Thülsfelder Talsperre

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Gewässer Info
Thülsfelder Talsperre
Thülsfelder Talsperre - Bild von Anna K. (Us)
Thülsfelder Talsperre
Thülsfelder Talsperre - Bild von Beata W.
Thülsfelder Talsperre
Thülsfelder Talsperre - Bild von Beata W.
Thülsfelder Talsperre
Thülsfelder Talsperre - Bild von Beata W.

Steile Ufer, klare Wasser und enorm schwankende Pegel – all das sind Eigenschaften, die man bei einer Talsperre erwarten würde. Wer zum Angeln an die Thülsfelder Talsperre kommt wird jedoch überrascht sein, keine dieser Eigenschaften am Gewässer vorzufinden. Denn die sogenannte Thüle ist eine der wenigen Flachland Talsperren Deutschlands und mit ihrer Lage im niedersächsischen Tiefland, weit entfernt von bewaldeten Hügeln und hohen Staumauern. Das zeigt sich natürlich auch im Fischbestand und so locken hier anstatt Seeforelle und Saibling, eher Brasse, Karpfen und Wels. Letzterer sogar immer wieder mit medienwirksamen Riesenexemplaren. All das sind genug Gründe, die einen Angelausflug an die Thülsfelder Talsperre als äußerst vielversprechend erscheinen lassen und dem Stausee einen Platz unter den interessantesten Angelgewässern Deutschlands gesichert haben.

Eine Talsperre im Flachland

Im niedersächsischen Flachland können selbst die Hochwasser kleinerer Flüsse zu ausgedehnten Überschwemmungen führen. Auch wenn diese Hochwasser nur selten die Kraft einer Flut in bergigen Regionen erreichen, betreffen sie mangels geographischer Erhöhungen in der Tiefebene, eine umso größere Fläche. So geschehen auch mit der Soeste, einem kleinen Zufluss der Ems, weswegen hier bereits im Jahr 1924 begonnen wurde mit der Thülsfelder Talsperre den damals nördlichsten Stausee der Bundesrepublik anzulegen. Diesen Titel hat die Thülsfelder Talsperre, die weithin auch einfach als Thüle bezeichnet wird, heute an die Talsperre Brohm in Mecklenburg-Vorpommer verloren, die zwar etwas weiter nördlich liegt, jedoch deutlich kleiner ist. Ihrer Lage im Tiefland verdankt die Thüle zahlreiche ihrer besonderen Eigenschaften, so zum Beispiel ihre geringe Maximaltiefe bei Vollstau von nur etwa fünf Metern bei einer Gesamtwasserfläche von etwa 1,7 Quadratkilometern. Somit gleicht das Gewässer eher einem natürlich entstandenen Flachlandsee, wenn da nicht die etwa drei Kilometer lange Staumauer wäre.

Wer an der Thülsfelder Talsperre angeln möchte, kann also getrost alle herkömmlichen Weisheiten für das Angeln an Talsperren über Bord werfen. Denn statt unzugänglicher Steilufer wird man hier ausgedehnte Flachwasserzonen voll mit Schilf und Wasserpflanzen vorfinden. Diese gehen fließend in die umliegende Heidelandschaft über und erschaffen somit einen tollen Naturraum. Zahlreiche Fische finden hier ein hervorragendes Laichhabitat und ziehend wiederum verschiedenste Vogelarten an. Zum Schutz dieser Artenvielfalt genießt ein Großteil des Westufers FFH Status und steht damit unter strengem Naturschutz. Entlang der übrigen Uferlinie finden sich nichtsdestotrotz noch zahlreiche weitere gute Angelmöglichkeiten. Trotz der geringen Tiefe schwankt der Wasserstand in der Thülsfelder Talsperre im Jahresverlauf recht stark. Im Frühjahr nimmt der Stausee nahezu das gesamte Schmelzwasser der Soeste auf und während der Wasserstand hierdurch nur selten mehr als einen Meter steigt, kann sich die Wasserfläche in dieser Zeit nahezu verdoppeln. Ein Großteil davon verteilt sich jedoch auf die Feuchtwiesen des Naturschutzgebietes und das Angeln an der Thülsfelder Talsperre ist in der Regel ganzjährig möglich.

Angeln an der Thülsfelder Talsperre: Lage und Anfahrt

Die Talsperre befindet sich im westlichen Niedersachsen nur wenige Autominuten nördlich der Kreisstadt Cloppenburg. Die nächsten größeren Städte sind Oldenburg im Norden und Bremen im Osten, die beide etwa eine Autostunde von der Talsperre entfernt liegen. Am besten zu erreichen ist die Thülsfelder Talsperre über die Autobahn A1, die an der Ausfahrt Cloppenburg verlassen wird. Anschließend führt die Bundesstraße B72 direkt am Ostufer des Stausees entlang. Von hier ist die Talsperre recht gut zugänglich und es finden sich zahlreiche Park-, Bade- und Aussichtsplätze. Das Naturschutzgebiet am Westufer darf dagegen zu großen Teilen nicht betreten werden. Ohne eigenen PKW gestaltet sich die Anfahrt leider etwas komplizierter. Am besten fährt man hier mit dem Zug Cloppenburg an und erkundigt sich im Vorfeld bereits über die Weiterreise. Vom Bahnhof Cloppenburg verkehren regelmäßig Busse zur Talsperre, daneben sind Taxis ebenfalls eine Option. Die Unterkünfte direkt am See können auf Nachfrage meist auch eine Abholung am Bahnhof organisieren.

Der Fischbestand der Thülsfelder Talsperre

Auch in Sachen Fischen wird man die typischen Arten einer Talsperre in der Thüle vergeblich suchen. Statt Freiwasser liebende Salmoniden trifft man hier eher auf die typischen Fische der Brassenregion, die sich hier überaus wohlfühlen und hervorragend vermehren. Einen besonders gute Ruf besitzt die Talsperre vor allem für drei Arten: Karpfen, Wels und Hecht. Der Karpfenbestand kann mit allerhand kapitalen Exemplaren aufwarten, die vor allem von den Einheimischen Anglern regelmäßig beangelt und gefangen werden. Häufige Beifänge beim Karpfenangeln sind schöne Schleien und große Brassen, die einen Großteil der Fischbiomasse im See auszumachen scheinen. Dazu kommen natürlich zahlreiche weitere Weißfische, die allesamt eine solide Nahrungsgrundlage für die Räuber bieten. Hier wird am häufigsten gezielt auf Hecht geangelt. Zander kommen ebenfalls vor, lassen sich aber deutlich schwerer fangen. Der heimliche und von den Bewirtschaftern nicht unbedingt geliebte Star der Thülsfelder Talsperre ist in den letzten Jahren jedoch der Wels. Den barteltragenden Räubern scheint es hier überaus gut zu gehen und mittlerweile vergeht kein Jahr, ohne dass ein zwei Meter Riese aus dem Wasser gezogen wird. Ganz zur Freude der örtlichen Lokalpresse, die keine Gelegenheit auslässt mit Berichten über die “Monster der Thülsfelder Talsperre” ihr jährliches Sommerloch zu füllen. Darüber hinaus gibt es einen guten Bestand an Barschen und Aalen.
 

Angeln an der Thülsfelder Talsperre: Gewusst wie!

Auch was das Angeln an der Thülsfelder Talsperre angeht, unterscheidet sich das Gewässer von den meisten anderen Talsperren der Bundesrepublik. Wo man anderswo ohne Boot nicht viel erreichen kann, ist an der Thüle nur das Uferangeln erlaubt. Somit soll ein Befahren des unter Naturschutz stehenden Teils vermieden werden. Der erfolgreichen Angelei steht diese Einschränkung allerdings kaum im Wege, da sich am Grund des Stausees, vom ehemaligen Flussbett der Soeste mal abgesehen, kaum Strukturen befinden, wo es sich lohnen würde, diese mit dem Boot anzufahren. Dafür kann es bei einem höheren Wasserstand jedoch durchaus zur Herausforderung werden, den Köder weit genug auszuwerfen und in mehr als einem Meter Wassertiefe anzubieten. Gute Plätze hierfür findet man vor allem im Südteil des Sees, direkt am Beginn der Angelstrecke. Hier befindet sich ein Halbinsel, von der das alte Flussbett bequem angeworfen werden kann. Besonders mit toten Köderfischen lassen sich hier gut Hechte, Welse und vielleicht sogar einer der begehrten Zander erwischen. 

Wer es auf Karpfen abgesehen hat, sollte sich von Brassen als Beifang nicht gestört fühlen. Die hochrückigen Weißfische durchstreifen die Thülsfelder Talsperre in wahren Massen und sind fast immer zuerst am Futterplatz. Gezielt mit großen Ködern zu angeln ist zwar möglich, wird aber schnell etwas mühselig, denn wirklich Erfolg hat hier nur, wer regelmäßig über längere Zeit anfüttert. Eine nicht ganz so selektive Grundmontage ist daher meist die bessere Wahl. Eine gute Strategie besteht hier darin, Futter und Montage mit einem Futterboot auszubringen, um sich unpräzise Gewaltwürfe zu ersparen. Wenn im Sommer das Kraut stellenweise fast bis zur Oberfläche kommt, kann der Einsatz des Method Feeders wahre Wunder wirken. Bei schlechtem Wetter oder außerhalb der Saison sind auch die Badestellen immer einen Versuch wert. Genauso hält es sich mit der Aussichtsplattform am Nordende der Angelstrecke. Wer sein Glück bei einem Welsansitz versuchen möchte, sollte ebenfalls versuchen die Kante zum ehemaligen Flussbett zu finden. Am besten erkennt man diese bei leichtem Wind am veränderten Wellenschlag des Oberflächenwassers. 

Spinnfischen an der Thüle: Rein in die Wathose

Flache Ufer, Kraut und eine geringe Gesamttiefe, für Spinnfischer hört sich die Thülsfelder Talsperre ganz und gar nicht vielversprechend an. Doch auch hier gibt es einen Trick: Den Einsatz der Wathose. Mit dieser lässt sich der Stausee nämlich noch einmal von einer ganz neuen Seite entdecken. Besonders im Nordteil der Talsperre können Watangler oft erstaunlich weit in den See vordringen und so die gesamte Köderpalette präsentieren. Tatsächlich gehen hier auch regelmäßig kapitale Welse an den Haken, die den größeren Hechtgummis einfach nicht widerstehen können. Hechte beißen von Frühjahr bis Herbst eigentlich recht regelmäßig, auch wenn nur selten wirklich große Fische an Land gezogen werden. Auch das leichte Spinnfischen auf Barsch ist erfolgversprechend, besonders dann wenn die Fische aktiv an der Oberfläche rauben. Dann ist Topwater Action angesagt, die ganz nebenbei natürlich auch noch die Hängergefahr minimiert. Man kann also getrost behaupten: Wer als Raubfisch Fan an der Thülsfelder Talsperre also an die Wathose denkt, wird das Bootsangeln kaum vermissen.

Bewirtschaftung, Bestimmungen und weitere Infos

Die Thülsfelder Talsperre wird von zwei Vereinen bewirtschaftet, dem Sportfischerverband Weser-Ems und dem Fischereiverein Friesoyther Wasseracht. Gastkarten sind an verschiedensten Stellen in der Region erhältlich. Momentan herrscht am See ein Entnahmegebot für Waller, um dem Bestand in der Talsperre und der Soest etwas Einhalt zu gebieten. Das Ostufer der Talsperre ist touristisch äußerst gut erschlossen und kann mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten aufwarten. Von Hotels über Ferienbungalows bis hin zu mehreren verschiedenen Campingplätzen ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Der nächste Angelladen liegt etwa zehn Autominuten vom Ostufer des Sees entfernt am Eingang von Cloppenburg. Die Kreisstadt bietet darüber hinaus auch noch weitere Fachhändler. Für alle, die während ihres Angelurlaubes an der Thülsfelder Talsperre plötzlich Lust auf Forellen verspüren, befinden sich in der unmittelbaren Umgebung einige Forellenteiche, die eine schöne Abwechslung oder Erholung vom Schneider Dasein bieten.
 

Größe: 
165.00 Hektar
Maximale Tiefe: 
22.50 m
Untergrund: 
sandig
Länge: 
3,77km
Wassertyp: 
Geodata: 
RegionNiedersachsen
Verboten: 
Fischen mit Boot
Natureservate oder andere geschütze Orte vorhanden: 
Naturschutzgebiete beachten
Angelverein

Fischereiverein für den Bezirk der Friesoyther Wasseracht e.V.

Am Friesoyther Kanal 1c
26169
Friesoythe
04491 7849700

Landesfischereiverband Weser Ems e.V.

Mars-la-Tour-Str. 6
26121
Oldenburg
0441 801335
Angelhändler

Schreibwaren und Angelshop Schrand

Hauptstraße 34a
26169
Friesoythe - Gehlenberg
04493 919591

Angelshop Willi Laschinski

Königsseestraße 37
49661
Cloppenburg
04471 704767

Angler und Jäger Treff

Osterstraße 12
49661
Cloppenburg
04471 6080

Kiebitzmarkt Molbergen

Cloppenburger Str. 11a
49696
Molbergen
04475 930050

Hot Spot Fishing

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