Mit Bienenmade angeln und Bienenmaden richtig aufziehen

Wie am besten mit Bienenmade angeln

Welche Fische fängt man mit Bienenmaden?

Unter Forellenanglern gelten Bienenmaden als Top Forellenköder. Aber auch andere Fischarten wie Aale lassen sich sehr gut mit Bienenmade angeln. Was Du beim Angeln mit Bienenmaden beachten musst und wie Du Bienenmaden verführerisch anköderst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was ist eine Bienenmade?

Die Bienenmade ist ein Proteinhappen der dabei keineswegs mit der echten Bienenmade verwandt ist, sondern es sich um eine Larve der Großen Wachsmotte (Galleria mellonella) handelt, die auch in der Terraristik als Futterinsekt Verwendung findet. Dort wird sie meistens als “Wachsmade” gehandelt und wohl aufgrund Ihres Aussehens und Vorkommens in den Waben von Honigbienen als Bienenmade bezeichnet. In den Waben werden sie von den Elterntieren als Eier abgelegt und ernähren sich nach dem Schlüpfen von Pollenresten, leeren Kokons und bebrüteten Waben. Sie nehmen den Nestgeruch an und werden darum nicht als Eindringlinge erkannt. Die kleinen Tierchen verfügen jedoch noch über eine weitere Fähigkeit, und zwar können sie Plastik (PE) abbauen. Eine wirklich beachtliche Leistung. Die Abbaurate des Polyethylen beträgt dabei etwa 0,23 mg pro Quadratzentimeter und Stunde. Schon erstaunlich, was so ein Tierchen, das wir Angler in der Regel auf den Haken spießen, alles kann.

Bienenmade aufziehen: Ohne Drall geht’s nicht

Aber zurück zum mit Bienenmade angeln: Wachsmaden eignen sich hervorragend für alle Arten der Angelei und können beim Ansitzangeln, Schleppen und auch an der Tremarellarute angeboten werden. Zwar sind die Maden selbst recht träge, können aber verführerisch bewegt werden, wenn sie in L-Form auf dem Haken befestigt werden. Am besten nimmt man dafür einen dünndrähtigen Haken (z.B. Größe 6), der einem zu starken Auslaufen der Made vorbeugt und sich leicht in die Made schieben lässt.

Eine erste Made sollte der Länge nach durchstochen und dann bis über die Wicklung des Hakens gezogen werden. Eine zweite Bienenmade wird dann ebenfalls vom Kopf her aufgezogen, aber die Hakenspitze nach zwei Dritteln auf der Bauchseite nach außen geführt. Die Hakenspitze liegt also frei und die Drehung der Maden beim Einkurbeln kann über den Winkel der zweiten Made eingestellt werden. Aber auch eine künstliche Bienenmade kann benutzt werden, um die L-Form zu bauen. Solche Kunstköder sind weitaus langlebiger als ihr natürliches Pendant.

Aber auch mit einer Made kann ein verführerisches Köderspiel hingelegt werden. Dazu wird die Bienenmade hinter dem Kopf durchstochen, der Haken auf der Bauchseite herausgezogen und die Made auf das Vorfach gezogen. Anschließend wird der Haken am Kopf eingestochen, dann entlang der Bauchseite bis zum Schwanzende geführt, bis die Hakenspitze samt Widerhaken wieder frei ist. Anschließend muss nur noch die dabei entstandene Schlaufe zugezogen werden. Nun stehen Schnur und Hakenschenkel winklig zueinander, was die Bienenmade in eine verführerische Drehung versetzt.

Die Bienenmade ist jedoch nicht alternativlos. Auch der Mehlwurm ist ein attraktiver Angelköder und kann in ähnlicher Manier angeködert werden. Auch eine Kombination von Bienenmade mit künstlicher Bienenmade oder Forellenteig ist äußerst fängig – somit kann mit Bienenmade angeln durchaus vielfältig sein.


Ohne Drall geht’s natürlich auch

Natürlich lässt sich auch ohne Drall mit Bienenmade angeln. Wer Bienenmaden nicht animieren möchte, sondern an der driftenden Pose oder am Grundgeschirr anbieten will, der zieht eine dicke Bienenmade vom Kopf her auf den Haken und lässt diesen nach zwei Dritteln auf der Bauchseite austreten. Häufig werden Bienenmaden auch nur einmal hinter dem Kopf durchstochen. In diesem Fall sollte jedoch nur eine und nicht mehrere Maden gleichzeitig angeboten werden, da dies einerseits eine teure Angelegenheit ist und Forellen das Bündel auch überhaupt nicht nicht ins Maul bekommen würden.

Die beschriebenen Methoden haben eines gemeinsam, Das Insekt wird dabei stets verletzt. Bienenmaden lassen sich aber auch verletzungsfrei am Haar anbieten. Dabei handelt es sich um ein Hair Rig mit Pelletband – ein elastisches Gummi – in das statt eines Pellets nun die Bienenmade eingeklemmt wird. So kann sich die Made voll bewegen und bleibt zudem länger vital und fängig.

Bienenmade kaufen: Die Qual der Wahl

Wer lebende Bienenmaden kaufen möchte, der kann auf ein gutes Angebot zurückgreifen. Bewährt haben sich die farbigen Portionsdosen der italienischen Firma SA.GI.P, die in Zusammenarbeit mit Lars Lindemann (TFT Team) entwickelt wurden. Leider sind sie nur bei lokalen Händlern, nicht jedoch im Internet erhältlich.

  • Grau: Eine festere Haut erlaubt lange Würfe mit Bombarde und Sbirolino.
  • Rot: Eine große Made, die schnell und sauber anköderbar ist.
  • Grün: Eine riesige Made, die maximale Druckwellen erzeugt.
  • Lila: Eine kleine und harte Made, die lange am Haken bleibt, für satte Räuber.
  • Orange: Eine normale Bienenmade.

Wer den Weg in den lokalen Angelladen scheut oder auch gerne einfach mal die Forellenköder der Konkurrenz testen will, der kann auch im Internet lebende Bienenmaden per Versand bestellen, und das bei überraschend guter Qualität. Hier sind auch eher mal ein paar mehr drin.

Bienenmaden lagern

Wer mit Bienenmade angeln will, sollte die Tierchen gut lagern. Maden sollten zum Angeln warm und dadurch prall sein, damit sie gut rotieren und besser am Haken halten. Bienenmaden sollten, anders als Fleischmaden, nicht bei Temperaturen von 6 Grad und abwärts aufbewahrt werden, da sie dann absterben. Bei 8 Grad bleiben die Forellenköder dann etwa 2 Wochen lang frisch. Ohne Kühlung verpuppen sie sich bereits nach 1 Woche. Zwischen den Angeltouren sollten sie darum trocken und kühl aufbewahrt werden, jedoch bis maximal 18 Grad Celsius.

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