Chatterbait Hecht

Wie Du mit Chatterbait Hecht und Co überlistest

Der Chatterbait ist ein Köder mit einem Jigkopf oder einem beschwerter Haken mit einem Fransen-Skirt und einer davorgeschalteten Metallplatte. Er eignet sich vor allem zum Absuchen großer Wasserflächen und auch zum Durchsuchen der Wassersäule. Die Druckwellen des Blade sprechen die Seitenlinie des Hechtes während der Skirt visuelle Reize versendet. Kleinere Größen bis 7 Gramm sind weniger für Hechte geeignet größere Ködergewichten aber ideal für das gezielte Angeln auf Hechte. In diesem Beitrag erfährst Du worauf es ankommt, wenn Du mit Chatterbait Hecht angeln möchtest.

Ein entscheidender Vorteil des Chatterbaits ist, dass er ein recht neuartiger Köder ist, der nicht an allen Gewässern frequent genutzt wird. Gleichzeitig ist der Chatterbait enorm auffällig und sendet massive Druckwellen und optische Reize aus. Aus diesem Grund reagieren aggressive Hechte recht gut auf diesen Köder – und das obwohl der Köder seltsam aussieht und nichts mit einer natürlichen Beute zu tun hat.

Chatterbait Aufbau

Beim Chatterbait handelt es sich um einen Vibrationsköder, der im wesentlichen aus fünf Bestandteilen besteht. Mittlerweile gibt es mehrere Chatterbait Varianten verschiedener Hersteller, aber der Grundaufbau des Köders ist bei allen Varianten gleich.

  • Snap: der Einhänger muss beim Chatterbait einen recht weiten Bogen aufweisen, da er in der Regel durch zwei Löcher im Blade geführt wird und nicht durch eine Öse. Diese Befestigung erfordert also einen Snap, der sich durch beide Löcher schieben lässt. Außerdem darf der Snap nicht verkanten, sondern muss sich frei bewegen können, damit der Chatterbait sauber läuft, weshalb etwas Spiel beim Snap erforderlich ist.
  • Blade: das Blade ist eine kleine, ursprünglich sechseckige Metallplatte. Es stellt den ersten Teil des Köders dar und wird vor dem Jigkopf angebracht. Das Blade kann auffällig und glänzend sein und somit visuelle Reize aussenden. Es gibt aber auch Modelle mit matten und dunklen Blades, die lediglich die Seitenlinie ansprechen. Auch gelochte Blades oder Blades mit umgebogenen Kanten werden mittlerweile an Chatterbaits verbaut. Bei kontinuierlichem Zug flattert das Blade und generiert so Druckwellen und beim entsprechenden Blade auch Reflexionen.
  • Jighead: der Bleikopf kann beim Chatterbait sehr vielfältig ausfallen. In Frage kommen eigentlich fast alle gängigen Jigkopfformen. Klassische runde Bleiköpfe genauso wie andere Formen finden Verwendung. Das Gewicht ist bei Chatterbaits auch oft aus Tungsten. Der Haken des Jigkopfes sollte groß genug sein, um einen passenden Trailer-Gummifisch anzubringen und einen weiten Hakenbogen haben.
  • Skirt: Skirt sind mehrfarbige, unterschiedliche lange Kunststoffstreifen mit unterschiedlichen Längen, die kurz hinter dem Bleikopf am Hakenschaft angebracht sind. Unter Wasser bei einem Spinnstopp wölbt sich der Skirt verführerisch und zieht sich beim erneuten Einholen wieder zusammen. So wird ein attraktiver visueller Reiz geschaffen. Gleichzeitig schützt der Skirt den Haken, so dass weniger Kraut eingesammelt wird.
  • Trailer: Chatterbaits werden überlicherweise mit einem Gummifisch ergänzt, der ganz normal auf den Jighaken aufgezogen wird und natürlich zu dessen Größe passen muss. Als Trailer eignen sich schlanke Gummifische, deren Schaufelschwanz unter Zug gut läuft. Es können aber auch V-Tail und auch Pintail Gummifische verwendet werden. Wichtig zu wissen ist auch, dass der Gummifisch Trailer oft nicht  bei einem Chatterbait dabei ist und dementsprechend separat angebracht werden muss.

 

Auch bei Chatterbaits findet man deutliche Qualitätsunterschiede, da es mittlerweile ein breites Angebot im Handel gibt. So kann die Qualität des Blade Materials oder des Hakens unzureichend sein oder das Laufverhalten unattraktiv. Am besten setzt man also auf bewährte Marken oder testet einzelne Modelle, bevor man sich mehrere Größen oder Dekore zulegt. Denn eines sind Chatterbaits leider nicht – besonders günstig.

 

Chatterbait Hecht Blade und Jigkopf
Das Blade ist oft stark reflektierend und sendet so auch visuelle Reize aus.

Chatterbait Führungsstil

Beim Angeln kann man mit Chatterbait Hecht und Co mit verschiedenen Führungsstilen zum Anbiss überzeugen. Je nach Gewässerbedingungen macht der eine oder andere Führungsstil mehr Sinn. Sehr flache Gewässer sind beispielsweise prädestiniert zum Einleiern, an tiefen Gewässern lohnen sich auch lange Abtrudel-Phasen oder das Jiggen. Folgende Führungsstile haben sich bewährt.

