Pellets sind Kraftfutter ähnliche komprimierte Presslinge aus Fischfutter. Pellets werden beim Angeln zum Anfüttern und auch als Hakenköder verwendet. Welche Pellets sich für welchen Zweck am besten eignen, das hängt von der Zusammensetzung und der Herstellungsweise ab. Was Pellets genau sind, wo die Vorteile liegen und auf welche Pellets Du die wie verlassen kannst, das zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Was sind und woher kommen Pellets zum Angeln?
Heute gehören Pellets zum festen Inventar an Karpfen– und Friedfisch Ködern. Ursprünglich wurden diese Pellets als eine Art Kraftfutter zum mästen von Speisefischen entwickelt. Heute ist Lockwirkung weiter verbessert worden, so dass derzeit viele Pellets speziell für Sportangler zu kaufen sind.
Verschiedene Inhaltsstoffe und Größen machen Pellets als Futtermittel und direkt als Hakenköder äußerst vielseitig. Doch wo liegen hier die Unterschiede? Wann erhöht das Pellet angeln die Fangchancen realistisch? Und welche Fische lassen sich mit den verschiedenen Pellets eigentlich überlisten?
Die zylinderförmigen Pellets stammen aus der Fischzucht. Sie sind als alleiniges Futtermittel konzipiert und enthalten deshalb zahlreiche Nährstoffe und Vitamine. Als Basis der herkömmlichen Futterpellets dient Fischmehl und Fischöl, das unter hohem Druck zur typischen Pelletform gepresst wird. Kleine Pellets haben oftmals eine Größe von nur wenigen Millimetern und eignen sich so ausschließlich als Zusatz für Partikelfutter. Die typischen Fischpellets zum Karpfenangeln haben dagegen meist einen Durchmesser zwischen 24 und 28 Millimeter. Gemeinhin werden diese Köder auch als Halibut Pellets oder Heilbutt Pellets bezeichnet. Aufgrund ihres hohen Fischöl Anteils besitzen Pellets eine sehr gute Lockwirkung. Zusätzlich werden die Futtermittel, im Gegensatz zu Boilies, bei der Herstellung nicht gekocht. So bleiben sämtliche Inhaltsstoffe unbeschadet erhalten. Pellets sind also für jeden Fisch ein unerwarteter und ganzheitlicher Leckerbissen.
Wie befestige ich den Pellet am Haken?
Pellets werden am einfachsten mit einem Pelletband am Haken befestigt. Pelletbänder sind kleine Gummiringe oder Gummibänder, die über das Pellet gezogen werden. Anschließend wird der Hakenbogen unter dem Band eingeklemmt. Alternativ kannst du das Pellet mit dem Band auch am Haar präsentieren.
Um den Köder noch ein wenig interessanter zu gestalten ist es auch möglich Pellets mit anderen Ködern zu Kombinieren. Besonders die Kombination mit Boilies, Tigernuss oder Mais ist sehr beliebt. Ein besonderer Reiz entsteht aus der Kombination Fischpellet und Pop Up Boilie. Hier wird der verführerische Duft des Pellets mit dem interessanten Effekt des auftreibenden Pop Up Boilies kombiniert.
Kleinere Pellets eignen sich hervorragend zum Anfüttern.
Wie schnell lösen sich Pellets auf?
Pellets mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Komponenten oder an Fischmehl lösen sich schneller auf. Je größer und öliger die Pellets hingegen sind, desto länger behalten sie im Wasser ihre Form. Am längsten halten sich darum wohl die großen Halibut Pellets, die oft als Boilie ähnlicher Köder Verwendung finden.
Die Zeit am Haken lässt sich einfach herausfinden. Einfach den Köder in Wasser einlegen und Beobachten wie schnell er sich auflöst. Aber Vorsicht: Temperatur und Strömung im Gewässer haben hier ebenfalls einen Einfluss. Bei wärmeren und stärker fließenden Gewässern verschwindet der Pellet deutlich schneller vom Haken. Natürlich sind auch hier die Übergänge fließend.
Vorteile beim Pellet Angeln
- Verfügbarkeit: Pellets werden industriell im Großen Maßstab hergestellt, sind somit günstig und vielerorts und auch online verfügbar.
- Selektivität: Pellets gibt es in verschiedenen Größen, sodass kleine Fische ausgeschlossen werden können. Damit ähneln sie Boilies.
- Unspezifisch: Kleinere Pellets eignen sich für verschiedene Friedfische, so dass hier nicht zahllose Pelletvarianten vorgehalten werden müssen.
- Preis: Pellets sind im Durchschnitt wesentlich billiger als die meisten Boilies und eignen sich darum auch gut zum Anfüttern.
- Bekanntheit: Viele Besatzfische kennen Pelletfutter noch aus ihrer Zeit in den Zuchtbecken. Auch in ihrem neuen Heimatgewässer verschmähen sie dieses Futter nicht. Besonders auf frisch besetzte Salmoniden sind Pellets deshalb ein extrem guter Köder.
Nachteile beim Pellet Angeln
- Haltbarkeit: Durch ihren hohen Anteil an Fischöl sind Pellets nicht unbegrenzt haltbar. Ohne Kühlung und bei Feuchtigkeit können sie schnell ranzig werden, so dass sie als Köder ungeeignet sind.
