Elwha River Wildwasser Lachsfluss in den USA

Freie Fahrt für Forellen – Die Mauer muss weg!

Staudämme und Wehranlagen haben einen massiven Einfluss auf die Ökologie unserer Fließgewässer und Stoppschilder für Wanderfische – und das weltweit. Renaturierungen bringen Schwung ins Fisch Leben. Das Haben auch Angler am Elwha Fluss im US Bundesstaat Washington erlebt und haben mit dem wohl größten Staudamm Rückbau in den USA einen massiven Einbruch an Forellen und Lachsen wettmachen können. Beispielhaft!

Verdammt, da kommt keiner durch

Der Elwha River ist ein wilder Gebirgsfluss mit einem atemberaubendem Flusslauf und einem hervorragenden Lebensraum für anadrome Fischarten. In seinen Wilden Zeiten hatten hier 11 verschiedene Lachs- und Forellenarten, wie die Cutthroat Forelle, ihre Laichgründe. Doch 1910 wurde Staudämme zur Energiegewinnung für die aufblühende Industrie errichtet – mit verheerenden Folgen für die Wanderfische, die nur noch den unteren Flusslauf als Laichgebiet nutzen konnten. In den 1980er Jahren brachen die Fischbestände dann erneut so drastisch ein, dass die Proteste der Fischer lauter und auch gehört wurden.

Die Mauer muss weg!

Jedoch wurde erst im Jahr 1992 im Kongress der Entschluss gefasst, das der Elwha River restauriert werden sollte. Jedoch begannen die Arbeiten erst in den Jahren 2011 und 2014, als insgesamt drei Dämme rückgebaut wurden. Das stellte den natürlichen Zustand des Flusses fast ganz wieder her und gewährte Laichfischen den Zugang zu 70 Flusskilometern unberührten Laichhabitats im Olympic National Park. Nachdem der Oberlauf des Flusses fast ein Jahrhundert abgeriegelt war, kehrten die Lachse nur wenige Monate nach der Entfernung der Dämme in ihre Geburtsgewässer stromaufwärts der Dämme zurück.

Durch Schnorcheln, Besenderung der Fische mit Funksendern und auch Sonartechnik begleiteten Biologen dann, wie die Salmoniden den Fluss wieder in Beschlag nahmen. Ein besonderes Comeback zeigt die Cutthroat Forelle, denn diese anadrome Art der Regenbogenforelle ist schon wenige Jahre nach dem Rückbau wieder in erstaunlichen Mengen vertreten. Dabei ist die genetische Herkunft der Fische für die Forscher besonders interessant. Es könnte sich ja schließlich auch um Überlebende aus dem Oberlauf handeln, die während der Separierung, ähnlich Regenbogenforellen, im Oberlauf gelebt und sich erst jetzt wieder auf Wanderschaft in Salzwasser begeben.

Fazit: Der lange Weg der Natur

Das Beispiels des Elwha Rivers zeigt, dass sich Fischbestände bei dem Rückbau von Querbauwerken schnell wieder ansiedeln und ihre alten Habitate zurückfordern können. Es zeigt aber auch, dass ein Rückbau lange auf sich warten lassen kann. Immerhin dauerte es ganze 20 Jahre nach der ersten Weichenstellung durch die Politik, bis die Maßnahmen umgesetzt wurden. Die Mühlen der Bürokratie mahlen halt langsam und je mehr Barrieren im Flusssystem verbaut sind desto länger dauert die Renaturierung. Doch wie das Beispiel zeigt, lohnen sich die Bemühungen allemal. Ein gutes Vorbild

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ELWHA RIVER RESTORATION 

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