Hornhecht angeln breit

Tipps und Infos rund ums Hornhecht angeln

Die Hornhechte kommen in allen Meeren der Welt vor, von den tropischen Gebieten bis hin zu den gemäßigten Zonen in der Nord- und Ostsee. Im späten Frühling, meistens Anfang Mai, ziehen große Schwärme von Hornhechten an unsere Ostseeküste heran, um zu laichen. Es gibt dann verschiedene Möglichkeiten und Techniken, sie zu fangen. Mehr über diese Techniken, die benötigte Ausrüstung, die Köder und Montagen sowie die Reviere in Deutschland und Europa erfährst Du in diesem Beitrag.

Hornhecht angeln: Ausrüstung

Beim Hornhechtangeln kommen mehrere Angelarten in Frage, weshalb das benötigte Angelgerät stark voneinander abweichen kann. Grundsätzlich kann zwischen dem Spinnfischen, dem Naturköderangeln und dem Fliegenfischen unterschieden werden.

Die Ausrüstung, die man für das Spinnfischen auf Hornhechte braucht, ist ähnlich der, die man für das Meerforellen angeln benötigt. Die ideale Rute für Hornhechte ist eine leichte bis mittlere Spinnrute mit einer Länge von 2,7 bis 3 Meter und einem Wurfgewicht von 10 bis 40 Gramm. Hier gilt wie meist die Regel: so leicht wie möglich, aber so schwer wie die Bedingungen erfordern – denn der Hornhecht liefert auf leichtem Gerät einen tollen Drill. Auch die Angelrolle ist dieselbe wie beim Angeln auf Meerforelle. Eine Angelrolle in Größe 2500 bis hin zu einer 4000 oder 5000er reicht aus. Sie sollte natürlich salzwasserresistent sein, also eine Meeresrolle. Als Schnur kommt eine geflochtene Hauptschnur mit einem Durchmesser von 0,10 bis 0,12 Millimeter. Alternativ kann man auch eine Monofile als Hauptschnur nehmen, die zwischen 0,22 und 0,25 Millimeter sein sollte.

Wer das Hornhechtfischen lieber mit der Fliege ausüben möchte, benötigt eine geeignete Fliegenrute. Dabei ist die Klasse #5 bis #8 nötig sowie eine Schwimmschnur, mindestens ein zwei Meter langes, monofiles Vorfach von Stärke 0,22mm und eine Fliege oder einen Streamer.

Für das Posen- und Sbirolinoangeln auf Hornhecht empfiehlt sich eine Rute von 2,70 Meter beim Watangeln und sogar bis zu 3,60 Meter beim Angeln vom Ufer mit einem Wurfgewicht von 20 bis 60 Gramm. Zum Einsatz kommt eine mittelgroße Stationärrolle mit einer monofilen Hauptschnur von 0,25 bis 0,30 Millimeter. Für die Montage sind schlanke Posen, und Wasserkugeln geeignet, genauso wie schwimmende Sbirolinos.

Hornhecht Angeln Hakengröße

Beim Hornhechtangeln können sowohl beim Spinnfischen als auch beim Naturköderangeln sowohl Drillinge als auch Einzelhaken zum Einsatz kommen. Die Haken beim Hornhechtangeln sollten langschenklig und dünndrahtig sein. Ideal ist die Größe 1/0 bis Größe 6, da diese Hakengröße gut im Hornhechtschnabel greift. Beim Naturköderangeln kommen die größeren Modelle ans Vorfach, während beim Spinnfischen eher die kleineren Hakengrößen Verwendung finden, insbesondere Drillinge, die dann oft besser greifen.

Hornhecht Angeln Vorfach

Beim Spinnfischen kommt oft ein ​monofiles 0,25er bis 0,30er Vorfach zum Einsatz oder ein ähnlich starkes Fluorocarbon Vorfach. Bei Hechtgefahr beispielsweise im Bodden auch ein Stahlvorfach. Beim Naturköderangeln sollte das Vorfach zwischen 0,6 und maximal 1,20 Meter lang sein, da Hornhechte sich eher dicht unter der Oberfläche aufhalten.

Hornhecht angeln: Köder

Die besten Köder für das Hornhechtangeln mit Spinnrute sind schlanke Meerforellenblinker oder Inline-Blinker mit einem Gewicht von 10 bis 30 Gramm. Auch Spinner können funktionieren und sind in der Größe 2 bis 4 ebenfalls effektiv. Wobbler für Meerforellen ohne Tauchschaufel oder kleine, schlanke Twitchbaits, die maximal einen Meter tief laufen, können ebenfalls erfolgreich sein.

Bei der Jagd nach Hornhechten kommt es häufig vor, dass man viele Fehlbisse erleidet. Das liegt an der knöchernen Struktur ihres schnabelartigen Mauls. Selbst die schärfsten Haken greifen dort eher schlecht. Es gibt jedoch im hinteren Teil des Maulwinkels bessere Chancen auf einen festen Halt. Eine Möglichkeit, um mehr Fische beim Spinnfischen zu haken, ist es also, vor dem hinteren Haken ein Zwischenvorfach von 3 bis 7 Zentimeter Länge zu schalten. Durch die höhere Flexibilität inhaliert der Hornhecht mit seinem kleinen Maul den Haken leichter, wenn er den Köder attackiert und bleibt so besser hängen. Für dieses Zwischenvorfach eignet sich Fluorocarbon mit Stärken zwischen 0,4 bis 0,55 Millimeter, bei Hechtgefahr entsprechendes dickeres Stahl. Dünnere Monofile können schnell von den kleinen Zähnen der Hornhechte abgeraspelt werden. Beim Angeln mit Wobblern sollte natürlich der vordere Drilling entfernt werden, um Verwicklungen auszuschließen.

Beim Fliegenfischen funktionieren verschiedene Streamer und Fliegen sowie Garnelen- und Kleinfischimitate und auch Tangläuferimitate sowie Seeringelwurmimitate gut.

Naturköder wie Hering-, Makrele- oder Hornhechtfetzen, Sandaale, Garnelen, Seeringelwürmer oder sogar dünne Speckstreifen sind ebenfalls wirksam und sollten in einer Kühlbox aufbewahrt werden, um frisch zu bleiben. Bei dieser Angelart sind natürlich diverse Beifänge möglich.

Eine andere Technik ist es, den Haken gegen feine Wolle oder Seidenfäden auszutauschen. Der Hornhecht wird sich beim Biss in den zarten Fäden verhaken. Allerdings sollte man beachten, dass diese Methode nicht für willkommene Beifänge wie Dorsche oder Meerforellen geeignet ist.

Weitere Hilfsmittel beim Hornhecht angeln

Ein Polbrille ist beim Hornhecht angeln ein gutes Hilfsmittel. Mit einer Polarisationsbrille lassen sich Hornhechte an der Wasseroberfläche gut erkennen, wenn die Wellen niedrig sind. Auch lässt sich beim Waten gut das Vorkommen der Beutefische beurteilen. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel ist deswegen eine Wathose. Damit kommt man weiter ins Wasser, kann eine höhere Distanz werfen und somit wahrscheinlicher die Hornhechte finden. Ein Fischgalgen, um die gefangenen und versorgten Hornis sicher aufbewahren zu können ist ebenfalls hilfreich.

Hornhecht Angeln mit Blinker

Für alle aktiven Angler bietet sich das Blinkern mit Spinnrute als ideale Taktik beim Hornhechtfischen an. Diese schnellen Raubfische lieben es, wenn der Blinker schnell eingekurbelt wird und verfolgen ihn oft bis direkt vor die Füße. Um viel Fläche abzusuchen machen mehrere Blinker Sinn, da man deutlich weiter werfen kann. Dafür eignen sich auch längere Ruten und dünner Schnüre. Beim Hornhecht angeln mit Blinker vom Boot ist die Wurfweite weniger entscheidend. Leichtere Blinker sinken langsamer ab, was manchmal ebenfalls entscheidend sein kann. An schwierigen Tagen kann auch der Einsatz von Fischfetzen am Drilling oder Einzelhaken hinter dem Blinker Erfolg bringen. Beim Schleppangeln mit Blinkern vom kleinen Boot aus ist eine Schleppgeschwindigkeit von zwei Knoten am erfolgreichsten, besonders gegen Saisonende, wenn die Hornhechte sich im offenen Wasser zerstreuen.

Die Köderführung beim Hornhechtangeln ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg. Die Führung von Ködern sollte schnell und agil sein, da diese Fische schnelle Schwimmer sind. Es gibt keine Bedenken, dass die Fische Schwierigkeiten haben, einen schnell geführten Köder zu greifen. Oft greifen bei einer schnellen Köderführung mehrere Hornhechte gleichzeitig einen Köder an oder man bekommt während eines Wurfs mehrere Bisse hintereinander, bevor endlich einer hängenbleibt.

Hornhecht angeln mit Wasserkugel oder Pose

Der Hornhecht ist ein beliebter Fisch, dem auch gerne beim Naturköderangeln nachgestellt wird. Vor allem im Mai, wenn die Tage sonniger und ruhiger sind, nehmen die Hornis gerne Naturköder an. Zum Hornhechtangeln braucht man lediglich eine lange Rute, eine Stationärrolle, eine schlanke Makrelenpose oder Wasserkugeln und entsprechende Naturköder. Die Hornhechte schwimmen meist sehr flach, daher sollte das Monovorfach nicht länger als einen Meter sein. Für den Haken empfiehlt sich ein Seeringelwurm, Garnelen, Herings- oder Makrelenfetzen oder Sandaale.

Das Hornhechtangeln mit Pose ist bei auflandigem Wind schwierig, da es die Pose immer zum Ufer treibt. Deswegen am besten bei ruhigem Wetter oder bei ablandigem Wind angeln. Wer beim Fischen auf Seitenwind setzt, kann seine Montage mühelos über die gewünschten Bereiche treiben lassen, sofern er eine Segelpose benutzt. Dazu einfach die Rute nach dem Auswerfen anheben und dem Wind gestatten, in die Schnur zu greifen. Aufmerksamkeit ist hier besonders wichtig, da die Rutenspitze stets im Blick behalten werden sollte. Für das Abstellen der Rute empfiehlt sich ein langer Angelständer.

Es ist ideal, wenn der Hornhecht nach dem Biss frei Schnur nehmen kann und durch die frei auf der Hauptschnur gleitende Wasserkugel keinen Widerstand spürt. Es ist wichtig, nicht sofort anzuschlagen, sondern die Rute etwas in Richtung des ziehenden Hornhechts zu führen. Erst wenn die Schnur wahrnehmbar unter Spannung kommt und man den Kontakt spürt, sollte die Rute zügig, aber nicht zu stark angehoben werden – in den meisten Fällen greift der Haken sicher im weicheren Teil des Hornhecht Mauls.

Hornhecht angeln: Montage mit Wasserkugel

Beim Hornhechtangeln mit Wasserkugel genutzt wird eine Kugel mit einer innen laufenden Schnurführung benötigt. Die Wasserkugel wird auf die Hauptschnur gefädelt und dann mit einer Perle kompletiert. Danach wird der Wirbel angeknotet und das Vorfach eingehängt. Als Haken dienen dünndrähtige Vorfachhaken. Die Länge des Vorfachs sollte zwischen 0,5 und 1,5 Metern liegen. Die Wasserkugel sollte mindestens bis zur Hälfte, aber besser bis zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllt sein, um genügend Wurfweite zu erreichen. Nach dem Werfen der Kugel sollte die lose Schnur aufgewickelt werden, während man sie unter Spannung hält und die Rutenspitze beobachtet.

Hornhecht angeln mit Sbirolino

Das Hornhechtangeln mit Sbirolino ist ebenfalls eine beliebte Technik, um diese Fische zu fangen. Oft sind Fischfetzen der beste Köder, während an anderen Tagen die Fische eher auf Streamer oder Gummiköder beißen. Mit dem Sbirolino ist es einfach, schnell zwischen verschiedenen Ködern zu wechseln und zu experimentieren. Dieses vielseitig einsetzbare Wurfgewicht kann jeden Hornhecht-Köder bis zu einer großen Entfernung werfen, je nachdem welches Gewicht man wählt. Es ist jedoch wichtig, ein mindestens zwei Meter langes Monofilvorfach zwischen Sbiro und Köder zu schalten, wegen dem Scheuch Effekt des Sbiros. Dafür benötigt man dann auch eine längere Rute mit einer weichen Spitze und einem guten Rückgrat.

Sbirolinos sind sowohl sinkend als auch schwimmend erhältlich. Für das Hornhechtangeln sind schwimmende und langsamsinkende Modelle geeignet. Ein schwimmender Sbirolino kann langsamer eingeleiert werden als ein sinkendes Modell. Manchmal bringen kurze Stopps, abhängig von Köder und Wassertiefe, mehr Kontakte. Das Angeln mit Sbirolino auf Hornhecht funktioniert in der Regel immer, es sei denn, es weht starker bis stürmischer auflandiger Wind.

Hornhecht angeln Gran Canaria

Das Hornhecht angeln mit Küstenwobblern funktioniert ebenfalls hervorragend, da sich die Köder sehr weit werfen lassen.

Fliegenfischen auf Hornhecht

Das Fliegenfischen ist eine elegante Wahl beim Hornhecht angeln. Mit Ruten der Klasse 7/8, einer Schwimmschnur und einem transparenten Monovorfach, das sich an der Spitze verjüngt, kommt man geschickt an den Fisch heran. Zum feineren Fischen können auch Ruten der Klasse 5/6 verwendet werden. Streamer in Garnelen- oder Stichlings-Design sind als Köder besonders effektiv. Auch helle, auffällige Farben und Glitterstreifen funktionieren gut. Es ist wichtig, die Köder schnell und in kurzen Zügen einzustrippen. Manchmal können kurze Stopps zögerliche Fische zum Biss verleiten. Sonnig, gemischtes Wetter und ablandiger oder leicht auflandiger Wind sind ideale Bedingungen für das Hornhechtangeln mit der Fliege. Eine Wathose kann nützlich sein, um ein paar Meter ins Wasser vorzustoßen.

Brandungsangeln auf Hornhecht

Wenn man Hornhechte mit Naturködern fangen möchte, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist das Angeln mit der Pose, die zweite ist das Brandungsangeln. Letzteres wird aber nur selten praktiziert, da es recht viel Aufwand erfordert. Das Brandungsangeln auf Hornhecht erfordert ein paar mehr Ausrüstungsgegenstände, wie zum Beispiel ein Dreibein zur Rutenablage und einen Angelkoffer mit Montagen und Gewichten. Der Transport dieser Utensilien kann mit einem Trolly erfolgen. Wichtig beim Brandungsangeln auf Hornhecht ist es, den Köder maximal einen Meter unter der Wasseroberfläche anzubieten. Er muss also auftreibend angeboten werden mit einem entsprechenden Auftriebssystem. Dünne Fischfetzen oder Seeringelwürmer eignen sich am besten als Köder. Anstatt mit der Brandungsrute kann das Grundangeln auf Hornhechte auch mit langen Karpfen- oder Feederruten durchgeführt werden.

Mit Seidenfäden auf Hornhecht angeln

Auch das Hornhecht angeln ohne Haken ist möglich. Dies mag überraschend erscheinen, aber die feinen Zähne der Hornhechte verfangen sich gut in der Seide. Die Hornhechtköder, wie Wobbler, Blinker und Fliegen, werden mit diesen Seidenfäden ausgestattet. Die Seidenfäden bilden einen Schwanz von 5 bis 7 Zentimetern am Köder. Wichtig beim Angeln mit Seidenfäden ist es aber, auf einen Anhieb zu verzichten und generell nicht zu viel Druck aufzubauen, aber trotzdem stets den konstanten Zug zu halten. Trotzdem kommen Fehlbisse vor. Mit Seidenfäden auf Hornhecht angeln bietet sicherlich eine interessante Alternative zu Haken oder Drillingen, aber sie löst das Problem von Fehlbissen nicht. Außerdem ist es manchmal schwierig, die Hornhechte “abzuhaken”, wenn sich der Seidenfaden zu stark in den Zähnen verheddert.

Beifänge beim Hornhechtangeln

Beim Hornhecht angeln ist durchaus mit Beifängen zu rechnen. Es gibt wohl kaum etwas Schöneres als den Fang einer klassischen Meerforelle beim Hornhecht Angeln. Dieser Beifang ist immer willkommen und macht das Angeln noch lohnenswerter. Im Bereich der Bodden ist auch immer mit einem guten Hecht zu rechnen, weshalb dort auch die Verwendung eines Stahlvorfachs angebracht ist. Beim Angeln mit Seidenfäden bleiben allerdings nur Hornhechte hängen.

Hornhecht angeln vom Boot

Das Angeln von Hornhechten in der Ostsee ist auch mit einem Boot eine beliebte Methode. Dabei kann entweder geworfen oder auch geschleppt werden. Das Werfen gestaltet sich nicht anders, als beim Hornhecht angeln vom Ufer. Es können lediglich kleinere Ruten und leichtere Gewichte eingesetzt werden, was manchmal aber einen entscheidenden Vorteil bieten kann. Manche Hotspots lassen sich natürlich mit dem Boot deutlich besser fischen, andere können nur mit einem Boot erreicht werden. Bei ruhigem Wetter eignet sich auch gut ein Belly Boat, um den Hornhechten nachzustellen.

Beim Schleppangeln auf Hornhechte werden Blinker und Wobbler in der Nähe des Ufers geschleppt, wobei die optimale Tiefe zwischen vier und zehn Metern liegt. Für das Schleppangeln eignen sich die gleichen Köder wie beim Spinnangeln. Es wird empfohlen, geflochtene Schnüre zu verwenden, da diese weniger Aussteiger produzieren als monofile Schnüre. Hornhechte können an Muschelriffen, breiten Sandbänken und strömungsreichen Untiefen gefunden werden. Es lohnt sich, das Boot häufiger zu wenden und die heißen Bereiche erneut abzuschleppen. Der Angler sollte die Schlepprute immer griffbereit halten, um schnell reagieren zu können.

Hornhecht angeln Zähne

In den vielen und spitzen Zähnen der Hornhechte können sich die Seidenfäden sehr gut verfangen, weshalb die Methode bei Hornhechten gut funktioniert.

Saison zum Hornhechtangeln

Der Hornhecht ist eine beliebte Fischart für Angler an der Ostseeküste. Wenn man Hornhechte fangen will, sollte man vor allem im April, Mai und Juni ans Wasser gehen. Obwohl der Hornhecht in der Ostsee von Ende April bis zum frühen Herbst zu finden ist, sind dies die besten Monate, um ihn zu fangen. Ein guter Indikator dafür ist die Blüte des Raps auf den Feldern. Wenn diese in voller Pracht gelb leuchtet, ist es Zeit, die Angelrute herauszuholen und sich auf die Suche nach dem Hornhecht zu machen. Die weit verbreitete Annahme „Wenn der Raps blüht, sind die Hornhechte da“ hat in diesem Fall also tatsächlich ihre Berechtigung.

Bedingungen zum Hornhechtangeln

Wenn die Hornis in großen Schwärmen an den Küsten angekommen sind, spielt das Wetter eine untergeordnete Rolle. Der Hornhecht beißt am besten als Sichtjäger an Tagen mit viel Sonne, aber auch bei bewölktem Himmel oder Regen kann man ihn fangen. Es gibt jedoch keine wirklichen Gesetze, außer wenn das Wasser sehr trübe ist, dann wird es schwieriger. Von den Morgen- bis in die Abendstunden kann man dem Hornhecht nachstellen, wobei es mittags und nachmittags am erfolgreichsten ist. Gegen Abend lässt ihre Aktivität nach und man hat vielleicht Glück und fängt eine Meerforelle oder einen Dorsch. Beim Hornhecht angeln das Wetter als ausschlaggebenden Faktor zu sehen, ist also unnötig. Allerdings sind warme, sonnige Tage zum Angeln natürlich angenehmer für den Angler. Aber auch wenn das Wetter nicht optimal für uns Angler ist, beißen die Hornis gut.

Problematischer zum Angeln ist auflandiger Wind, die Hornhechte stört das aber nicht. Sie befinden sich zu dieser Zeit ähnlich wie die Meerforellen in flachem Wasser und sind in Tiefen unter vier Metern am wahrscheinlichsten zu finden. Obwohl sie sich hauptsächlich im Oberflächenwasser aufhalten, spielt der Untergrund durchaus eine gewisse Rolle, auch wegen den Beutefischen. Sandböden und Mischböden mit Steinen, Tang und Seegraswiesen sind gleichermaßen geeignet. Solche Spots sollten also vorrangig angesteuert werden. Beim Hornhecht angeln ist die Tageszeit weniger ausschlaggebend. Da es sich um klassische Sichträuber handelt, sollte es hell genug sein. Dämmerungszeiten sind aber sicherlich auch für Hornhechte gut. Nachts kann man aber keine Hornhechte erwarten.

Hornhecht angeln, schöne Strecke

Eine schöne Strecke von Hornhechten klassisch gefangen mit Blinker.

Reviere zum Hornhecht angeln

Hornhechte lassen sich in zahlreichen Revieren beangeln. In Deutschland zählt die Ostsee wohl zu den besten Gewässern. Aber in der Nordsee können ebenfalls Hornhechte gut gefangen werden. Hier bieten sich vor allem auch Reviere in den Niederlanden oder in Dänemark an.

Angeln auf Hornhecht an der Ostsee

Im Frühling, meistens Anfang Mai, ziehen große Schwärme von Hornhechten nahe an die Ostseeküste, um zu laichen. An der Ostsee ist der Hornhecht von Ende April bis Juni leicht zu fangen. An der ganzen Ostseeküste gibt es Abschnitte, an denen man Hornhechte beobachten kann. Um sie zu entdecken, sollte man die Wasseroberfläche eine Weile beobachten. Wenn sie da sind, werden sie häufig durch kräuselndes und teilweise brodelndes Wasser angezeigt. Um Hornhechte in der Ostsee zu angeln, sind Wat Angeltouren eine gute Möglichkeit, die Fische ans Band zu bekommen, aber eine Bootstour ist deutlich bequemer und oft auch erfolgreicher.

Ab Juli ziehen sie sich wieder in die Tiefen der Ostsee zurück. Auf der Ostsee darf man aber glücklicherweise auch schleppen, was mit der leichten Ausrüstung auf Hornhecht viel Freude bereitet und auch in anderen Jahreszeiten Hornhechtfänge ermöglicht. Allerdings sind Hornhechte auch an der Ostsee launische Geschöpfe, die sich durch äußere Bedingungen wie Windrichtung oder Salzgehalt des Wassers beeinflussen lassen.

Beim Hornhecht angeln an der Ostsee sind Hotspots, die bekannt sind und liefern, sicher die beste Möglichkeit für einen Angriff. Im Folgenden werden einige bekannte Reviere vorgestellt.

  • Hornhecht angeln auf Rügen: Rügen ist ein wahres Paradies für Angler, denn jedes Jahr ziehen Hornhechte in großen Schwärmen zu den Bodden und zur Ostsee, um sich an der eben geschlüpften Heringen zu laben und zu laichen. Ab Mai, wenn die Rapsblüte beginnt, sind gezielte Hornhechttouren auf den Bodden und der Ostsee besonders lohnenswert und bieten unendlichen Spaß. Eigentlich lassen sich die Hornis fast überall rund um Rügen fangen. Auch das Hornhecht angeln auf dem Greifswalder Bodden ist erfolgversprechend.
    → Ostsee bei Rügen
  • Hornhecht angeln auf Fehmarn: Auf Fehmarn gibt es ebenfalls gute Fangplätze, insbesondere in Flügge, Marienleuchte und Presen. Allgemein sind die südlichen und westlichen Strände bessere Standorte, um auf Fehmarn erfolgreich Hornhechte zu angeln.
    → Ostsee bei Fehmarn
  • Hornhecht angeln bei Kiel: Ein guter Platz zum Hornhechte angeln an der westlichen Ostsee ist der Leuchtturm Bülk bei Kiel. Im Mai sind die Steinbuhnen dort besonders erfolgversprechend. Auch in der Eckernförder Bucht, der Kieler Förde und der Flensburger Förde gibt es gute Hornhechtplätze.
    → Ostsee bei Strande
    → Tiessenkai Holtenau
  • Hornhecht Angeln in Kappeln: Im Hafen von Kappeln lassen sich Hornhechte ebenfalls gut fangen.
    → Ostsee bei Maasholm
    → Untere Schlei
  • Hornhecht angeln auf der Insel Poel: Die Insel Poel ist 37 km² groß und beherbergt in ihren flachen Gewässern einen guten Hornhecht Bestand. Im Westen der Insel bieten sich besonders gute Möglichkeiten zum Hornhechtangeln während der Rapsblüte im Mai und Juni. Von Mai bis Mitte Juni lauern Hornhechte in den flachen Zonen, da sie das wärmere Ostseewasser bevorzugen. In Gollwitz im Nordosten der Insel ist das Watangeln besonders erfolgreich, da das knietiefe Wasser ausgedehnte Wat-Touren ermöglicht. Das Hornhecht angeln auf der Insel Poel ist also durchaus erfolgversprechend.
    → Ostsee bei Wismar
  • Hornhecht Angeln in Rostock: Auch in und um Rostock lassen sich gute Hornhechte fangen, die im Mai auch weit in die Warnow hineinziehen. Besonders heiß ist natürlich Warnemünde.
    → Ostsee bei Rostock Warnemünde
    → Seekanal bei Rostock
    → Unterwarnow

Hornhecht angeln Nordsee

An der Nordsee ist der Hornhecht von Ende April bis Juni zu fangen. Dort dauert es aber meist etwas länger, bis die Hornis die Küste erreichen, als an der Ostsee. Die Möglichkeiten, gezielt Hornhechte in der Nordsee zu fangen, scheinen gegenüber der Ostsee außerdem eher begrenzt zu sein. Gelegentlich kann man in Niedersachsen in Eckwarderhörne, Wilhelmshaven oder Cuxhaven ein paar Fische fangen. Man muss eher sehr viel Glück haben und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, um diese Fische fangen zu können. In Schleswig-Holstein an der Nordseeküste scheint die Situation jedoch etwas besser zu sein. Gerade um Sylt und Büsum sind die Chancen für Hornhechte deutlich besser.

→ Nordsee bei Sylt
→ Nordsee bei Amrum
→ Nordsee bei Sankt Peter-Ording
→ Sperrwerk Büsum
→ Nordsee bei Norderney

Hornhecht angeln Dänemark

Das Hornhechtangeln in Dänemark ist für viele Angler ein absolutes Highlight. Diese robusten und kampfstarken Fische zählen zu den begehrtesten Beutetieren in den Gewässern des Landes. Doch nicht nur die Herausforderung, einen Hornhecht zu fangen, macht das Angeln in Dänemark so besonders. Auch die atemberaubende Landschaft und die Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben, sind Gründe, warum das Hornhecht angeln in Dänemark immer mehr Beliebtheit erlangt. Die folgenden Reviere sind besonders gut für Hornis geeignet.

  • Randers Fjord: Beim Randers Fjord ist der Unterlauf der Gudenå gut. Er mündet ins Kattegat. Im Frühjahr sammeln sich im salzhaltigeren Teil des Fjords besonders viele Hornhechte zum Laichen. In der Nähe des Hafens von Udbyhøj finden sich gute Plätze zum Hornhecht angeln.
  • Samsø: Auf Samsø lassen sich fast überall Hornhechte fangen, ideal ist der Stavns Fjord, der von vielen kleinen Inseln durchzogen ist. Ab Mai treffen hier die Hornhechte zahlreich ein. Das Angeln vom Ufer ist nur eingeschränkt möglich, am besten eignet sich hierfür ein Boot oder Kajak.
  • Falster: An der Ostküste von Falster finden sich ab Mai zahlreiche Hornhechte in Wurfweite. Gut ist zu dieser Jahreszeit der Grønsund, insbesondere bei Næs. Auch bei Pomlenakke südlich von Hesnæs ist es lohnenswert.
  • Isefjord: Der Isefjord und der Roskildefjord auf der Insel Seeland sind bekannte Reviere für Hornhechte. Ab Mai kommen die Hornis in die verzweigten Buchten und Flachwasserbereiche zum Laichen und Fressen. Oft bleiben die Hornhechte sogar bis in den Sommer hinein in den Fjorden. Vor allem am Übergang des Isefjords zum Kattegat können Angler sogar im September schöne Hornhechte fangen.
  • Limfjord: Hornhechte lassen sich gut am Limfjord z.B. bei Sebbersund fangen. Weitere Plätze finden sich am Aggersund und auch am Hvalpsund.
  • Seeland: An der Nordküste Seelands gibt es in der Saison Hornhechte, die in ufernahen Krautfeldern ablaichen oder auf Jagd gehen. Sie müssen aber gesucht werden und die beste Taktik ist Strecke machen.
  • Kegnæs: Die kleine Halbinsel Kegnæs ist über eine Landbrücke mit der Insel Als verbunden und bietet einen besonders geeigneten Ort zum Hornhechtfangen. Allerdings halten sich die Hornhechte an diesem Spot nur während der Hauptlaichzeit im Mai und Anfang Juni auf.
  • Lolland: Von Rødby im Westen bis nach Ålehoved am Westende Lollands kann man fast überall Hornhechte überlisten. Meist hat man das Gebiet fast für sich allein.

Hornhechtangeln am Atlantik

Wer eine etwas andere, aber ebenso aufregende Angelmethode kennenlernen möchte, sollte sich an eine der felsigen Küsten des Atlantiks begeben, an denen die Brandung tost. Dort lauern auch Hornhechte, und nicht selten findet man auch besonders große Exemplare. Hier braucht man sich nicht mit filigranen Montagen herumzuschlagen. Stattdessen werden massive Brandungsruten, große Rollen und kräftige geflochtene Schnüre verwendet, zusammen mit speziellen Hornhecht-Posen – eher Bojen – mit integriertem Bleigewicht. Zusätzliche Beschwerung ist überflüssig. Das 60 Zentimeter bis einen Meter lange Vorfach, bestehend aus 0,30 bis 0,35 Millimeter starken Monofil, kann sich frei unter der Wasseroberfläche bewegen.

Haken und Köder sind identisch wie oben für das normale Posenfischen beschrieben. Man sollte am besten von Felsenvorsprüngen aus fischen, bevorzugt an Stellen, an denen starke Strömungen an einem ruhigeren Bereich vorbeifließen, und sollte immer (!) ein Auge und ein Ohr auf die Wellen haben. Es gab auch schon sehr erfahrene Klippenfischer, die nie wieder gesehen wurden, nachdem sie ins Meer gespült wurden.

Hornhecht angeln Niederlande

Zum Hornhecht angeln in den Niederlanden Hornhecht empfiehlt sich der Bereich zwischen Westkapelle und Schelde. Die Strömung ist allerdings recht stark, was nicht alle Methoden ermöglicht. Beim Blinkern lässt sich eventuell auch ein Wolfsbarsche fangen. Angeln kann man auch gut bei Neeltje Jans, Banjaard. Wichtig beim Hornhechtangeln sind natürlich Kenntnisse über die Gezeiten.

Nach dem Hornhecht angeln und vor der Zubereitung muss der Hornhecht erstmal ausgenommen werden.

Hornhecht in der Küche

Der Hornhecht ist ein leckerer Fisch, dessen Gräten grün sind und dessen Fleisch weiß und wohlschmeckend ist. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf den Geschmack oder die Verträglichkeit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hornhecht zuzubereiten, darunter Braten, Räuchern und Sauer einlegen.

  • Braten: Der Hornhecht wird in Stücken klassisch mehliert und rausgebraten.
  • Räuchern: Der Hornhecht wird ähnlich wie der Aal geräuchert, allerdings ist er weniger fetthaltig.
  • Einlegen: Sauer eingelegte Hornhechte sind eine beliebte Delikatesse. Die gebratenen Hornhechte werden in einen süß-sauren Sud eingelegt.

Das Filetieren von Hornhechten ist eine gängige Praxis und bietet viele Vorteile für eine entspanntere Zubereitung. Für diejenigen, die Gräten unangenehm finden, sind Fischfilets eine gute Alternative.

Es gibt eine interessante Erklärung dafür, warum Hornhechte grüne Gräten haben. Diese Farbe entsteht durch Einlagerung des Farbstoffs Biliverdin, eines Abbauprodukts von Hämoglobin, welcher beim Garprozess entsteht. Die Verfärbung ist vollkommen unbedenklich.

Kennst Du schon die Angelseite Angelntotal?