- Löslichkeit: Weiterhin lösen sich Angel Pellets schneller auf als Boilies. Diese Eigenschaft ist beim Anfüttern wünschenswert, führt bei der Verwendung von Pellets als Hakenköder aber zu Schwierigkeiten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Video von Big Fish Media
Techniken zum Pellet Angeln
Zum Angeln mit Pellets kommen zahlreiche Techniken in Frage und verschiedene Pellet Formen in Frage:
- Angeln mit Pellets am Haar: Beim Angeln mit Pellets wird der Hakenköder, wie beim Boilie Angeln auch, für gewöhnlich am Haar angeboten. Für das klassische Angeln mit Karpfenpellets benötigen Angler also in etwa das gleiche Tackle wie für Boilies. Das heißt Blei, Örhaken, Vorfachmaterial oder direkt fertig gebundene Rigs. Wie beim Boilie, so wird der Köder auch hier mit einer Boilienadel angebohrt, um die Pellets am Haar zu befestigen. Der Pellet kann mit verschiedenen Techniken am Haar fixiert werden. Das der Köder durch das Loch in der Mitte schneller aufweicht verwenden viele Angler spezielle Pelletstopper. Um auf Nummer sicher zu gehen kann hier auch ein Gummistopper verwendet werden.
- Micro Pellet Angeln: Wer mit Micro Pellets Angeln möchte, was besonders beim Feedern häufig vorkommt, verwendet am besten spezielle Gummis oder Gummibänder. Diese werden über das Pellet gezogen und so auf dem Hakenbogen befestigt.
- Angeln mit Softhookbaits: Softhookbaits sind Pellets die bereits gesondert als Hakenköder hergestellt werden.
- Posenangeln mit Pellets: Auch beim Posenangeln mit Pellets auf große Weißfische kommen Pellets ganz oder in Teilen direkt auf den Haken. Natürlich ist die hier beschriebene Montage auch auf andere Fischarten erfolgreich. Besonders große Brassen können den aufgeweichten Pellets oft nicht widerstehen. Das gleiche gilt an vielen Gewässern für Schleien. Mit einer stärkeren Montage und mehreren Pellets lassen sich auch Waller und Stör überlisten. Und auch kapitale Barben gehören zu den Fischen mit einer Vorliebe für diese Köder.
Pellets sind in unterschiedlichen Größen erhältlich.
Neuerungen
Die verschiedenen Hersteller haben mittlerweile spezielle Köder und Futter Pellets im Angebot. Erstere behalten im Wasser besonders lange ihre Form, zweitere lösen sich deutlich schneller auf und entfalten ihre Lockwirkung. Durch nächtliches Einlegen der Pellets in Fischöl kann deren Haltbarkeit unter Wasser zusätzlich erhöht werden. Eine Sonderform dieser Köder sind Maispellets aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen. Forellenpellets sind hingegen ein Futtermittel aus der Forellenzucht.
Die Qual der Pelletwahl
Egal ob du online oder offline Pellets kaufen möchtest, geben die Angaben der Hersteller auf den Packungen erste Hinweise. Ein erster Anhaltspunkt, um herauszufinden, ob sich die Pellets für deine Fischart eignen ist also der Blick auf die Größe und das Einsatzgebiet.
- Leicht löslich: kleine Größen und ein hoher Bestandteil an Mehlen spricht für leicht lösliche Pellets. Diese eignen sich nicht als Hakenköder. Stattdessen sind sie aber ein exzellenter Bestandteil für jegliche Art von Partikelfutter.
- Hakenköder: größere festere Pellets sind schon eher als Hakenköder geeignet. Hier sollten sich Angler nicht von der Größe abschrecken lassen. Mit einem Messer wird der Köder halbiert und schon eignet er sich auch für kleinere Fischarten. Die Größe ist dabei stets als Durchmesser in mm auf der Packung angegeben und auch die Fischart ist meist benannt. Somit müssten im Vergleich Halibut Pellets größer ausfallen als Karpfen Pellets.
Viele Karpfenangler füttern neben Boilies auch mit Köder Pellets an. Und wer bereit ist den Hakenköder ein wenig öfter zu wechseln kann auch mit festen Futterpellets Fische fangen. Die Pellet Preise für speziell produzierte Köderpellets sind allerdings deutlich höher. Wer Pellets kaufen und trotzdem Geld sparen will, kann diese natürlich im Vorteilspack in großen Mengen kaufen. Dabei ist die begrenzte Haltbarkeit allerdings oft ein Problem.
Fazit
Pellets sind nahrhafte Partikel zum Anfüttern, die sich darum auch zum Anfüttern und als Hakenköder eignen. Pellets sind sogar hervorragende Hakenköder, die sich auf verschiedene Arten am Haken befestigen lassen: Wahlweise am Haar, mit Pellet Bändern, direkt auf dem Haken oder aber als Softhookbait. Dabei wiegen die Vorteile die Nachteile auf. Wer mit dem Pellet Angeln beginnen möchte, der sollte sich zunächst kleine Mengen kaufen und kühl und luftdicht lagern. Wenn du dir einen Vorrat an Pellets zulegen willst, steht dir eine große Vielfalt offen, wobei du in den Meisten Fällen auf die Herstellerangaben zurückgeworfen bist. Die Entscheidung beim Pellets kaufen ist also nicht so ganz leicht. Dabei solltest du Pellets kaufen, die kleinere als gewollte Friedfische ausschließen und je nach Strömung und Ansitzzeit auf eine mehr oder minder lange Haltbarkeit setzen. Eine gute alternative zu Pellets sind die meist weit beständigeren Boilies.