Wildkarpfen - Fängerin: Gilberte Cafarelli

Wildkarpfen - Fängerin: Gilberte Cafarelli

Wildkarpfen

Beim Wildkarpfen (Cyprinus carpio) handelt es sich um die Urform des Karpfens. Er ist somit die Grundlage für alle anderen Zuchtformen. Die gentisch reine Ursprungsform ist allerdings in Europa kaum noch vorhanden und kommt nur noch in manchen naturbelassenen Flüssen vor. Wildkarpfen wachsen deutlich langsamer, als ihre weitergezüchteten Kollegen. Der Wildkarpfen ist sehr widerstandsfähig gegenüber Fischkrankheiten. Das liegt an dem rund 20 Prozent höheren Hämoglobinwert im Blut.

Aussehen

Im Gegensatz zu den anderen Karpfenformen wie Spiegelkarpfen, Schuppenkarpfen oder Lederkarpfen, die eher hochrückig sind, ist der Körper des Wildkarpfens sehr rund und der Kopf setzt sich nicht vom restlichen Körper ab. Er ähnelt damit vielen typischen Flussfischen wie Barben oder Döbeln. Wildkarpfen sind seitlich golden bis braun und vollständig beschuppt.

Angeln auf Wildkarpfen

Aufgrund des seltenen Vorkommens ist das Angeln auf Wildkarpfen kaum relevant. Typische Reviere sind naturbelassene Flüsse. Die Angelmethoden unterscheiden sich nicht von anderen Varianten des Karpfenangelns im Fluss. Im Schnitt werden Wildkarpfen um die drei Kilo schwer, seltener auch fünf Kilo. Da es jedoch viele Vermischungen mit Zuchtformen gibt, ist die genetische Reinheit eines Fanges nur im Labor ermittelbar. Größere Wildkarpfen sind also wahrscheinlich oft Mischformen mit dem Schuppenkarpfen.

Schutzstatus

In Europa sind die Wildkarpfen gefährdet, an der Donau beispielsweise vom Aussterben bedroht. Eine weitere Bedrohung ist der Besatz mit verschiedenen Zuchtformen.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
langes u. kurzes Paar Barteln am rüsselartig vorstülpbarem Maul

Größe:
bis über 100 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D III-IV/17-24 mit ausgeprägtem Sägestrahl, A III/5-6, P I/15-16, V II/8-9

Schuppenzahl Seitenlinie:
35-39

Schlundzahnformel:
dreireihig 1.1.3-3.1.1

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
4 Zuchtformen der ganzheitlich beschuppten Stammform; 1) Schuppenkarpfen (ganz beschuppt) 2) Spiegelkarpfen (unregelmäßig beschuppt) 3) Zeilkarpfen (1 Schuppenreihe entlang der Seitenlinie) 4) Lederkarpfen (fast oder ganz ohne Schuppen)

Verbreitung:
Wildform stammt aus den Zuflüssen des Schwarzen u. Kaspischen Meeres; in Europa bereits im Mittelalter ausgesetzt u. eingebürgert

Fortpflanzungsbiologie:
ab einer Wassertemperatur von 18-20 ° C. an seichten, pflanzenreichen Uferstellen, Ablage von bis zu 300.000 klebrigen Eiern, Larvenschlupf nach 2-7 Tagen (Klebedrüsen am Kopf), vor dem Freischwimmen füllen die Larven ihre Schwimmblase an der Wasseroberfläche mit Luft

Laichzeit:
Mai-Juli

Familie:
Cyprinidae, Karpfenfische

Karpfen Übersetzung: 
lateinisch: Cyprinus carpio 
albanisch: Krapi 
bosnisch: Sardan 
bulgarisch: Ponty 
dänisch: Skæl Karpe 
englisch: Common Carp 
estisch: Karpkala 
finnisch: Karppi 
französisch: Carpe 
irisch: Carban 
italienisch: Carpa
lettisch: Karpa 
litauisch: Paprastasis karpis 
luxemburgisch: Kaarp 
niederländisch: Karper 
norwegisch: Karpe 
polnisch: Karp 
portugisisch: Carpa
russisch: Карп, сазан (Karp)
schwedisch: Karp 
spanisch: Carpa
tschechisch: Kapr obecný 
ungarisch: Közönseges ponty / Tőponty / Tükörponty