Der Zander (Sander lucioperca) entstammt der Familie der Percidae. Zander sind in Europa weit verbreitet. Das Ursprungsgebiet liegt in Osteuropa und im Donau Einzugsgebiet. Der Zander ist ein beliebter Speisefisch.
Aussehen
Zander haben einen langgestreckten, annähernd rundlichen, teils hochrückigen Körperbau mit einem zugespitzten auf der Oberseite leicht abgeflachten Kopf. Das Maul ist endständig und reicht bis hinter die Augen. Zander besitzen eine Reihe von kleineren Zähnen sowie die prägnanten Hundszähne an Ober- und Unterkiefer. Er hat einen schwarzen bis dunkelgrauen Rücken, die Seiten etwas heller und teils leicht grünlich, der Bauch hell. Zander sind Kammschupper. Im Jugendstadium sind beim Zander noch leichte Streifen zu erkennen, mit dem Alter werden diese aber immer weniger sichtbar. Zander haben zwei Rückenflossen. Die vordere Rückenflosse ist vollständig hartstrahlig, während die Hintere nur vorne harte Strahlen aufweist. Rücken- und Schwanzflossen sind mit dunklen Punkten besetzt. Zander haben eine reflektierende Pigmentschicht im Auge, weshalb sie nachts und bei trüben Wasser hervorragend sehen können.
Größe
Zander werden im Schnitt 50 bis 60 Zentimeter lang. Kapitale Exemplare können bis etwa 1,1 Meter erreichen. Literaturangaben gehen von bis zu 1,3 Metern aus. Solche kapitalen Fische können Gewichte von bis zu 19 Kilo erreichen. Zander werden bis zu 20 Jahre alt.
Vorkommen
Zander kommen ursprünglich aus Osteuropa und dem Balkan, mittlerweile kommt er in ganz Mitteleuropa und auch in Südeuropa und Skandinavien sowie den Britischen Inseln vor. Auch Brackwassergebiete, wie die Bodden oder tidebeeinflusste Flüsse wie die Elbe, sind gute Habitate für Zander. Zander leben vor allem in großen Flüsse und Stillgewässern. Sie bevorzugen einen harten, sandigen Grund und trübes, nährstoffreiches Wasser mit reichlich Plankton. Im Übrigen leben Zander vor allem im Freiwasser und meiden ufrnahe, krautige Bereiche. Gerne stehen sie aber an festen Unterwasserstrukturen. Ist das Wasser klar, stellen sich Zander gerne tiefer ein. Durch Besatzmaßnahmen wird die Verbreitung des Zanders weiter gefördert. Auch Laichplätze werden von Angelvereinen geschaffen, um Zanderpopulationen zu unterstützen.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife wird mit etwa drei bis vier Jahren erreicht, wenn die Zander um die 40 Zentimeter lang sind. Zander laichen von April bis Mai und teils auch noch im Juni. In der Laichzeit hat der Milchner eine schwarze Bauchfärbung. Für ihre Laichnester, welche vom Milchner gegraben werden, benötigen die Zander einen sauberen, kiesigen Gewässerboden, der nicht zu flach gelegen sein sollte, da die Brut sehr lichtempfindlich ist. In trüberen Gewässern laichen Zander auch in flacheren Bereichen. Darin legen die Rogner bis zu 200.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht ab. Anschließend bewacht der Milchner das Nest bis zum Schlupf der Larven nach etwa sieben Tagen und versorgt es aktiv mit frischem Wasser. Dabei ist er zum Teil sehr aggressiv und attackiert alles, was sich dem Nest nähert. Die Larven ernähren sich zunächst vom Dottersack. Anschließend fangen sie an, aktiv Plankton zu jagen. Später im Jahr steigen sie bereits auf kleine Fischbrut um, was das Wachstum enorm beschleunigt.
Nahrung
Zander fressen als Räuber vorwiegend kleine Fische. Dazu zählen vor allem schlanke etwa zehn Zentimeter lange Beutefische wie Ukeleis, Rotaugen oder Stinte. Aber auch Barsche und Grundeln werden keinesfalls verschmäht. Grundsätzlich haben sich Zander auf solche Beutefischgrößen spezialisiert, die sie gut Einsaugen können. Daneben verschmäht der Zander aber auch Krebse und teils sogar Würmer nicht. In Aquakulturen werden Zander sogar an Pellets gewöhnt.
Angeln auf Zander
Zander sind äußerst beliebte Zielfische. Sie lassen sich sowohl beim Spinnfischen als auch beim Ansitzangeln überlisten. Besonders gute Spots zum Zanderangeln sind Brücken, Buhnenköpfe, Spundwände, Löcher und markante, harte Bodenstrukturen. Beliebte Reviere sind die norddeutschen Tieflandflüsse, wie Rhein, Elbe, Weser und Oder. Aber auch zahlreiche eher trübere, nährstoffreiche Seen sind gute Zanderreviere. Weiterhin beherbergen die Bodden gut Zanderbestände.
Beliebte Spinnangeltechniken sind das Jiggen oder Faulenzen mit Gummifisch sowie das Angeln mit Wobblern. Aber auch diverse Finesse Methoden wie die Drop Shot Montage fangen Zander. Angelruten zum Zanderangeln zeichnen sich durch einen harten Blank und eine straffe Aktion aus. Vor allem beim Gummifischangeln sind die harten Ruten vorteilhaft. Rollen zum Zanderangeln sollten eine gute Bremse haben und mit einer dünnen geflochtenen Schnur bespult werden.
→ Hier findest Du eine Gesamtübersicht über verschiedene Zanderköder.
→ Hier bekommst Du Infos über Wobbler für Zander.
→ Hier erfährst Du mehr über Gummifische für Zander.
→ Hier gehts um Eigenschaften geflochtener Zanderschnur.
Beim Köderfischangeln auf Zander benutzt man vor allem Posenmontagen, Durchlaufmontagen oder direkt die freie Leine. Die Köderfische werden mit Einzelhaken montiert, der im Kopfbereich austreten sollte. Beliebt sind auch sogenannte Ryderhaken, spezielle Zwillingshaken. Die Hardware ist dabei weniger entscheidend, sollte aber natürlich ausreichend stark sein. Im Winter, wenn Frostgefahr besteht sollte eine monofile Schnur gewählt werden, ansonsten ist auch etwas robusteres Geflecht geeignet. Zur Bissanzeige eignen sich elektrische Bissanzeiger.
→ Hier findest Du weitere umfangreiche Infos zum Zanderangeln.
Verwechslungsgefahr
Zander können gelegentlich mit Flussbarschen oder Kaulbarschen verwechselt werden. Barsche haben aber keine punktierten Flossen. Auch Zingel oder Wolgazander ähneln dem Zander, besitzen aber ein viel kleineres Maul und haben keine Fangzähne. Zudem hat der Wolgazander einen beschuppten Kiemendeckel.
Zander in der Küche
Zander sind eine besondere Delikatesse und gelten als wertvoller Speisefisch. Das Fleisch ist besonders fest, weiß, mager und eiweißhaltig. Zumal besitzen Zander im Filet keine Y-Gräten, was sie vielseitig und einfach verwendbar macht. Zander eignen sich super zum Braten, für den Ofen oder für Suppen. Auch feinere Zubereitungsmethoden wie Dünsten oder langsames Garen funktionieren gut.
Infos kurz und knapp
Merkmale:
2 getrennte Rückenflossen, Kammschuppen, das endständige Maul reicht bis hinter die Augen und ist mit großen Fangzähnen versehen, der freie Rand des Kiemendeckels endet in einem spitzen Dorn
Größe:
bis 130 cm
Geschlechterunterscheidung:
nur zur Laichzeit möglich (Bauch des M mit schwarzer Färbung)
Flossenformel:
D1 XIV, D2 I/19-23, A II/11-13, P 15-16, V I/5
Schuppenzahl Seitenlinie:
75-100
Verwechslungsgefahr mit:
keine
Besonderes:
strenggenommen keine einheimische (autochthone) Fischart
Verbreitung:
Mittel- u. Nordosteuropa, westlich der Elbe ausgesetzt/eingebürgert
Fortpflanzungsbiologie:
Hartsubstratlaicher, Schlagen v. Laichgruben in 1-3 m Wassertiefe, bis zu 300.000 klebrige Eier werden einzeln abgelegt, die lichtempfindlichen Larven schlüpfen nach ca. 7 Tagen
Laichzeit:
April bis Juni (ab 12 ° C. Wassertemperatur)
Familie:
Percidae, Barsche
Zander (Schill, Hecht- o. Sandbarsch) Übersetzung:
lateinisch: Stizostedion lucioperca
belgisch: Snoekbaars
bulgarisch: Biala ribba
dänisch: Sandart
englisch: European Pikeperch
estisch: Koha
finnisch: Kuha
französisch: Sandre
italienisch: Luccioperca
kroatisch: Smud
lettisch: Zandarts
litauisch: Zandarts
niederländisch: Snoekbaars / Sanner
norwegisch: Gjørs
polnisch: Sandacz
portugisisch: Lúcioperca
rumänisch: Salau
russisch: Судак (Sudak)
schwedisch: Gös / Abborrfisk
serbisch: Smud
slowakisch: Zubac obycajny
slowenisch: Smuc
spanisch: Lucioperca
tschechisch: Candát obecný
türkisch: Levrek
ungarisch: Fogasch / Süllö