Döbel essen

Wie Du trotz Gräten mit Genuss Döbel essen kannst

Der Döbel auch Aitel gennant wird oft als weniger begehrenswerter Fisch angesehen, obwohl er recht häufig vorkommt und somit öfter mal an der Angel hängt.

So gilt er im Allgemeinen nicht als besonders schmackhaft. Doch diese Ansicht wird dem Döbel nicht gerecht, denn richtig zubereitet ist das Döbel essen ein wahre Freude. Wer den dreh raus hat, ist sich nicht zu schade, auch gezielt auf die Fische zu angeln und anschließend das leckere Döbel Essen zu genießen.

  • In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du einen Döbel schmackhaft auf verschiedene Arten zubereiten kannst.

Döbel essen: auf die Zubereitung kommt es an

Döbel sind Weißfische, die bekanntlich über viele Y-Gräten verfügen. Das macht sie für viele Angler uninteressant. Doch mit der richtigen Herangehensweise lassen sich die nervigen Gräten im Vorfeld eliminieren.

Um trotz der vielen Gräten einen Döbel essen zu können, gilt es die nervigen Y Gräten also loszuwerden. Dafür eignen sich verschiedene Methoden, die auch bei anderen Weißfischen, wie Brassen, und Rotaugen zum Einsatz kommen. Je nach Größe des Döbels macht die ein oder andere Methode mehr Sinn. Im folgenden besprechen wir die 3 besten Methoden um einen Döbel schmackhaft zuzubereiten.

Verwertungmöglichkeiten und Hilfsmittel zum Döbel essen im Überblick

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Fischfarce bzw. Fischhack aus Döbel

Um einen Döbel zu schmackhaften Buletten, Fischklöpsen oder Füllungen für Teigtaschen zu verarbeiten eignen sich vor allem größere Exemplare. Diese können filetiert werden und ergeben so eine gute Portion Fischfilet. Um das Döbelfilet zu einem feinen Fischhack verarbeiten zu können, sollte außerdem die Haut entfernt werden. Folglich muss der Döbel nicht mal geschuppt werden. Es werden einfach die Filets mit dem passenden Filetiermesser heruntergeschnitten und anschließend die Haut samt Schuppen entfernt.

Die gehäuteten Filets können auf zwei Varianten verarbeitet werden, sollten aber im Vorfeld bereits in kleinere Stücke geschnitten werden.

Fleischwolf: Im Fleischwolf lassen sich die Filets gut durchdrehen. Je nach eingesetzter Scheibe wird das Fischhack dadurch gröber oder feiner. Oft macht es Sinn, das Hack ein weiteres Mal durchzudrehen, um sicherzustellen, dass alle Gräten eliminiert sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass zusätzlich weitere Zutaten wie Zwiebeln oder Gewürze mit durchgedreht werden können. Grundsätzlich ist durch den Fleischwolf gedrehte Fischmasse etwas gröber und eignet sich für Bouletten und grobe Klöpse und auch Füllungen sowie Soßen. Für ein sehr feines Fischbrät eignet sich ein Stabmixer.

Stabmixer: Döbelfilets können auch mit einem Stabmixer zerkleinert werden. Dazu sollten die Filets im Vorfeld in recht kleine Würfel geschnitten werden. Da sich der Stabmixer schnell dreht und dadurch Wärme entsteht, welche das Fisch-Eiweis denaturieren können, sollte man die Filetwürfel im Vorfeld im Gefrierfach deutlich abkühlen und leicht anfrieren lassen. Um das durch den Stabmixer entstehende feine Mousse noch weiter zu verfeinern, sollte kalte Sahne hinzugefügt werden, um ein besonders feines Fischbrät zu erhalten. Damit lassen sich zum Beispiel sehr feine Nockerl herstellen. Das feine Brät lässt sich auch gut in einem Teig verarbeiten.

 

Schöner Döbel zum Essen
Döbel sind dankbare Fische an der Spinnrute. Gute Köder sind Mini-Wobbler.

Döbel einfach Schröpfen

Wer kleinere Döbel essen möchte, die es sich nicht zu filetieren lohnt, der muss zur Methode des Schröpfens greifen. Aber auch die Filets größerer Döbel lassen sich natürlich Schröpfen. Und natürlich ist auch das Schröpfen ganzer größerer Döbel möglich, schränkt aber die weiteren Zubereitungsmethoden ein.

