Stillwasserhecht Frühjahr-Frühsommer

Stillwasser Hechte im Frühjahr: Vom Ufer ins Freiwasser



Wer in einem See oder Teich erfolgreich auf Hecht angeln will, sollte zuallererst über die bevorzugten Standplätze der Fische im jahreszeitlichen Wechsel Bescheid wissen. Wenn im späten Winter die Schonzeit beginnt, zieht es die Hechte ins Flachwasser, wo sie sich paaren und auch Ablaichen. Auch nach dem Laichgeschäft halten sie sich noch einige Zeit im Flachen auf. Irgendwann aber ziehen die größeren Fische wieder in tieferes oder freies Wasser. Häufig hat dies mit der Wassertemperatur zu tun. Mehr zum Thema Hechte im Frühjahr erfährst Du in diesem Beitrag.

Das Frühjahr – flach und bissig

Der erste Mai markiert vielerorts das Ende der Schonzeit und den Beginn der Hechtsaison. In Brandenburg beispielsweise ist das Angeln aber auch schon ab 1. April möglich. Die Tiere halten sich oft noch den gesamten Monat Mai in der Flachwasserzone auf, um sich von den Strapazen der Paarungszeit zu erholen und sich an dem reichhaltigen Angebot an Beutetieren zu bedienen, die im Frühjahr ebenfalls an die Ufer kommen, um sich zu paaren, abzulaichen und zu fressen. Dabei kommt es zu einer hohen Dichte an Individuen auf einer vergleichsweise kleinen Fläche. Dies führt nicht selten zu erbitterten Kämpfen unter den Tieren besonders auch im Rahmen des Laichgeschäfts. Direkt nach der Schonzeit ist die beste Zeit bissige Hechte im Frühjahr vom Ufer aus oder im Flachwasser zu beangeln.

Überall wo die Tiere im Flachwasser und an den Uferbereichen Deckung finden ist jetzt ein Hotspot: Die Schilfkanten, Ränder von Seerosen- und Krautfeldern, umgestürzte Bäume und andere Unterwasserstrukturen sowie Stege zählen zu den klassischen Hotspots. Auf größeren Gewässern sind flache Plateaus besonders heiß. Flachlaufende, schnellgeführte Köder, die nicht allzu groß sein müssen, bringen jetzt meist Erfolg. Dabei bieten sich sowohl Wobbler als auch Blinker und Spinner an. Aber auch Jerkbaits sind beliebte Köder im Frühjahr mit spezieller Führung. Für Uferangler lohnt sich das Tragen einer Wathose, um die Wasserfläche noch besser befischen zu können. Auch Belly-Boat Angler kommen jetzt auf ihre Kosten. Das Fliegenfischen auf Hecht ist jetzt ebenfalls eine erfolgsversprechende Methode. Für die verschiedenen Techniken zum Hechtangeln sind unterschiedliche Ruten erforderlich.


Der Frühsommer – herausfordernd

Sobald sich das Wasser erwärmt, also meist Anfang bis Mitte Juni, folgen die Hechte den Schwärmen an Beutefischen und Verteilen sich wieder relativ gleichmäßig über das Gewässer und das Freiwasser. Die Chancen jetzt einen kapitalen Esox im Uferbereich zu fangen sinken dramatisch. Die größeren Fische halten sich jetzt vermehrt im Freiwasser auf, meist in mittlerer Tiefe zwischen zwei und sieben Meter. Hechtangler stehen jetzt vor der Qual der Wahl: Weiter im Uferbereich angeln, wo sich um diese Jahreszeit vermehrt kleinere Räuber aufhalten, oder ab ins Freiwasser und auf die beschwerliche Suche nach den Kapitalen gehen?

Zum Freiwasserangeln wird meistens ein Boot benötigt. Aber es gibt auch Uferplätze von denen sich Freiwasserbereiche abfischen lassen. Gibt es im Gewässer bekannte Unterwasserstrukturen wie Barschberge hat man schonmal einen ersten Anhaltspunkt für die Suche auf der weiten Wasseroberfläche. Kanten, Rinnen und Bereiche mit Fischaktivität und Wasservögeln zählen zu den weiteren Anlaufpunkten. Auch ausdauerndes Schleppen oder der Einsatz einer Driftpose können große Gewässerabschnitte abdecken und die Suche der Hechte im Freiwasser erleichtern. Beim Angeln im Freiwasser kommen häufig große Gummifische zum Einsatz. Aber auch Swimbaits sind beliebt Köder für Freiwasserhechte.

In größeren Seen mit Coregonenbestand folgen die großen Hechten den Schwärmen ihrer Beutefische, die hauptsächlich im Freiwasser leben. Wo sich also ein Schwarm Maränen aufhält sind auch die kapitalen Hechte nicht weit. Stellen an denen Maränenangler stehen, sind also immer heiß. Wenn das Gewässer vollkommen unbekannt ist oder an den bekannten Stellen einfach nichts geht, hilft oft auch nur noch das Echolot. Aber nur weil man den Fisch gefunden hat muss er natürlich noch lange nicht beißen. Große Hechte sind oft nur wenige Stunden am Tag aktiv auf Nahrungssuche und können meist nur dann zum Biss überredet werden. Es lohnt sich also immer den vermeintlichen Hotspot auf dem Rückweg nochmals abzufischen.

Fazit: Hechte im Frühjahr

Im Stillwasser lassen sich Hechte im Frühjahr gut fangen, da sie sich in den Flachwasserbereichen konzentrieren. Die Fische im Frühsommer ans Band zu bekommen ist schwerer und erfordert mehr Einsatz. Ein Stahlvorfach oder das Vorschalten von Hardmono ist allerdings immer nötig. Welche Hechtschnur wann angebracht ist, erfährst Du hier.

Im Fließgewässer sieht die Sache allerdings anders aus als im Stillwasser. Dort sind die Hechte ganzjährig aktiver und die Standplätze sind übers Jahr verteilt meist ähnlich. Mehr zur Spotwahl zum Hechtangeln im Fluss erfährst Du in diesem Beitrag.

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Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe