Angelwetter, Regen, Bootsangeln

Wie das Angelwetter Deine Fänge beeinflusst

Jedes Wetter ist Angelwetter sagt ein altes Anglersprichwort, denn uns Angler zieht es magisch ans Wasser – egal bei welchem Wetter. Doch das Wetter spielt eine große Rolle beim Angeln. Zum einen haben Wetterfaktoren einen Einfluss auf die Fische aber auch auf und Angler und unsere Verhaltensweisen und unsere Ausrüstung. Folglich sollte man sich intensiver mit dem Angelwetter und dessen Einflüssen auseinandersetzen. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Faktoren über Deinen Fangerfolg entscheiden und was Du in verschiedenen Wettersituationen beim Angeln beachten musst.

Angelwetter ist wichtig für Angler

Beim Angeln spielen zahlreiche Wetterfaktoren eine Rolle. Ganz wichtig ist zum Beispiel die Lichteinstrahlung, welche entscheindend durch das Wetter beeinflusst wird. Auch die Temperaturen spielen eine große Rolle, sei es im Frühjahr wenn die Fische auf Touren kommen oder im Spätherbst, wenn die ersten Fröste einsetzen. Regen wirkst sich direkt auf die Wasserstände und die Trübung der Flüsse aus und auch in Stillgewässern sorgt Regen bspw. für Sauerstoffeintrag. Weiterhin gelten besonders die Barschartigen als besonders feinfühlig im Bezug auf Veränderungen des Luftdrucks und bevorzugen stabile Druckverhältnisse.

Nicht zuletzt müssen auch wir Angler uns an das Wetter anpassen und warme oder regenfeste Kleidung anziehen, Schirme oder Zelte einpacken, den Angelspot passend wählen oder einen Angeltrip aus Risikogründen gar abbrechen. Das Angelwetter ist also für viele Situationen relevant und die Beachtung der Bedingungen hilft uns weiter bequem, trocken und sicher und außerdem erfolgreicher zu angeln. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Wetter Faktoren vor, welche oft über Erfolg und Misserfolg beim Angeln entscheiden und auch für die Vorbereitung sehr wichtig sind.

Die Lichteinstrahlung

Die Lichteinstrahlung ist beim Angeln eines der wichtigsten Aspekte. Hohe Lichteinstrahlung gilt allgemein als eher schlecht, weshalb Tage mit Kaiserwetter kaum Fische bringen, insbesondere bei eher klarem Wasser. Deshalb sind dann schattige Spots wie Brücken, bewaldete Südufer oder Waldbäche besonders interessant.

Gutes Angelwetter sind durchwachsene Tage mit Bewölkung und nur gelegentlicher Sonneneinstrahlung. Aber auch trübe Regentage sind nicht schlecht. Nebel kann ebenfalls für eine geringe Lichteinstrahlung sorgen und somit vorteilhaft sein. Gerade für Sichträuber wie Barsche und Hechte ist die Lichteinstrahlung wichtig, um ihre Beute gut zu sehen und erfolgreich attackieren zu können. Deshalb darf es nicht zu hell sein, da die Fische dann scheu sind und nicht zu dunkel, da die Fische dann ihre Beute schlecht sehen. In den Dämmerungsphasen spielt die Bewölkung weniger eine Rolle, da die Lichteinstrahlung sowieso geringer ist.

 

Angelwetter, Nebel, Bootsangeln
Nebel und Bewölkung sorgt für eine geringere Lichteinstrahlung ins Gewässer und somit oft besseres Beissverhalten.

Der Einfluss des Windes

Grundsätzlich hat Wind einen sehr großen Einfluss auf das Verhalten der Fische, gerade an großen Binnenseen oder der Ostsee, wo der Wind eine große Angriffsfläche bietet. Denn der Wind bewegt dann große Wassermassen und -schichten, durchmischt sie, schiebt wärmere Schichten an dem Wind zugewandte Ufer und trägt Sauerstoff ein. Somit beeinflusst er auch das dortige Nahrungsvorkommen für Fische, denn die Futtertiere bevorzugen meist wärmeres Wasser. Durch den Wellengang ist die Lichteinstrahlung ins Gewässer geringer und die Fische sind kaum scheu, da sie weniger Angriffe vor Raubvögeln erwarten müssen und generell auch selbst schlechter aus dem Wasser sehen können.

Das bekannte Sprichwort „Wind von Osten lässt die Haken rosten“ gibt es nicht ohne Grund, denn die vorherrschende Windrichtung in Mitteleuropa ist Südwest und somit ist Ostwind der kontinentales Klima mitbringt, oft eher schlecht – solange bis sich die Fische daran gewöhnt haben. Denn bei längeren Ostwind Phasen fangen die Fische natürlich wieder an zu beißen. Gerade länger anhaltende Wetterphasen, also bspw. stabiler Westwind für mehrere Tage oder gar Wochen, sorgen für relativ stabile Fangbedingungen und gutes Angelwetter, denn die Fische und auch wir Angler können uns auf die stabilen Bedingungen einstellen.

Nicht zuletzt ist der Wind auch für uns Angler entscheidend für die Wahl der Montagen und verwendeten Gewichte und somit auch für die Wahl der Angelrute. Denn der Wind beeinflusst die Wurfweite und verringert die Köderkontrolle sowie die Bisserkennung. Außerdem kann starker Wind sehr gefährlich sein, was beim Uferangeln an bewaldeten Ufern mit viel Totholz wichtig ist zu wissen, aber insbesondere das Bootsangeln betrifft. Denn bei starkem Wind ist es vor allem an großen Gewässern eher gefährlich auf dem Wasser unterwegs zu sein und eine entsprechende Ausrüstung für Rauhwasser sehr wichtig. Im Zweifelsfall sollte die Entscheidung für oder gegen einen Bootsausflug sehr gut abgewogen und als Risiken beachtet werden.

 


Video von Dietmar Isaiasch

Wann Regen hilft

Regenwetter hat nicht nur einen Einfluss aufgrund der geringeren Lichteinstrahlung. Regen trägt Sauerstoff ins Wasser ein, führt zu einem steigen des Pegels und somit zu einer stärkeren Strömung. Dies führt wiederum zu Überflutung von Uferbereichen und der Eintrübung des Wassers, da sich Erdreich aber auch Futter löst. Somit wirkt Regen auf die Fische anregend und sie verlieren ihre Scheu – solange es nicht zu viel regnet. Denn Hochwasser schmeckt den Fischen gar nicht und erst wenn der Wasserstand zurückgeht, werden die Fische wieder aktiver.

Einflussfaktoren des Regens:

  • Sauerstoffeintrag: Sauerstoff ist für Fische besonders wichtig und entsprechend sensibel reagieren sie auf den Sauerstoffgehalt des Wassers. Da warmes Wasser weniger Sauerstoff speichern kann, spielt er vor allem im Sommer eine große Rolle. Regen kann kurzfristig viel Sauerstoff ins Wasser eintragen und die Fische somit anregen.
  • Gewässertrübung: grundsätzlich ist eine leichte durch Regen verursachte Trübung vorteilhaft zum Angeln, zu viel Trübung aber eher schlecht. Starke Regenfälle sorgen für viel eingetragenes Erdreich und eine starke Gewässertrübung, während leichte Regenfälle nur für eine moderate Trübung sorgen – Letztere gilt als gut, Erstere eher als schlecht. Der Einfluss der Trübung hängt natürlich auch von der Zielfischart ab, denn Karpfen, Aal, Zander oder Quappe haben mit trüben Wasser eher keine Probleme, während ausgesprochene Sichträuber wie Hechte und Barsche in trüben Wasser weniger effektiv jagen.
  • Erhöhung des Wasserstandes: starke oder andauernde Regenfälle sorgen in Flüssen für einen rasanten Anstieg des Pegels und auch in Seen erhöht sich der Wasserstand. Dadurch werden Bereiche überflutet, die für Fische dann ein interessantes Jagdrevier darstellen. Vor allem dann wenn das Wasser zurückgeht und viel Nahrung von den Überflutungsflächen in den Fluss gespült wird, ist eine besonders heiße Phase.
  • Stärkere Strömung: eine stärkere Strömung sorgt dafür, dass sich Fische eher in beruhigtere Bereiche zurückziehen. Wer solche Bereiche kennt, kann dann gute Fische fangen. Außerdem ist das Angeln in der Strömung eher schwierig, weil viel Treibgut den Fluss herunterkommt. Starke Strömung beschleunigt die Erosion und somit die Gewässertrübung.

 

Angelwetter, Regen, Lichtintensität
Bewölkung und Regen sind oft besser zum Angeln geeignet als Kaiserwetter.

Luftdruck ist bedeutend

Gerade Spinnfischer schwören oft auf den Luftdruck als starken Einflussfaktor gerade beim Zanderangeln oder Barschangeln. Stabiler Luftdruck gilt dabei als gut, während schwankender Luftdruck eher Schneidertage beschert. Die Barschartigen gelten als anfällig, da sie den Druckausgleich der Schwimmblase langsam über das Blut regulieren und nicht schnell über den Darm, wie der Hecht. Die Erfahrungswerte stimme oft überein und somit spielt der Luftdruck wahrscheinlich eine wichtige Rolle beim Angeln. Wenn man das Angelwetter prüft, sollte man also den Luftdruck und die Entwicklung der Druckgebiete im Auge behalten.

Wissenschaftler hingegen konnten zeigen, dass Zander kaum Positionsänderungen in der Wassersäule vornehmen müssen, um die Änderung des Drucks auszugleichen, der auf die Luftblase der Fische wirkt. Zudem wirken natürlich zahlreiche weitere wetterbedingte oder sonstige Faktoren, weshalb der Einfluss des Luftdrucks schwer zu beweisen ist.

 

Zanderangeln
Zander gelten als besonders anfällig für Luftdruck Schwankungen.

Die Bedeutung des Mondes

Viele Angler schwören auf den Mond, besonders beim Raubfischangeln. So gelten die Tage um den Vollmond als besonders heiß für kapitale Fische und als generell besser. Der Mond verursacht die Gezeiten auf der Erde, also Ebbe und Flut, und somit hat der Mond sicherlich einen Einfluss auf Fische, vor allem in tidebeeinflussten Gewässern, wie bspw. der Elbe, da sich damit der Wasserstand ändert und regelmäßige Überflutungen entstehen, die nahrungsreiche Lebensräume schaffen.

Daneben verursacht der Vollmond natürlich eine starke Lichteinstrahlung und sorgt für einen hohen Kontrast für nach oben jagende Fische, der Neumond hingegen sorgt für sehr dunkle Nächte und ist für lichtempfindliche Fischarten besser. Bei Vollmond rauben selbst Aale im Freiwasser, da sie ihre Beute gut ausmachen können. Auch Hechte, eigentlich ausgesprochene Tagräuber, nutzen das Licht des Vollmonds für die erfolgreiche Jagd. Grundsätzlich ist die Fressbereitschaft der Fische während der Voll- und Neumondphasen höher und zwischen diesen Phasen läuft es eher schlechter.

 

Angelwetter, Mond, Tide
Der Mond hat einen starken Einfluss auf Gewässer und auch aufs Angeln.

Schwüle Gewittertage

Schwüle, warme, sommerliche Tage, die von Sommergewittern durchsetzt sind, gelten als besonders gutes Angelwetter. Dabei sind nicht die Gewitterphasen heiß, sondern die Zeiten direkt vor und nach dem Gewitter. Das Gewitter geht oft mit starken Regenfällen einher, die den Sauerstoffgehalt deutlich erhöhen, der im Sommer beim warmen Wasser sonst eher gering ist. Das schwüle Wetter vor Gewittern sorgt außerdem für eine besonders hohe Aktivität der Insekten, was die Fische natürlich zur erfolgreichen Jagd nutzen.

Gewitter sind allerdings nicht ungefährlich, da lange Angelruten mitunter ein Ziel für den Blitz sein können, da sie Strom leiten. Hier ist also Vorsicht geboten und während des Gewitters das Angeln einzustellen. Auch die starken Winde bei einem Gewitter sind nicht ungefährlich, da sie sehr schnell auftreten können.

 

Angelwetter, Gewitter, Regen
Ein heranziehendes Gewitter kann oft nochmal eine Beissphase auslösen.

Angelwetter bei Hitze

Grundsätzlich ist aber das Angeln bei Hitze eher schlecht, denn wenn das Wasser warm ist ist der Sauerstoffgehalt sehr gering. Zudem sind die Pegel der Gewässer oft niedrig. Bei Mittagshitze beißen die Fische generell eher schlecht, weshalb im Sommer bei Hitze vor allem die sehr frühen Morgenstunden und späten Abendstunden und natürlich die Nacht interessantes Angelwetter darstellen. Aber natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel. So lassen sich bspw. Karpfen, die sich bei Hitze an der Oberfläche sonnen, gut mit Schwimmbrot fangen. Außerdem suchen sich Fische dann eher schattige Plätze, an denen man sie leichter findet.

Hitze hat auch einen wichtigen Einfluss auf die Gewässerwahl, denn bei Hitze sind tiefe Gewässer mit kühleren Wasserschichten natürlich deutlich besser, als flachere, kleinere Gewässer, die sich stark erwärmt haben. Dazu zählen große Binnenseen wie die Müritz, der Schweriner See oder der Plöner See und natürlich die Voralpenseen, wie der Chiemsee, der Staffelsee oder der Starnberger See und auch große Talsperren in Mitteldeutschland wie der Edersee oder der Möhnesee. In solchen Gewässern mit großen Freiwasserbereichen bildet sich im Sommer in der Regel eine Sprungschicht, die das wärmere Oberflächenwasser vom kühleren Tiefenwasser trennt. Gerade die Sprungschicht ist eine heiße Angelstelle, an der sich die Fische sammeln.

Angelwetter bei Kälte

Kälteeinbrüche wirken eher negativ auf die Fische und hemmen die Fangerfolge. Ausgenommen davon sind die ersten Frostnächte im Herbst, wenn das Wasser aber noch recht warm ist, die die Fische nochmal richtig zum Fressen anregen und ihnen zeigen, dass die Wassertemperaturen bald drastisch sinken. Grundsätzlich ist kaltes Wetter und dauerhaft kaltes Wasser also eher schlecht zum Angeln. Sich abkühlendes Wasser hingegen hat einen guten Effekt auf die Fische. Im tiefen Winter ist es eher schwer Fische zu fangen. Dann ist die Kenntnis über Winterspots, also die Aufenthaltsorte der Fische im Winter entscheidend, denn dort verbringen sie die kalte Jahreszeit und haben nur eher kurze Aktivitätsphasen. Anderen Gewässerbereichen sind dann oft nahezu fischleer.

 

Angelbekleidung für den Winter
Kaltes Wetter ist dem Angeln oft nicht zuträglich, von Ausnahmen wie dem Quappen angeln mal abgesehen.

Wie der Beissindex funktioniert

Viele Angler kennen den sogenannten Beissindex. Der Beissindex stützt sich dabei vollständig auf die Mondphasen. Die laut Beissindex besonders heißen Angelphasen sind genau dann, wenn der Mond vertikal über oder unter dem Angelspot steht. Weitere gute Beisszeiten sind, wenn der Mond horizontal zum Angelplatz positioniert ist. Da der Mond nicht 24 Stunden für die Erdumrundung benötigt, sondern 24 Stunden und 50 Minuten. Deshalb verschieben sich die Beisszeiten jeden Tag um 50 Minuten. Zusätzlich wird die Mondphase berücksichtigt. Der Beissindex geht auf den US-Wissenschaftler John A. Knight zurück, Begründer der sogenannten Solunar-Theorie.

Wetter vs. Klima

Unter Angelwetter werden grundsätzlich kurzfristige Wetterereignisse und Einflussfaktoren verstanden und weniger langfristige Veränderungen des Wetters – das sogenannte Klima. Hier erklären wir kurz den Unterschied zwischen Wetter und Klima.

  • Wetter: unter Wetter versteht man die kurzfristig spürbaren Einflüsse der Veränderungen in der Atmosphäre über dem jeweiligen Ort. Dazu zählen Wind, Wolken, Sonnenschein, Regen.
  • Klima: unter Klima wird das Vorhandensein und der typische Ablauf der Wetterereignisse im jährlichen Verlauf verstanden, welches sich zentral auf die betroffenen Gebiete auswirkt, z.B. kaum Regenfälle in Wüsten und dementsprechend kaum Vegetation. Es gibt trockenes, feuchtes, kaltes oder tropisches Klima und viel verschiedene andere Klimaformen. Außerdem gibt es auch das sogenannte Mikroklima, welches bspw. an den Nordufern eines Sees anders sein kann, als an den Südufern.

 

Oft sind wir Angler von kurzfristigem Angelwetter betroffen, aber auch klimatische Veränderungen haben mittelfristig einen enormen Einfluss auf die Gewässer und den Fischbestand und somit die Angelei.

Einflüsse des Klimawandels aufs Angeln

Der Klimawandel schreitet voran und die Klimaveränderungen sorgen mittelfristig für Veränderungen am Gewässer, an die wir Angler uns anpassen müssen. Dabei sind längst nicht alle Veränderungen zum Angeln schlecht, andere hingegen sehr dramatisch. Hier zeigen wir Dir die vier wichtigsten Veränderungen, die der Klimawandel bringt.

  • Steigende Gewässertemperaturen: da durch den Klimawandel langfristig die Durchschnittstemperaturen der Gewässer steigen, verändern sich auch die Fischbestände, auch weil sich die gesamte Nahrungskette im Gewässer verändert, also das Phyto- und Zooplankton sowie die Wasserpflanzen. Veränderungen können dazu führen, dass sich Arten nicht anpassen und somit abwandern oder gar Aussterben können. Andere, wärmeliebende Fischarten, wie Karpfen, profitieren, während kälteliebende Fischarten wie Forellen Probleme bekommen. Gebietsfremde Fischarten wie Schwarzbarsche finden auch in Mitteleuropa immer mehr passende Gewässer vor und werden teils besetzt. Grundsätzlich sorgen warme Temperaturen bei den entsprechenden Arten für ein schnelleres Fischwachstum. Steigende Gewässertemperaturen sorgen nicht unbedingt für schlechtere Angelbedingungen, aber für veränderte Angelbedingungen und andere Zielfische.
  • Wasserknappheit: die lange Trockenphasen sorgen in vielen Regionen für dramatische Wasserknappheit. Gerade flache Gewässer und Kleingewässer sind davon stark betroffen und verschwinden in teils besorgniserregender Geschwindigkeit, zum Nachteil der dort ansässigen Angler. Außerdem verstärkt Wasserknappheit das Temperaturproblem, da die Gewässer im Sommer besonders warm werden und die Effekte beschleunigen. Auch die Oderkatastrophe aus dem Jahr 2022 wurde letztendlich durch Wasserknappheit ausgelöst, da durch gleich bleibende Abwassereinleitungen die Salzkonzentration so stark stieg, das sich die giftige Goldalge in massen vermehren konnte und das Fischsterben verursachte.
  • Stärkere Sturmfluten: da die Intensität von Sturmfluten zunimmt sind viele Küstenbereiche negativ betroffen. Die Kraft des Wassers dringt weiter ins Inland vor und sorgt für verstärkte Erosion und Salzeintrag. Außerdem werden Küstenbereiche abgetragen. Das sorgt für starke Veränderungen bei den Angelgewohnheiten der ansässigen Angler und birgt auch ein gewisses Risiko beim Angeln.
  • Stärkere Erosion: Starkregenereignisse sorgen zunehmend für Überflutungen, bei denen starke Gewässerschäden auftreten. Kleine Bäche entwickeln sich zu Schlammlawinen und die Fische werden weggespült oder gehen zugrunde. Auch so mancher beliebte Angelplatz dürfte schon einer verstärkten Erosion gewichen sein.

 

Angelwetter, Klima, trockenes Gewässer
Der Klimawandel verschärft vielerorts die Trockenheit und das beeinflusst auch viele Angelgewässer.

Fazit: Angelwetter gezielt nutzen

Am besten kann man sich das jeweilige Angelwetter zunutze machen, wenn man genau weiß, welches Wetter, wann wie wo genau funktioniert. Dies erreicht man vor allem dadurch, dass man viel Angeln geht und die Wetterdaten und seine Fänge und Vorgehensweisen dokumentiert. Dadurch entwickeln sich Erfahrungswerte, mit denen man gut Arbeiten kann.

Aber natürlich können einige Grundregeln beachtet werden. So reagieren wärmeliebende Fischarten recht gut auf Hitze, kälteliebende Fischarten gut auf Abkühlung. Aale mögen feucht-schwüles Wetter besonders gerne und vor Sommergewittern laufen die Aale oft am besten. Raubfische gelten bei den extremen Mondphasen als besonders aktiv. Der Luftdruck spielt vor allem beim Zanderangeln eine Rolle. Phasen vor und nach Regen sind immer gut, starkes Hochwasser aber meist schlecht. Das Gewässerufer, auf das der Wind steht, ist in der Regel besser. Starke Lichteinstrahlung gilt es zu vermeiden. Stabile Wetterphasen sind generell für alle Fische gut.

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe