Aal
Aale gehörten einst zu den häufigsten Fischen in Europa, sie waren einst "Die Butter- und Brotfische der Fluss- und Seenfischerei. Sie besiedeln natürlicherweise sämtliche Gewässertypen vom Meer bis in die Quellregionen, vorrausgesetzt sie können sie wandernd erreichen. Durch Besatzmaßnahmen kommen Aale heute auch in Gewässern vor, die natürlicherweise unbesiedelt blieben, wie beispielsweise abflusslose Seen und Gewässer des Donausystems, das Schwarze Meer bildet dabei ein natürliches Wanderhindernis. Heute sind die Aale extrem bedroht und befinden sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich einstiger Bestände.
Bestandswirksam sind dabei vor allem der teilweise mafiös organisierte Glasaalfang und -handel oder eher Schmuggel sowie Hindernisse auf der Aufsteigerseite. Auf der Absteigerseite, also den abwandernden Fischen spielt besonders die Energiegewinnung durch Wasserkraft eine gewaltige Rolle. Es gibt beispielsweise Aussagen darüber, dass kein Aal das Flusssystem der Lahn lebend verlässt. Weitere wichtige Einflussgrößen sind der eingeschleppte Schwimmblasenwurm Anguillicoloides crassus aus Japan, Gewässerverschmutzung und die spätere Mobilisierung der eingelagerten Toxine, beide Faktoren könnten dafür sorgen, dass die Laicher ihr Ziel nicht mehr erreichen. In derart geschwächten Beständen kommen natürliche Ursachen wie gestiegene Prädation durch Kormorane oder Welse sowie fischereilich bedingte Sterblichkeit wesentlich stärker zur Geltung. Eine weitere Gefahr besteht in einem sich ändern Golfstrom, dieser könnte die Larven im Atlantik verdriften lassen.
Leider steckt die künstliche Vermehrung der Aale noch tief in den Anfängen, ein Kernproblem ist die geeignete Ernährung der Larven. Sollte diese Problem wirtschaftlich gelöst werden, könnte der Bedarf der Aquakulturen über die künstliche Vermehrung gedeckt werden und die Bestände hätten eine reelle Chance sich zu erholen. Aalangelverbote dagegen sind eher populistische Kosmetik.
Ökologie und Gefährdung
Aalangeln ist immer noch sehr beliebt. In Revieren, in denen Aale besetz werden, lassen sich auch immer noch ein paar schöne Fische ans Band bekommen. Allerdings ist der Aal gefährdet und deswegen sollte man sich vorher vertieft mit dieser Fischart auseinandersetzen, um zu wissen, wo das Aalangeln noch möglich ist.
→ Aal Fortpflanzung und Vorkommen
→ Nahrung und Jagdverhalten des Aals
→ Körperbau und Gefährdung des Aals
→ Aalangeln und Artenschutz
→ Aal Aktien: Ein Investment für die Zukunft
Aalangeln
Die folgenden Beiträge zeigen Dir alles Wissenswerte rund ums Aalangeln.
→ Aalangeln Übersichtsseite
→ Aale: wann und wo angeln?
→ Aal: Gerät und Montage
→ Was macht eine gute Aalrute aus?
→ Passende Aal Rolle
→ Aal Angelschnüre
→ Kriterien für Aalschnüre
→ Stellfischrute: Aale unter der Rutenspitze
→ Köder und Futter zum Aalangeln
→ Aal anlanden, abhaken und töten
→ Retro Angelvideos über das Aalangeln
Infos kurz und knapp
Merkmale:
Körper schlangenähnlich, Rücken-, Schwanz- u. Afterflossen bilden Saum, Flossen nur mit Weichstrahlen, keine Bauchflossen!
Größe:
M bis 50cm, W bis 150cm
Geschlechterunterscheidung:
nur nach Größe
Flossenformel:
D 245-280, A 205-235, P 15-20
Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe, winzig kleine Schuppen stecken tief in einer Schleimschicht.
Verwechslungsgefahr mit:
keine
Besonderes:
2 ernährungsphysiologische Varianten; langsam wachsende Spitzkopf- (Nahrung: Wirbellose) u. schnellwüchsige Breitkopfaale (auch Fische, Amphibien).
Verbreitung:
Europäische Gewässer, die mit dem Atlantik und seinen Nebenmeeren verbunden sind.
Fortpflanzungsbiologie:
abwachsende Aale (Gelbaale, gelber Bauch) ziehen nach Erlangen der Geschlechtsreife als Blankaale (silbriger Bauch) in die Sargassosee (Westatlantik), die Weidenblattlarven treiben innerhalb von 3 Jahren an die Küsten zurück und wandeln sich zu Glasaalen um.
Laichzeit:
einmalig im Leben, katadrome Wanderart (Wanderung flussabwärts, kata=herab)
Familie:
Anguillidae, Aale
Aal (Europ. Flussaal) Übersetzung:
lateinisch: Anguilla anguilla
albanisch: Njala
belgisch: Aal / Anguille
bulgarisch: Zmiorka
dänisch: Ål
englisch: European Eel
estisch: Angerjas
finnisch: Ankerias
französisch: Anguille
Isländisch: Áll
italienisch: Anguilla
lettisch: Zutis
litauisch: Ungurys
luxemburgisch: Ål
maltisch: Sallura
niederländisch: Paling / Aal
norwegisch: Ål
polnisch: Wegorz europinski
portugisisch: Enguia
rumänisch: Anghila
russisch: Угорь / Rechnnoi ugor
schwedisch: Ål
spanisch: Anguila europea
tschechisch: Úhor rícní
türkisch: Yilan balyghi
ukrainisch: Retschnoi ugor
ungarisch: Angolna