Äsche - Fänger: Raphael Sieber

Äsche - Fänger: Raphael Sieber

Äsche

Die Europäische Äsche (Thymallus thymallus) ist europaweit verbreitet und gehört zu den Salmoniden. Sie ist namensgebend für die sogenannte Äschenregion. Wird das Wasser zu warm und sauerstoffarm ist die Äsche nicht mehr zu finden, weshalb sie in Südeuropa, Irland oder in Norddeutschland kaum bis nicht vorkommt.

Aussehen

Äschen haben einen langgestreckten und stromlinienartigen Körper. An den Seiten ist dieser silbrig mit teils bronzenem Schimmer, am Rücken graugrün. Auf der vorderen Körperseite finde sich 15 bis 20 schwarze Punkte, die sich bis über die Kiemendeckel ziehen. Der Bauch ist hell. Sie verfügt über recht große Rundschuppen und ein leicht unterständiges Maul. Die Pupillen der Äsche sind nach vorne hin zugespitzt. Ein Charakteristika der Äsche ist die besonders hohe Rückenflosse. Diese ist mit 5 bis 8 dunklen Streifen versehen. Bei Milchnern ist die Rückenfahne hinten spitz. Äschen sind Salmoniden und haben somit eine Fettflosse.

Größe

Europäische Äschen werden im Schnitt 35 bis 40 Zentimeter lang. Nur besonders kapitale Fisch können bis zu 60 Zentimeter lang werden. Solche Fische wiegen dann auch bis zu drei Kilo und können bis zu 14 Jahre alt werden.

Vorkommen

Die Äsche ist über fast ganz Europa verbreitet. Die südwestliche Grenze des Verbreitungsgebietes verläuft westlich des Rhone Beckens in Frankreich. In Südeuropa, Irland oder in Norddeutschland kommt sie kaum bis nicht vor. Äschen sind allerdings vielerorts gefährdet, was vor allem an der Querverbauung der Fließgewässer und am Kormoran liegt. Äschen lieben schnell fließende, klare und kalte Flüsse mit viel Sauerstoff. Teils findet man sie auch in Alpenseen.

Vermehrung

Äschen werden mit etwa drei Jahren geschlechtsreif. Sie haben hohe Ansprüche an ihre Laichgebiete. Sie benötigen eine starke Strömung, ausreichend kalte Wassertemperaturen und einen kiesigen Gewässergrund. Die Milchner zeigen in der Laichzeit zwischen März und April ein starkes Revierverhalten und streiten sich um die besten Laichplätze. Die Weibchen schlagen eine Grube in den Kies und legen dort bis zu 5.000 Eier hinein. Anschließen erfolgt die Befruchtung. Die Milchner bewachen anschließend das Netz und schützen es vor Nestraub. Die Larven schlüpfen nach drei bis vier Wochen und halten sich im Schutze von Wasserpflanzen auf.

Ernährung

Äschen fressen vorwiegend Insekten und Larven, Würmer, Schnecken und Krebse. Größere Äschen jagen selten auch kleine Fische und sind auch kannibalistisch.

Angeln auf Äschen

Äschen werden vor allem mit der Fliegenrute überlistet. Dafür eignen sich Fliegenruten der Klasse 4 bis 5 mit Schwimmschnur. Die Vorfachspitzen sollten zwischen 0,12 und 0,18 Millimeter liegen. Als Köder eignen sich Fliegen wie Nymphen, kleine Streamer und auch Trockenfliegen. Der Klassiker sind Goldkopfnymphen. Diese werden auf Haken der Größe 14 bis 22 gebunden. Seltener werden Äschen auch auf leichte Spinnruten mit kleinen Spinnködern wie Mini-Wobblern oder Spinnern gefangen. Prinzipiell lassen sie sich auch mit Posenmontagen und Naturködern wie Maden und Würmern ans Band bekommen. Die beste Jahreszeiten zum Äschenfischen sind das Frühjahr und der Herbst.

Verwechslungsgefahr

Das charakteristischste Merkmal ist die große Rückenflosse. In Europa kann sie eigentlich mit keiner anderen Fischart verwechselt werden. Leichte Unterscheidungsmerkmale gibt es zur Amerikanischen Äsche.

Äschen in der Küche

Äschen sind an sich leckere Speisefische, landen aber eher selten auf dem Teller. Ihr Fleisch riecht dezent nach Thymian.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
spitze Schnauze, leicht unterständiges Maul, Pupille spitz nach vorn ausgezogen

Größe:
25-35 cm, selten bis 60 cm

Geschlechterunterscheidung:
fahnenartig verlängerte Rückenflosse beim M

Flossenformel:
D V-VII/14-17, A III-V/9-10, P I/15-16, V I/10-11

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
Fleisch duftet nach Thymian

Verbreitung:
Ostfrankreich über Mittel- bis Osteuropa, England u. weite Teile Skandinaviens, südlich bis Pyrenäen, Norditalien u. Donau

Fortpflanzungsbiologie:
Weibchen schlägt an kiesigen, überströmten Stellen Gruben, in die bis zu 6000 Eier gelegt werden, Laich wird mit Kies bedeckt (Eier haften nicht am Substrat), Brut schlüpft nach 2-4 Wochen; M oft nach 2, W erst nach 4 Jahren geschlechtsreif

Laichzeit:
März-Mai

Familie:
Thymallidae

Äsche (Asch) Übersetzung:
lateinisch: Thymallus thymallus
bosnisch: Lipjen 
dänisch: Stalling 
englisch: Grayling 
finnisch: Harjus 
französisch: Ombre 
italienisch: Temolo 
niederländisch: Vlagsalm 
norwegisch: Harr 
polnisch: Lipien europejski 
russisch: Хариус (charius)
schwedisch: Harr 
spanisch: Timalo 
tschechisch: Lipan podhorní
ungarisch: Pénzes pér