Welsangeln

Wels Angeln auf Grund – Tipps zu Montage, Köder, Ausrüstung, Posen, etc.



Hier kannst du die Grundlagen des Welsangelns bzw. Wallerangelns nachlesen und dich über weiterführende Links über spezielle Köder, Materialien und Techniken beim Welsangeln informieren.

Beim Welsangeln kommt es neben der richtigen Wahl des Gewässers und des Angelplatzes auch auf die richtige Angeltechnik und eine Menge hochwertiger Ausrüstung an.

Welse gibt es in Deutschland in immer mehr Gewässern. Informiere dich vorab im Gewässerportal der Fisch-Hitparade. Welse lassen sich oft an unterspülten Ufern und in Gumpen und Rinnen fangen, meist nachts. Deshalb gehört das Wallercamp fast automatisch zum Welsangeln dazu.

Welse riechen und tasten ihre Beute mit ihren Barteln und können sich deshalb nachts auch in trüben Gewässern sehr gut orientieren. Beim Welsangeln sollten immer starke Ruten mit großen Rollen verwendet werden. Ein Boot hilft beim Ausbringen der Montagen.

Viele verschiedene Schnüre und anfangs verwirrende Montagen sollten unbedingt im Gepäck sein.

  • Hier findest du wichtige Informationen, die dir beim Welsangeln helfen. Und los geht’s!

Rollen zum Welsangeln

Europäische Welse sind starke Kämpfer und hier kann der Drill schon einmal richtig in die Arme und auf das Material gehen. Zum Welsangeln sollten qualitativ hochwertige und große Stationärrollen oder stabile MultiRollen für direkten Schnurlauf verwendet werden.

Welsrollen zum Ansitzangeln

Beim Drill großer Welse und wenn diese vom Ufer oder Totholz ferngehalten werden müssen, können schnell hohe Zugkräfte auftreten, die Schnurfangbügel und Rollenachse stark belasten. Darum sind hier meist Rollen der 7000er Größe oder höher zu empfehlen.

Zudem werden Welsmontagen teils mehrere hundert Meter weit vom Angelplatz abgelegt und die Schnur dann über Wasser bis zum Angelcamp abgespannt. Darum sollte das Schnurfassungsvermögen der Welsrolle auf jeden Fall ausreichen. Ob ein derartig weites Abspanen sinnvoll oder notwendig ist, sei dabei dahingestellt. Entsprechend reichen auch kleinere Schnurfassungsvermögen aus. Zudem werden beim Welsangeln häufig Boote verwendet, um die Köder auszulegen und je nach Angelplatz und Gewässervorschrift wird das Boot auch im Drill verwendet und der Schnurvorrat wird nicht erschöpft. Größere Rollen tolerieren jedoch auch hier den ein oder anderen Schnurbruch oder -tausch, ohne dass gleich die gesamte Schnur neu aufgespult werden muss.

Ansitzangeln ist auch vom Boot möglich. Hier wird der Köder vertikal unter dem Boot angeboten und der Wels durch Klopfen eines Wallerholzes auf die Wasseroberfläche mit angelockt. Die Höhe des Köders über Grund und das Vorhandensein von Fischen mit dem Echolot und Down- sowie Side-Scan-Verfahren überprüft. Die Rolle braucht darum keine Große Kapazität, sollte aber stabil und qualitativ sein, da die Flucht hier direkt ins Material geht.

Welsrollen zum Spinfischen

Beim Spinfischen auf Wels mit beispielsweise dem Blinker oder diversern Oberflächenködern sollte die Rolle ebenfalls der Belastung beim Wurf standhalten können. Jedoch ist hier weit weniger Schnurvorrat nötig und es können bereits qualitativ hochwertige Rollen um 6000 verwendet werden, die sich weit besser handhaben lassen als die Boliden zum Ansitzangeln. Auf Qualität ist hier besonders zu achten, da die Rolle hier im Dauereinsatz ist.

Die Wallerrolle im Blick

Zum Ansitzangeln auf Waller kommen mächtige Rollen zum Einsatz.

Ruten zum Welsangeln

Welsruten sind stabile Ruten mit bis zu mehreren hundert Gramm Wurfgewicht bzw. Testkurve. Diese sind meist als Ruten für Stationärrollen (mit unten liegenden Schnurlaufringen) oder Multirollen (mit oben liegenden Schnuraufringen) erhältlich. Aber auch Inline-Ruten ohne Rutenringe können hier verwendet werden.

Welsruten zum Ansitzangeln

Kürzere Ruten erleichtern beim Angeln mit der Selbsthakmontage das Hantieren am Ufer, wo meist überhängende Bäume den Platz nach oben begrenzen. Längere Ruten ermöglichen jedoch die Schnur in einem steileren Winkel ins Wasser oder über die Ufervegetation zu führen und zu halten. Wer hingegen nach dem Anhieb den Drill vom Boot aus fortsetzt, der kommt hier mit einer kürzeren Rute wesentlich besser zurecht. Welche Welsrute zum Ansitzangeln du wählst, hängt darum von deinen Angelbedingungen ab. Letztendlich entscheidet auch die Größe des zu erwartenden Fisches und die Gewässerstruktur darüber wie stark das Material und die Schnur sein müssen.

Welsruten zum Spinfischen

Welsruten zum Spinfischen sind ebenfalls als Castingruten (für Multirollen) oder Spinruten (für Stationärrollen) erhältlich. Die Eigenschaften unterscheiden sich jedoch dahingehend von den Ansitzruten, dass auch leichtere Köder ausgeworfen werden können müssen und das über weite Strecken des Tages. Eine Leichte Rute ist darum zusätzlich unabdingbar. Dass hier besonders auf Qualität zu achten ist, versteht sich von selbst.

Schnüre zum Welsangeln

Zum Wallerangeln werden meist geflochtene Hauptschnüre von 0,4 – 0,6 mm Durchmesser verwendet, die dehnungsarm sind und somit einen Anhieb auch über weite Distanzen zulassen. Die  verwendet, die vor allem eines und zwar robust. Eine dünne Sehne wird hier nicht lange standhalten. Beim Angeln auf Wels wird zudem eine stabile Schlagschnur von 0,8 – 1 mm Dicke mit bis zu 20 Meter Länge vorgeschaltet. Die Tragkraft beträgt hier teilweise über 100 Kilogramm und sie sind somit weit abriebfester als die Hauptschnur. Beim Welsangeln kommen aber auch monofile Schnüre und Fluorocarbon zum Einsatz. So wird der Köder bei der Selbsthakmontage mit einer 30er oder 40er Monofilen Schnur an einem Stein auf dem Untergrund befestigt. Der Fisch hakt sich gegen diesen Widerstand selbst und wird reißt die Schnur anschließend entzwei, sodass die Hauptschnur nun frei ist.

Posen, Haken und Vorfächer

Beim Wallerangeln sind Posen, Haken und Vorfächer von großer Wichtigkeit, um den Köder beim Ansitzangeln sicher und richtig anbieten zu können und den Fisch letztendlich auch sicher zu haken.

Wallerposen

Beim Wallerangeln unterscheiden Angler zwischen Unterwasserposen (U-Posen), herkömmlichen Überwasserposen als Bissanzeiger und Bojen, über die die Schur senkrecht zum Köder geleitet werden kann. Oberflächenposen, die wie Hechtangeln verwendet werden können, sollten eine ausreichende Tragkraft haben, um das Gewicht des Köders über Grund tragen zu können. Wer seinen Köder hingegen auf Grund ablegt (und dort gegebenenfalls fixiert), sollte die Tragkraft so wählen, dass die Pose bei Strömung nicht unter Wasser gezogen wird. Weiterhin werden beim Wallerangeln Posen verwendet die den Köder zum besseren Biss vom Grund abheben. Diese U-Posen sind ovale Schwimmkörper mit 15-30 gr. Tragkraft udn werden kurz vor dem Hakenköder montiert. Dabei wird komplette Auftreiben durch eine Festblei- bzw. Steinmontage verhindert und der Köder schwebt scheinbar über Grund. U-Posen sind in verschiedenen Farben erhältlich und meist ist Schwarz eine gute Wahl. U-Posen können auch mit Propelloren ausgestattet sein, die für zusätzliche Reize sorgen. Zuletzt werden beim Welsangeln Bojen verwendet. Diese dienen jedoch nicht als Bissanzeiger, sondern als Auftriebskörper. Sie werden am Köderplatz fixiert und die Angelschnur der aufgestellten Rute über Wasser mit einer Umlenkung über eine Reißleine senkrecht nach unten hinabgeführt. So wird der Wasserdruck auf die Schnur weitestgehend vermieden und weniger Schnur durch Treibgut geschwächt.

Haken zum Wallerangeln

Wallerhaken sollten groß, scharf und stabil sein. Hier an der Qualität zu sparen wäre reine Zeit- und Geldverschwendung. Beim Wallerangeln werden vor allem Drillinge und Einzelhaken bzw. Circle Hooks verwendet. Beim Angeln mit der U-Pose sind Drillinge in der Lage viele Tauwürmer aufzunehmen. Beim Angeln mit Köderfischen kann der Drilling zudem gut im Fisch verankert werden sodass dennoch immer zwei scharfe Anbiss-Stellen vorhanden sind. Hier kommen jedoch auch Einzelhaken zum Tragen. So werden Köderfische teilweise mit nur einem Haken „Nosehook“ angeködert. Kreisförmige Haken verankern sich dabei leichter im Wallermaul als herkömmliche Haken, die eher beim aktiven Angeln verwendet werden.

Vorfächer zum Wallerangeln

Beim Wallerangeln verwenden Angler Vorfächer aus Monofiler Schnur mit ca. 0,3 mm als Reißleine für die Selbsthakmontage. Die eigentlichen Hakenschnur in Ködernähe bestehen jedoch meist aus starkem Fluorocarbon oder geflochtener Schnur. Die sogenannte Schlagschnur ist das eigentliche „Vorfach“ und hat eine Stärke von bis zu 1 mm Durchmesser und Länge von bis zu 20 Metern. Das Vorfach schützt die Schnur vor Steinen, Unterwasserhindernissen und kann je nach Angelplatz unverzichtbar sein.

waller im Fluss

Ein schöner Wels gefangen im trüben Wasser.

Köder zum Welsangeln

Zum Welsangeln werden häufig Köderfische und Tauwürmer verwendet aber auch Boilies für Waller sind als Köder möglich. Als Köderfische werden meist verschiedene Arten von Cypriniden verwendet, wobei die Größe des Köders an die Zielfischgröße angepasst werden muss. In Deutschland ist nur das Angeln mit dem toten Köderfisch erlaubt. Dieser kann durch U-Posen oder oder im Inneren des Fischkörpers durch Auftriebskörper wie Balsaholz vom Grund angehoben werden, um den Biss zu erleichtern. Alternativ kann der Köder auch an einer horizontalen Schnur über Grund befestigt und so schwebend präsentiert werden. Bei Tauwürmern an der U-Pose oder beim Klopfen auf Waller besteht die Auswahl zwischen den kanadischen und europäischen Tauwürmern. Aber auch Rotwürmer können einen leckeren Bissen ergeben. Auch große und geruchsintensive Wallerboilies, die Cypriniden ausschließen, können beim Ansitz auf Karpfen selektiv verwendet werden. Zuletzt sind auch Spinnköder ein guter Köder für viele Waller. So lassen sich Welse beim Spinnfischen mit schweren Löffelblinkern oder geräuschvollen Oberflächenködern überzeugen.

 

Blutegel welsangeln wallerangeln
Blutegel gelten als hervorragende Köder zum Welsangeln.

Rund um den Welsansitz

Welse lassen sich beim Spinnfischen oder auch beim Ansitzen jagen. Meist ist der Ansitz bzw. das Wallercamp die erste Wahl. Waller sind vor allem Nachtaktiv, sodass ein Angelcamp am Nachmittag und Abend eingerichtet und der Köder vor Beginn der Dunkelheit ausgebracht werden kann. Die meisten Bisse kommen dann in der Dunkelheit wenn die Welse aktiv umherschwimmen und rauben. Um in der Dunkelheit hantieren zu können, sind dann natürlich Stirnlampen wichtig und auch ein Boot ist da hilfreich. Wer alleine ans Wasser geht, hat es in einer solchen Situation natürlich viel Schwerer als eine eingeschworene Clique von guten Freunden.

Das Wallercamp besteht meist aus einem oder mehreren Gemeinschaftszelten und allerlei anderer Ausrüstung, wie Angelliegen, Grills und Öfen, die mithilfe von Angelkarren und Muskelkraft ans Wasser transportiert werden. Zunächst müssen die Köderfische vor Ort gefangen und in einem Setzkescher gehältert werden. Wer diesen Aufwand scheut, bringt sich bereits Fische oder Würmer mit. Danach müssen die Futterplätze ausgekundschaftet und die fertigen Montagen mit dem Boot oder per Wurf vom Ufer abgelegt werden. Anschließend werden die Ruten aller Angler im Anglercamp senkrecht aufgestellt, die Schnur gespannt und die Ruten mit einem Knicklicht oder einer Aalglocke versehen. Dann gilt es, alle Utensilien für den nächtlichen Biss bereitzulegen, denn wenn der Biss kommt hat niemand mehr die Zeit das ein oder andere Material zu suchen oder zurechtzulegen. Jetzt muss jeder Handgriff sitzen. Wenn der Fang im Sack ist fehlt noch ein Foto. Bitte schön lächeln. Und dann natürlich ein scharfes Messer, ein Brett und eine Kühlkiste. so schön kann Angeln sein und das bei einem Angelcamp gleich über mehrere Tage.

Spinnfischen auf Welse

Spinnfischen auf Welse ist eine spannende Angelegenheit. Hier muss ein guter Kompromiss zwischen starkem Gerät und Gewicht der Kombo gemacht werden. Nur so kann viele Stunden lang geworfen werden ohne stark zu ermüden und auch ein großer Fisch zuverlässig gelandet werden.

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe