Die Superkräfte der Schwarzmund Grundel

Die Schwarzmund Grundel ist so anpassungsfähig wie kaum eine andere Fischart und für uns Angler und die Unterwasserwelt Segen und Fluch zugleich. Nun hat ein internationales Forscherteam das Genom der Tiere durchleuchtet erstaunliche Fähigkeiten aufgedeckt. Mehr dazu im folgenden Beitrag.   

Die Analyse der Grundel Gene

Die Schwarzmund Grundel (neogobius melanostomus) ist als invasive Art längst in unseren Gewässern angekommen und hat sich ausgebreitet, wie wir in diesem Artikel lesen könnt. Weder ihre Zapfenform, noch ihre Glubschaugen oder ihr reger Appetit würden sie groß rausbringen. Ihr Immunsystem steht jedoch momentan bei Forschern, unter Leitung der Uni Basel, hoch im Kurs. Ein internationales Forscherteam aus Biologen stellte fest, dass das Genom der Schwarzmund Grundel überraschend viele Gene besitzt, die für die bei Entzündungsreaktionen aktiv werden. Zudem seien diese auch noch mehrfach vorhanden. Dies könnte der Schwarzmund Grundel in der Tat helfen, mit verschiedensten Umweltbedingungen klar zu kommen. Die Immunologie der Grundel könnte somit stark für ihre weltweite Verbreitung verantwortlich sein.

Extrem viele Entzündungsgene

Die schweizer Forscher suchten vor allem in jene Gen Sequenzen, die Fischen mutmaßlich bei der Anpassungen an neue Bedingungen helfen sollen. Sie stellten dabei fest, dass die für Entzündungen verantwortliche Gene bei der Schwarzmund Grundel bis zu 30 mal häufiger vorkommen, als bei anderen Grundelarten. Das dürfte die Verbreitung in der Tat vereinfacht haben. 

Gene für die Osmoregulation

Zusätzlich fanden die Forscher zahlreiche Gene, die für die Produktion und Einlagerung von Osmolyten zuständig sind. Diese Substanzen regulieren den Wasserhaushalt im Körper, so dass sich die Schwarzmund Grundeln gut an die unterschiedlichen Ionen Konzentrationen im Süß-, Brack- und Salzwasser anpassen und auch ins Süßwasser vordringen können. Zudem helfen die Osmolyten auch Trockenheiten und niedrigere Temperaturen als im Schwarzmeer zu ertragen. So kann diese Art selbst im kalten Wasser der nördlichen Nordsee vorkommen. Diese Kombination aus Regulation des Wasserhaushaltes und Entzündungshemmung finden wir klasse und geben diesen Superkräften einen Daumen hoch.


Unser Fazit

Die Schwarzmund Grundel gibt den Forschern bestimmt noch einige Rätsel auf aber eines davon scheint schon sichtbar. Diese Grundel ist anderen Grundelarten und Fischen einiges voraus. Die genetische Konstitution der Schwarzmund Grundel scheint für Anpassungsprozesse wie geschaffen, da sie den Fisch besser im Umgang mit Infektionen, Salzgehalt, Kälte und Trockenheit macht. Nur eines scheint genetisch wie bei anderen Grundeln auch: die Fähigkeit, Schadstoffe auszuscheiden. Das wäre doch mal ein feiner Zug für uns Angler gewesen. Wir werden in Zukunft bestimmt noch öfters etwas von dieser Fischart hören .. und hoffentlich nur Gutes.

IM FORUM DISKUTIEREN

AUF FACEBOOK KOMMENTIEREN UND TEILEN

AUCH INTERESSANT

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe
weitere Angelvideos

WEITERE BEITRÄGE AUS DEM FHP MAGAZIN