Inliner Ruten sind Raubfischruten, bei denen die Schnur innerhalb des Blanks verläuft und nicht wie sonst durch Schnurringe an der Außenseite. Sie kommen häufig beim Trolling im Meer zum Einsatz, sind aber insgesamt ein eher seltener und damit ungewohnter Anblick. Wer regelmäßig in Norwegen angelt, sieht diesen Rutentyp aber sicher öfter. Inliner Ruten haben nämlich keine Ringe, die Schnur wird in der Rute geführt. Doch was bedeutet das für den Angler? In diesem Beitrag erfährst du wo die Stärken und die schwächen der Inliner Rute liegen und warum sie für Norwegen und Ostsee manchmal sogar die bessere Wahl ist.
Die meisten Angler entscheiden sich beim Angeln mit Inliner Ruten für das Angeln mit einer Multirolle. Die Schnur wird dabei oberhalb der Rolle über ein Loch im Blank eingeführt und tritt an der Rutenspitze über einen speziell geformten Spitzenring für Inliner Ruten wieder aus. Dieser Spitzenring ermöglicht, dass die Schnur in beliebiger Richtung und in beliebigem Winkel aus der Rute austreten kann. Bei Verschleiß kann er zudem einfach und schnell ausgetauscht werden. Die Ruten werden in der Regel nicht mit Stationärrolle versehen. Prinzipiell kann der Rollentyp bei den meisten Inliner Ruten jedoch nach Belieben gewählt und montiert werden.
Arten von Inliner Ruten
Inliner Ruten gibt es als Steck- und Teleskopruten. Wie bereits erwähnt fehlen bei dieser Rute die Ringe. Stattdessen ist der Blank hohl und die Schnur verläuft im inneren der Rute ähnlich einem Rohr. Hinter dem Rollenhalter befindet sich eine Öffnung um die Schnur einzufädeln bevor sie an der Rutenspitze wieder hervor tritt. Als Konsequenz aus dieser Konstruktion kommen Inliner Ruten ausschließlich mit Multirollen zum Einsatz. Es handelt sich also vor allem um Ruten zum Trolling und Vertikalangeln. Das Wurfangeln wird mit Inliner Ruten meist nicht praktiziert.
Merkmale und Eigenschaften der Inliner Rute
Bei der Schnurführung von Inliner Ruten wird die Belastung des Wurfs und Drills durch die Schnurführung auf den gesamten Blank verteilt, da die Schnur im Inneren als Ganzes aufliegt. Während die Schnur bei herkömmlichen Ruten nur an den Rutenringen aufliegt, kann die Kraft gleichmäßiger auf den Blank abgeleitet werden. Darum eignen sie sich besonders zum Angeln auf kampfstarke Fische, wie Hecht und Waller, sind aber vornehmlich bei Hochseeanglern begehrt. Bei Anglern in unseren Breiten sind Inliner Ruten weitaus weniger verbreitet, obwohl sie auch zum Spinnfischen für kampfstarke heimische Räuber geeignet sind. Hier finden sich jedoch weitaus weniger Modelle als für das Hochseeangeln. Hochsee Inliner Ruten lassen sich jedoch gut für Waller und Hecht verwenden. Nur für kleinere Räuber ist das Angebot äußerst begrenzt.
- Gute Kraftübertragung von der Schnur auf die ganze Länge des Blanks durch die Schnurführung im Inneren.
- Keine Gefahr, dass sich die Schnur in den Rutenringen verheddert oder verknotet.
- Kein Risiko die sensiblen Rutenringe beim Transport oder Handling im Boot zu beschädigen.
- Schnur ist zu jedem Zeitpunkt vor Beschädigung durch äußere Einflüsse geschützt.
Diese Eigenschaften machen die Inliner Rute zu einer guten Wahl für das Trolling bzw. Schleppangeln an der Ostsee oder das Tiefsee Angeln in Norwegen. Sie eignet sich besonders gut für den Drill großer Fische unter widrigen Bedingungen und ist daher gut für erfahrene Angler geeignet. Wer eine Inliner Rute kaufen möchte wird schnell feststellen, dass die Modelle preislich etwas höher liegen. Dafür bekommt man aber auch eine äußerst robuste Rute, die bei richtiger Wartung beinahe unzerstörbar ist. Dazu zählt vor allem das gründliche Ausspülen des Innenraums der Rute nach jedem Einsatz, um jeglichen zerstörerischen Einfluss des Salzes zu unterbinden.
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Inliner Ruten gibt es in verschiedenen Bauformen. Beliebt sind Reiseruten.
Vor- und Nachteile von Inliner Ruten
Ein Vorteil von Inliner Ruten ist, dass sich die innenliegende Schnur nun nicht mehr verfangen kann und so vor mechanischer Beschädigung geschont wird. Des weiteren kann die Schnur sich nicht mehr um die Rutenringe schlagen. Angler, die häufig an stark bewachsenen oder strukturreichen Ufern angeln oder im Kampf mit starken Meeresfischen eine optimale Kraftumlenkung brauchen, schätzen darum die Vorteile der Inliner Ruten. In der nachfolgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile aufgeführt.
Vor- und Nachteile von Inliner Ruten
| Vorteile einer Inliner Rute | Nachteile einer Inliner Rute |
| Schnur verheddert nicht am Spitzenring | Geringe Wurfweite |
| Optimale Verteilung der Kraft auf Blanks | Schwieriges Einfädeln der Schnur |
| Schutz der Schnur entlang des gesamten Blanks | Starker Schnurabrieb |
| Schnurlauf schwierig zu säubern | |
| Keine Bissanzeiger für Schnüre montierbar | |
| Hoher Preis | |
| Nicht vereisungssicher |
Mit Inline Ruten richtig Werfen
Das Auswerfen einer Inline Rute unterscheidet sich nicht vom Auswerfen beringter Ruten. Allerdings sind die Reibungskräfte natürlich deutlich größer. Oft werden Inliner Ruten jedoch zum Vertikalangeln verwendet, wobei die Notwendigkeit des Auswerfens entfällt. Meist haben Inliner Ruten 30 lbs Tragkraft und auch Modelle mit 50 lbs Tragkraft sind keine Seltenheit. Sie eignen sich hervorragend zum Angeln mit schweren Montagen auf die großen Brocken in den tiefen Gewässern Norwegens.
Tragkraft und Wurfgewicht: Die Einheit lbs (Britische Pfund) gibt die maximale Tragkraft einer Rute an. Das ist der Zustand, in dem die Rutenspitze 90 Grad zum Blank abgebogen ist. Ein Pfund entspricht dabei 454 Gramm. Von dieser Tragkraft aus lässt sich das Wurfgewicht der Rute errechnen, wobei das maximale Wurfgewicht Wmax = lbs × 454 gr : 16 ist. Als Faustformel kann man sich dabei merken, dass 1 Pfund Tragkraft etwa 28 Gramm Wurfgewicht entspricht. Das optimale Wurfgewicht Wopt liegt dann noch einmal 20 % unter dem maximalen Wert.
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Video von Balzer GmbH – Angeln ist Leidenschaft
Einsatzgebiete von Inline Ruten
Da nicht jedes Angeln gleich ist und Inliner Ruten vielfältig eingesetzt werden können, sind die besten Modelle ideal an das Angeln vor Ort angepasst. Wer mit der Inliner Ruten in Norwegen auf Dorsch und Leng angeln möchte, sollte eine Tragkraft von 30lbs nicht unterschreiten. Für Heilbutt sind 50 lbs die Grenze. Zum Angeln an unseren heimischen Gewässern, etwa der Ostsee oder dem Gelben Riff in Dänemark reichen hingegen Ruten mit 20 lbs Tragkraft vollkommen aus. Häufig werden Inliner Ruten aber gerade zum Angeln auf kampfstarke Fische hergestellt, da hier die großen Kräfte besser auf den Blank verteilt werden können. Inliner Ruten haben daher meist ein hohes Wurfgewicht für schwere Montagen und eigenen sich so prinzipiell auch als schwere Hechtruten und Wallerruten.
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Die passende Rutenlänge finden
Die Länge der Inliner Rute sollte an die Angelart und das Gewässer angepasst sein. Wer mit einer Inliner Rute in Norwegen vom Boot aus fischt, der sollte eine kurze Inline Rute wählen, um an Bord besser hantieren und den Fisch besser landen zu können. Hier sind Ruten mit bis zu 2,40 Meter zu empfehlen. Hingegen sollten Inliner Ruten zum Spinnfischen vom Ufer aus länger sein, um die Reichweite beim Auswerfen zu erhöhen. Allerdings wird das Uferangeln mit solchen Ruten kaum praktiziert. Inliner Ruten zum Spinnfischen ohne Boot können also auch problemlos 2,70 Meter lang sein.
Fazit: Starke Rute für harsche Bedingungen
Die Inliner Rute eignet sich also bestens für das Meeresangeln auf hoher und unruhiger See in Norwegen Dänemark oder Island. Die meisten angebotenen Modelle sind von guter Qualität und werden auch mit den größten Brocken fertig. Zusätzlich ist die Schnur bei der Inliner Rute zu jedem Zeitpunkt sicher geschützt. Das macht diese Ruten zu einer interessanten Alternative für Meeresangler, die regelmäßig und vom Boot aus in nordischen Gewässern fischen.
