Dorsch - Fängerin: Petra Thiel

Dorsch - Fängerin: Petra Thiel

Dorsch

Der Dorsch (Gadus morhua) wird auch als Kabeljau bezeichnet – egal ob er aus der Nord- oder Ostsee kommt. Angler in der Ostsee sprechen außerdem oft vom Ostsee Leoparden. Der Dorsch ernährt sich vorwiegend von Würmern, Krebsen und anderen Weichtieren, was ihm seine charakteristische Färbung verleiht. Sein Lebensraum ist der Nordatlantik sowie angrenzende Meere.

Körperbau der Dorsche

Der lang gestreckte Körper des Dorsches hat drei dicht beieinander stehende und abgerundete Rückenflossen. Außerdem verfügt er über eine Bauch- sowie zwei Afterflossen. Die Seitenlinie ist gut zu erkennen. Sein Kopf ist im Verhältnis zum Körper besonders groß. Dorsche haben eine typische, kräftige Bartel am Kinn. Dorsche haben ein grünlich-bräunlich gefärbtes Fleckenmuster mit rötlichen Bereichen und einer hellen Bauchseite.

Körpergröße

Dorsche können eine Länge von 1,50 Meter erreichen und dabei über 40 Kilo. Früher wurden Dorsche sogar noch größer, durch die starke Befischung sind die Durchschnittsgrößen aber gesunken. In der Ostsee sind die Fische jedoch im Schnitt deutlich kleiner, meist haben sie ein Gewicht zwischen zwei bis vier Kilogramm.

Ernährung des Dorsches

Jungdorsche ernähren sich von Kleingetier wie Krabben, Krebsen, Muscheln, aber auch von Kleinfischen – dabei wachsen sie recht schnell und erreichen bereits im dritten jahr eine Länge von etwa 40 bis 50 Zentimetern. Ausgewachsene Dorsche sind effektive Räuber und verfolgen ihre Beutefische auch über mehrere Kilometer.

Vermehrung des Dorsches

Dorsche wandern teils weit umher und suchen für die Nahrungsaufnahme oft kältere Regionen auf, während sie zum Laichen gen Süden in wärmere Regionen ziehen. Auch bei der Vermehrung gibt es regionale Unterschiede. So laichen Ostseedorsche bereits ab einer größe von circa 40 Zentimetern, während die Fische weiter nördlich im Atlantik erst mit rund 60 bis 70 Zentimeter ablaichen. So beeinflussen die jeweiligen Umweltfaktoren die Reproduktion des Dorsches. In der westlichen Ostsee laichen die Dorsche etwa von Februar bis April je nach den vorherschenden Bedingungen.

Angeln auf Dorsch

Dorsche können mit verschiedenen Methoden beangelt werden. Sowohl das Brandungs- und Naturköderangeln als auch das Spinnfischen sowie das Schleppangeln auf Dorsch ist erfolgreich. Im Folgenden werden die erfolgreichsten Methoden auf Dorsch beschrieben.

Brandungsangeln auf Dorsche

Dorsche können typischerweise beim Brandungsangeln gefangen werden. Dazu werden lange Brandungsruten von mindestens 4 Metern mit großen Weitwurfrollen verwendet. Die Wurfweite ist wichtig, um an die Dorsche ranzukommen, weshalb das Wurfgewicht der Brandungsruten hoch ausfallen sollte. Deshalb kommen in der Regel geflochtene Schnüre zum Einsatz. Oft werden aber Schlagschnüre aus Mono vorgeschaltet, um die gewaltigen Kräfte beim Werfen mit den schweren Brandungsbleien abfangen zu können. Etabliert haben sich Längen von 10 bis 15 Metern. Am Ende werden klassische Brandungsvorfächer angeknüpft, deren Haken mit Wattwürmern bestückt werden. Um die Würmer gut anködern zu können, ist eine Wurmnadel zu empfehlen. Bei den Brandungsvorfächern lassen sich die Haken oft so einklippen, dass die Energie des Wurfes nur auf das Blei wirkt und die Köder davon nicht betroffen sind und somit stabil am haken verbleiben.

Spinnfischen auf Dorsche

Dorschen kann man sowohl vom Land aus als auch vom Boot mit der leichten Spinnrute nachstellen. Wer vom Ufer aus an der Brandung oder von Molen angelt benutzt am besten Küstenwobbler oder Blinker, die vor allem zum Abend hin und nachts ihre Trümpfe ausspielen, wenn die Dorsche flacher unter Land kommen. Noch besser funktioniert es allerdings vom Boot aus. Dort kommen Gummifische und Pilker zum Einsatz – gefischt am Jigkopf oder am Drop Shot – aber auch Grundmontagen mit Naturködern. Dorschangeln ist eher was für Herbst, Winter und Frühjahr, im Sommer sind die Fische weniger aktiv.

Schleppangeln auf Dorsch

Auch das Schleppangeln auf Dorsch ist beliebt. Dabei gibt es die Möglichkeit des einfachen Freihandschleppens und des etwas umfangreicheren Schleppens mit mehreren Ruten, Dipsy Divern, Sideplanern und Downriggern. Oft reicht eine semiparabolische Rute von ungefähr 2,70 Metern und einem Wurfgewicht von 40 bis 80 Gramm. Eine robuste Multirolle oder Stationärrolle mit 30er Mono oder 15er Geflecht. Als Köder sind vor allem Wobbler und Blinker geeignet. Zum Dorschangeln sollte der Köder eher tief geschleppt werden, was entsprechend schwere bzw. tieflaufende Köder erfordert und teils vorgeschaltete Schleppbleie. Am besten schleppt man die Köder langsam mit einer Geschwindigkeit von etwa drei bis vier Kilometer pro Stunde hinter dem Boot. Geschleppt wird in Tiefen zwischen 5  bis 15 Metern möglichst dicht am Grund.

Dorsch in der Küche

Der Dorsch eignet sich hervorragend als Speisefisch. Er hat ein sehr mageres und festes, weißes Fleisch, welches sich sehr vielfältig verarbeiten lässt. Das Fleisch ist sehr aromatisch. Es ist sehr fettarm, weshalb es schonend gegart werden sollte, da es sonst trocken wird. Pochieren, Garziehen und Braten sind beliebt Zubereitungsmethoden. Man sollte den Dorsch aber nur bei mittlerer Hitze und keinesfalls zu lange braten. Auch der Dorschrogen wird verzehrt und gilt geräuchert als Delikatesse. Weiterhin findet die Dorschhaut in der Medizin Anwendung.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
unterständiges Maul bis an die Augen, 3 Rücken- u. 2 Afterflossen, Bauchflossen setzen unter den Brustflossen an, 1 Bartel am Unterkiefer

Größe:
40-70 cm, selten bis 150 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D1 12-16, D2 14-24, D3 17-21, A1 17-23, A2 15-19, P 16-21, V 5-6

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
der Name Dorsch leitet sich von Dörrfisch (Stockfisch) ab

Verbreitung:
Nord- u. Ostsee, Nordatlantik

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 6-15 Jahren, 500.000-1.500.000 Eier werden ins freie Wasser abgegeben, Eier steigen an die Wasseroberfläche, Larvenschlupf nach 2-4 Wochen

Laichzeit:
Frühjahr (Wassertemperatur 4-6 ° C.)

Familie:
Gadidae, Dorsche

Dorsch (Kabeljau) Übersetzung:
lateinisch: Gadus morhua
dänisch: Torsk 
englisch: Cod (Coding) 
estisch: Tursk 
finnisch: Turska 
französisch: Cabillaud / Morue 
italienisch: Merluzzo bianco 
lettisch: Menca 
litauisch: Menke 
luxemburgisch: Stackfisch 
niederländisch: Kabeljauw 
norwegisch: Torsk / Skrei 
polnisch: Dorsz (Watlusz) 
portugisisch: Bacalhau 
schwedisch: Torsk 
spanisch: Bacalao (Bacaladito) 
ungarisch: Tökehal