Tolle Tipps zum Quappen angeln

Tipps zum Quappen angeln

Beim Quappen angeln kannst du Dich auf frostige Abenteuer einstellen, denn die Süßwasserdorsche kommen bei Temperaturen unter 10 Grad erst richtig in Beißlaune. Zudem kommen Quappen in Europa fast überall vor. Wie Du deine erste Quappe findest und fängst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Herkunft und Lebensweise

Ursprünglich kommen die Vorfahren der Quappe aus den arktischen Meeren und sind ins Süßwasser eingewandert. Dort wurden sie durch tektonische Veränderungen vom Rückzug uns Meer abgetrennt und die Süßwasserfischart Quappe entwickelte sich und besiedelte den europäischen Kontinent. Die Quappe ist ein im Winter aktiver Kaltwasserfisch, der erst bei entsprechend kaltem Wasser so richtig auf Touren kommt. Im Sommer reduzieren die Fische hingegen ihren Metabolismus und sind weitestgehend innaktiv. Bei der Quappe handelt es sich um einen am Grund lebenden Raubfisch und Sammler. Die Frage „Was fressen Quappen?“ lässt sich also mit Krebsen, Würmern und Fischen beantworten. Quappen verfügen über einen sehr feinen Geruchssinn, mit dem sie ihre Beute aufspüren. Im Winter ziehen sie oft die Flüsse hinauf zu ihren Laichgebieten, kiesige Bereiche in den Mittel- und Oberläufen, wo sie in Trupps laichen. Auf ihrer Wanderung lassen sie sich gut beangeln.

Wo kann man Quappen angeln

Quappen leben vorwiegend in Flüssen. Interessante große Quappenflüsse sind die Oder, die Elbe und die Donau. Aber auch in zahlreichen kleineren Nebenflüssen sind Quappen teils zahlreich vertreten. Außerdem sind Quappen in tiefen, nährstoffarmen Seen anzutreffen, vor allem im Alpenraum und auch im Brackwasser der Ostsee gibt es Quappenbestände beispielsweise im Stettiner Haff – sogenannte Haffquappen. Quappen aus dem Brackwasser werden dabei deutlich größer als Quappen aus Flüssen und Seen, die auch als Steinquappen bezeichnet werden.

Wenn Dich das Quappen angeln reizt, suche Dir ein Gewässer mit guten Quappenbeständen in deiner Nähe. Denn beim Quappenangeln musst Du sicher öfter mal los, um die Hotspots für und Beißzeiten der Quappe herauszufinden. Dafür kannst du das Gewässerverzeichnis der Fisch-Hitparade.de nutzen, dich beim zuständigen Angelverein erkundigen oder beim Angelhändler deines Vertrauens nachfragen. Da nicht so viele Angler regelmäßig auf Quappe gehen, sind Tipps und Infos eines erfahrenen Quappenanglers goldwert.

Spotwahl beim Quappen angeln

Wenn du ein Gewässer zum Quappen angeln gefunden hast, ist der nächste Schritt die Suche nach einem geeigneten Angelplatz. Lass die Angelrute zu Hause und erkunde das Gewässer nach Steinpackungen und Abschnitten mit steinigem Untergrund. Quappen lieben sandigen und kiesigen Untergrund. Unterstände in Form von Steinen, Wurzeln oder Büschen sind gut. Kaltes, sauerstoffreiches Wasser erhöht die Erfolgschancen. Im Winter wandern die Fische flussaufwärts zu ihren Laichplätzen. Hindernisse und Rastplätze sind in dieser Zeit besonders fängig, daher findet man Hotspots zum Quappenangeln vor allem an folgenden Stellen:

  • unterhalb von Staustufen
  • an Flussmündungen
  • in tiefen Stellen im Flussbett
  • in tiefen Buhnen
  • an Hafeneinfahrten

Bedingungen zum Quappen Angeln

Auf eines solltest du Dich beim Quappen angeln gefasst machen und das ist mieses Wetter. Wenn die Wassertemperaturen unter 10 Grad fallen, dann dann kommen die Quappen erst richtig in Schwung. Die beste Zeit zum Quappen angeln liegt deshalb zwischen Oktober und März. So richtig gut beißen Quappen aber nur bei schlechtem Wetter, das sind zumindest die einschlägigen Erfahrungen der Quappenangler. Dazu kommt noch, dass die Quappen nachtaktiv sind, deshalb solltest Du die besten Chancen zwischen 16 und 23 Uhr haben.

Drum merke Dir:

  • Sommer, Sonne, Sonnenschein → da fällt keine Quappe rein
  • Arschkalt und der Himmel unbedeckt → da bleibt selbst die Quappe im Versteck
  • Bedeckter Himmel, Regen oder Schnee → Quappen angeln juché

Rute, Rolle und Schnur zum Quappen angeln

Eine Rute zum Quappenangeln sollte robust sein und ein Wurfgewicht von 60 bis 120 Gramm haben, beim Quappen angeln im großen Strom sogar noch mehr. Dabei sollte die Rute aber eine feinfühlige Spitze zur optimalen Bisserkennung haben. Mögliche Ruten zum Quappen angeln sind Heavy Feederruten, Aalruten oder auch Karpfenruten. Als Rollen zum Quappen angeln eignen sich 3000er bis 6000er Rollen, wie sie auch beim Aal- oder Zanderangeln zum Einsatz kommen, die stabil sein sollten und ausreichend monofile Schnur fassen sollten. Als Hauptschnur sollten starke monofile Schnüre mit geringer Dehnung, je nach Situation 0,25er bis 0,35er, zum Einsatz kommen. Geflochtene Schnur ist  wegen der Frostgefahr nicht zu empfehlen, da die Schnur vereisen kann und dadurch kaputt gehen kann. Liegen die Temperaturen über 0 Grad, kann aber auch zu geflochtener Schnur gegriffen werden.

Quappen Köder

Der Klassiker unter den Ködern zum Quappen angeln ist sicherlich der Tauwurm, der am besten in Stücke zerteilt auf den Haken gezogen wird. Das sorgt dafür, dass mehr Säfte austreten, die die guten Geruchssinne der Quappe ansprechen. Nachteil des Wurmes ist, dass dieser gerne von anderen Fischen wie Weißfischen, Kaulbarschen oder Grundeln abgefressen werden. Dies erfordert eine häufigere Kontrolle der Montage.

Fischfetzen und kleine Köderfische sind ebenfalls gute Köder für bodenbewohnende Raubfische. Als kleine Köderfische eignen sich kleine Rotaugen, Ukeleis, Stinte oder Grundeln. Die Köderfische sollten jedoch nicht zu groß sein, damit die Quappe sie gut erbeuten kann. Sehr fängig sind auch Fischfetzen. Dazu werden längliche Fetzen aus dem Filet geschnitten. Geeignet sind verschiedene Fische, besonders fängig sind aber Heringsfetzen.

Weiter interessante Köder zum Quappen angeln sind Fischroggen und Garnelen. Da die Quappe ein Laichräuber ist, ist Fischrogen sicher eine gute Wahl jedoch nicht ganz einfach zum Anködern. Wird kaum geworfen kann der Rogen direkt angeködert werden, ansonsten sollte er in einem Strumpfstück fixiert werden. Auch Garnelen zählen mit zu den besten Ködern für Quappen, da sie letztendlich Krebsfleisch darstellen, was die Quappen gerne annehmen. Garnelen sind auch recht fest und halten gut am Haken.

Schöne Quappen am Ufer

Zwei wunderschön marmorierte Quappen. Glückliches Ende beim Quappen angeln.

Montage zum Quappen angeln

Die Montage zum Quappen angeln ist im Prinzip dieselbe, wie beim Aalangen – Eine einfache Grundmontage mit Laufblei, Wirbel, Vorfach und Haken – aber immer der Reihe nach.

  1. Um nerviges Verheddern der Schnur zu vermeiden, solltest du einen Anti-Tangle Boom, einen großen Führungswirbel oder einen versteiften Seitenarm auf die monofile Hauptschnur ziehen.
  2. Als nächstes kommt eine Perle auf die Hauptschnur damit der Knoten am Wirbel nicht beschädigt wird.
  3. Anschließend wird der Wirbel angeknotet, in den das Vorfach mit Haken eingehängt wird. Als Haken kommen 3er bis 6er Einzelhaken mit länglichem Schenkel, Wurmhaken oder Circle Hooks zum Einsatz. Das Vorfach sollte nicht zu lang sein, etwa 25 bis 40 Zentimeter, damit der Biss gut und direkt anzeigt wird, da die Quappe nach der Aufnahme des Köders oft nicht wegschwimmt. Die Vorfachdicke sollte 0,23 bis 0,30 mm betragen und von der Tragkraft leicht unter der Hauptschnur liegen.
  4. Beim Beködern sollte die Hakenspitze immer frei bleiben, damit der Haken richtig greifen kann.

Endlich hängt der Fisch am Haken, doch dann kommt oft die Überraschung, denn Quappen schlucken den Köder oft runter und der Haken sitzt dann entsprechend tief. Um unnötige Verletzungen zu vermeiden und untermaßige Fische schonend zurücksetzen zu können, solltest du Überlegen einen Circle Hook zu verwenden. Dieser Hakentyp sorgt dafür, dass der Fisch sicher am Haken hängt und durch ihre spezielle Form bleiben sie immer vorn im Seitenbereich des Mauls hängen. Dabei solltest Du aber beachten, dass die Haken bei einem ruckartigen Hieb nicht hängen bleiben. Wenn der Fisch beißt reicht es lediglich Spannung aufzubauen, damit der Haken sich festsetzen kann. Sobald der Haken sitzt gibt es kein Entrinnen für die Quappe, denn selbst bei schlaffer Schnur bleibt der Circle-Haken hängen.

Bisserkennung beim Quappen angeln

Die Bisserkennung beim Quappen angeln erfolgt hauptsächlich über die Rutenspitze. Dafür werden in der Regel Knicklichter oder Aalglöckchen an der Rutenspitze befestigt. Die Bisse der Quappe sind teilweise sehr zart und können schnell verpasst werden, besonders wenn sich der Fisch nach der Köderaufnahme unbemerkt am Grund festsetzt. Deshalb solltest du deinen Köder regelmäßig kontrollieren und selbst bei kleinen Zupfern die Rute in die Hand nehmen, um im rechten Moment den Anhieb zu setzen.

Geheimtrick: Lockstoffe und visuelle Reize

Quappen verfügen über äußerst gute Geruchssinne und können Ihre Beute schon auf großer Entfernung ausfindig machen. Also solltest Du dafür sorgen, dass dein Köder kräftig duftet. Hierfür sind Lockstoffe mit Wurm- oder Muschelextrakt sehr gut geeignet. Außerdem kannst Du etwas Fischöl nehmen, um deinen Köder zu beträufeln.

Außerdem kannst Du die Quappen auch Anfüttern. Mit einem Futterkorb am Anti-Tangle-Boom bzw. an der Montage kannst du noch mehr Quappen und schneller an den Platz anlocken. Dazu einfach das Körbchen mit Fischfetzen, Fischinnereien, Wurmstücken oder einer fischigen Futtermischung vollstopfen. Einige Quappen Spezialisten schwören auf Schaumstoff oder Schwammmaterial, welches einfach in Fischöl oder anderen Lockstoff getränkt und in das Futterkörpchen gesteckt wird und so langsam seine Düfte abgibt.

Weiterhin lassen sich die Quappen mit visuellen Reizen zum Beißen verlocken. Dafür werden fluoreszierende Perlen oder Knicklichter auf dem Vorfach, kurz vor dem Köder angebracht. Doch achte darauf deinen Köder nicht mit Reizen zu überladen, denn dadurch können Fische auch verschreckt werden. Wenn du Knicklichter verwenden möchtest, dann sollten sie nur schwach leuchten, am besten eignen sich die vom Vortag. Wichtig ist dabei zu beachten, dass an vielen Gewässern das Locken mit eigenleuchtenden Mitteln am Haken nicht gestattet ist.

Video: Quappen angeln


Video von Fishing Team Heileit

Schutzstatus der Quappe

Quappen sind in einigen Bundesländern ganzjährig geschont und dürfen nur in manchen Flüssen entnommen werden. Daher solltest du dich vorab über die Regelungen an deinem Gewässer informieren. Lokal sind manche Quappenbestände stark dezimiert und somit gefährdet. Entsprechend ist das Quappen angeln nicht mehr gestattet.

In folgenden Bundesländern ist die Quappe ganzjährig geschützt und darf nicht beangelt werden.

  • Hessen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Sachsen
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Durch Besatzmaßnahmen wird versucht, die Bestände zu stützen. Solche Besatzmaßnahmen finden beispielsweise in der Lippe, der Ruhr, dem Neckar, der Oste, der Nidda oder der Havel statt. 6500 Quappen in der Havel in Berlin wurden beispielsweise im Jahr 2020 besetzt.

Quappen angeln im Winter beim Eisfischen

Auch im Winter beim Eisfischen lässt sich mancherorts gut Quappen angeln.

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe