Thülsfelder Talsperre - Bild von Anna K. (Us)

Thülsfelder Talsperre - Bild von Beata W.

Thülsfelder Talsperre - Bild von Beata W.

Thülsfelder Talsperre - Bild von Beata W.

Thülsfelder Talsperre

Thülsfelder Talsperre - Bild von Patrick T.

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Größe
165.00 ha
Tiefe max
22.50 m
Länge
3.77 km
Untergrund
  • sandig
Verbote
  • Fischen mit Boot
Natur- und Landschaftsschutz
Naturschutzgebiete beachten

Steile Ufer, klare Wasser und enorm schwankende Pegel – all das sind Eigenschaften, die man bei einer Talsperre erwarten würde. Wer zum Angeln an die Thülsfelder Talsperre kommt wird jedoch überrascht sein, keine dieser Eigenschaften am Gewässer vorzufinden. Denn die sogenannte Thüle ist eine der wenigen Flachland Talsperren Deutschlands und mit ihrer Lage im niedersächsischen Tiefland, weit entfernt von bewaldeten Hügeln und hohen Staumauern. Das zeigt sich natürlich auch im Fischbestand und so locken hier anstatt Seeforelle und Saibling, eher Brasse, Karpfen und Wels. Letzterer sogar immer wieder mit medienwirksamen Riesenexemplaren. All das sind genug Gründe, die einen Angelausflug an die Thülsfelder Talsperre als äußerst vielversprechend erscheinen lassen und dem Stausee einen Platz unter den interessantesten Angelgewässern Deutschlands gesichert haben.

Eine Talsperre im Flachland

Im niedersächsischen Flachland können selbst die Hochwasser kleinerer Flüsse zu ausgedehnten Überschwemmungen führen. Auch wenn diese Hochwasser nur selten die Kraft einer Flut in bergigen Regionen erreichen, betreffen sie mangels geographischer Erhöhungen in der Tiefebene, eine umso größere Fläche. So geschehen auch mit der Soeste, einem kleinen Zufluss der Ems, weswegen hier bereits im Jahr 1924 begonnen wurde mit der Thülsfelder Talsperre den damals nördlichsten Stausee der Bundesrepublik anzulegen. Diesen Titel hat die Thülsfelder Talsperre, die weithin auch einfach als Thüle bezeichnet wird, heute an die Talsperre Brohm in Mecklenburg-Vorpommer verloren, die zwar etwas weiter nördlich liegt, jedoch deutlich kleiner ist. Ihrer Lage im Tiefland verdankt die Thüle zahlreiche ihrer besonderen Eigenschaften, so zum Beispiel ihre geringe Maximaltiefe bei Vollstau von nur etwa fünf Metern bei einer Gesamtwasserfläche von etwa 1,7 Quadratkilometern. Somit gleicht das Gewässer eher einem natürlich entstandenen Flachlandsee, wenn da nicht die etwa drei Kilometer lange Staumauer wäre.

Wer an der Thülsfelder Talsperre angeln möchte, kann also getrost alle herkömmlichen Weisheiten für das Angeln an Talsperren über Bord werfen. Denn statt unzugänglicher Steilufer wird man hier ausgedehnte Flachwasserzonen voll mit Schilf und Wasserpflanzen vorfinden. Diese gehen fließend in die umliegende Heidelandschaft über und erschaffen somit einen tollen Naturraum. Zahlreiche Fische finden hier ein hervorragendes Laichhabitat und ziehend wiederum verschiedenste Vogelarten an. Zum Schutz dieser Artenvielfalt genießt ein Großteil des Westufers FFH Status und steht damit unter strengem Naturschutz. Entlang der übrigen Uferlinie finden sich nichtsdestotrotz noch zahlreiche weitere gute Angelmöglichkeiten. Trotz der geringen Tiefe schwankt der Wasserstand in der Thülsfelder Talsperre im Jahresverlauf recht stark. Im Frühjahr nimmt der Stausee nahezu das gesamte Schmelzwasser der Soeste auf und während der Wasserstand hierdurch nur selten mehr als einen Meter steigt, kann sich die Wasserfläche in dieser Zeit nahezu verdoppeln. Ein Großteil davon verteilt sich jedoch auf die Feuchtwiesen des Naturschutzgebietes und das Angeln an der Thülsfelder Talsperre ist in der Regel ganzjährig möglich.

Angeln an der Thülsfelder Talsperre: Lage und Anfahrt

Die Talsperre befindet sich im westlichen Niedersachsen nur wenige Autominuten nördlich der Kreisstadt Cloppenburg. Die nächsten größeren Städte sind Oldenburg im Norden und Bremen im Osten, die beide etwa eine Autostunde von der Talsperre entfernt liegen. Am besten zu erreichen ist die Thülsfelder Talsperre über die Autobahn A1, die an der Ausfahrt Cloppenburg verlassen wird. Anschließend führt die Bundesstraße B72 direkt am Ostufer des Stausees entlang. Von hier ist die Talsperre recht gut zugänglich und es finden sich zahlreiche Park-, Bade- und Aussichtsplätze. Das Naturschutzgebiet am Westufer darf dagegen zu großen Teilen nicht betreten werden. Ohne eigenen PKW gestaltet sich die Anfahrt leider etwas komplizierter. Am besten fährt man hier mit dem Zug Cloppenburg an und erkundigt sich im Vorfeld bereits über die Weiterreise. Vom Bahnhof Cloppenburg verkehren regelmäßig Busse zur Talsperre, daneben sind Taxis ebenfalls eine Option. Die Unterkünfte direkt am See können auf Nachfrage meist auch eine Abholung am Bahnhof organisieren.

Der Fischbestand der Thülsfelder Talsperre

Auch in Sachen Fischen wird man die typischen Arten einer Talsperre in der Thüle vergeblich suchen. Statt Freiwasser liebende Salmoniden trifft man hier eher auf die typischen Fische der Brassenregion, die sich hier überaus wohlfühlen und hervorragend vermehren. Einen besonders gute Ruf besitzt die Talsperre vor allem für drei Arten: Karpfen, Wels und Hecht. Der Karpfenbestand kann mit allerhand kapitalen Exemplaren aufwarten, die vor allem von den Einheimischen Anglern regelmäßig beangelt und gefangen werden. Häufige Beifänge beim Karpfenangeln sind schöne Schleien und große Brassen, die einen Großteil der Fischbiomasse im See auszumachen scheinen. Dazu kommen natürlich zahlreiche weitere Weißfische, die allesamt eine solide Nahrungsgrundlage für die Räuber bieten. Hier wird am häufigsten gezielt auf Hecht geangelt. Zander kommen ebenfalls vor, lassen sich aber deutlich schwerer fangen. Der heimliche und von den Bewirtschaftern nicht unbedingt geliebte Star der Thülsfelder Talsperre ist in den letzten Jahren jedoch der Wels. Den barteltragenden Räubern scheint es hier überaus gut zu gehen und mittlerweile vergeht kein Jahr, ohne dass ein zwei Meter Riese aus dem Wasser gezogen wird. Ganz zur Freude der örtlichen Lokalpresse, die keine Gelegenheit auslässt mit Berichten über die “Monster der Thülsfelder Talsperre” ihr jährliches Sommerloch zu füllen. Darüber hinaus gibt es einen guten Bestand an Barschen und Aalen.

Angeln an der Thülsfelder Talsperre: Gewusst wie!

Auch was das Angeln an der Thülsfelder Talsperre angeht, unterscheidet sich das Gewässer von den meisten anderen Talsperren der Bundesrepublik. Wo man anderswo ohne Boot nicht viel erreichen kann, ist an der Thüle nur das Uferangeln erlaubt. Somit soll ein Befahren des unter Naturschutz stehenden Teils vermieden werden. Der erfolgreichen Angelei steht diese Einschränkung allerdings kaum im Wege, da sich am Grund des Stausees, vom ehemaligen Flussbett der Soeste mal abgesehen, kaum Strukturen befinden, wo es sich lohnen würde, diese mit dem Boot anzufahren. Dafür kann es bei einem höheren Wasserstand jedoch durchaus zur Herausforderung werden, den Köder weit genug auszuwerfen und in mehr als einem Meter Wassertiefe anzubieten. Gute Plätze hierfür findet man vor allem im Südteil des Sees, direkt am Beginn der Angelstrecke. Hier befindet sich ein Halbinsel, von der das alte Flussbett bequem angeworfen werden kann. Besonders mit toten Köderfischen lassen sich hier gut Hechte, Welse und vielleicht sogar einer der begehrten Zander erwischen.

Wer es auf Karpfen abgesehen hat, sollte sich von Brassen als Beifang nicht gestört fühlen. Die hochrückigen Weißfische durchstreifen die Thülsfelder Talsperre in wahren Massen und sind fast immer zuerst am Futterplatz. Gezielt mit großen Ködern zu angeln ist zwar möglich, wird aber schnell etwas mühselig, denn wirklich Erfolg hat hier nur, wer regelmäßig über längere Zeit anfüttert. Eine nicht ganz so selektive Grundmontage ist daher meist die bessere Wahl. Eine gute Strategie besteht hier darin, Futter und Montage mit einem Futterboot auszubringen, um sich unpräzise Gewaltwürfe zu ersparen. Wenn im Sommer das Kraut stellenweise fast bis zur Oberfläche kommt, kann der Einsatz des Method Feeders wahre Wunder wirken. Bei schlechtem Wetter oder außerhalb der Saison sind auch die Badestellen immer einen Versuch wert. Genauso hält es sich mit der Aussichtsplattform am Nordende der Angelstrecke. Wer sein Glück bei einem Welsansitz versuchen möchte, sollte ebenfalls versuchen die Kante zum ehemaligen Flussbett zu finden. Am besten erkennt man diese bei leichtem Wind am veränderten Wellenschlag des Oberflächenwassers.

Spinnfischen an der Thüle: Rein in die Wathose

Flache Ufer, Kraut und eine geringe Gesamttiefe, für Spinnfischer hört sich die Thülsfelder Talsperre ganz und gar nicht vielversprechend an. Doch auch hier gibt es einen Trick: Den Einsatz der Wathose. Mit dieser lässt sich der Stausee nämlich noch einmal von einer ganz neuen Seite entdecken. Besonders im Nordteil der Talsperre können Watangler oft erstaunlich weit in den See vordringen und so die gesamte Köderpalette präsentieren. Tatsächlich gehen hier auch regelmäßig kapitale Welse an den Haken, die den größeren Hechtgummis einfach nicht widerstehen können. Hechte beißen von Frühjahr bis Herbst eigentlich recht regelmäßig, auch wenn nur selten wirklich große Fische an Land gezogen werden. Auch das leichte Spinnfischen auf Barsch ist erfolgversprechend, besonders dann wenn die Fische aktiv an der Oberfläche rauben. Dann ist Topwater Action angesagt, die ganz nebenbei natürlich auch noch die Hängergefahr minimiert. Man kann also getrost behaupten: Wer als Raubfisch Fan an der Thülsfelder Talsperre also an die Wathose denkt, wird das Bootsangeln kaum vermissen.

Bewirtschaftung, Bestimmungen und weitere Infos

Die Thülsfelder Talsperre wird von zwei Vereinen bewirtschaftet, dem Sportfischerverband Weser-Ems und dem Fischereiverein Friesoyther Wasseracht. Gastkarten sind an verschiedensten Stellen in der Region erhältlich. Momentan herrscht am See ein Entnahmegebot für Waller, um dem Bestand in der Talsperre und der Soest etwas Einhalt zu gebieten. Das Ostufer der Talsperre ist touristisch äußerst gut erschlossen und kann mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten aufwarten. Von Hotels über Ferienbungalows bis hin zu mehreren verschiedenen Campingplätzen ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Der nächste Angelladen liegt etwa zehn Autominuten vom Ostufer des Sees entfernt am Eingang von Cloppenburg. Die Kreisstadt bietet darüber hinaus auch noch weitere Fachhändler. Für alle, die während ihres Angelurlaubes an der Thülsfelder Talsperre plötzlich Lust auf Forellen verspüren, befinden sich in der unmittelbaren Umgebung einige Forellenteiche, die eine schöne Abwechslung oder Erholung vom Schneider Dasein bieten.

Karte & Anbieter

Angelshop Willi Laschinski

Königsseestraße 37, 49661

Angler und Jäger Treff

Osterstraße 12, 49661

Schreibwaren und Angelshop Schrand

Hauptstraße 34a, 26169

Hot Spot Fishing

Burgsteller Weg 5, 31535

Kiebitzmarkt Molbergen

Cloppenburger Str. 11a, 49696

Bahlmanns Pension

Kampweg 4, 49681

Hotel und Camping Einhaus

Drei-Brücken-Weg 4, 49681

Campingplatz Deeken

Zum Strand 5, 49681

Campingplatz Wilken

Thülsfelder Str. 3, 26169

Campingplatz Göken

Thülsfelder Straße 1, 26169

Angler und Jäger Treff

Osterstraße 12, 49661

Angelshop Kampe

Schulweg 4, 26169

GS agri Hausmarkt Garrel

Gutenbergstr. 2, 49681

Landesfischereiverband Weser Ems e.V.

Mars-la-Tour-Str. 6 , 26121

Bewirtschafter
Angelkarten-Ausgabestellen
Händler
Bootsverleihe
Unterkünfte
Freizeit-Orte
Guidings

Fänge (1)

Forum (20 Beiträge)

Ende Oktober hat Patrick T. aus Friesoythe einen richtig dicken Brocken in der Thülsfelder Talsperre ans Band bekommen. Sein Wels hatte eine Länge von 2018 Zentimetern und wog 51,590 Kilo uns biss beim Spinnfischen auf einen Kunstköder.

:petriheil: zu diesem :monsterfisch:!!!

Fischart: Wels
Fänger: Patrick T.
Datum: 10 / 2021
Länge: 2018 cm
Gewicht: 51,590 Kilo
Köder: Kunstköder

(Bild)

Zur Fangmeldung

Zum Gewässer
**Welsfänge in der Talsperre bei Thülsfelde...

Hallo,
immer wieder liest oder hört man von Welsfängen, wie unlängst in Thülsfelde oder auch kürzlich im Großen Bornhorster See, wobei die Fische für unsere Begriffe Riesen sind, 60 bis 70 kg schwer, für Norddeutschland schon ganz schön groß!

In Norditalien und am Ebro werden sie ja offensichtlich müde gedrillt, wie man sieht, dann auch mit dem glücklichen Fänger fotografiert, und dann vermutlich langsam wieder zurück in den Fluss geschoben. Das sieht man ja nicht....

Der große, 70 kg schwere Wels aus der Thülsfelder Talsperre ist ja nun "abgenickt" worden und wird sicher einer vernünftigen Verwertung zugeführt.
Meine Frage, und Mod, das gehört definitiv nicht zu den REZEPTEN, weil´s eine grundsätzliche Frage ist, kann man solche Fische überhaupt essen, schmecken sie noch, werden die Filets geräuchert, gekocht, gedünstet oder gebraten?

Munter bleiben, Ohren steif halten und durch;
auch ein alter Angler-"Knacker" weiß nicht alles!
CLIFF
Der Welsfänger

Gerüchten zufolge wurde der fänger zu einer Geldbuße verknackt weil sie ihn dabei erwischt haben das er mit lebenden köderfisch gefischt hat.

Wie gesagt !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! gerüchte!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zum Thema Weißfisch.

Der Fischbestand in der Thüle ist sehr stark zurück gegangen!!!
Wenn ich mich richtig erinner uber 80% bei fischen von 20g-1000g.
Meiner meinung nach gibt es zwei mögliche gründe dafür.

1. Der Wallerbestand ist "explodiert"( wenn man mal mit wurm überm grund fischt fängt man nachts garantiert zwerge)
2. Die Komorane haben"aufgeräumt"( es waren mal 250. die sind zum glück endlich weggezogen)

Ob die erste richtig ist lässt sich nur durch Fangmeldungen überprüfen.
Also sagt bescheid was ihr dort fangt!
Ich habe die ohren immer dort auch wenn ich selbst nicht da bin.
Meine freunde fangen dort in einer tour Baby Waller.
Also lasst von euch hören!
Wenn du hecht und ZANDER WILLST mußt du in den alten fluslauf. wenn ein ganz leichtes lüftchen weht dann erkennst du die rinnen daran das dort andere welen sind. Klingt zwar schwer aber wenn du es siehst weißt du was ich meine. Die kuhzunge am einlauf und das Birkenwäldchen sind gute plätze dafür wo man noch so weit werfen kann ansonsten wird es schwer ohne köderboot. Früher war es auch gut am stau rechts aber ich weiß nicht wie es dort jetzt ist nachdem die deppen da die Schilfffläche und Krautbank komplett umgebuddelt haben. Kleinere Hechte fängst jetzt zu beginn der saison warscheinlich wie immer mit Flachläufern und Spinner. Weis nicht wie es dieses Jahr ist aber ich glaube das waten ist dort bis mitte Juni immer noch verboten !!! am besten Vorher nachfragen zum beispiel bei Hotel Seeblick
Das mit den Kormoranen kann ich nur bestätigen. Wohn ganz in der Nähe von Thüle und fahr da fast jeden Morgen vorbei. Das Schlimme anner Sperre ist, das die Kormorane da eine Brutkolonie haben. Noch Schlimmer aber ist, die Kolonie istim Naturschutzgebiert und dort darf man sie nicht bejagen. An meinem Teich habe ich durch diese "Vieher" schon zahlreiche Kilogramm Fisch verloren. An einem Tag meine Fische im Aufzuchtteich gefüttert, cirka 900 Karfpen von Brut bis zu im Schnitt 300 Gramm schwer aufgezogen. Am nächsten Tag zogen 17 Kormorane von meinem Teich bei meiner Ankunft ab. Aufzuchtteich leer, Jahrelange Arbeit weg :(.

Als Zusatz zur Talsperre, die Mindestmasse für Wels sind in der Talsperre und in der Soeste aufgehoben, da sich die Welse in der Soeste so gut entwickeln.

Fischarten (9)