Die Winkelpickerrute gehört zu Familie der Feederruten. Genauer gesagt ist sie eigentlich der Vorgänger der Feederruten und dient dem Feederangeln im ufernahen Bereich. Der einzige Unterschied zum klassischen Feedern ist, dass bei einem Wurfgewicht von 10 bis 40 Gramm meist ein kleines Blei mit 10 bis 25 Gramm verwendet wird aber auch kleinste Futterkörbchen sind möglich. Warum sich in Deutschland der Name Winkelpicker eingebürgert hat ist unbekannt, denn eigentlich nennt man diese Ruten, welche ursprünglich aus England stammen, „Winklepicker“. Der Winkelpicker steht bei Friedfischanglern nach wie vor ganz hoch im Kurs. Gerade bei Freunden des feinen Angelns, denen die Feederrute noch zu massiv ist, sieht man die bunten Spitzen dieser Ruten regelmäßig in den Himmel ragen. Du willst wissen worauf es bei der Wahl der perfekten Winkelpicker Rute zu achten gilt? Das erfährst du hier im FHP Tackle Guide zu Winkelpickern.
Was sind Winkelpicker?
Winkelpicker sind feine Friedfischruten, die beim Grundangeln in Teich und Kanal zum Einsatz kommen. Gemeinsamkeiten hat die Winkelpicker Rute mit der schwereren Feederrute dabei vor allem in der Art der Bisserkennung. Diese erfolgt hier über die feine Rutenspitze, die oft in knalligen Signalfarben gestaltet ist. Um eine möglichst gute Bisserkennung zu gewährleisten sollte die Rute in einem Winkel zwischen 90° und 120° zur Schnur aufgestellt werden. So fallen selbst zaghafte Zupfer sofort auf.
Die Länge der meisten Winkelpicker beträgt zwischen 2,20 und 3,20 Meter. Der Blank ist wie heutzutage üblich meist aus Kohlefaser und die Ringe relativ klein. Eine dünne und sensible Spitze dient der Bisserkennung. Das Wurfgewicht liegt zwischen 20 und 40 Gramm. Als Rolle bietet sich eine einfach Stationärrolle an, diese kann je nach Zielfisch verschieden Groß ausfallen. Meist kommen Rollen in den Größen 2000, 3000 oder 4000 zum Einsatz. Als Schnur dient monofile Leine im Bereich 0,16 bis 0,20 mm.
Beim Winkelpicker können die Spitzen ebenfalls ausgewechselt werden.
Angeln mit dem Winkelpicker
Winkelpicker Angelruten von 2,40 bis 3 Meter Länge werden zum Grundfischen in kleinen, langsamen Bächen und Flüssen oder auch im Nahbereich in Stillgewässern genutzt. Als Rolle dient eine kleine, gut gefüllte Stationär- oder Freilaufrolle, welche mit dünner Monofilschnur (0,15 bis 0,22 mm) oder geflochtener Leine (0,05 bis 0,08 mm), je nach Gewässer und den zu erwartenden Fischen, bespult sein sollte.
Die Spitzensegmente der Winkelpickerruten sind wie Feederspitzen auffällig farbig gestaltet, so dass man auch feinste Anfasser des Köders bemerkt. Wer eine gute Winkelpicker Rute kaufen möchte, sollte darauf achten, dass mehrere Winkelpicker Spitzen vorhanden sind. In der Regel werden die Modelle mit drei unterschiedlich harten Ersatzspitzen für Winkelpicker geliefert. Bei Flaute gilt es dann mit der weichsten Spitze zu angeln, bei Wind wählt man eine Stärkere aus. Manche Modelle haben jedoch keine wechselbaren Spitzensegmente.
Beim Angeln mit Winkelpicker kommen meist leichte Grundmontagen zum Einsatz. Mit schwereren Modellen lassen sich jedoch auch leichte Feedermontagen erfolgreich fischen. Gefischt wird meistens im Nahbereich. So kann anstatt eines Futterkorbes einfach ein kleines Birnenblei verwendet und per Hand gefüttert werden. Grundsätzlich liegen die Vorteile des Winklepickers in der extrem guten Bisserkennung. Gerade wenn die Fische nur zaghaft beißen lohnt sich der Einsatz dieser Rute also. Häufige Zielfische sind Rotauge, Rotfeder, Brasse, Güster und Aland.
Unterschied: Winkelpicker und Feederrute
Der wesentliche Unterschied zwischen Winkelpicker und Feederrute ist, dass der Winkelpicker besonders leicht und auch viel kürzer ist als eine Feederrute. Aufgrund des geringeren Wurfgewichts lassen sich somit allenfalls sehr leichte Futterkörbe werfen. Deshalb wird der Winkelpicker auch meist mit einem einfachen Grundblei gefischt. Weite Wurfdistanzen sind beim Angeln mit Winkelpicker daher nicht erforderlich und meist auch gar nicht möglich, weshalb meistens im Uferbereich gefischt wird, wo sich die Plätze dann auch per Hand befüttern lassen.
Tabelle zu den Unterschieden
Folgende Tabelle verdeutlicht die Unterschiede zwischen den beiden Angelruten.
