Bachforelle - Fänger: Hans-Peter Schaar

Bachforelle - Fänger: Hans-Peter Schaar

Bachforelle

Die Bachforelle (Salmo trutta fario) ist eine weit verbreitete Süßwassersalmonide. Sie benötigt sauberes und sauerstoffreiches Wasser und vor allem schnell fließende Fließgewässer. Bachforellen zählen zu den begehrtesten Angelfischen deutscher Angler – sie ist ein toller Angelfisch und beliebt in der Küche. Gängige Methoden sind das Spinnfischen und das Fliegenfischen.

Aussehen

Bachforellen haben einen langgestreckten Körper, der torpedoförmig ist und ein tiefgespaltenes Maul. Der Rücken der Bachforelle ist bräunlich bis grünlich, ihre Seiten silbrig und ihr Bauch hell. Sie ist übersäht mit schwarzen und teils auch roten Punkten. Manchmal sind die Punkte weiß umrandet. Je nach Habitat kann die Färbung aber sehr variieren und somit gibt es sehr dunkle Fische genauso wie recht helle Formen. Der Körper ist von sehr kleinen Schuppen bedeckt. Bachforellen besitzen eine mit Punkten besetzte Fettflosse, die keine Flossenstrahlen hat. Auch die Rückenflosse ist mit Punkten versehen. Juvenile Bachforellen haben eine gegabelte Schwanzflosse. Ausgewachsene Bachforellen haben hingegen eine gerade Schwanzflosse.

Größe

Bachforellen werden im Schnitt 25 bis 35 Zentieter lang und bis zu 500 Gramm schwer, können in Ausnahmefällen aber eine Länge von über einem Meter erreichen. Solch kapitale Exemplare können ein Gewicht von über 15 Kilo erreichen. Nur wenige Gewässer bieten den Bachforellen die Möglichkeit solche Ausmaße zu erreichen. Gerade im Gebirge bleiben Bachforellen eher klein und Exemplare von 20 Zentimetern können bereits als groß gelten. Mit zunehmendem Nahrungspotential im Tiefland steigt dann auch die Durchschnittdgröße der Fische.

Vorkommen

Die Bachforelle ist weltweit verbreitet. Ihre Verbreitung erfolgte durch den Menschen im 19. Jahrhundert und wurde vor allem durch das britische Kolonialreich vorangetrieben. Das ursprüngliche Vorkommen liegt in Europa und auch im Mittelmeerraum und im nahen Osten. Bachforellen bevorzugen kalte sauerstoffreiche Fließgewässer in Mittelgebirgs- und Gebirgsregionen der nach ihr benannten Forellenregion. Allerdings kommen Bachforellen auch in Stillgewässern wie Stauseen und natürlichen Gebirgs- und Vorgebirgsseen vor, sofern diese Zuflüsse zum laichen bieten. Dieses Habitat teilen sie sich mit den Seeforellen. Bachforellen kommen nicht in verunreinigten Gewässern vor, da sie gegenüber solchen Einflüssen sehr anfällig sind.

Verhalten

Bachforellen stellen sich gerne in geschütze Positionen ein, wo die standorttreuen Fische verbleiben und ihr Revier auch gegen andere Forellen verteidigen. Sie sind also sehr einzelgängerisch. Dazu zählen unterspülte Ufer, überhängende Äste und Gumpen. Die Fische präferieren einen kiesig-sandigen Gewässergrund.

Vermehrung

Bachforellen erreichen mit drei bis vier Jahren die Geschlechtsreife. Sie laichen von Oktober bis Januar. Zum Laichen ziehen die Bachforellen flussaufwärts oder in die zufließenden Nebengewässer mit adequaten, kiesigen Laichgründen. Dabei legen sie teils weitere Strecken zurück und können auch diverse Aufstiegshindernisse überwinden. Die Rogner schlagen mit ihrer Schwanzflosse eine Laichgrube, dann beginnt das Laichspiel bei welchem der Milchner mit der Schwanzflosse gegen die Flanke des Weibchens schlägt. Durch diesen Reiz stimuliert, legt der Rogner bis zu 1.500 relativ große, orangenfarbene Eier ab. Die Rogner besamen die Eier und bedecken sie mit Kies. Bis die kleinen Bachforellen aus den Eiern schlüpfen, dauert es relativ lang – teils mehrere Monate.

Ernährung

Die Bachforelle ist ein Raubfisch. Sie frisst hauptsächlich Insektenlarven, Krebstiere und Flugnahrung in Form ausgewachsener Insekten. Größere Bachforellen jagen auch auf kleine Fische, wie Groppen oder Elritzen. Auch kleine Artgenossen werden nicht verschmäht. Grundsätzlich ist die Bachforelle ein opportunistischer Räuber. Sie passt sich also an das gegebene Nahrungsaufkommen an und ist dann teils sehr auf die jeweilige Hauptnahrung fokussiert. In der Maifliegenzeit wird beispielsweise kaum ein anderer Köder gut fangen, als Maifliegenimitate.

Angeln auf Bachforellen

Bachforellen sind beliebte Zielfische. Sie können mit verschiedenen Angelmethoden überlistet werden. Beliebt ist vor allem das Spinnfischen und das Fliegenfischen, aber auch auf Naturköder wie Würmer oder Köderfische lassen sich Bachforellen gut fangen.

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Beim Spinnfischen auf Bachforellen kommen leichte bis ultra leichte Spinnruten mit ensprechend leichten Rollen zum Einsatz. In den meisten Fällen reicht hier eine monofile Schnur aus, nur bei hohen Wurfweiten lohnt der Griff zur geflochtenen Schnur. Als Köder eignen sich Spinner, kleine Wobbler, kleine Gummifische oder Streamer. Diese sollten möglichst punktgenau am Hotspot platziert werden.

→ Hier erfährst Du mehr über das Spinnfischen auf Forellen

Fliegenfischen ist die prädestinierte Angelart für Forellen, da die Fische oft und gerne nach Insektenlarven oder ausgewachsenen Fluginsekten schnappen. Beim Fliegenfischen werden sehr leichte Insektenimitate mit Hilfe einer Flugschnur, die als Gewicht dient an den Standplätzen der Bachforellen präsentiert.

→ Hier findest Du alle möglichen Informationen rund um das Fliegenfischen.

Naturköderangeln auf Forellen funktioniert am besten mit Posenmontage, welche im Fluss über die Hotspots treibt. Erfolgt ein Biss ist ein schneller Anhieb von Nöten, da Forellen den Naturköder oft tief schlucken. Deshalb ist das Naturköderangeln auf Forellen in vielen Gewässern auch nicht gestattet.

→ Hier bekommt Du mehr Infos zu Naturködern beim Forellenangeln

Verwechslungsgefahr

Im Gegensatz zur Regenbogenforelle besitzen Bachforellen fast immer rote Punkte an den Seiten. Saiblinge besitzen weiße Ränder an den Brust- und Bauchflossen, was bei Bachforellen nicht der Fall ist.

Bachforellen in der Küche

Bachforellen sind beliebt Speisefische. Sie sind recht fettreich und eignen sich für nahezu alle Zubereitungsmethoden insbesondere auch Räuchern. Besonders beliebt sind geräucherte und gegrillte Forellen, eagl ob als ganzer Fisch oder als Filet. Daneben können Forellen auch gut gebraten werden. Weiterhin werden verschiedene Fischmarinaden mit geräucherten oder gebeizten Fischfilets möglich.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
Mundspalte reicht bis hinter die Augen, Fettflosse, Bezahnung des Pflugscharbeins: Platte 2-6, Stiel 9-18 Zähne, Jungfische mit 6-9 dunklen Querbinden

Größe:
20-30 cm, selten bis 60 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D III-IV/9-12, A III-IV/6-10, P I/10-13, V I/7-10

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
Leitfisch der Forellenregion

Verbreitung:
Europa bis Asien

Fortpflanzungsbiologie:
M meist im 2., W im 3. Jahr geschlechtsreif; W schlägt an kiesigen Stellen Gruben und legt 500-1500 klebrige Eier hinein, M bedeckt mit Kies, Larven schlüpfen nach 2-4 Monaten und halten sich im Kieslückensystem auf, bis der Dottervorrat aufgebraucht ist

Laichzeit:
Oktober-Januar

Familie:
Salmonidae

Bachforelle Übersetzung: 
lateinisch: Salmo trutta f. fario 
dänisch: Bækørred 
englisch: Brown Trout 
französisch: Truite fario (rivière) 
italienisch: Trota fario 
niederländisch: Beekforel 
norwegisch: Bekkørret 
polnisch: Pstrag potokowy 
russisch: Ручьевая форель 
schwedisch: Bäcköring 
spanisch: Trucha comun 
tschechisch: pstruh potoční
ungarisch: Sebes pisztráng