  • Einleiern: Chatterbaits eignen sich hervorragend zum einfachen Einleiern. Somit gestaltet sich die Köderführung recht einfach. Beim Einleiern reizen allerdings vor allem die Druckwellen und Lichtreflexe des Blades sowie der Schaufelschwanz des Trailers. Der Skirt hingegen sendet beim Einleiern kaum Reize aus.
  • Spinn Stopps: lässt man den Chatterbait jedoch absacken, bauscht sich der Skirt auf und der Schaufelschwanz arbeitet weiterhin, das Blade bewegt sich hingegen kaum. Dieser Reizwechsel ist oft der entscheidende Trigger für den Hecht, um anzubeißen.
  • Zupfen/ Twitchen: der Chatterbait kann auch gezupft und getwitched werden und somit ein deutlich frequenterer Wechsel der Reize erzeugt werden. Bei der Nutzung von No Action Trailern erzeugt der Gummifisch vor allem bei feinen Zupfern attraktive Bewegungen. So überzeugt ein wild umherspringender Chatterbait Hecht und Co ebenfalls recht häufig – auch ohne Schaufelschwanz.
  • Jiggen: Wer will, kann einen Chatterbait auch klassisch Jiggen, also stark mit der Rute beschleunigen und länger abtrudeln lassen. Die Beschleunigung, bei der das Blade heftig arbeitet macht die Fische aufmerksam und die lange Absinkphase in der sich der Skirt aufbläht und der Schaufelschwanz arbeitet überzeugt sie zum Biss.

 

Um in tiefem Wasser oder bei Strömung zu angeln, kann einfach ein Chatterbait mit einem schwereren Bleikopf gewählt werden oder man lässt den Köder auf die gewünschte Tiefe absacken. So lassen sich mit diesem Köder nahezu alle Gewässerbereiche absuchen. Ein weiterer Vorteil des Chatterbaits ist, dass er sich relativ gut in krautigen Gebieten angeln lässt, da der Haken durch den Skirt und das Blade recht gut geschützt ist.

 

Chatterbait Hecht
Der Chatterbait ist ein guter Köder für Hechte, da er viele verschiedene Reize anspricht.

Tipps: Mit Chatterbait Hecht angeln

Chatterbaits sind super Köder zum Hechtangeln, doch wie bei allen neuen Ködern, muss man sich erstmal an das Verhalten gewöhnen. Folgende Tipps helfen Dir, zuverlässig mit Chatterbait Hecht und auch regelmäßig andere Beifänge ans Band zu bekommen.

  • Wassertemperatur: Aufgrund der enormen Druckwellen sind die Köder am besten für die warme Jahreszeit geeignet, wenn die Hechte sehr agil sind und aggressiv rauben, weniger jedoch bei recht kaltem Wasser unter 10 Grad Celsius. Je kälter das Wasser, desto mehr machen leichte Chatterbaits mit einem No Action Trailer Sinn, die mit leichten Zupfern animiert werden. Dann kann auch viel mit den Reizen des Skirts gearbeitet werden.
  • Krautfelder: Hechte lieben Kraut und stehen gerne in Krautfeldern. Chatterbaits mit dem richtigen Gewicht lassen sich hervorragend über den Krautfeldern führen und sammeln Dank des Skirts auch weniger Krautfäden und Algen ein. Teilweise kann man den Köder sogar erfolgreich durch das Kraut führen, ohne den Köderlauf zu beeinträchtigen.
  • Saison: Chatterbaits eignen sich sehr gut für den Saisonstart auf Hecht. Dann haben die Hechte länger keine Kunstköder gesehen und sind generell recht aggressiv und hungrig. Ein Chatterbait wird deutlich von den Fischen auch aus weiterer Entfernung wahrgenommen, weshalb der Chatterbait aggressive Hechte aus einem größeren Umkreis anlockt und somit die Fangquote steigert.
  • Revierverhalten: Hechte sind sehr territorial und auch dieses Verhalten spricht der Chatterbait an. So wird der Krawallmacher von den Hechten oft gar nicht als Beute wahrgenommen, sondern als Rivale oder Konkurrent, der verbissen wird, um das Revier zu schützen.
  • Trailerwahl: Beim Hechtangeln ist die Wahl des Trailers von besonderer Bedeutung, denn der Gummifisch stellt den eigentlichen Happen für den Hecht dar. Hier gilt es zu experimentieren, um die richtige Farbe und den passenden Schaufelschwanz für die jeweilige Situation zu finden.
  • Offset Haken: in hängerträchtigen Revieren mit bspw. viel Totholz, machen Jigheads mit Offsethaken Sinn, um Hänger zu vermeiden. Entsprechend muss als Trailer natürlich der passende Shad gewählt werden.
  • Vorfachwahl: wenn Du mit Chatterbait Hecht angeln möchtest, solltest Du ein Stahlvorfach verwenden. Da am Chatterbait in der Regel bereits ein Snap montiert ist, reicht auch ein Stahlvorfach mit Schlaufe, aber es kann natürlich auch ein zweiter Einhänger verwendet werden.

 

Beifänge beim Angeln mit Chatterbait auf Hecht sind natürlich Barsche und Zander, aber auch Rapfen. An entsprechenden Gewässern können natürlich auch Schwarzbarsche geangelt werden.

Ursprung des Chatterbaits

Ursprünglich kommt der Chatterbait aus den USA und wurde dort Anfang der 00er Jahre zum Angeln auf Schwarzbarsch von Radfish Lures entwickelt. Der erste großflächige Hersteller und Vertriebler dieses Ködertyps war die Firma Z-Man, die den Köder seit dem Jahr 2006 vertreibt. Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Nachbauten verschiedener Firmen zu unterschiedlichen Preisen in verschiedenen Qualitätsstufen.

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe