Der Wolfsbarsch gilt also toller Kämpfer und schmackhafter Fisch und ist somit ein beliebter Zielfisch für viele Angler an den europäischen Küsten. Vor allem das sommerliche Wolfsbarsch angeln an der Nordsee erfreut sich hierzulande zunehmender Beliebtheit – vor allem mit Spinnrute, aber auch mit Brandungsrute. In diesem Beitrag erfährst Du alles wichtige rund um Reviere und Spots, Angeltechniken, Köder sowie Tackle zum Wolfsbarsch angeln.
Der Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax) zählt als kämpferischer Sportfisch genauso viel wie als begehrter Speisefisch und das in allen Ländern, die Wolfsbarsch Bestände beherbergen. In Frankreich wird der Fisch Loup de mer genannt und in England wird er als Sea Bass bezeichnet.
Der Wolfsbarsch ist in der Nordsee, im Atlantik und auch im Mittelmeer insbesondere an den Küstenregionen verbreitet. So reicht der Lebensraum des Wolfsbarschs von Marokko im Ostatlantik bis hoch in die norwegischen Küstengewässer. Aber auch im schwarzen Meer gibt es ein Vorkommen von Wolfsbarschen. Wolfsbarsche besiedeln im Sommer vor allem die Küstengewässer, im Winter hingegen zieht es sie aufs offene Meer hinaus. Wolfsbarsche ziehen außerdem durchaus auch in Brackwassergebiete und Flussdeltas hinein.
Wolfsbarsche wachsen nicht sehr schnell. Ein 50er Wolfsbarsch kann durchaus schon 10 Jahre auf dem Buckel haben. Die Laichzeit der Wolfsbarsche fällt je nach Gebiet in die Monate Februar bis August. Die Fische werden etwa ab 5 Jahren geschlechtsreif und haben dann etwa eine Länge von 40 Zentimeter. Das ist oft auch das Mindestmaß zum Wolfsbarsch angeln. Kleinere Fische sollten unbedingt schonend behandelt und natürlich zurückgesetzt werden.
Zum Wolfsbarsch angeln kommen heutzutage meist moderne Spinnangel-Methoden zum Einsatz. Also leichte und straffe Spinnruten mit hochwertigen Stationärrollen und recht dünnen geflochtenen Schnüren. Dabei sollte die Ausrüstung natürlich salzwasserresistent sein. Doch das Wolfsbarsch angeln ist keinesfalls leicht. Man muss die Küste verstehen, den Einfluss von Ebbe und Flut berücksichtigen, Bereiche mit Felsen oder Strände befischen und viel rumprobieren, um hier regelmäßig Erfolge verzeichnen zu können.
Reviere für Wolfsbarsche
Wolfsbarsche sind aktive Meeresräuber. Dabei nutzen sie gezielt starke Strömungen oder flache Strandabschnitte, um ihre Beute zu stellen. Gerade das durch die Brandung aufgewirbelte, trübe Wasser kommt den Wolfsbarschen bei ihrer Jagd entgegen. Dort jagen sie kleine Fische wie Sandaale, Heringe und verschiedene Würmer wie Wattwürmer oder Seeringelwürmer und Schnecken.
- Nordsee: an der deutschen Nordseeküsten gibt es viele gute Möglichkeiten zum gezielten Wolfsbarsch angeln. Die Nordsee bietet zahlreiche tolle Spots für Wolfsbarsche. Darunter Holz- und Steinbuhnen, Steinschüttungen, Wellenbrecher und Strandabschnitte. Das sind alles heiße Bereiche, um den Wolfsbarschen nachzustellen. Gerade Spots mit reichlich Strömung sind interessant. Da kommen einem die starken Gezeiten der Nordsee entgegen. Vor allem die zahlreichen friesischen Nordseeinseln sowie die seewärtigen Strände am Festland eignen sich gut zum Wolfsbarsch angeln. Auch die Flussmündungen der Westerscheelde, der Ems und der Elbe sind interessant.
- Ostsee: Seltener lassen sich Wolfsbarsche in der Ostsee fangen. Dabei ist im Prinzip die westliche Ostsee der interessante Bereich. Dort werden sie auch mit der Fliegenrute und großen Meeresfliegen beangelt, da es allgemein ruhiger ist und kaum Gezeiten Effekte bestehen.
