Zährte - Fänger: Meinhard Eisenrauch

Zährte - Fänger: Meinhard Eisenrauch

Zährte

Die Zährte (Vimba vimba) ist eine im Schwarm lebende Fischart der Barben- und Brassenregion und kommt in Mittel- und Osteuropa vor. Wegen der charakteristisch dunkel gefärbten Nase wird der Fisch auch als Rußnase bezeichnet. Rußnasen bevorzugen schnell strömende Flussabschnitte.

Aussehen

Die Zährte hat einen gestreckten und seitlich abgeflachten Körper und einen langen Kopf. Ihr Rücken ist dunkelgrau bis bläulich-grau. Die Flanke ist silbrig. Manchmal zeigt sich ein leicht rötlicher Schimmer. Am Bauch ist die Rußnase hell, teils auch gelblich gefärbt. Die charakteristische Schnauze ist fleischig und vorgezogen und dunkel gefärbt, das Maul ist unterständig.

Zährten haben eine schwarze bis bläulich schwarze Rücken- und Schwanzflosse und eine eher kurze Afterflosse. Die restlichen Flossen sind blassgelb oder gräulich gefärbt, an der Basis leicht orange. Die Schuppen der Rußnase sind mittelgroß.

Größe

Zährten erreichen im Schnitt eine Länge von 20 bis 30 Zentimetern. Kapitale Exemplare können bis zu 50 Zentimeter lang sein und über einen Kilo wiegen. Dabei haben Zährten eine Lebenserwartung von maximal 15 Jahren.

Lebensraum

Zährten bevorzugen eine langsame bis mittelschnelle Strömung. Seltener kommen sie in Seen vor. Auch ins Brackwasser der Ostsee ziehen die Fische. Ebenfalls kommen sie im Schwarzen und im Kaspischen Meer vor. Teilweise bilden Zährten gemische Schwärme mit Brassen oder Güstern. Im Schwarm nehmen sie mit ihrem unterständigen Maul ihre Nahrung vom Grund auf, indem sie den weichen Gewässerboden durchwühlen. Insofern mögen sie Gewässer mit sandigen und weichem Boden.

Ernährung

Rußnasen fressen vorwiegend von Bodengetier wie Kleinkrebse, Würmer, Schnecken und Muscheln. Seltener nehmen sie pflanzliche Nahrung.

Vermehrung

Zährten bekommen während der Laichzeit ein charakteristisches Laichkleid. Bei den Milchnern ist der Kopf und die Körperoberseite glänzend schwarz gefärbt. Der Bauch hingegen ist inklusive des unteren Maulbereiches orangefarben bis rot. Zudem bildet sich ein feiner Laichausschlag.

Manche Zährtenpopulationen ziehen zum Laichen in höher gelegene Flussgebiete. Dort finden sie sauerstoffreichere Abschnitten und bessere Laichbedingungen. Andere verbleiben auch zum Laichen an ihrem Standort ohne zu wandern. Die Fische laichen in flachen, sandigen oder krautreichen Uferpartien.

Zährten Laichen in Portionen – meist nachts. Insgesamt können bei entsprechendem Gewicht bis zu 300.000 Eier pro Rogner abgelegt werden. Die Eier werden an Kies oder Wasserpflanzen angeheftet. Die Larven schlüpfen nach drei bis zehn Tagen und verstecken sich am Gewässergrund bis der Dottersack aufgebraucht ist.

Da sich die Wasserqualität der großen Flüsse deutlich verbessert hat, breiten sich die Rußnasen wieder in Flüssen wie Donau, Rhein oder Weser aus.

Angeln auf Zährte

Zum Angeln auf Zährten eignet sich vor allem die Technik des Feederns. Weil die Zährten recht vorsichtig beißen, sind möglichst feine Feederspitzen angebracht. Da im Fluss geangelt wird, sind lange Ruten empfehlenswert. Diese müssen hoch aufgestellt werden, um möglichst viel Schnur aus dem Wasser zu bekommen.

Die Montage gleicht einer herkömmlichen Feedermontage mit Futterkorb, Gummiperle, Wirbel und ggf. Anti Tangle Boom. Feine monofile Vorfächer mit Haken der Größe acht bis zwölf runden die Montage ab. Als Köder für Zährten eignen sich verschiedene Teige und Mais aber auch Naturköder wie Maden und Würmer.

Zährten Anfüttern

Das Futter für Zährten sollte ausreichend schwere Partikel beinhalten, die in der Strömung am Grund liegen bleiben und nicht auftreiben. Am besten eignen sich Partikelmixe mit verschiedenen Partikeln wie Weizen, Mais oder Hanf.

Verwechslungsgefahr

Die Zährte kann manchmal mit der Nase verwechselt werden, welche eine ähnlich charakteristische Nase hat, die jedoch nicht gefärbt ist. Die Unterlippe der Rußnase ist im Gegensatz zur Nase nicht verhornt. Außerdem hat die Zährte im Gegensatz zur Nase keine rötlichen Flossen und eine deutlich kürzere Afterflosse. Auch mit dem Zobel kann eine Verwechslung unterlaufen. Dessen Afterflosse ist deutlich länger und seine Maul nicht so stark nasenartig verlängert. Zährten haben natürlich keine Fettflosse, was sie von den Renken unterscheidet.

Alle Infos kurz und knapp

Merkmale:
Schnauze nasenartig hervorragend, Maul unterständig u. hufeisenförmig gebogen, Unterlippe ohne hornigen Überzug

Größe:
selten bis 50 cm

Geschlechterunterscheidung:
M zur Laichzeit mit feinem Laichausschlag

Flossenformel:
D III/8, A III/17-20, P I/15, V II/9-10

Schuppenzahl Seitenlinie:
55-60

Schlundzahnformel:
einreihig 5-5

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
stationäre u. laichwandernde Populationen (diadrome Wanderung); die Rußnase, vorkommend in der oberen Donau, versch. südbayerischen u. oberösterreichischen Seen, ist wahrscheinlich eine eigene Art (Vimba elongata)

Verbreitung:
geographische Rassen; V.v. vimba im Einzugsgebiet v. Elbe, Ems, Weser u. Zuflüssen der Ostsee; V.v. carinata in Donau u. nördlichem Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres

Fortpflanzungsbiologie:
‚Hochzeitskleid‘ beider Geschlechter: Rücken u. Flanken schwarz, Bauch lebhaft orangefarben gefärbt; Ablage v. 25.000-300.000 (rassenabhängig) klebrigen Eiern an Steinen oder Pflanzen, Larvenschlupf nach 3-10 Tagen

Laichzeit:
Mai-Juli

Familie:
Cyprinidae, Karpfenfische

Zährte (Blaunase, Rußnase) Übersetzung: 
lateinisch: Vimba vimba 
belgisch: Blauwneus 
dänisch: Vimme 
englisch: Vimba bream 
finnisch: Vimpa 
französisch: Vimbe 
italienisch: Vimba 
polnisch: Certa 
russisch: Сырть, рыбец 
niederländisch: Blauwneus 
schwedisch: Vimma 
spanisch: Vimba 
ungarisch: Szilvaorrú keszeg