Unterschiede von Winkelpicker und Feederruten
Winkelpicker | Feederrute |
Montage mit Grundblie oder sehr leichten Futterkörben | Montage mit Futterkörben bis 150 Gramm Möglich |
kurze Ruten bis 3 Meter | längere Ruten bis 4,50 Meter |
Wurfgewicht bis maximal 40 Gramm | sehr hohes Wurfgewicht |
extrem feine Rutenspitze | Rutenspitzen in unterschiedlichen härten erhältlich |
geringe Wurfweiten | weite Würfe möglich |
windanfällige Bisserkennung | verschiednene Spitzen für gute Bisserkennung selbst bei Wind und Strömung |
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Video von Robin Illner
Winkelpicker Montagen
Mit dem feinen Winkelpicker lassen sich scheue Fische hervorragend bei der Köderaufnahme beobachten, um den Anhieb im rechten Moment zu setzen. Dadurch haben sich Winkelpicker als perfektes Geschirr zum Friedfisch- und Schleienangeln etabliert und sollten in keiner Angelausrüstung eines Friedfischanglers fehlen. Hier erfährst du alles über die richtigen Winkelpicker Montagen, damit die Bisse auch sicher angezeigt werden und die Montagen immer scharf am Gewässergrund landen. So klappt es garantiert mit der dicken Schleie oder dem vorsichtigen Frühjahrskarpfen.
Mit der Schlaufenmontage angeln
Wer mit dem Winkelpicker angeln möchte, der braucht Winkelpicker Montagen mit Durchlauf damit der Biss ohne Widerstand auf die Rutenspitze übertragen wird. Eine gängige Variante ist die sogenannte Schlaufenmontage, bei der eine Schlaufe in die Hauptschnur gebunden wird, in der das Blei oder das Futterkörbchen läuft. Zieht der Fisch viel Schnur dann läuft das Blei gegen den Schlaufenknoten und bekommt Kontakt zum Haken. Dadurch hat die Schlaufenmontage auch einen Selbsthakeffekt, was besonders bei stürmischen Karpfen von Vorteil ist.
Die Anti-Tangle-Montage für scharfe Präsentationen
Die zweite Methode ist, dass man auf der Hauptschnur einen Anti-Tangle-Boom oder auch einen einfachen Wirbel mit Karabiner montiert. So ergibt sich die Möglichkeit, zwischen Blei und Futterkorb ohne großen Aufwand zu wechseln. Natürlich kann der Futterkorb oder das Blei auch direkt auf der Hauptschnur laufen. Schnelles Wechseln ist dann allerdings nicht mehr möglich. Die restlichen Winkelpicker Montagen Elemente wie Wirbel, Vorfach und Haken sind bei beiden Montagen identisch.
Den Wickelpicker auf die Montage ausrichten
Nach dem Auswerfen der Wickelpicker Montage wird der Winkelpicker im rechten Winkel zur Montage auf speziellen Rutenhaltern abgelegt. Andernfalls wird die Rute auch senkrecht zur Montage auf einem High-Pod abgelegt. Dies empfiehlt sich vor allem bei stärkerer Strömung, um die Schnur möglichst aus dem Wasser zu bekommen und so den Strömungsdruck aus der Schnur zu nehmen. Da man mit der Winkelpickerrute meist sehr ufernah angelt, kann man benötigtes Anfutter gezielt einwerfen und so leicht auf ein Futterkörbchen verzichten.
Beim Angeln mit Winkelpicker Montage kommen leichte Futterkörbe oder Birnenbleie zum Einsatz.
Diese Zielfische kannst du mit Winkelpicker Montagen überlisten
Zielfische beim Angeln mit der Winkelpicker sind meist Weißfische, wie
Im zeitigen Frühjahr macht es auch sehr viel Spaß mit dem Winkelpicker Karpfen zu angeln.
Ob man sich nun einen Teleskop Winkelpicker oder eine Steckrute besorgt, ist Geschmacksache. Tendenziell hat die Steckrutenvariante aber ihre Vorteile, da sie in der Regel leichter ist und über eine bessere Rutenaktion verfügt.
Tipp: Das Angeln mit dem Winkelpicker ist eine sehr spannende Angelei, welche aufgrund ihrer Feinfühligkeit vor allem zur kalten Jahreszeit auch scheue Fische ans Band bringt!
Um auf weiteren Distanzen oder in stärkerer Strömung zu fischen bietet sich das Feedern an. Mehr zu dieser Angeltechnik erfährst Du in unserem Beitrag wie man Friedfische beim Feedern überlistet.
Fazit
Als leichter Cousin der Feederrute sorgt die Winkelpicker Rute durchaus für Abwechslung am Wasser. Besonders wenn man es zum Beispiel auf die scheuen Rekord Rotaugen abgesehen hat, macht seine sensible Spitze den kleinen aber feinen Unterschied.
Um auf größeren Distanzen Erfolg zu haben sollte man aber besser zur Feederrute greifen. Mehr zu diesem Rutentyp erfährst Du in unserem Beitrag was genau eine Feederrute ausmacht.