Karauschen- und Schleienangler aufgepasst! Kleingewässer stehen durch den Klimawandel unter Druck. Karauschen und Schleien leben häufig in kleinen Tümpeln, doch diese verlieren immer mehr Wasser und erreichen historische Tiefstände. Doch in der Öffentlichkeit wird das kaum wahrgenommen, weshalb Wissenschaftler vom IGB sich dem Problem angenommen und ein Dossier mit Infos zum Schutz und zur Wiederherstellung von Kleingewässern herausgegeben haben.
Was die Tümpel leisten
Zu den Kleingewässern zählen zahlreiche verschiedene Gewässertypen, wie Teiche, Weiher, Tümpel, Pfuhle und Sölle. Solche kleinen Stillgewässer sind von besonderer Bedeutung, denn sie beherbergen deutlich mehr Arten als größere Binnengewässer. Durch ihr häufiges Vorkommen und ihre weite Verbreitung tragen sie besonders zur Artenvielfalt bei. Insbesondere miteinander verbundene Kleingewässer schaffen ein Netz an Hotspots der biologischen Vielfalt. Zusätzlich zu diesen Ökosystemdienstleistungen dienen Kleingewässer auch verschiedenen anderen Zwecken, z.B. als Viehtränken, als Löschteiche, zum Angeln oder einfach zu Freizeitzwecken. Somit fördern sie menschliche Gesundheit und Lebensqualität. Außerdem spielen sie teils eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz und Wasserrückhalt in der Landschaft und haben positive Auswirkungen auf das lokale Mikroklima.
Kleingewässer erheblich gefährdet
Gleichzeitig sind die Kleingewässer aber auch sehr empfindlich gegenüber verschiedenen Störungen. So setzen Wassermangel, Nutzungsdruck und Klimawandel den Kleingewässern und ihren Bewohnern stark zu und bedrohen die vielfältigen Leistungen, die Kleingewässer erbringen. So verschwinden zahlreiche Kleingewässer oder sind bedroht. Deshalb ist es wichtig, einen Fokus auf den Erhalt der Kleingewässer zu setzen. Dabei können aber Schutz, Nutzung und Management von Kleingewässern völlig unterschiedlich ausfallen, in Abhängigkeit von Typ, Region und Lage des jeweiligen Kleingewässers. Aufgrund dieser Problematik hat das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Handlungsoptionen für Politik, Behörden und Zivilgesellschaft entwickelt, um Kleingewässer langfristig zu erhalten und auch nutzen zu können.
Ein verschwundenes Kleingewässer – Ein Verlust für Natur und Mensch.
IGB Kleingewässer Dossier
In dem neuen IGB Dossier haben die Wissenschaftler den aktuellen Forschungsstand zu Kleingewässern kompakt zusammengefasst und legen Möglichkeiten dar, diese besser zu schützen, wiederherzustellen oder gar neu anzulegen. Der entscheidende Vorteil des Managements der Kleingewässer ist, dass die Maßnahmen als naturbasierte und effektive Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel vergleichsweise leicht umsetzbar sind. Ein Fokus sollte dabei auf der Vernetzung von temporären und permanenten Gewässern stehen, um ein zusammenhängendes Ökosystem zu schaffen und die Biodiversität besonders zu fördern. Weiterhin sollten großzügige Pufferzonen zu landwirtschaftlich genutzten Flächen etabliert sowie eine ausreichende Wasserführung der Gewässer sichergestellt werden.
→ IGB Dossier: Kleine Stillgewässer. Hotspots der Biodiversität – besonders wertvoll, aber stark bedroht
Angler betroffen
Auch viele Angler sind mit den sinkenden Pegelständen von Kleingewässern und ihren Gewässern im Allgemeinen konfrontiert. Einerseits droht der Verlust der Angelgewässer, andererseits müssen die anglerischen Interessen im Bezug auf die Managmentmaßnahmen und -beschlüsse zu Kleingewässern in Zukunft vertreten werden. Auch einige Beiträge im Forum verdeutlichen die Problematik.
- Dorfteich in Dannenberg
- Neue Jäglitz
- Sieg
- Donau bei Deggendorf
- Wie trockene Gewässer dem Klima schaden
Hier gehts zur Pressemitteilung des IGB und dem Dossier: