Seesaibling - Fänger: Jürg R.

Seesaibling - Fänger: Jürg R.

Saibling / Seesaibling

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) ist ein Salmonide und entstammt der Gattung Salvelinus. Er ist weit auf der Nordhalbkugel verbreitet. In Deutschland kommt er vor allem in Alpenseen vor.

Aussehen

Seesaiblinge haben einen langgestreckten Körperbau und sind sehr schlank. Je älter die Fische werden, desto hochrückiger können sie sein. Der Rücken der Seesaiblinge ist dunkel braun über grau bis schwarz, der Bauch hingegen hell, bei Milchner in der Laichzeit auch rötlich. Die Seiten sind mit hellen Punkten besetzt. Die Färbung kann aber je nach Lebensraum recht unterschiedlich sein. Die Bauch-, Brust- und Afterflossen des Seesaiblings sind rötlich und haben einen weiß abgesetzten vorderen Rand. Schwanz- und Rückenflosse hingegen sind meist dunkel und haben keine Flecken. Bei Jungtieren ist die Schwanzflosse eingbuchtet. Seesaiblinge haben sehr kleine Schuppen. Die Fische haben ein langes Maul, dass bis hinter die Augen reicht. Da Seesaiblinge Salmoniden sind, haben sie eine Fettflosse.

Größe

Seesaiblinge werden im Schnitt nur etwa 40 Zentimeter lang. Unter besonderen bedingungen sind aber auch deutlich größere Fische möglich und somit auch gewicht von bis zu 15 Kilo. Seesaiblinge können ein hohes Alter von bis zu 40 Jahren erreichen.

Vorkommen

Seesaiblinge kommen in zahlreichen Formen vor und werden teils in mehr als 20 Artenunterschieden. Seesaiblinge sind die Süßwasserfische, die am weitesten in die Arktis vordringenden zum Beispiel bis nach Spitzbergen. In Deutschland sind vor allem die Alpenseen Reviere für Seesaiblinge.

Seesaiblinge in Alpenseen

In den Alpen kommen Seesaibling in vielen Voralpen- und Bergseen vor, sogar in Höhen bis zu 2.600 Meter. Dabei sind die im tiefen Wasser der Alpenseen lebenden Saiblinge eher kleinwüchsig. Sie haben große Augen und oft eine eher einförmig fahlbraunes Kleid. Teilweise bleibt das quergebänderte Jugendkleid bestehen.

Ernährung

Im Süßwasser leben Seesaiblinge im Freiwasser von Plankton, Flohkrebsen, Insektenlarven oder kleinen Fischen. Die kleinen Arten aus den Alpenseen fressen vorwiegend Plankton.

Vermehrung

Der Seesaibling hat seine Laichzeit im Winterhalbjahr. Dabei benötigt er kiesige Gewässerböden, welche sich unterhalb der Sprungschicht befinden. Dabei schlägt der Rogner mit seinen Flossen eine Laichgrube in den Kies, in der die abgelegten Eier dann vom Milchner befruchtet werden. Anschließend wird das Gelege vom Rogner mit Kies bedeckt. Die Milchner haben zur Laichzeit eine sehr kontrastreich gefärbte Bauchseite mit roten und orangenen Elementen.

Angeln auf Seesaibling

Seesaiblinge sind Schwarmfische. Sie ziehen in den Tiefen der Gewässer durchs Freiwasser und ernähren sich von Plankton und Kleingetier. Somit sind nahrungsreiche Freiwassergebiete, aber auch grundnahe Areale in hohen Tiefen die besten Angelplätze. Gute Fangzeiten sind schwer vorherzusagen, da unten bei den Saiblingen quasi immer gleiche Bedingungen vorherschen. Nur selten im Sommer steigen die Seesaiblinge an die Oberfläche und fressen dort aufsteigende Insektenlarven.

Ab einer gewissen Größe, von etwa 35 bis 40 Zentimeter lösen sich die Schwärme auf und die Fische ziehen einzeln umher. Dabei sind sie nicht so tiefenfixiert wie ihre jüngeren Artgenossen. Größere Seesaiblinge fressen Lauben, Elritzen, Mühlkoppen und kleine Renken.

Klassischerweise werden Saiblinge mit der Hegene bei sogenannten Heben und Senken gefangen. Dabei kann die Hegene mit verschiedenen Naturködern wie Würmern oder Maden aber auch mit sehr kleinen Köderfischen bestückt werden. In Bayern und Österreich nennt man diese Technik Tupfen. Die Hegene besteht aus einem Vorfach mit drei bis fünf abstehenden Seitenarmen, an dessen unteren Ende sich ein Bleigewicht befindet. Pro zehn Meter Angeltiefe empfiehlt sich ein Bleigewicht von zehn Gramm. Zur Bisserkennung dienen feine Spitzen, wie bei einer Feederrute. Die mit der Hegene gefangenen Saiblinge sind aber eher klein.

Auch Spinnfischen auf Seesaiblinge ist möglich. Als Köder kommen diverse kleine Kunstköder in Frage. Vor allem Blinker sind beliebt. Auch Köderfischsysteme mit Bleikopf sind beim Bootsangeln sehr fängig. Bekannt ist das sogenannte Plansee System. Zum Saiblingsangeln mit Spinnköder oder System benötigt man eine leichte Spinnkombo. Die Montagebestandteile sollten sehr fein gewählt werden, da im Freiwasser nicht mit Hindernissen zu rechnen ist. Die Schnüre sollten dünn gewählt werden, vor allem auch wegen der großen Tiefe, in der geangelt wird. Die Köder sollten ruckartig geführt werden, um ausreichend Aufmerksamkeit zu erlangen. Die imitierte Fluchreaktion triggert oft einen Biss.

Das wichtigste beim Saiblingsangeln egal mit welcher Methode ist das Finden der Schwärme. Dafür eignet sich das Schleppen mit Downrigger. Auch ein Echolot ist hilfreich.

Verwechslungsgefahr

Seesaiblinge können natürlich mit Bachsaiblingen verwechselt werden, deren Rücken- und Schwanzflossen sind aber immer hell gefleckt. Ihre bauchseitigen Flossen haben stets schwarze Streifen.

Seesaiblinge in der Küche

Der Seesaibling gilt als sehr guter Speisefisch. Sein Fleisch ist fest und fettarm und dabei sehr aromatischund grätenarm. Seesaiblinge eignen sich zum dünsten, räuchern, grillen und braten. beliebt sind Gerichte wie Müllerin Art oder gegrillt am Stock.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
torpedoförmiger Körper, weite Mundspalte, Pflugscharbein-Stiel zahnlos, Fettflosse

Größe:
siehe Besonderes

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich

Flossenformel:
D III/9-10, A III/8-10, P I/12-13, V I/8

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
aus der zirkumpolar verbreiteten (anadromen) Stammform haben sich stationäre Unterarten wie die Seesaiblinge der Alpen- u. Voralpenseen entwickelt; darüber hinaus kann man 3 weitere ökologische Saiblingsformen unterscheiden: 1) Tiefseesaibling (Schwarzreuter), Länge bis 25 cm 2) Normalsaibling, Länge bis 40 cm 3) Wildfangsaibling, Länge bis 75 cm

Verbreitung:
zirkumpolar, Alpen- u. Voralpenseen

Fortpflanzungsbiologie:
W legt 3.000-4.000 Eier; Laichzeiten u. -substrate bei stationären u. Lokalformen unterschiedlich

Laichzeit:
anadrome Stammform beginnt die Wanderung flussaufwärts September-Oktober; gelaicht wird in einigen Gebieten im gleichen, in anderen Gebieten im darauffolgenden Jahr

Familie:
Salmonidae, Lachsfische

Seesaibling (Wandersaibling) Übersetzung: 
lateinisch: Salvelinus namaycush/alpinus
dänisch: Fjeldörred 
englisch: Great Lakes Char 
finnisch: Nieriä 
französisch: Touladi 
italienisch: Salmerino di lago 
niederländisch: Beekridder 
norwegisch: Røie / Sjørøie 
polnisch: Palia Wedrowna 
russisch: Кристивомер (Sthshipovka) 
schwedisch: Kanadaröding 
spanisch: Trucha Alpina 
ungarisch: Tavi szajbling