Der Bachsaibling (Salvelinus fontinalis) gehört zu den Salmoniden und zur Familie der Saiblinge. Der Kaltwasserfisch wurde im 19 Jahrhundert aus Amerika in Europa eingeführt, ursprünglich ist er in Nordamerika heimisch. In seinen Ansprüchen ähnelt er der Bachforelle. Meist wird er in Forellenseen besetzt, gelegentlich auch in Fließgewässer.
Aussehen
Färbung und Musterung der Bachsaiblinge sind so einzigartig, dass es nur selten zu Verwechslungen mit anderen Arten kommt. Bachsaiblinge sind torpedoförmig, also langgestreckt und vorne spitz zulaufend. Je älter Bachsaiblinge werden, desto hochrückiger wird ihr Erscheinungsbild. Sie verfügen über einen hohen und recht schlanken Schwanzstiel. Bachsaiblinge haben einen großen Kopf mit endständig bis leicht oberständigem Maul und einer sehr tiefen Maulspalte.
Bachsaiblinge sind stark gefärbte Fische. Die Färbung variiert je nach Jahreszeit, Ernährung und Lebensraum. Am Rücken sind Saiblinge eher dunkler – grünbraun bis olive, teils mit ausgeprägten Marmorierungen. Am Bauch sind die Fische hell bis gelblich. Fische die ins Salzwasser einwandern, haben ein helles, metallisches Blau. Die Seiten und auch die Flossen sind mit Punkten versehen, die teils umrandet sind. Der Körper ist mit kleinen Schuppen bedeckt. Wurmartige Wellenlinien, Vermiculationen genannt, erscheinen auf dem Rücken und dem Kopf und sehen wie eine Reihe von Tigerstreifen auf den Rücken-, Fett- und Schwanzflossen aus. Die Farben werden intensiver, wenn sich das Laichen nähert, was jedoch bei den Männchen stärker ausgeprägt ist.
Der Bachsaibling hat als Salmonide eine fleischige Fettflosse. Darüber hinaus haben die Fische eine deutlich eingebuchtete Schwanzflosse, die ganz besonders mit Punkten und Mustern übersäht ist. Bauch und Brustflossen haben einen hellen vorderen Rand an den Außenkanten aller Flossen mit Ausnahme der Schwanzflosse. Auf der Innenseite der weißen Vorderkanten der Flossen befindet sich ein schmaler schwarzer Streifen. Afterflossen und Bauchflosse sind oft rötlich.
Bachsaiblinge sind wunderschöne Fische.
Größe
Bachsaiblinge werden in den Fließgewässern Europas selten über ein Kilogramm schwer. Im Schnitt erreichen sie eine Größe von 35 Zentimetern. In Forellenseen können sie natürlich stärker gemästet werden und in Nordamerika können die Fische hingegen deutlich größer werden.
Leben und Verbreitung
Der Bachsaibling kommt ursprünglich aus Nordamerika. Er ist ein relativ empfindlicher Fisch, der in einigen Lebensräumen durch Fischbesatz oder Wasserverschmutzung verdrängt wurde. Bachsaiblinge bewohnen in ihrem natürlichen Habitat kleine Rinnsale, Bäche und Biberteiche. Sie leben in größeren Bächen und allen möglichen Seen in Nordamerika, von den Großen Seen über kleine Seen und Teiche bis hin zu kleinen Flüssen und großen Flüssen mit Stromschnellen. Bachsaiblinge können ein anadromes Wanderverhalten an den Tag legen. Somit können sie in brackige Flussmündungen und auch ins offene Meer ziehen.
Von Nordamerika wurde er im 19. Jahrhundert in vielen Teilen der Erde verbreitet. In Deutschland sind vor allem Bergflüsse und -seen der Alpen Reviere für Saiblinge. Der Fisch bevorzugt kühle und saubere Gewässer mit viel Sauerstoff und besiedelt auch das Freiwasser. Außerdem vertragen Bachsaiblinge auch leicht saures Wasser.
Ernährung
Bachsaiblinge sind quasi Allesfresser. Sie ernähren sich von Plankton, Insektenlarven, Krebstieren, Weichtieren und sogar kleinen Fischen, wie Elritzen. Bei entsprechendem Insektenaufkommen steigen sie auch auf Flugnahrung um. Fische von 10 bis 20 cm Länge ernähren sich hauptsächlich von aquatischen und terrestrischen Insekten. Zwischen 20 und 30 cm beginnen sie, sich zusätzlich zu Wasserinsekten von kleinen Fischen zu ernähren und steigen ab 30 Zentimeter vorwiegend auf Fiche um. Große Saiblinge können sogar kleine Säugetiere wie Mäuse fressen, die ins Wasser fallen.
Bachsaiblinge können am Forellensee beachtliche Größen erreichen.
Vermehrung
Bachsaiblinge werden mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif, die Rogner später als die Milchner. Die Laichzeit liegt im Zeitraum von Oktober bis Dezember, kann manchmal aber auch länger andauern. In der Laichzeit färbt sich der Bauch bei den Milchnern stark ins Orangene. Bachsaiblinge benötigen zum Laichen gut durchströmte Flussabschnitte mit kiesigem Untergund. Dort legen sie Laichgruben im Kies an, in die etwa 2.000 Eier pro Kilo Körpergewicht gegeben werden, welche anschließend mit Kies bedeckt werden. Die Larven schlüpfen erst nach rund drei Monaten. Einige Zeit ernähren sie sich vom Dottersack bevor sie anfangen, Plankton zu fressen.
Angeln auf Bachsaibling
Beim Angeln sind Bachsaiblinge im Allgemeinen begieriger, an den Haken zu kommen als Bachforellen, mit denen sie das Verbreitungsgebiet und einige gemeinsame Gewässer teilen. Sie nehmen bereitwillig verschiedene Köder und Fliegen an und liefern einen tollen Drill. Deshalb sind Bachsaiblinge als Zielfische beliebt.
Vor allem das Spinnfischen und Fliegenfischen sind geeignete Methoden zum Fangen von Bachsaiblingen. Beim Spinnfischen empfehlen sich leichte Spinnruten mit Stationärrollen und monofiler Schnur. Köder sind kleine Spinner, Spoons oder Miniwobbler. Das Fliegenfischen auf Saibling ähnelt dem Fliegenfischen auf Forellen. Daneben können Bachsaiblinge auch mit Naturködern und Posenmontagen überlistet werden. Gute Naturköder zum Saiblingsangeln sind Maden, Bienenmaden, Insekten, Würmer und auch kleine Köderfische. Bachsaiblinge sind eine großartige Zielfischart für Fliegenfischer, vor allem weil sie viele Lebensräume besiedeln, die sich gut zum Fliegenfischen eignen, vor allem Flüsse und Bäche.
Angeln auf Bachsaibling findet in Deutschland meist am Forellensee statt.
Bachsaibling in der Küche
Bachsaiblinge sind exzellente Speisefische und gemeinhin als Delikatesse beliebt. Sie haben recht fettreiches, grätemarmes, leuchtend orangefarbenes Fleisch und viele ungesättigte Fettsäuren. Grundsätzlich sind Bachsaiblinge sehr vielseitig einsetzbar. Beliebt ist Räuchern, Grillen, Braten und auch Beizen. Dabei gelten Saiblinge für viele als etwa feiner als Regenbogenforellen. Kommerziell gezüchtete Exemplare sind wichtig für die Gastronomie.
Verwechslungsgefahr
Bachsaiblinge können mit Seesaiblingen verwechselt werden. Seesaiblinge habe jedoch keine Punkte auf den Flossen. Außerdem bevorzugen Seesaiblinge Freiwasserhabitate in großen Tiefen. Baichsaibling wurden aber teils mit anderen Arten zum Beispiel dem Seesaibling und auch der Bachforelle eingekreuzt. Dies ergibt dann den Elsässer Saibling und die Tigerforelle.
Bachsaiblinge haben den charakteristischen weißen Rand an den Flossen.
Infos kurz und knapp
Merkmale:
Mundspalte reicht bis hinter die Augen, Fettflosse, paarige Flossen u. Afterflosse mit weiß-schwarzem Saum, Flanken mit gelben und (blau umschlossenen) roten Punkten
Größe:
bis 45 cm
Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich
Flossenformel:
D III/9-10, A III/9-11, P I/10-12, V I/7
Schuppenzahl Seitenlinie:
160-230
Verwechslungsgefahr mit:
Seesaibling
Besonderes:
gelegentliche Bastardisierung mit der Regenbogenforelle (Nachkommen steril), Bewohner d. Forellenregion
Verbreitung:
heimisch im Osten Nordamerikas, ab 1884 in Europa ausgesetzt
Fortpflanzungsbiologie:
bis zu 4.000 Eier werden auf kiesigem Grund abgelegt und mit Kies bedeckt; Milchner meist im 2., Rogner im 3. Jahr geschlechtsreif
Laichzeit:
Oktober-März
Familie:
Salmonidae, Lachsfische
Bachsaibling Übersetzung:
lateinisch: Salvelinus fontinalis
belgisch: Bronforel
dänisch: Kildeørred
englisch: Brook Trout
französisch: Omble de Fontaine
italienisch: Salmerino di torrente
norwegisch: Bekkerøye
polnisch: Pstrag Zrodlany
russisch: Американская палия
schwedisch: Bäckröding
ungarisch: Tavi szajbling