- Atlantik: vor allem Südfrankreich bietet tolle Bedingungen im Atlantik, denn dort gibt es eine heftige Brandung, in der sich die Wolfsbarsche gut beangeln lassen. Das ist natürlich eine abenteuerliche Angelei, bei der einem durchaus auch ein paar Surfer in die Quere kommen können. Auch Portugal bietet gute Reviere. Weiterhin lassen sich die Fische gut an der niederländischen Küste fangen. Die britischen Inseln sind ebenfalls ein Top Revier zum Wolfsbarsch angeln.
Der Atlantik bietet tolle Wolfsbarsch Reviere. Guides bieten oft auch Bootsangeln an.
Spots zum Wolfsbarsch angeln
Wolfsbarsche lassen sich an verschiedenen Spots entlang der Küsten fangen. Dabei weichen die Angelarten je nach Spot teilweise stark ab. Dabei ist beim Wolfsbarsch angeln die Mobilität von besonderer Bedeutung und es gilt zahlreiche Spots abzuklappern, bis man Fische findet. Deshalb sollte man auch nicht zu lange an einem Spot verweilen, sondern die Fische aktiv suchen – außer man kennt natürlich einen Spot, an dem die Fische regelmäßig vorbeikommen.
Hier erfährst Du, was Du bei den verschiedenen Angelspots beachten musst, wenn Du den Wolfsbarschen nachstellst:
- Strände: Strände sind durchaus interessante Spots. Dabei sollten gezielt die Jagdgebiete der großen Wolfsbarsche gesucht und aktiv befischt werden. Bei ablaufendem Wasser bilden sich in den Rinnen starke Strömungen, die die Wolfsbarsche zum Jagen nutzen. Auch in der Brandung halten sich die Wolfsbarsche auf, die sie gezielt zum Jagen nutzen. Außerdem sind markante Strukturen auf dem sonst eher monotonen Abschnitt interessant. Dazu zählen, Steinpackungen, Buhnen, Seebrücken und andere Bauwerke. Beim Angeln von Stränden muss man oft ins Wasser, weshalb eine Wathose oder bei starker Brandung ein Neoprenanzug angeraten sind. Die niederländische und belgische Küste bietet zahlreiche interessante Strandabschnitte, genauso natürlich die französische Atlantikküste. Das gezielte Angeln vom Strand aus erfordert Vertrauen. Man muss daran glauben, dass in der Welle vor seinen Füßen ein Wolfsbarsch rauben könnte.
- Steilküsten und Klippen: Steinige Küstenabschnitte sind sehr gut zum Wolfsbarsch angeln geeignet, denn dort sammelt sich immer viel Nahrung in Form von Muscheln und Krebsen, die die Felsen besiedeln und außerdem viele Versteckmöglichkeiten. Auch Steilklippen sind dabei besonders interessant – allerdings auch gefährlich. Durch die starke Brandung werden viele Felsen regelmäßig überflutet und sind zum Teil glitschig. Eine gute Ausrüstung mit passenden nicht rutschenden Schuhen sind dabei enorm wichtig. Auch lange Kescherstäbe und evtl. sogar eine selbstauslösende Schwimmweste machen Sinn. Besonders gute Spots sind gar nicht zugänglich und können nur vom Boot aus befischt werden, was ebenfalls gefährlich ist, weil das Boot an den Felsen Leck schlagen kann. Trotzdem ist das Bootsangeln aufs Wolfsbarsch natürlich besonders erfolgreich. Solche Wolfsbarsch Spots findet man vor allem an Revieren in Irland, England und Portugal. Dort gibt es meist auch passende Guiding Anbieter.
- Häfen: Häfen sind oft Fischmagneten und somit lassen sich dort auch die Wolfsbarsche finden. Geeignete Häfen findet man bspw. an der niederländischen Küste. Nicht überall hat man dort Zugang, aber einige zugängliche Stellen gibt es schon. Insbesondere die Hafeneinfahrten sind hier interessant und sollten befischt werden. Vorteil an den Hafen-Spots ist, dass das Wasser ruhig ist und man die Fische auch sehen kann, anders als etwa in der Brandung. Nachteil der Häfen ist allerdings, dass hier oft auch die Kinderstube der Wolfsbarsche herumschwimmen, die man besser in Ruhe lassen sollte. Besonders interessant sind auch Einleiter, also Rohre die etwa Niederschlagswasser einleiten.
- Geschützte Buchten: Lagunen oder Binnenmeere, die etwas vom offenen Meer abgetrennt sind und oft Brackwasser beinhalten sind zeitweise ebenfalls zum Wolfsbarsch angeln geeignet. Gerade im Bereiche der Sturmflutwehre, also an den Übergangsbereichen zwischen Meer und Lagune sind die Fische zu finden. Denn dort ist eine starke Strömung, die den Fischen hilft ihre Beute zu stellen. Vorteil dieser Bereiche ist, dass sie oft weniger dem Wind ausgesetzt ist, was das Angeln angenehmer macht uns es ermöglicht leichter zu fischen. Tolle Reviere sind etwa die Isle Of Wight sowie der Hafen von Portsmouth in England aber auch die Binnenmeere zwischen Zeeland und Nordholland.
- Flussdeltas: Flussmündungen eignen sich ebenfalls zum Angeln auf Wolfsbarsch. Die starke Strömung und die Gezeiteneinwirkungen sowie die Wassertrübung sind hier die Faktoren, die für Wolfsbarsche interessant sind. Futterfische und andere Nahrungsquellen sind hier reichlich vorhanden. Die Deltas lassen sich aber fast nur vom Boot richtig befischen und das ist auf eigene Faust nicht so leicht, weshalb sich hierfür ein erfahrener Guide anbietet. Tolle Reviere sind hier das Delta des Po, das Ebro Delta, das Bassin de Arachon sowie das Delta der Adoure in Frankreich.
- Wellenbrecher: Bauwerke zum Küstenschutz sind immer heiße Wolfsbarschspots. Am Kopf der Wellenbrecher findet man oft eine tiefe Rinne, in der die Wolfsbarsche entlang patrouillieren. Die Wellenbrecher sind entweder aus Stein oder aus Holz gebaut. Gerade die aus Steinschüttungen bestehenden Bauwerke bieten den Kleinfischen und Futtertieren gute Bedingungen und Schutz, was auch die Wolfsbarsche anzieht. Bei den Gezeitenströmungen ist die Beute dann oft hilflos und die Wolfsbarsche schlagen zu.
Ein schöner Wolfsbarsch auf die Schuppen gelegt.
Gute Bedingungen zum Wolfsbarsch angeln
Beim Wolfsbarsch angeln sollte man auch zwingend die Wassertemperatur im Auge behalten. Wolfsbarsche mögen kaltes Wasser nicht unbedingt. Ab einer Wassertemperatur von 12 Grad lohnt es sich dann aber, Wolfsbarsch angeln zu gehen. Dies ist vor allem an der Nordseeküste oder im Atlantik relevant. Deshalb sind an der Nordsee und im Atlantik die Sommermonate eine beliebte Zeit um den Wolfsbarschen nachzustellen.
Im Mittelmeer kann es den Wolfsbarschen aber durchaus auch zu warm werden und dann ziehen sie sich in tiefere kältere Wasserschichten zurück und sind weniger aktiv am Rauben. Deshalb ist am Mittelmeer der Herbst und das Frühjahr besser geeignet, um den Wolfsbarschen nachzustellen.
Wie beschrieben spielen die Gezeiten beim Angeln auf Wolfsbarsch eine wichtige Rolle. Dabei sind Wolfsbarsche besonders bei ablaufendem Wasser aktiv und weniger bei auflaufendem Wasser, wie es viele andere Fische sind. Denn beim ablaufendem Wasser bildet sich die stärkere Strömung, die die Beutetiere aus ihren Verstecken zieht und sie so zur leichten Beute für Wolfsbarsche macht. Oftmals sind die Stunden um den Tiefststand des Wassers am besten geeignet. Wenn diese mit den Morgen- und Abendstunden übereinstimmen ist es besonders heiß.
Gute Bedingungen sind weiterhin leicht auflandiger Wind, aufgewühltes trübes Wasser, welches viel Nahrung beinhaltet und wechselhaftes Wetter mit Bewölkung. Ruhiges Kaiserwetter ist meist eher schlecht.
Wolfsbarsch angeln mit Spinnrute
Das Spinnfischen auf Wolfsbarsche bietet viele Facetten. Besonders in unseren europäischen Nachbarländern wie Frankreich, Portugal, England und auch den Niederlanden ist der Wolfsbarsch seit jeher ein begehrter Zielfisch und so wurde das spezialisierte Wolfsbarsch angeln hier stetig weiterentwickelt.
Die beliebtesten Köder sind normale Wobbler oder spezielle Küstenwobbler ohne Tauchschaufel mit einem schlanken, stromlinienförmigen Körperbau. Vor allem breite und flache Tauschaufeln sind hier gut, längliche sind eher nachteilig. Interessant sind vor allem schlanke Minnows, die gut bei Strömung funktionieren, Stickbaits zum Oberflächenfischen, Wobbler mit breiter Tauchschaufel bei ruhigem Wasser und Flachläufer bei Wassertiefststand. Blinker kommen seltener zum Einsatz.
Dabei werden die Wobbler mit den üblichen Spinnfisch-Techniken animiert, darunter Jerken, Twitchen oder das Oberflächeangeln im Walk the Dog Stil. Denn Wolfsbarsche reagieren sehr gut auf spritzig animierte Köder und weniger auf das bloße Einleiern der Kunstköder. Aktive, variantenreiche Führungsstile verleiten den Wolfsbarsch also zum Anbiss. Bei starker Strömung ist aber auch das Einleiern erfolgreich.
- Walk the Dog: das Oberflächenangeln mit dem bekannten Zick Zack Lauf des Stickbaits ist eine tolle und besonders spannende Angeltechnik, die auch auf Wolfsbarsches sehr gut funktioniert. Dabei wird der Köder mit gleichmäßigen Schlägen in die Rute animiert und vollführt so seinen einmaligen Lauf. Die Bisse sind brachial und an der Oberfläche gut sichtbar. Bei Fehlbissen verfolgen die Wolfsbarsche den Köder und attackieren erneut und bieten so ein spannendes Schauspiel. Dabei sollten die Schläge mit dem gesamten Arm durchgeführt werden, damit der Köder auch richtig zur Seite ausbricht. Letztendlich muss man aber für jeden Stickbait die passende Schlag-Intensität herausfinden, bzw. welche Schläge zu welchem Ausbrech- und somit Laufverhalten führen. Hier gilt es herumzuprobieren, was die Wolfsbarsche am jeweiligen Tag mögen.
- Twitchen: das Twitchen ist im Gegensatz zum Jerken deutlich dezenter. Ziel des Twitchens ist es immer, eine kurze Stillstandphase des Köders zu erzeugen, die von zwischenzeitlichen Beschleunigung unterbrochen wird, bei der der Köder meist ausbricht. Dadurch werden die Fische aufmerksam und wenn der Köder stillsteht, schlagen sie zu. Das Twitchen funktioniert am besten mit sogenannten Suspender Wobblern, die stabil im Wasser stehen. Die Intensität der Schläge richtet sich dabei nach der Tagesform. In den Abendstunden ist eine geringere Twitch-Intensität meist besser, da der Köder dadurch lange Stillstand-Phasen hat.
- Speed-Jiggen: bei dieser Angeltechnik werden die Köder mit besonders starken Schlägen animiert und dabei sehr schnell eingekurbelt, so dass die Köder direkt unter der Wasseroberfläche hektisch hin und her flanken. Dabei kommen durchaus Wobbler mit großer Tauchschaufel zum Einsatz, durch deren Wasserdruck dann besonders viel Druckwelle erzeugt wird. Bei den Wolfbarschen wird dann der Jagdinstinkt animiert, so dass sie den Köder wild verfolgen und blind zupacken. Beim Speed-Jiggen sollte der Köder aber am besten nicht aus dem Wasser brechen, was passiert, wenn man zu starke Schläge macht. Abhilfe verschafft hier das Schlagen mit der Rute möglichst flach über das Wasseroberfläche. Da die Bisse brachial einschlagen, ist eine gut eingestellte Bremse muss, da die Barsche sofort starke Fluchten hinlegen.
Bereiche mit Felsen sind immer sehr gute Spots zum Angeln im Meer – auch auf Wolfsbarsch.
Zum Meeresangeln eignen sich letztendlich dieselben Wobbler, die auch im Süßwasser zum Einsatz kommen. Allerdings sollten die Sprengringe und die Haken gewechselt werden und die Köder somit umgerüstet werden. Denn im Salzwasser werden rostfreie Haken und Sprengringe benötigt. Aber auch ein Blick in den Angelladen vor Ort lohnt sich, um auch die gängigen Köder, die vor Ort nachweislich funktionieren in der Tackle Box zu haben.
Auch das Angeln mit Gummiködern ist auf Wolfsbarsche möglich. Dazu eignen sich neben einfachen Gummifischen auch Gummiwürmer. Diese können beim Angeln mit schwerem Blei auch am Seitenarm montiert bzw. an der Drop Shot Montage gefischt werden. Beim Oberflächenangeln lassen sie sich auch gänzlich ohne Gewicht oder mit leichten Bleiköpfen angeln. Leichtere Köder können auch mit Sbirolino auf Weite gebracht werden. Da Wolfsbarsche Sichträuber Sinn machen Gummi-Imitationen der natürlichen Beute immer Sinn.
Tackle zum Spinnfischen auf Wolfsbarsch
Zum Spinnfischen auf Wolfsbarsch eignen sich straffe Spinnruten zwischen 2,4 bis 2,7 Meter Länge. Das Wurfgewicht sollte etwa 50 Gramm betragen. Die straffe Rutenaktion hilft dabei, den Köderkontakt dauerhaft zu gewährleisten. Die salzwasserfeste Spinnrolle mit guter Bremse sollte zusammen mit der Rute eine ausgewogene Kombo ergeben, damit es sich lange ermüdungsfrei fischen lässt. Als Schnur verwendet man ein dünnes Geflecht von etwa 10,15 Millimeter. Die Bremse sollte immer gut eingestellt sein, den die Wolfsbarsche können durchaus brachiale Fluchten hinlegen.
Die Montage zum Spinnfischen besteht aus einem einfachen etwa 0,4 Millimeter Fluorocarbon Vorfach, einem Snap und dem passenden Kunstköder. Das Fluorocarbon dient als Abriebschutz, Sichtschutz und Puffer gleichermaßen.
Tipp: auch zum Wolfsbarsch angeln ist ein Kescher empfehlenswert, außer vielleicht beim reinen Strandangeln. Dabei sollte zu einem möglichst langen Kescherstab gegriffen werden, um die Fische an Molen, Kaimauern und Hafenanlagen landen zu können. Unter Umständen ist sogar ein Spundwandkescher nötig.
Starke Brandung sollte beim Wolfsbarschangeln kein Hindernis sein.
Naturköder auf Wolfsbarsche
Auch beim Wolfsbarsch angeln hat sich das Naturköderangeln als sehr fängige Methode herausgestellt, die dem Spinnfischen in nichts nachsteht. Denn Wolfsbarsche reagieren nicht nur auf visuelle Reize, sondern auch auf olfaktorische Reize, also Gerüche. Außerdem selektieren die Naturköder wie so oft eher die größeren Exemplare heraus. Diese sind oft Einzelgänger und beteiligen sich weniger an ausgeprägten Jagden, sondern sammeln sich ihre Happen auf, ohne viel Energie zu verschwenden.
Gerade in der Zeit, wenn die Krabben sich häuten und ihren Panzer wechseln, also am Saisonbeginn, schießen sich die Wolfsbarsche auf Naturköder ein. Denn die schutzlosen Butterkrebse sind natürlich eine leichte und schmackhafte Beute. Dann fressen die Wolfsbarsche grundnah, weshalb man sie mit am Gewässerboden angebotenen Naturködern gut fangen kann. Auch der Hochsommer gilt als eine gute Zeit zum Angeln mit Naturködern.
Als besonders effektiv hat sich auch das Posenangeln auf Wolfsbarsche bzw. das aktive Wolfsbarsch angeln mittels rollender Grundmontage herausgestellt. Dabei ist man ähnlich flexibel wie beim Spinnfischen und man begibt sich auf die aktive Suche nach den Fischen. Außerdem kann man dieselbe Rute und Rolle verwenden und nur die Montage entsprechend dem Spot anpassen. Hat man einen sehr struktur- und hängerreichen Spot an einer Felsenküste, dann greift man am besten zur Posenmontage, während man bei einem sauberen Untergrund an Strandabschnitten auch aktiv mit einer Grundmontage fischen kann.
Wolfsbarsche lassen sich auch beim klassischen Brandungsangeln überlisten.
Brandungsangeln auf Wolfsbarsche
Wolfsbarsche lassen sich auch beim gewöhnlichen Brandungsangeln ans Band bekommen. Dabei befischt man einen besonders ansprechenden Angelspot mit einer herkömmlichen Brandungsausrüstung und wartet auf vorbeiziehende Fische. Dann fängt man sie am besten mit Naturködern wie Sandaalen, kleinen Köderfische, Wattwürmern und Seeringelwürmern, den auch Wolfsbarsche sind ganz verrückt nach Würmern. Dabei macht es Sinn, die Naturköder mit Baitband zu befestigen, damit sie in der Brandung gut und dauerhaft am Haken halten und auch weiten Würfen gut standhalten. Als Montage eignet sich dabei eine Seitenarmmontage mit Endblei.
Posenangeln auf Wolfsbarsche
Für das aktive Angeln mit Naturködern sind lange Ruten mit bis zu 3,6 Metern besonders empfehlenswert, bspw. Karpfenruten. Bestückt werden sollten sie mit einer guten Spinnrolle. Insgesamt sollte die Kombo aber eher leicht und vor allem ausgeglichen sein, damit sie sich weitestgehend ermüdungsfrei Fischen lässt. Ergänzt werden sollte die Kombo mit einer stabilen Geflechtschnur von 0,15 bis 0,20 Millimeter, die einen guten Kontakt auf Distanz ermöglicht. Allerdings ist das Verwenden einer Schlagschnur sinnvoll. Diese bietet nicht nur Schutz gegen Abrieb durch Muscheln und Steinen, sondern auch noch etwas zusätzliche Puffer im Drill aufgrund ihrer Dehnung.
Die Posenmontage wird je nach Strömung in zwei Varianten gefischt:
- Viel Strömung: beim Angeln in der harten Gezeitenströmung halten sich die Wolfsbarsche lieber am Grund auf. Deshalb sollte die Posenmontage so ausgelotet werden, dass der Köder auch in Grundnähe angeboten wird. Die Tragkraft der Pose und die entsprechende Bebleiung muss natürlich stark genug gewählt werden, damit der Köder trotz Strömung runterkommt. Am besten kommen Durchlaufposen zum Einsatz.
- Wenig Strömung: hier kann man hervorragend Wasserkugeln verwenden. Diese können mit Wasser befüllt werden, so dass das Wurfgewicht erreicht wird. Der Köder treibt dabei quasi schwerelos im Wasser bzw. sinkt nur langsam durch sein Eigengewicht ab. Bei wenig Strömung kann der Köder somit sehr natürlich und unauffällig präsentiert werden.
Beim Posenangeln verwendet man große Wurmhaken oder Einzelhaken. Diese können gut mit Seeringelwürmern oder Wattwürmern bestückt werden. Dabei sollte man darauf achten, dass die Würmer noch ein lebendiges Spiel behalten. Auch Garnelen eignen sich gut. Dabei sollte der Haken durch das vorletzte Glied des Schwanzes gespießt werden.
Gute Spots zum Angeln mit Posenmontage sind Häfen, Molen und Steinpackungen. Dabei muss man beim Angeln mit Naturködern auf Wolfsbarsche natürlich immer mit einem Beifang rechnen.
Seeringelwürmer sind ideale Köder für Wolfsbarsche.
Aktives Grundangeln auf Wolfsbarsche
Nicht nur das stationäre Brandungsangeln, auch das aktive Grundangeln mit Naturködern ist eine erfolgversprechende Methode. Dabei kann Dank dünner geflochtener Schnüre die Montage sehr weit ausgeworfen und somit große Bereiche abgefischt werden. Mit einem Birnenblei oder einem Kugelblei, kann man so die Kraft der Strömung nutzen und so die Fische suchen. Ein weitere Vorteil ist, dass man nur wenig Gerät benötigt und ähnlich wie beim Spinnfischen flexibel unterwegs ist. Eine Umhängetasche mit Bleien, Haken, Vorfächern und Ködern in der Tackle Box reicht vollkommen aus.
Beim aktiven Grundangeln sollte immer, auch bei Angeln am Strand, eine monofile Schlagschnur von etwa 5 Metern verwendet werden, um Abrieb zu vermeiden. Am besten nimmt man dafür ein 0,45 bis 0,60 Millimeter starkes Monofil. Ein weiterer Vorteil ist eine gewisse Pufferwirkung beim Auswerfen, was Köderverluste minimiert.
Gute Spots zum aktiven Grundangeln auf Wolfsbarsche sind verschiedene Molen und Küstenschutzbauwerke, vor allem solche mit grober Steinpackung. Diese wimmelt von Leben und die Wolfsbarsche patrouillieren entsprechend entlang dieser Strukturen. Wie bei fast allen Methoden macht es beim aktiven Grundangeln auf Wolfsbarsch Sinn, die Spots an denen sich die Gezeitenströmung bricht zu befischen.
Als Montage zum aktiven Grundangeln eignet sich entweder eine Seitenarm Montage mit Endblei an eher hängerträchtigen Spots oder eine Durchlaufmontage an sandigen Strandflächen. Der Vorteil der Seitenarm Montage ist, dass der Köder etwas über Grund angeboten wird und somit auffälliger ist und leichter gefunden wird.
Ähnlich wie beim Brandungsangeln sollte man bei dieser Methode die Köder möglichst gut am Haken befestigen. Wolfsbarsche sind gierige Räuber weshalb man auch einen ordentlichen Happen anbieten sollte. Diesen befestigt man am besten mit Baitband. Auch eine Montage mit zwei Einzelhaken findet Anwendung, um richtig große Köderpakete zu präsentieren.
Auch beim Wolfsbarsch angeln kann man hervorragend über die passende Technik fachsimpeln.
Rechtliches zum Wolfsbarsch angeln
In der deutschen Nordsee gibt es eine Fangbeschränkung von 2 Wolfsbarschen pro Tag. Das Mindestmaß beträgt 42 Zentimeter. Auch die Schonzeit des Wolfsbarsches im Februar und März ist natürlich zu beachten. In den Niederlanden darf bspw. nur ein maßiger Wolfsbarsch pro Tag entnommen werden.
Bevor Du Wolfsbarsch angeln gehst solltest Du dich zwingend über die örtlichen Bestimmungen im jeweiligen Land informieren und entsprechend handeln. In manchen europäischen Ländern wird viel und aktiv kontrolliert, weshalb dies zwingend angeraten ist
Fazit zum Wolfsbarsch angeln
Wolfsbarsch angeln ist faszinierend, denn die Fische sind starke Kämpfer, tolle Sportfische und danke ihres weißen, grätenfreien Fleisches auch hervorragend für die Küche geeignet. Zum Angeln eignet sich eine mittelschwere Spinnkombo zum Meeresangeln, also nichts Kompliziertes. Außerdem lassen sich Wolfsbarsche auch gut im Sommer fangen – eine passende Abwechslung für den Sommerurlaub also. Wer regelmäßig auf Wolfsbarsch angeln geht, kann außerdem mit zahlreichen tollen Beifängen rechnen, wie etwa Meerforelle, Dorsch oder Steinbutt.
Nordsee-Abschnitte zum Wolfsbarsch angeln
Die Nordsee ist ein Top Revier für Wolfsbarsche. In unseren Detailseiten zu den einzelnen Nordsee-Abschnitten findest Du alles wichtige rund ums Angeln sowie Tipps für Bootsverleihe, Unterkünfte, Kutter- und Guiding-Anbieter.
Nordsee bei Amrum
Nordsee bei Bensersiel
Nordsee bei Dornumersiel
Nordsee bei Hallig Hooge
Nordsee bei Helgoland
Nordsee bei Hooksiel
Nordsee bei Kampen auf Sylt
Nordsee bei Langeness
Nordsee bei List auf Sylt
Nordsee bei Neuharlingersiel
Nordsee bei Norderney
Nordsee bei Rantum auf Sylt
Nordsee bei Sankt Peter-Ording
Nordsee bei Sylt
Nordsee bei Tönning
Nordsee bei Westerland
Nordsee bei Wyk auf Föhr
Nordsee Insel Pellworm