Frontbremsrollen sind Stationärrollen mit Spule, Bügel, Kurbel, Gehäuse und innen liegender Mechanik. Im Gegensatz zur Heckbremsrolle sitzt die Bremse bei Frontbremsrollen auf dem Spulenkopf, wo sie auch justiert wird. Hast du dich schon einmal gefragt, warum Stationärrollen unterschiedliche Bremssysteme haben, wie diese funktionieren und was die Vor- und Nachteile sind? Welche Eigenschaften und Funktionen Frontbremsen haben, wo genau die Vorteile dieses Bremssystems liegen und welche Eigenschaften und Einsatzgebiete es gibt, liest du in diesem Beitrag.
Eine gute Rollenbremse ist für einen erfolgreichen Drill unverzichtbar. Bei Stationärrollen haben es Angler vor allem mit zwei Bremssystemen zu tun: Der Heckbremse, einstellbar am unteren Ende der Rolle, und der Frontbremse, die am Spulenkopf reguliert wird. Die Frontbremse ist letztendlich dabei, sich durchzusetzen. Vor allem beim Angeln auf Raubfische kommen fast nur noch Frontbremsrollen zum Einsatz.
Angelrollen Frontbremsen
Frontbremsrollen sind die gängigsten und beliebtesten Formen von Stationärrollen und werden vorwiegend beim Spinnfischen aber auch beim Ansitzen verwendet. Die Frontbremse selbst besitzt große Bremsscheiben, sodass du diesen Rollentyp auch sensibel justieren kannst. Frontbremsen sind einfach im Aufbau, arbeiten dafür aber solide und zuverlässig. Die Bremswirkung erfolgt durch die justierbare Bremsschraube, welche die Bremsscheiben aufeinander presst. Je nach Bremsscheiben Material arbeitet die Bremse mal mehr und mal weniger ruckfrei – am besten eignen sich hierbei Bremsscheiben aus Carbon. Da die Bremsen im Inneren des Spulenkopfes liegen, ist das gesamte Bremssystem gut gegen Schmutz und Salzwasser geschützt. Die Bremsen sind somit langlebig.
Funktion der Frontbremsrolle
Bei einer Frontbremse liegen die Bremsscheiben im Spulenkopf. Durch das Zudrehen der Bremsschraube werden die beiden großen Bremsscheiben aufeinander gepresst. So wird die Bremse eingestellt. Das hat vor allem drei große Vorteile:
- Eine Frontbremse ist extrem fein einstellbar. Eine gute Frontbremsrolle kann im Drill genauestens auf die Stärke des Fisches abgestimmt werden.
- Ist der Zug zu stark, gibt die Frontbremsrolle die Schnur ab, ohne zu ruckeln. Das ist besonders bei Bremsscheiben aus Carbon der Fall.
- Frontbremsrollen sind sehr einfach aufgebaut und sind daher deutlich leichter zu warten und zu reinigen als Heckbremsrollen – wenn das überhaupt nötig ist, denn die Bremse ist im Spulenkopf bestens geschützt.
Frontbremsrollen kommen beim Spinnfischen wie beim Ansitzangeln zum Einsatz.
Bremssysteme im Vergleich
Stationärrollen sind wahlweise mit einer Frontbremse oder Heckbremse versehen. Heckbremsrollen sind am Anfang leichter zu bedienen, allerdings etwas ungenauer und wartungsintesiver: Tatsächlich haben sich unter Anglern die Frontbremsrollen durchgesetzt, da sie genauer einstellbar und besser geschützt sind sowie ruckfreier arbeiten. Frontbremsrollen sind also fein einstellbar, um ein Reißen der meist dehnungsarmen geflochtenen Schnur bei zu viel Druck zu verhindern. Ein entscheidender Vorteil gegenüber Heckbremsrollen.
Gemessen an den Vor- und Nachteilen eignen sich Frontbremsrollen also besser zum Spinnfischen. Hier sitzt die Bremse direkt auf dem Kopf der Spule und kann dort eingestellt werden. Die Bremsscheiben sind relativ groß und durch Schrauben auf die Spule gedrückt. So entsteht eine fein justierbare Bremswirkung. Die Schnur läuft unter Zug ruckfrei ab, wird bei Zug trotzdem ruckfrei abgegeben:
Spinnrolle mit Heckbremse vs. Spinnrolle mit Frontbremse
Rollentyp | Vorteile | Nachteile |
Heckbremse | leichter zu bedienen | anfällig für Verunreinigung |
schwer zu reinigen | ||
ungenauere Einstellung | ||
Frontbremse | genauer einstellbar | ggf. umständlicher |
ruckfreie Schnur Abgabe | ||
gut geschützt gegen Wasser und Schmutz |
Eine Sonderform der Heckbremse ist die Kampfbremse. Ein Hebel nahe der Rollenbremse erlaubt meist, zwischen zwei voreingestellten Bremseinstellungen umschalten. Manche Modelle haben zusätzlich noch eine dritte Einstellung, um die Bremse komplett zu schließen. Die Kampfbremse eignet sich dazu, je nach Fischart und Stärke der Fluchten zwischen der lockeren Bremseinstellung und der Drilleinstellung umzuschalten. Wer jedoch auf Dauer mit Kunstködern angeln möchte, der sollte sich auf hochwertige Spinnrollen mit Frontbremse einstellen.
Tipp: Eine möglichst leichte Spinnrolle zu ist beim Spinnfischen äußerst wichtig, da hier nach mehreren Stunden jedes zusätzliche Gramm in den Armen bemerkbar macht. Manchmal reich eine Ultra Light Rolle, vor allem für Barsch und Forelle. |
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Video von Frieder Maier
Qualitätsunterschiede
Frontbremsrollen gibt es von ganz unterschiedlichen Herstellern. Einige der Hersteller haben sich auf hochqualitative Modelle spezialisiert, viele Marken bieten aber Rollen in allen Preisklassen an. Die günstigen Modelle sind dann in der Regel deutlich weniger qualitativ, die Bremskraft ist eher gering und die Bremse ruckelt. Dies mag beim Friedfischangeln auf kleinere Fische kein Problem sein, beim Spinnfischen vor allem auf größere Räuber kann das den Verlust des Fisches bedeuten.
Spinnrollen mit Frontbremse
Frontbremsrollen sind die einzig richtige Wahl, wenn es ums Spinnfischen mit Spinningrute geht. Die Frontbremse lässt sich besonders sensibel einstellen. Beim Spinnfischen ist die feine Justierung der Bremse wichtig, damit der Haken beim Anhieb bereits im vorderen Maulbereich zu sitzen kommt. Der Fisch soll den Köder nicht schlucken. Die feine Einstellung der Bremse verringert so die Menge der Aussteiger und der Schneidertage. Vor dem Angeln solltest du die Bremseinstellung so wählen, dass du den Haken setzen kannst und dass die Tragkraft der Schnur mit etwas Puffer nicht überschritten wird. Auch das Fischmaul sollte in die Rechnung mit einbezogen werden. So kann die Frontbremse bei einem weichen Maul von Forellen und Barschen weiter geöffnet sein, um die Gefahr des Ausschlitzens zu verringern.
Fazit: Frontbremse schlägt Heckbremse
Frontbremsen sind robust, einfach gebaut aber auch verlässlich und beständig. Frontbremsen eignen sich vor allem zum Spinn- aber auch zum Ansitzangeln. Zum Spinnfischen solltest du eine leichte und qualitativ gute bis hochwertige Frontbremsrolle wählen. Besonders zum Spinnfischen, wo eine fein justierbare Bremse essentiell ist, sind Frontbremsrollen gegenüber Heckbremsrollen klar im Vorteil. Ergo bieten sich Spinnrollen mit Frontbremse beim aktiven Angeln an. Eine Frontbremsrolle ist also so gut wie immer, die bessere Wahl. Gerade beim Angeln auf Karpfen und Raubfische, wo die Drills oft heftig ausfallen, sind die feine Justierbarkeit und die ruckfreie Schnurabgabe einer guten Frontbremsrolle von unschätzbarem Wert. Shimano bietet hier beispielsweise höchste Qualität, hat aber auch einige Rollen im mittleren Preissegment im Angebot. Interessierst du dich eher für Friedfischrollen und Heckbremsrollen? Dann lies dir einmal unseren Beitrag zu Heckbremsrollen durch.