Beim Schröpfen wird alle zwei Millimeter ein vertikaler Schnitt vom Rücken zum Bauch durchgeführt. Dadurch werden die im Filet befindlichen Y Gräten zerschnitten. Durch anschließendes marinieren mit Zitronensaft oder auch einfaches Braten sind diese kleinen Grätenstücke nicht mehr spürbar. Je größer der Döbel, desto dicker sind natürlich die Gräten und desto länger sollte der geschröpfte Fisch in der Säure mariniert werden.

Wer lieber Filets schröpfen möchte, sollte die Haut keinesfalls entfernen. Weiterhin solltest Du darauf achten, dass die Schnitte nicht die Haut zerschneiden und das Filet somit als Ganzes erhalten bleibt.

Döbel sauer einlegen

Auch das Sauer einlegen von Döbeln ist möglich. In Frage kommen das roh marinieren der Filets sowie das Braten und anschließende Einlegen. Durch das Einlegen in Säure werden die Y-Gräten weich, was das Döbel essen auch ohne Schröpfen ermöglicht.

Roh Marinieren: Beim marinieren des rohen Fischfilets sind mehrere Schritte erforderlich. Zuerst werden die gehäuteten Filetstücke tiefgefroren, um etwaige Parasiten abzutöten (so wie bei Sushi). Anschließend kommen die Stücke über Nacht in eine 6 – 7 %ige Salzlake. Anschließend werden die Fische in einen Gewürzsud gelegt. Der Gewürzsud besteht aus 50 % Essig und 50 % Wasser. Der 2,5 %ige Sud wird nun mit 2 Esslöffeln Zucker und einem Esslöffel Salz verfeinert. Hinzu kommen wahlweise Senfkörner, Loorberblätter, Piment-, Wacholder- oder Pfefferkörner sowie Zwiebeln, Möhren oder Sellerie.

Nach wenigen Tagen könne die Fischfiletstücke nun direkt verzehrt oder weiterveredelt werden. So lassen sich aus den Filets beispielsweise Rollmöpse herstellen. Außerdem kann der Sud auch durch hochwertiges Rapsöl ersetzt werden, um den Fisch weiter zu verfeinern. Der durchgezogene Fisch eignet sich hervorragend für Fischmarinaden, wie Sahne-Döbel Filet oder verschiedene Fischsalate.

  • Tipp: Rote Zwiebeln verlieren im Sud ihren Farbstoff und geben ihn an die Fischfilets ab. Somit werden die Döbel-Stücke rosa.

Gebraten Marinieren: wer seine Fische lieber durch Hitze garen will, kann seine Filets einfach mit etwas Panade braten. Die gebratenen Filets werden anschließend einfach in den Sud eingelegt. Der Sud ist im Prinzip der Gleiche. Mit den Gewürzen lässt sich ohnehin experimentieren. Beim gebraten Marinieren können auch hervorragend kleinere Döbel im ganzen gebraten werden. Durch das Einlegen wird zwar die Mittelgräte nicht weich, aber die Y-Gräten verschwinden. Wer ganze saure Döbel essen möchte, sollte vor dem Braten am besten Kopf und Flossen entfernen.

 

Backfisch Döbel essen
Geschröpfte Döbel Filets lassen sich hervorragend zu Backfisch verarbeiten.

Fazit: Döbel essen klappt super

Wer regelmäßig Döbel fängt, sollte keinesfalls auf deren Verwertung in der Küche verzichten. Zum einen sind Döbel sehr häufig, zum anderen kommen sie auch meist in sauberen Fließgewässern vor. Sie wachsen also in Fließgewässern mit hoher Wasserqualität heran und fressen vorwiegend Insekten und kleine Fische. Außerdem sind sie durch ihr Leben im Fluss immer aktiv und sehr muskulös. Das führt zu einer hohen Qualität des Döbel Fleisches. Der Döbel kann somit getrost als hochwertiges Lebensmittel bezeichnet werden, welches auf verschiedene Arten schmackhaft zubereitet werden.

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Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe