Im Sommer, wenn das Kraut in flachen Seen und Teichen fast bis an die Oberfläche reicht, sind Stickbait Oberflächenwobbler häufig die einzig möglichen Kunstköder. Stickbaits als Oberflächenwobbler haben keine Eigenaktion, weshalb es eine enorme Bedeutung hat, die Stickbaits richtig zu führen. Deshalb müssen sie durch fortwährende und kurze Schläge in die Schnur zum seitlichen Ausbrechen animiert werden. Dabei entsteht eine Art Zickzack Bewegung, die der Bewegung einer Schlange im Wasser ähnelt. Worauf du bei der Führung von Stickbaits als Oberflächenwobbler achten solltest und wie du die Fische verführen kannst, erfährst du im folgenden Beitrag.
Warum Stickbait Angeln
Oberflächenangeln gehört zu den spannendsten Angelarten überhaupt. Hier kannst du die Attacken auf den Köder mit allen Sinnen fühlen, hören, beobachten und die Attacken der Fische durch gezielte Köderbewegungen provozieren. Somit ähnelt das Stickbaits angeln mit Oberflächenködern dem Fliegenangeln. Zudem müssen sich Angler dabei meist beherrschen und den Anhieb zurückhalten, bis der Fisch den Köder auch wirklich genommen hat. Stickbaits eignen sich auch, um größere Wasserflächen effektiv abzusuchen und Hotspots, wie Seerosenfelder, gezielt anzuwerfen.
Walk the Dog Angeln mit Stickbaits
Wer den Stickbait richtig führen will, nutzt am besten den „Walk the Dog“ Style. Dabei folgt der Köder der Schnur ähnlich wie ein Hund an der Leine. Darum wird die Köderführung auch als entsprechend bezeichnet. Jeder Wobbler verhält sich dabei anders, weswegen du einen neuen Stickbait erst einmal in Sichtweite ausprobiert werden um abzuschätzen wie stark die Rutenschläge sein müssen. Für Anfänger ist das “Walk the dog” angeln oft noch gewöhnungsbedürftig, aber wer die folgenden drei Punkte beachtet wird schon bald erfolgreich mit Topwater Stickbaits angeln.
- Nach dem Auswerfen: Nach dem Auswerfen des Stickbaits sollte die Schnur auf der Wasseroberfläche zur Ruhe kommen, um den Köderlauf kontrollieren und den Stickbait richtig führen zu können.
- Beim Einholen: Beim Einholen des Stickbaits sollte die Rutenspitze in Richtung Wasser zeigen und der Köder durch gleichmäßige und kleine Rutenschläge animiert werden. Die Rutenspitze wird dabei vertikal Richtung Wasseroberfläche oder vertikal vom Köder weg getwitcht. Wenn man die Stickbaits richtig führen kann, bricht der Oberflächenköder gleichmäßig nach links und rechts aus.
- Geschwindigkeit und Schlagstärke: Geschwindigkeit und Schlagstärke sollten variieren und die Eigenschaften der Wobbler durch verschiedene Führungsarten überprüft werden.
- Spinnpausen: Spinnpausen wirken Wunder. Wer den Stickbait richtig führen will legt ab und zu einen Spinnstop ein und kann so vielleicht den ein oder anderen neugierigen Fisch noch überzeugen. Rapfen dagegen beißen besonders oft in der Beschleunigungsphase direkt nach einer kurzen Pause. Beim Hecht kommt es darauf an ob der Fisch bereits in Oberflächennähe auf der Lauer liegt oder ob der Räuber erst durch den Stickbait angelockt wurde. In erstem Fall ist eine stringente Köderführung die bessere Wahl, im zweiten Fall bringt die abwechslungsreiche Variante mehr Erfolg. Barsche beispielsweise verlieren bei Köder Stopps oft das Interesse und können durch stetiges Einholen besser zum Biss verführt werden. Die optimale Weise Stickbaits richtig zu führen hängt also vom jeweiligen Zielfisch ab.
- Fehlbisse: Beim Oberflächenangeln kommt es häufig zu Fehlbissen. Ein kurzer Einholstopp nach solch einer Attacke führt häufig zu einem erneuten Biss. Ansonsten lohnt es sich, die gleiche Stelle noch einige Male anzuwerfen und dabei den Stickbait richtig zu führen und auch Varianten in der Führung einzubauen.
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Video von Barsch-Alarm – immer besser angeln!
Wo mit Stickbaits angeln?
Das Einsatzgebiet von Stickbaits deckt sich in etwa mit dem eines Poppers. Stickbaits erzeugen nicht den typischen akustischen Reiz der dem Popper seinen Namen verleiht. Sie besitzen damit eine geringere Lockwirkung, lassen sich aber gleichmäßiger und präziser führen.
- Seerosen: Im Sommer nutzen Hechte und Barsche die Seerosenfelder als Deckung. Stickbaits lassen sich präzise durch die Felder führen und provozieren überraschende Attacken aus der Tiefe. Vereinzelt können selbst Weißfische, wie Rotfedern, so gefangen werden. Stickbaits fliegen zum Teil recht weit, so dass auch solche Makrophyten Flächen beangelt werden können, die du nicht direkt anfahren oder nur vom Ufer anwerfen kannst.
- Brücken und Wehre: In Flüssen und Kanälen lauern Rapfen an den Strömungskanten und attackieren gerne Stickbaits an der Oberfläche. Diese imitieren Kleinfische, die versuchen aus der Strömung zu entkommen. Dabei stehen Rapfen auf schnelle Köderführungen. Die Fische sollten ja nicht zu viel zum Nachdenken bekommen.
- Krautfelder und Hindernisse: Über Krautbänken, versunkenen Bäumen und überall wo die Hängergefahr besteht, glänzt das Stickbaits angeln an der Oberfläche. Hier kann sich der Köder nicht verfangen, so dass Topwater Köder nicht so häufig verloren gehen müssen wie andere Wobbler.
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Die Farbe ist bei Stickbaits eigentlich weniger entscheidend.
Das richtige Tackle zum Stickbait Angeln
Das Angeln mit Stickbaits stellt eigentlich keine besonderen Anforderungen an Rute und Rolle, dennoch gibt es einige Punkte die bei der Auswahl des Tackles zum Stickbait angeln beachtet werden sollte. Die Rute sollte recht steif und das Wurfgewicht dem Ködergewicht angemessen sein.
Gute Ruten zum Stickbait Angeln
Die Topwater Rute sollte so möglichst leicht und kurz sein, um beim “walk the dog” Fischen dauerhaft in die Schnur schlagen zu können. Leichte Ruten verlängern die Angelzeit und kurze Ruten von 1,8 bis 2,2 Metern erleichtern das Handling und verhindern andauernde Schläge durch die Wasseroberfläche. Am besten eignet sich eine steife Rute mit Spitzenaktion. Durch den steifen Blank werden die Schläge gut übertragen. Weiche Spitzen geben beim Biss nach, der Haken könnte nicht fassen und der Köder aus dem Raubfischmaul gezogen werden. Stickbaits sind leichte Wobbler und passende Angelruten sollten ein Wurfgewicht von etwa 15 – 50 gr. haben.
Angelrollen zum Stickbait Angeln
Fast alle Spinnrollen für geflochtene Schnüre eignen sich zum Angeln mit Oberflächenködern, jedoch sollten sie leicht sein, da beim Twitchen jedes Gramm auf die Kondition geht. Hier sind 1000er bis 3000er Größen ausreichend.
Beim Meeresangeln kommen Stickbaits bis zu 30 Zentimeter und länger zum Einsatz. Besonders für Barrakudas und große Makrelenarten sind diese Riesen Stickbaits äußerst fängige Köder. Hier sollten Rute und Rolle natürlich auf die härteren Bedingungen angepasst werden, um den Köder animieren und die Rolle verwindungssteif zu halten.
Angelschnur
Eine geflochtene Schnur eignet sich am besten zum Angeln mit Topwater Stickbaits, um die Schläge präzise übertragen zu können. Aber auch schwimmende, monofile Angelschnur mit geringer Dehnung kann verwendet werden. Als Vorfach eignet sich die Fluorocarbon Schnur mit ausreichend Tragkraft am besten. Wenn im beangelten Gewässer Hechte vorkommen ist ein hechtsicheres Vorfach wichtig.
Stickbaits haben eine charakteristische Form.
Welche Stickbaits kaufen?
Wenn du Stickbaits kaufen möchtest, kannst du je nach Erfahrung von der Ködervielfalt schnell überfordert sein. Oftmals wird die Farbe bei Stickbaits stark hervorgehoben, jedoch spielt diese bei Oberflächenködern eine eher untergeordnete Rolle. Worauf kommt es aber bei Oberflächenködern an? Wichtiger als die Farbe sind bei Topwater Ködern scharfe Haken, gute Laufeigenschaften und die richtige Größe für den Zielfisch. Worauf du beim Stickbaits kaufen achten solltest, das erfährst du im folgenden Abschnitt.
Bei Stickbait Oberflächenködern sollte die Qualität wichtiger sein als eine Menge an Ködern vorzuhalten. Dabei sind scharfe Haken und gute Laufeigenschaften eines teuren Modells unablässig. Zumindest dann wenn du etwas fangen möchtest.
Scharfe Haken
Scharfe Haken sind bei Oberflächenködern das A und O, da viele Attacken der Fische daneben gehen und der Traumfisch oft nur einen der Zinken des Drillings knapp erwischt. Sollte der Haken stumpf sein und nicht sofort greifen, ist der Fisch verloren. Das hat nichts mit dem anglerischen Geschick zu tun, sondern allein mit der Schärfe der Haken. Hier sollten Einzelhaken wie auch Drillinge gleichfalls scharf sein. Wenn du scharfe Haken willst, solltest du Markenhaken von Herstellern wie Gamakatsu oder Owner kaufen und die Schärfe regelmäßig mit der Nagelprobe am Gewässer überprüfen. Gegebenenfalls solltest du ausreichend Ersatzhaken bereithalten und einen Schleifstein bzw. Hakenschärfer, um deinen Topwater Köder wieder einsatzbereit zu machen.
Verschiedene Stickbait Modelle
Stickbait Laufeigenschaften
Laufeigenschaften lassen sich beim Stickbaits kaufen leider nur sehr schwer überprüfen. Auch bei Stickbaits gibt es niedrigpreisige Produkte und hochpreisige Marken Köder. Wer auf Marken Stickbaits verzichtet, geht das Risiko ein, dass der Hardbait im Wasser keine oder zu wenig Aktion zeigt und nutzlos ist. Natürlich gibt es auch günstige Stickbaits mit hervorragenden Laufeigenschaften. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte wählt Oberflächenköder von namhaften Herstellern wie Rapala, Gunk, Illex oder die Marke Effzett.
Richtige Stickbait Größen kaufen
- Stickbait für Barsch: Für normale Barsche reichen Stickbaits von fünf bis 8 Zentimeter Länge und wer die Schnullis aussortieren möchte, kann für Großbarsche Köder bis zu 10 Zentimetern nehmen.
- Stickbait für Rapfen: Hauptbeute von Rapfen sind Jungfische. Die Größe des Stickbaits sollte dabei der Fischbrut angepasst sein: Bis zu 5 cm im Frühjahr, 10 cm im Sommer und 13 cm im Spätsommer und Herbst.
- Stickbait für Hecht: Große Köder fangen große Hechte. Stickbaits von 10 – 20 cm sind gute Hechtköder.
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Fazit: Stickbaits richtig führen
Stickbaits sind faszinierende Köder und bringen dich dichter an den Fisch, da du hier mit allen Sinnen Angeln, Pirschen und hängerfrei verkrautete Bereiche überfischen kannst. Stickbait Topwater Köder kannst du mit dem “Walk the Dog” Stil fängig führen und die Fische durch variierendes Laufverhalten zum Biss motivieren. Nur beim Biss solltest du zeitverzögert anschlagen. Dann steht deinem Fangerfolg nichts mehr im Weg. Wenn du dich für andere Oberflächenköder und deren Führung interessierst, dann empfehlen wir dir den unseren Beitrag über Popper.