Hecht
Hechte gelten als DIE Raubfische überhaupt. Als cleverer Jäger steht er unangefochten ganz vorne in der Nahrungskette.
Lebensraum
Angesiedelt auf der nördlichen Erdhalbkugel lebt der Hecht im Süßwasser. Aber auch im Brackwasser fühlt sich der Hecht sehr wohl. Einige Kilometer entfernt von der Küste, wurde der Hecht sogar schon in der Ostsee gefangen. Hechte bevorzugen Gewässer, deren Temperaturen auch im Hochsommer die 20 Grad nicht überschreiten.
Lebensweise
Unter Wasser steht der Hecht in der Nahrungskette unangefochten an der Spitze. Voraussetzung hierfür ist, dass er die gefährlichen Strapazen während seines Aufwachsens übersteht. Ab etwa 70 Zentimeter Länge wird der Hecht nicht von seinen Artgenossen als Beute angegriffen. Alle Exemplare unter 70 Zentimeter laufen Gefahr, von anderen Hechten angegriffen und verspeist zu werden.
Merkmale des Hechtes
Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass der Kopf des Hechtes bis zu ein Drittel der Gesamtlänge ausmacht. Der Hecht gilt aufgrund seiner enorm scharfen und vielen Zähne als Fressmaschine. Im Vergleich zu anderen Fischarten ist der Körper des Hechts auffällig langgezogen. Der Kopf ist sehr lang, während seine Schnauze eher flach ist und damit an den Schnabel einer Ente erinnert. Der vorstehende Unterkiefer ist mit größeren Zähnen versehen, während am Gaumendach Zähne stehen, die nach hinten gekrümmt sind. Unverwechselbar macht den Hecht auch seine Rückenflosse, die, auch im Vergleich zu anderen Fischen, weit hinten steht und damit fast die Schwanzflosse berührt.
Wissenswertes über den Hecht
Hechte von 120 Zentimeter Länge können ohne Probleme andere Hechte bis zu 70 Zentimeter verspeisen. Die eigene Spezies ist der größte Feind des Hechts, da ein großer Anteil aller Hechte von Artgenossen gerissen werden. Flusshechte haben einen im Vergleich zu Seehechten einen kürzeren, sowie bulligeren Körper, da Flusshechte gegen die Strömung anschwimmen müssen. Die im Vergleich kürzeren Körper der Flusshechte bieten weniger Angriffsfläche für das Wasser. Bei gleicher Länge bringt ein Flusshecht häufig um einiges mehr auf die Waage, als sein gleichlanger Artgenosse aus einem See.
Viele Angler kennen die berüchtigten Beissphasen des Hechts, da dies auch erfahrene Angler regelmäßig wahnsinnig macht. Manchmal beißen Hechte ad hoc und enorm aggressiv auf Köder, was an das Umlegen eines Schalters erinnert. Im Gegensatz dazu beißen sie manchmal über Tage nicht einmal zu, obwohl die Witterungsbedingungen perfekt erscheinen.
Angelmethoden und Ausrüstung
Mittlerweile stellt die Angelindustrie unzählige, spezielle Kunstköder her, die auf die Jagdmethoden des Hechts abgestimmt sind. Wichtiger als der passende Köder ist beim Hecht angeln jedoch der Angelplatz und der richtige Moment.
Davon ausgehend, dass der Angler weiß, wo sich Hechte aufhalten, kann man zuverlässig auch mit Zander- und Rapfenköder Hechte fangen. Wichtig ist auch die angemessene Präsentation des Köder, der den Biss provozieren kann. Typische Angeltechniken und Köder für Hechte sind: Gummiköder (Zupfen/ Jiggen/ Einleiern), Wobbler (Twitchen/ Einleiern), Blinker (Einleiern, Absacken).
Die passende Angelrute ist beim Hechtangeln Grundvoraussetzung. Sie muss sehr widerstandsfähig sein und schnelle Aktionen möglich machen. Dies ist sehr wichtig, um beim Drillen den charakteristischen Kopfschlägen des Hechts standhalten zu können und die häufig jenseits der 30 Gramm schweren und großen Köder problemlos führen zu können. In der Regel wehren sich die Tiere anfangs stark, was jedoch nicht von Dauer ist. In diesen wenigen Minuten ist die Hechtrute enormer Belastung ausgesetzt und muss entsprechend widerstandsfähig sein.
Der Hecht ist der ultimative Raubfisch schlechthin. Unter der Wasseroberfläche steht er zumindest hierzulande unangefochten an der Spitze der Nahrungskette.
Merkmale:
entenschnabelförmige Schnauze, Rückenflosse weit nach hinten verschoben (Ansatz gegenüber der Afterflosse)
Größe:
bis zu 150 cm
Geschlechterunterscheidung:
bei älteren Exemplaren nach Größe möglich; M max. 90-100 cm, W bis 150 cm
Flossenformel:
D VII-VIII/13-15, A IV-V/12-14, P I/3, V I/18
Schuppenzahl Seitenlinie:
110-130
Verwechslungsgefahr mit:
keine
Besonderes:
ökologische Formen; intensiv gefärbte Krauthechte in Uferregionen, weitgehend farblose Freiwasserhechte (Pelagialhechte), Hechtmägen können Angelhaken verdauen (keine Goldhaken verwenden!)
Verbreitung:
Europa, Nordasien u. Nordamerika, fehlt in Spanien, Süditalien u. Nordskandinavien
Fortpflanzungsbiologie:
bis zu 100.000 gelbliche Eier werden in flachen verkrauteten Uferbereichen oder auf überschwemmten Wiesen abgelegt
Laichzeit:
Februar-Mai
Familie:
Esocidae, Hechte
Hecht Übersetzung:
lateinisch: Esox lucius
belgisch: Snoek
bosnisch: Stuka
dänisch: Gedde
englisch: Northern Pike
estisch: Haug
finnisch: Hauki
französisch: Brochet
griechisch: Toúrna
irisch: Lius
isländisch: Gedda
italienisch: Luccio
kroatisch: Stuka
lettisch: Lidaka
litauisch: Lydeka
luxemburgisch: Hiecht
niederländisch: Snoek
norwegisch: Gjedde
polnisch: Szczupak pospolity
portugisisch: Lúcio
rumänisch: Stiuca
russisch: Щука (Stshuka)
schwedisch: Gädda
serbisch: Stuka
slowenisch: Scuka
spanisch: Lúcio
tschechisch: Štika obecná
türkisch: Turna baligi
ungarisch: Csuka