Größe
Tiefe max
Untergrund
- sandig
Natur- und Landschaftsschutz
Bewirtschafter / Verein
Angelarten & Zielfische
Fischbestand
Das Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte in MV ist ein wahres El Dorado für Angler. Somit ist es nicht überraschend, dass auch der Angeltourismus in dieser Region heute eine besondere Rolle spielt und neben unzähligen Gewässern auch eine gut ausgebaute Infrastruktur für Angler vorhanden ist. Der Plauer See gehört zu den größeren Gewässern der Mecklenburgischen Seenplatte und rangiert mit seinen 38,4 Quadratkilometern Wasserfläche sogar auf Platz sieben der größten Seen Deutschlands.
Dass solch ein Gewässer nicht einfach zu beangeln ist, versteht sich von selbst. Planung ist beim Angeln am Plauer See genauso wichtig wie Ortskenntnis und ein generelles Verständnis über das Verhalten der Fische. Wer diese Dinge jedoch beherzigt kann hier wahre Sternstunden erleben. Im Fokus stehen dabei natürlich riesige Hechte, Barsche über 40 Zentimeter und Zander, aber auch die Fans von Karpfen, Aal und Wels kommen hier absolut auf ihre Kosten. Grund genug sich den Plauer See einmal genauer anzusehen.
Wasser soweit das Auge reicht: Der Plauer See
Wie Anfangs bereits erwähnt, liegt der Plauer See im Kreis Mecklenburgische Seenplatte im gleichnamigen Bundesland. Die Region zeichnet sich durch hunderte Seen in verschiedenster Größe aus, von der Müritz, Deutschlands zweitgrößten See bis hin zu zahlreichen namenlosen Kleingewässern und unzähligen Kilometern an Kanälen, die alle größeren Seen miteinander verbinden.
Der Plauer See ist dabei das zweitgrößte Gewässer der Region und wird flächenmäßig nur von der Müritz selbst in den Schatten gestellt. Er liegt an der westlichen Grenze des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und hat eine Nord-Süd Ausdehnung von etwa 14 Kilometern. An seiner breitesten Stelle durchfließt die Elde den Plauer See von Ost nach West. Direkt am Ausfluss der Elde am Westufer liegt auch das namensgebende Städtchen Plau am See. Über die Elde ist der Plauer See in westlicher Richtung mit der Müritz und zahlreichen weiteren kleineren Stillgewässern und in westlicher Richtung mit der Elbe verbunden.
Die tiefsten Stellen im Plauer findet man direkt im Hauptbecken vor Plau am See, sowie im nordwestlichen Becken, direkt an der als Werder bekannten Halbinsel. Hier erreicht der See stellenweise Tiefen von 24 Metern, bleibt an den meisten Stellen jedoch deutlich flacher. Vor allem die Uferzonen fallen sehr langsam ab und so bekommt man es hier mit einem recht ausgedehnten Schilfgürtel zu tun. Eine Ausnahme stellen hier die bereits erwähnte Werder Bucht am Ostufer und die Leistener Lanke am Nordwestufer dar. Somit sind diese beiden Buchten auch gute Anlaufstellen für Uferangler, aber dazu später mehr.
Am Plauer See in Plau am See
Das kleine, aber durchaus reizvolle Städtchen Plau am See dient den meisten Anglern als Ausgangspunkt für ihre Ausflüge um und auf den See. Wer aus Richtung Berlin kommt erreicht Plau am besten über die Autobahn A24 und A19 und anschließend über die Bundesstraße B196.
Seit kurzem besitzt Plau am See auch wieder eine regionale Bahnanbindung, sodass eine klimafreundliche Anreise mit dem Zug ebenfalls möglich ist. Wer eine Unterkunft direkt im Ort gebucht hat, kommt hier tatsächlich ohne PKW aus, denn Plau am See bietet alles was das Anglerherz begehrt: Unterkünfte, Fachhändler, Bootsverleihe und Anbieter professioneller Angeltouren.
Wer Lust auf eine längere Bootstour hat, erreicht vom Plauer See sämtliche größeren Angelgewässer der Mecklenburgischen Seenplatte. Eine direkte Verbindung besteht zum deutlich kleineren Petersdorfer See. Darauf folgt der Malchower See, an dessen Ufern das Städtchen Malchow liegt. Von hier aus lässt sich der Plauer See ebenfalls gut erkunden.
Der Fischbestand im Plauer See
Im Plauer See trifft man auf sämtliche Arten, die man in einem derartigen See vermuten würde. Trotzdem zieht es die meisten Angler ganz klar wegen der großen Hechte auf den See. Je nachdem wen man fragt, ist hier ein Meterhecht nicht der Rede wert, alles über 1,20 Meter ein guter Fang und die Bezeichnung Rekordfisch fällt erst ab 1,30 Meter. Von derartigen Sprüchen der örtlichen Angler sollte man sich aber nicht zu sehr einschüchtern lassen, denn auch wenn Fische in derartigen Größen am Plauer See durchaus gefangen werden, hat man es hier immer noch mit fast 40 Quadratkilometern Wasser zu tun, auf denen man die Hechte erst einmal finden muss.
Somit sollte jedem klar sein, dass das Angeln am Plauer See, auch wenn der Fischbestand ausgezeichnet ist, weit entfernt von einer Fanggarantie liegt. Ein weiterer beliebter Zielfisch für Kunstköder Freaks am Plauer See ist der Barsch. Zwar sind hier solide Fische über 30 Zentimeter wirklich keine Seltenheit, für größere Exemplare muss man jedoch ordentlich Glück oder Können mitbringen. Zander kommen ebenfalls vor, sind den Hechten zahlenmäßig jedoch ganz klar unterlegen.
Ein Grund warum die Hechte im Plauer See solche Größen erreichen, sind die zahlreichen kleinen Beutefische, allen voran die Schwärme der kleinen Maräne, denen die Hechte und auch die Großbarsche im Sommer ins Freiwasser folgen. Dazu kommen zahlreiche weitere Weißfische wie Aland, Brasse, Rotfeder und Rotauge. Besonders das gemütliche Angeln auf die riesigen Brassen schafft in der Dämmerung einen schönen Ausgleich zum Schleppfischen auf Hecht.
Karpfen und Schleie kommen zwar vor, werden aber in der Regel nur von ortsansässigen Spezialisten gezielt beangelt. Für Gäste gibt es unter den Gewässern der Seenplatte deutlich vielversprechendere Karpfenziele als den Plauer See. Wer nach den Hechten und Brassen nachts noch nicht genug hat, kann sein Glück dann noch auf Aal und Waller versuchen. Ersterer ist rückläufig, zweiterer immer mehr im Kommen.
Video von Naturcamping Zwei Seen
Das ganze Jahr Hechtsaison: Raubfischangeln am Plauer See
Tatsächlich hat der Hecht am Plauer See keine Schonzeit. Stattdessen gilt hier von Seiten der Bewirtschafter ein sogenanntes Entnahmefenster. So dürfen nur Fische mit einer Mindestgröße von 60 Zentimeter bis zu einer maximalen Länge von 90 Zentimetern entnommen werden. Das soll insbesondere, die für den Fischbestand wichtigen großen Laichfische schützen und scheint, sofern man das für den Plauer See beurteilen kann, auch sehr gut zu funktionieren.
Angler können hier also, von einer kurzen Periode im Winter, wenn der See für gewöhnlich zugefroren ist und noch nicht trägt mal abgesehen, das ganze Jahr im Plauer See auf Hecht angeln. Demzufolge ist es umso wichtiger über die Wanderungen der Fische im Jahresverlauf Bescheid zu wissen. Dafür nutzt man am besten die Karte des Sees mit seinen Tiefenlinien, um die Bewegungen der Fische direkt nachzuvollziehen.
Meist beginnt die Saison Mitte März bis Mitte April. Die besten Spots für Großhechte sind dann im Flachwasser über den gerade entstehenden Krautfeldern. Wer seine Bootstour in Plau am See beginnt, kann zu dieser Zeit das Westufer in Richtung Norden abschleppen. Bis zur Leistener Lanke findet man hier zahlreiche vielversprechende Stellen, an denen auch kapitale Fische im absoluten Flachwasser beißen.
Wenn bis zur Lanke noch kein Fischkontakt zustande gekommen ist, heißt es, Ufer wechseln und auf zur Altschweriner Bucht mit ihren tieferen Rinnen und extrem seichten Plateaus. Zwischen Mai und Juni ziehen die großen Hechte langsam ins tiefere Freiwasser. Jetzt beginnt die Zeit der Ausdauer, denn wenn es eines am Plauer See genug gibt, sind das offene Bereiche mit einer Tiefe von sechs bis zehn Metern.
Ohne Echolot geht im Sommer beim Angeln am Plauer See wenig und viele Raubfischangler suchen zu dieser Zeit die Unterwasserberge auf, um auf Barsche zu angeln. Wer im Sommer allerdings auch mit kleineren Hechten zufrieden ist, kann weiterhin in Ufernähe, den Krauthechten nachstellen, die sich hier das ganze Jahr aufhalten. Die Verbindung zum weniger klaren Petersburger See ist darüber hinaus im Sommer ein guter Anlaufpunkt für Zander.
Zum dem Ende des Sommers steigen die Chancen auf Rekordhechte wieder deutlich. Je kälter das Wasser wird, desto tiefer folgen die Räuber jetzt nämlich den Weißfischen in den See. Langsames Schleppen entlang der Kanten im Hauptbecken direkt vor Plau am See bringt dann die Fische. Es gilt: Je kälter desto tiefer! Auch die tiefen Rinnen im Südteil des Plauer Sees sind jetzt erfolgversprechend.
Im Winter, solange der See noch eisfrei ist, heißt es tief angeln. Die Leistener Lanke und die tiefen Stellen rund um die Plauer Werder bieten jetzt gute stellen für einen Ansitz vom Ufer aus.
Abseits vom Hecht: Barsch, Aal und Brasse am Plauer See
Das Hechtangeln am Plauer See ist oft vor allem eines: frustrierend. Und auch wenn die großen Hechte sicher mehr Angler an den Plauer See locken, versuchen die meisten einheimischen Angler ihr Glück lieber auf Barsche. Gerade in den Morgenstunden sind raubende Barschschwärme leicht mit dem Fernglas zu finden und das Angeln auf Masse oft kein Problem. Viele Alteingesessene angeln in solchen Situationen mit der Hegene, machen manchmal in wenige Minuten das Fanglimit voll und sich wieder auf den Heimweg
Wer größere Fische will, muss ein wenig abseits der Schwärme und etwas tiefer fischen. Je kälter das Wasser, desto tiefer die Großbarsche und gerade im Herbst sind kleine Pilker oft eine gute Wahl. Ansonsten kann die ganze Köderpalette vom Vertikalköder bis zum Spinner Jig durchgeangelt und der Geschmack der Barsche auf die Probe gestellt werden.
Ein gutes Brassen Revier befindet sich im nahen Petersburger See oder der Leistener Lanke. Besonders wenn das Wetter umschlägt und die Wellen auf dem Plauer See hoch werden, sind beide Stellen gute Rückzugsmöglichkeiten.
Posen-, Grund- oder Stippangeln auf Friedfische vertreibt hier die Zeit, bis sich der Wind wieder gelegt hat und das Raubfischangeln weitergehen kann. Hier lohnt sich auch ein nächtlicher Ansitz auf Aal. Besonders tote schlanke Köderfische, wie beispielsweise Ukelei, bringen hier immer noch armdicke Raubaale ans Band.
Damit ist nun hoffentlich eines klar geworden: Der Plauer See ist kein einfaches Gewässer und die Chancen für Schneidertage stehen gerade für Gastangler leider recht gut. Wer sich im Vorfeld, jedoch mit Tiefenkarte und Gegebenheiten am See auseinandersetzt und in Sachen Zielfische etwas flexibler ist, der wird definitiv einige schöne Stunden am Plauer See erleben können.
Alles was das Herz begehrt: Unterkünfte, Leihboote und Angelkarten für den Plauer See
In kaum einer anderen Region in Deutschland findet man eine bessere Infrastruktur für Angler als an der Mecklenburgischen Seenplatte. Der Bewirtschafter, die Fischerei Müritz-Plau Gmbh, gibt zum Angeln am Plauer See verschiedenste Erlaubnisscheine heraus, die neben dem Plauer See noch für etwa 70 weitere Gewässer der Region gelten.
Dazu gibt es zahlreiche auf Angler spezialisierte Unterkünfte, die vom einfachen Apartment mit Gefriertruhe bis zur Hütte mit eigenem Seezugang, Angelboot und Räucherofen reichen. Das gleiche gilt übrigens für Leihboote, die mit jeder Ausstattung und für jeden Geldbeutel verfügbar sind.
Wer das erste mal an solch einer großen Wasserfläche angelt, ist gut darin beraten, sich ein Guiding zu buchen. Auch hier gibt es zahlreiche verschiedene Anbieter, die auf Wunsch vom Besorgen der Angelkarte bis zum Mitführen der fängigsten Ködern alles übernehmen. Für das Schleppangeln auf den Gewässern der Müritz Fischern ist eine spezielle Bootserlaubnis erforderlich. Wer seine Angelkarte online direkt über die bewirtschaftende Fischerei bezieht, erwirbt in der Regel die Erlaubnis für Ufer und Boot zusammen. Die Preisangaben beziehen sich damit für eine Angelerlaubnis inklusive Bootsangeln auf sämtlichen Gewässern der Fischerei Müritz-Plau Gmbh.
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