Neckar bei Zwingenberg

Der Neckar ist der fünft größte Nebenfluss des Rheins und der zwölft größte Fluss Deutschlands. Bis Plochingen ist der Neckar zur Bundeswasserstraße ausgebaut. Stellenweise ist er Grenzfluss zu Hessen, verläuft aber zum größten Teil nur durch Baden-Württemberg. Beim Angeln am Neckar gelten also in der Regel die Fischereigesetzte Baden Württembergs.

Lage und Erreichbarkeit

Der Zwingenberger Neckarabschnitt windet sich durch eine optisch äußerst ansprechende Landschaft aus Weinbergen seiner Mündung in den Rhein bei Mannheim entgegen. Der wärmste Fluss Deutschlands ist hier eine gut ausgebaute Bundeswasserstraße mit zahlreichen Querverbauungen. Dank seiner malerischen Kurven hat er sich jedoch seinen Charme als tolles Angelgewässer größtenteils erhalten. Die hier behandelte Angelstrecke wird unter dem Namen Neckar Hegebereich II geführt und reicht von oberhalb der Schleuse Hirschhorn bis unterhalb der Schleuse Guttenberg. Der Abschnitt deckt sich dabei zur einen Hälfte mit dem Hegebereich III von Neckarzimmern bis Rockenau und zur anderen Hälfte mit Hegebereich I von Rockenau bis Rainbach. Überall entlang der 23 Kilometer langen Strecke finden sich tolle Angelstellen, die gut erreichbar sind. An den Hotspots hinter den Schleusen und in den Innenkurven ist man jedoch selten der einzige Petrijünger, der im Neckar angeln will.

Angeln am Neckar im Hegebereich II

Der Neckar wird oft als der deutsche Ebro bezeichnet und für erfahrene Welsangler und Angelspezialisten mag das auch zutreffen. Für Neulinge kann der Ansitz auf einen der kapitalen Bartelträger jedoch durchaus frustrierend sein. Aufgrund des Nachtangelverbots in Baden-Württemberg muss die Stelle schon sehr gut gewählt sein, denn um spätestens ein Uhr nachts muss das Feld geräumt werden. Wer allerdings Glück hat kann durchaus einen Riesen aus dem Neckar ziehen, denn wie zahlreiche Fangmeldungen belegen, gibt es hier einige Giganten. Besonders die Ufer der Außenkurven gelten hier pauschal als Hotspot. Köderempfehlungen sind dicke Wurmbündel und große Köderfische wie Brassen oder Rotaugen. Gerade bei der Verwendung von Wurmbündeln machen einem allerdings leider oft die eingeschleppten Grundeln einen Strich durch die Rechnung, weshalb der Köder auftreibend gefischt werden sollte.

Ähnliches gilt für die kapitalen Karpfen, die immer wieder zahlreiche Carphunter an den Unterlauf des Neckar locken. Hier sollte man sich nicht scheuen mit verschiedenen Arten an Boilies zu experimentieren. Bei Spinnanglern gilt der Fluss als gut für große Zander, die vor allem um die zahlreichen Schleusen und Spundwände immer wieder gefangen werden. Hier tummeln sich auch Barsch und Rapfen. Wer lieber auf die Räuber ansitzt, dem sei eine tote Grundel als Köderfisch ans Herz gelegt. In der Strömung stehen die Chancen auf Barbe und Döbel recht gut. Die typischen Weißfischarten kann man überall entlang der Strecke fangen. Obwohl sich die Wasserqualität laufend verbessert, nimmt der Fischbestand am Neckar laufend ab, besonders was Exemplare mittlerer Größen betrifft. Ob Prädation durch den Kormoran oder unzureichende Aufstiegshilfen für diese unnatürliche Altersverteilung bei den Fischen verantwortlich sind, werden zukünftige Untersuchungen zeigen müssen.

Bewirtschaftung, Angelkarten und Bestimmungen

Für die Bewirtschaftung der Bundeswasserstraße Neckar ist das Bundesland Baden-Württemberg verantwortlich. Einzelne Abschnitte werden jedoch in der Regel an die ansässigen Angelvereine verpachtet. Für die Hegebereiche I, II und III sind Gastarten erhältlich. Wer den Erlaubnisschein für I und III besitzt kann automatisch den hier behandelten Bereich mitbeangeln. Jahreskarten gibt es ebenfalls zu kaufen, diese sind für Vereinsmitglieder der Region verbilligt. Der Neckar ist hier stellenweise Grenzfluss zwischen Hessen und Baden Württemberg. Wer im Neckar angeln will muss also etwaige Unterschiede bei den Bestimmungen beachten.