Leng - Fänger: Christoph Hölscher

Leng - Fänger: Christoph Hölscher

Leng

Der Leng (Molva molva) ist eine Meeresfisch, der vor allem im Nordwest- sowie im Nordostatlantik aber auch im Mittelmeer vorkommt. Dabei bevorzugt er Wassertiefen von 100 bis 400 Metern.

Aussehen

Der Leng hat einen langgestreckten Körperbau. Nach hinter flacht er seitlich ab. Er hat einen langgezogenen Kopf mit endständigem Maul, an dessen Unterseite sich eine einzige Bartel befindet. Der Rücken und die Flanken des Leng ist marmoriert und bräunlich gefärbt, zum Bauch hin ist er hell. Die erste Rückenflosse des Leng ist relativ kurz und höher als die zweite Rückenflosse. Außerdem hat sie einen schwarzen Fleck. Die zweite Rückenflosse endet erst kurz vor dem Ansatz der Schwanzflossen. Der Leng hat an After-, Schwanz- und Rückenflosse einen hellen Saum. Der Ansatz der Bauchflossen liegt direkt unter den Brustflossen.

Vorkommen

Lengs leben im Nordostatlantik. Die Verbreitung reicht vom nördlichen Skandinavien bis zur Biskaya. Weitere Bestände finden sich in der Nordsee und dem Skagerrak. Lengs lieben Bereiche mit hartem Untergrund, bevorzugt wischen 100 und 400 Metern.

Größe

Lengs erreichen eine Länge von maximal zwei Metern, im Schnitt werden sie aber nur etwa einen Meter lang. Die größten Lengs erreichen Gewichte von über 40 Kilo. Solche Fische werden bis zu 20 Jahre alt.

Vermehrung

Lengs werden ab eine Größe von 0,8 bis einen Meter geschlechtsreif. Dabei sind die Milchner kleiner als die Rogner. Die Laichzeit liegt zwischen März und Juni. Die ideale Wassertemperatur liegt bei rund sieben Grad. Die Rogner legen bis zu 60 Millionen Eier ins Freiwasser in einer Tiefe von 200 bis 300 Metern ab. Die Eier sind recht klein und haben einen Durchmesser von nur einem Millimeter. Nach dem Schlupf leben die Larven weiterhin pelagisch.

Ernährung

Lengs sind Räuber. Seine hauptsächliche Nahrung besteht aus Kleinfischen, Krebsen und Mollusken.

Angeln auf Leng

Lengs lieben Strukturen am Gewässergrund, an denen sie sich gut verstecken können. Dazu zählen Wracks, felsige Untergründe und Riffe in tieferem Wasser, da Lengs sehr gerne tief stehen. Kleinere Lengs gibt es aber auch in Ufernähe, wo sie vom Boot, seltener auch vom Ufer aus überlistet werden können. Dies ist vor allem bei steil abfallenden Uferkanten interessant. Die beste Zeit zum Leng angeln liegt zwischen Oktober und März, aber Lengs lassen sich das ganze Jahr über fangen.

Zum Angeln auf Leng benötigt man durchaus starkes Gerät. Zum einen benötigt man ordentlich Blei, um in der gewünschten Tiefe fischen zu können, andererseits sind Lengs auch starke, kämpferische Fische. Robuste Meeresruten mit passender, groß gewählter Meeresrolle und stabiler geflochtener Schnur um die 20 Kilo Tragkraft sind die richtige Wahl beim Leng Fischen. Die Kleinteile sollten stabil gewählt werden und eine hohe Qualität haben. Klassische Leng Montagen sind Paternostermontagen mit Seitenarm, welche mit großen Einzelhaken der Größe 3/0 oder 4/0 und Naturköder bestückt werden. Bewährt haben sich Fischfetzen, Tintenfische, Garnelen und andere tierische Köder. Aber auch Schleppmontagen mit Nachläuferschnur kommen zum Einsatz. Doch Lengs lassen sich auch mit Pilker überlisten. Gerne können die Kunstköder zusätzlich noch mit Fischfetzen versehen werden.

Beißt ein Leng sollte dieser schnell nach oben gepumpt werden, damit er sich nicht im hindernisreichen Untergrund festsetzen kann. Entsprechend sollte die Bremse eingestellt sein. Gute Reviere für Leng liegen rund um die Britischen Inseln bis zur Bretagne. Auch an der norwegischen Küste sowie im Skagerrak, Kattegat und Öresund kommen Lengs vor.

Verwechslungsgefahr

Der Leng kann mit dem Blauleng verwechselt werden. Letzterer hat allerdings einen viel schlankeren Schwanzstiel.

Leng in der Küche

Lengs sind hervorragende Speisefische mit einem schmackhaften Fleisch, welches eine vielseitige Verwendung in der Küche hat. Lengs werden traditionell auch getrocknet wie Stockfisch.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
langgestreckter Körper mit langem Kopf, Maul endständig mit 1 Bartel am Unterkiefer, Bauchflossen setzen vor Brustflossen an (kehlständig), Rücken u. Flanken braun marmoriert, lange und kurze Rückenflosse, starke Barteln. 

Größe:
50-180 cm, selten bis 200 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich 

Flossenformel:
D1 14-15, D2 61-68, A 58-61 

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe 

Verwechslungsgefahr mit:
Unterart Blauleng (Mittelmeerleng), dieser mit kürzerer Bartel u. ohne Marmorierung 

Besonderes:
’nur‘ 2 Rückenflossen u. 1 Afterflosse, bis über 30 kg schwer 

Verbreitung:
Nordostatlantik von Nordskandinavien bis zur Biskaya, Nordsee u. Skagerrak, gelegentlich auch im westlichen Mittelmeer 

Fortpflanzungsbiologie:
M werden mit 80 cm, W mit 90-100 cm geschlechtsreif, Ablaichen in 100-200 m Wassertiefe bei Temperatur um etwa 7 ° C., bis zu 60. Millionen Eier, Jungfische leben 1-3 Jahre am Grund 

Laichzeit:
April bis Juni 

Familie:
Gadidae, Dorsche 

Leng Übersetzung:
lateinisch: Molva molva
algerisch: Lingue 
belgisch: Leng 
bulgarisch: Molva 
dänisch: Lange 
englisch: Ling 
finnisch: Molva / Pyjoreapyrstoinen 
französisch: Lingue / Morue lingue 
griechisch: Pentiki / Pontikópsaro 
isländisch: Langa 
italienisch: Molva 
kroatisch: Mantiz morski 
maltisch: Lipp 
niederländisch: Leng 
norwegisch: Lange 
polnisch: Molwa 
portugisisch: Donzela 
russisch: Molva 
schwedisch: Långa 
serbisch: Mantiz morski 
spanisch: Maruca 
türkisch: Gelincik 
ungarisch: Északi menyhal