag und der schwedischen Grenze. Seit dem 23. Juni 2024 darf an insgesamt 33 norwegischen Flüssen sowie einigen Küstenabschnitten kein Lachs mehr gefangen werden.

Lachsfangverbot erlassen

Obwohl das sommerliche Lachsangeln in Norwegen eine besondere Tradition ist, hat die Behörde diese strengen Schutzmaßnahmen erlassen. Um sicherzustellen, dass die Reproduktion gesichert ist und genug Junglachse aufkommen und der Bestand weiterhin erhalten bleibt, zählt mittlerweile jeder einzelne Lachs.

Bereits länger sinkende Aufstiegszahlen

Die Zahl der Wildlachse in den Norwegischen Flüssen sinkt bereits seit Jahrzehnten. Dieses Jahr wurde aber ein Negativrekord aufgestellt. Noch nie stiegen so wenige Lachse in die Fließgewässer auf, wie im Jahr 2024. So wanderten dieses Jahr weniger als die Hälfte der Lachse in die Flüssen hinauf, als noch letztes Jahr registriert wurden. Der drastische Rückgang geht dabei nicht mit veränderten Umweltbedingungen an den Flüssen einher, denn Wassermenge und Wassertemperatur sind nahezu optimal.

Bedrohungen für den Lachs

Der Atlantische Lachs ist zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Vor allem der Klimawandel setzt den Lachsen zu, da sich durch den Anstieg der Wassertemperatur die Nahrungsnetze in ihrer zeitlichen Abfolge verändern, woran sich der Lachs nicht schnell genug anpassen kann. Ein weitere Bedrohungsfaktor für den Wildlachs ist die kommerzielle Lachsindustrie, bei der Zuchtlachse in Netzkäfigen in den Fjorden Norwegens gehalten werden. Vor allem die Verbreitung von Schädlingen wie der Lachslaus setzt den Wildlachsbeständen zu, da regelmäßig befallen Zuchttiere aus den Anlagen entkommen.

Fischereiverband unterstützt Fangverbot

Bereits in der Vergangenheit wurden teils drastische Beschränkungen für das Lachsangeln in Norwegen erlassen, die auch eine vermeintlich positive Wirkung gezeigt haben. Trotzdem sind die Zahlen der Aufsteiger in diesem Jahr so stark zusammengebrochen. So unterstützen auch die Interessenvertreter der Angler, der Norwegische Jagd- und Fischerverband sowie der Interessenverband der Norwegischen Lachsflüsse das Lachsfangverbot, da die freiwilligen Beschränkungen der letzte Jahre offenbar keinen Effekt gebracht haben. Die Situation ist tragisch, denn neben dem ökologischen Schaden hat die Lachsfischerei in der Region auch eine wirtschaftliche Bedeutung.

Lachs Tourismus betroffen

So bekommen die Anbieter von Lachsangeltouren und damit verknüpfte Tourismusbetriebe aufgrund des plötzlichen vollständigen Fangverbotes enorme Probleme. Denn zahlreiche Angler aus der ganzen Welt kommen nach Norwegen, um eineinzigartiges Lachsangeln zu erleben. Sämtliche damit assoziierte Urlaubsreisen werden jetzt natürlich storniert und die Betriebe haben keine Einnahmen mehr.

Anfang Juli ist die reguläre Bestandszählung geplant, nach der die Situation noch einmal neu eingeschätzt werden soll. Sollte sich die Situation der Aufsteiger bis dahin entspannen, kann das totale Lachsangelverbot auch wieder aufgehoben werden.

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Quelle: Nordfisch Info

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