Forellenangeln in natürlichen Gewässern ist eine spannende und überaus lohnenswerte Beschäftigung. Jedoch kann das Angeln an natürlichen Salmonidengewässer ernsthafte Auswirkungen auf die Umwelt und den Fischbestand haben, deshalb sind besondere Regelungen und Schutzmaßnahmen an diesen sensiblen Gewässern erforderlich. Doch was ist ein Salmonidengewässer überhaupt, welche Regelungen gibt es und was musst Du beim Angeln in Salmonidengewässern beachten? Das erfährst Du in diesem Beitrag.
Was sind Salmoniden?
Salmoniden sind forellen- oder lachsartigen Fische aus der Familie der Salmonidae. Am bekanntesten sind Forellen. Aber auch Saiblinge, Äschen, Lachse, Huchen und Renken gehören zu den Salmoniden. Die quirligen Forellen, die gierig nach den Ködern schnappen und beim Drill wild am Haken zappeln, machen jeden Ausflug zu einem Abenteuer. Und der Anblick eines kapitalen Fisches, der mitten im Drill aus dem Wasser schießt und kopfschüttelnd gegen den Landgang protestiert, begeistert jeden Angler und lockt zahlreiche Menschen ans Wasser die ihr Glück versuchen wollen.
Was sind Salmonidengewässer überhaupt?
Als erstes stellt sich natürlich die Frage was ein Salmonidengewässer überhaupt ist. Dabei handelt es sich um Gewässer die eine natürliches Vorkommen an Salmoniden vorweisen, die auch reproduktionsfähig sind. Dazu gehören vornehmlich Bachforellen und Äschen aber auch Saiblinge, Huchen, Meerforellen, Lachse und Maränen. Sie können auf unterschiedliche Weise beangelt werden aber vorrangig sind Angelmethoden mit Kunstködern, wie das Fliegenfischen oder Spinnangeln.
Weiterhin werden viele Salmonidengewässer von Anglerverbänden und Angelvereinen gesondert ausgewiesen und auch die Angelkarten für die Gewässer sind in der Regel teurer als für andere Gewässer.
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Salmonidengewässer beherbergen wahre Schönheiten, darunter Äschen und natürlich Bachforellen.
Vorschriften und Regelungen beim Forellenangeln
Fliegenfischen ist eine besondere Angelmethode beim Forellenangeln und an vielen Flüssen findet man Schilder mit die mit einem “F” gekennzeichnet sind. Auf den “F”-Strecken ist das Angeln nur mit der Fliegenrute gestattet. Umgangssprachlich werden diese Abschnitte als “Fly Only” Strecken bezeichnet.
Weiterhin gelten an vielen Gewässern Sonderregelungen wie das Andrücken des Widerhakens oder das Verbot von Drillingen. Außerdem gelten an vielen Forellenbächen besondere Vorschriften bezüglich der Köder. Oftmals sind nur Kunstköder erlaubt. Bei Hilfsmitteln wie Bissanzeigern gibt es ebenfalls Einschränkungen und auch die Wathose kann nicht an jedem Gewässer und nicht zu jeder Jahreszeit eingesetzt werden, um den Fluss zu betreten.
Fangzahlen unterliegen ebenfalls strikten Auflagen, wobei pro Tag oftmals nur 1 bis 3 Fische entnommen werden dürfen und teilweise gibt es auch Limits pro Angelsaison. Zudem sind die Schonzeiten und Mindestmaße vor Ort zu beachten, denn auch hier sind gewässerspezifische Regelungen keine Seltenheit. An einigen Flüssen gelten Entnahmefenster, die das zurücksetzen großer Fische vorschreiben. Und sogar reine Catch & Release Angelstrecken sind hierzulande bereits vorhanden.
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An Salmonidengewässern gilt es sich dezent zu verhalten und nur maßvoll Fische zu entnehmen.
Nachhaltig Angeln für mehr Fangerfolg
Viele dieser Regelungen machen einfach Sinn und sollten von jedem Angler beherzigt werden, damit wir langfristig unsere Salmoniden-Bestände erhalten können. Drillinge und Haken mit Widerhaken erzeugen beim Fang eines Fisches mehr Verletzungen als Einzelhaken ohne Widerhaken. Das Freilassen eines untermasigen Fisches ist dadurch viel leichter und die Überlebenschancen können dadurch erheblich gesteigert werden. Außerdem lohnt es sich auch den seltenen kapitalen Fang wieder in sein Element zu entlassen, denn große Fische erzeugen deutlich mehr Nachkommen, die außerdem kräftiger sind und dadurch schneller heranwachsen können. Ein Entnahmefenster ist deshalb eine willkommene Regelung, die jeder Forellenangler begrüßen sollte und es gibt auch kein Grund dies nicht auf andere Gewässer zu übertragen.
Das Nahrungsangebot und die Reproduktionsleistung von Fischen hat sein Grenzen, deshalb sollte man auch nur so viele Fische entnehmen wie man innerhalb der nächsten Tage auch verzehren kann und maximal so viele, wie man entnehmen darf. Das Gewässer dient als natürliche Vorratskammer und anders als im Tiefkühler können die Fische dabei noch größer und noch schmackhafter werden. Also entnehme nur was Du brauchst, schließlich willst du ja bald wieder einen Grund haben die Rute zu schwingen.
Fazit: Salmonidengewässer sind besonders
Wer regelmäßig an Salmonidengewässern angeln geht, sollte sich der Verletzlichkeit und Kleinräumigkeit des Lebensraums bewusst sein. Gerade an solchen Gewässern ist ein Raubau an der Natur gut sichtbar, folgenschwer und auch nicht so leicht wieder rückgängig zu machen. Deshalb ist ein korrektes und nachhaltiges Verhalten am Salmonidengewässer essentiell, um auch langfristig diese tollen Gewässer befischen und genießen zu können.
FAQs zu Salmoniden
Welche Fische gehören zu den Salmoniden?
- Zu den Salmoniden gehören alle Forellenarten, also Bachforellen, Seeforellen, Meerforellen und Regenbogenforellen. Außerdem gehören Bachsaiblinge, Seesaiblinge, Äschen, Lachse, Huchen und auch Renken dazu.
Was ist in Salmonidengewässern waidgerecht?
- Als waidgerechtes Angeln in Salmonidengewässern zählt vor allem die Benutzung von widerhakenlosen Einzelhaken anstatt von Drillingen beim Spinnfischen. Oft ist sogar nur Fliegenfischen gestattet, wobei hier ebenfalls angedrückte Widerhaken oder widerhakenlose Haken zum Binden genutzt werden sollen.
- Angeln mit Naturködern wie Würmern wird in Salmonidengewässern generell nicht als waidgerecht angesehen, da die Fische die Naturköder tief schlucken und somit kaum zurückgesetzt werden können.
- Waidgerechtes Verhalten ist an Salmonidengewässern sinnvoll, da Salmoniden sehr empfindliche Fische sind. Untermaßige Forellen etwa haben dadurch eine wesentlich höhere Chance das Fangen und Zurücksetzen problemlos zu überstehen.