Schöne Lachsforelle

Ultra Light Angeln auf Forellen mit Spoons Teil II



In meiner Serie über die Methoden des modernen Forellenangelns stelle ich Euch heute, im Teil II des Spoon-Angelns, wie versprochen, einzelne, ausgewählte Spoon-Blinker mit ihrem Laufverhalten und der entsprechenden Köderführung vor. Denn Spoons sind bekanntermaßen Top Forellenköder. Im ersten Teil der Serie ging es um die grundlegende Ausrüstung zum erfolgreichen Angeln mit Spoons auf Forellen.

Spoons, herkömmlich als „Löffelblinker“ bezeichnet, haben den großen Vorteil, dass sie sich – anders als Bienenmaden oder Forellenpaste – nicht aufbrauchen. Somit steht man am Anfang des Tages nicht ohne Köder das. Zudem haben wir durch die tausenden Farbkombinationen sowie unterschiedlichen Löffelformen- und Gewichten schier endlose Variationsmöglichkeiten und sind für jede Situation am Wasser gewappnet. Angeln mit Spoons ist also sehr facettenreich.

Vorab weise ich darauf hin, dass viele Forellen-Spoons ohne Widerhaken am obligatorischen Einzelhaken angeboten werden – zumindest jene, die in Ländern produziert werden, in denen Catch & Release favorisiert wird. Sobald die Schnur im Drill die Spannung verliert, löst sich also in den allermeisten Fällen auch der Haken aus dem Fischmaul.

Mit ein wenig Übung werdet Ihr jedoch auch mit barbless hooks, also widerhakenlosen Haken, keine Fische mehr verlieren. Solange beim Drill genügend Druck aufgebaut und gehalten wird, schlitzt der Fisch auch nicht aus. Neueinsteiger in diese tolle Art der Angelei vertrauen diesen Haken allerdings häufig nicht. Macht nichts – für jede Spoonserie werden auch Haken mit Widerhaken angeboten. Diese können dann völlig problemlos am Sprengring ausgetauscht werden.

Nun zu den verschiedenen beim Spoon-Angeln genutzte Köderformen, die ich hier exemplarisch herausgesucht habe und deren Aufzählung keinesfalls abschließend ist. Ich stelle hier lediglich einige Modelle vor, die in meiner Spoon-Tasche auf gar keinen Fall fehlen dürfen.

Spoons mit einer länglichen, asymmetrischen oder ovalen Form

Solche Köder eignen sich hervorragend für stehende oder langsam fließende Gewässer, wie Forellenteiche, Kanäle, Bäche, kleine Flüsse oder große Seen, an denen es auf enorme Wurfweiten ankommt. Diesen klassischen Ködertyp für das Oberflächen- bis Mittelwasserangeln setze ich gern ein, wenn sich die Fische in den wärmeren Monaten recht oberflächennah aufhalten. Wir führen die Rutenspitze nach dem Auswerfen in Richtung Spoon, wobei die Rutenspitze zum Wasser zeigt. Der Köder wird konventionell langsam eingekurbelt, unterbrochen durch kurze Spinnstops, um ihn immer wieder flatternd absinken zu lassen. Oft kommen in der Absinkphase die Bisse, weshalb immer eine direkte Schnurfühlung zum Köder gewährleistet sein muss.

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Kleine, eiförmige Spoons

Dieser kleine Köder ist ein echter Fisch-Finder, der mit seinem recht hohen Eigengewicht sowohl über hervorragende Laufeigenschaften verfügt, als auch recht zügig absinkt. Idealerweise fische ich diesen Ködertyp, wenn ich an ein für mich unbekanntes Gewässer komme und mich zunächst über die fängigsten Bereiche und Tiefen schlaumachen muss. Der Köder arbeitet auch in langsamer und mittlerer Einholgeschwindigkeit mit intensiven, seitlichen Ausbruchbewegungen und starken Druckwellen. Erfolgversprechend ist es auch, ihn auf den Grund absinken zu lassen und ihn dann anzujiggen.

Spoons mit länglichem, rautenförmigem Blatt

Diese Köder verfügen ebenfalls über gute Flugeigenschaften und ein auffälliges Laufbild mit regelmäßigen Ausbrechern nach links und rechts. Es handelt sich also um einen Allroundköder, dem neben Forellen auch Barsche, Döbel, Rapfen und Hechte nicht widerstehen können. Der Führungsstil ist auch für Einsteiger leicht beherrschbar. Dieser Spoon wird in flachen Gewässern, oder wenn die Fische oberflächennah stehen, gefischt. Dort lassen wir ihn langsam abtaumeln und jiggen ihn dann über die Rutenspitze wieder an. Wichtig dabei ist auch hier, einen Schnurbogen zu vermeiden und ständigen Kontakt zum Köder zu behalten.

Schlanker und ovaler Spoon mit hohem Eigengewicht

Diese Spoons sind recht groß und verursachen eine starke Druckwelle, ohne in den hektischen, kurzen Bewegungs-Rhythmus ihrer kleineren Brüder zu verfallen. Wir fischen diesen Spoon im Stillwasser und in leichter Strömung mit mittlerer bis hoher Einholgeschwindigkeit, indem wir ihn, ohne zitternde oder ruckende Rutenbewegungen, ganz gewöhnlich einholen. Insbesondere große Lachsforellen lieben diese Ködertypen, die wir, dank ihres höheren Gewichtes, auch grundnah führen und mit denen wir gezielt auf Saiblingsjagd gehen können. In fließenden Gewässern hat es sich bewährt, diesen Ködertyp langsam gegen die Strömung einzuholen. Als netter Beifang ist dann mit dicken Barschen, Hechten und sogar Wallern zu rechnen.

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Leichte Spoons in Form einer symmetrischen Raute

Diese kleinen und leichten Spoons sind der klassische Oberflächenköder für Forellen, die – besonders im Sommer – träge an der Oberfläche stehen und auf wirklich gar nichts reagieren. Der Fischschwarm wird überworfen und wir führen diesen Spoon dann genau hindurch. Durch sein extrem geringes Eigengewicht sind wir in der Lage, diesen kleinen Verführer auch bei sehr langsamer Einholgeschwindigkeit oberflächennah führen zu können. Als erfolgversprechend hat sich herausgestellt, mitten im Schwarm kurze Spinnstops einzulegen. Mit diesem Forellenblinker sind wir in der Lage, auch faule Forellen aus ihrer Lethargie zu reißen. Oft ist es notwendig einen – ansonsten unüblichen – Anhieb zu setzen. Deswegen ist in diesem Fall auch die Verwendung einer geflochtenen Schnur empfehlenswert.

Spoons mit schwerem Blatt in schlanker Form und leicht s-förmigem Profil

Hierbei handelt es sich um einen hervorragenden Köder, wenn die Fische nicht an der Oberfläche auszumachen sind und demzufolge eine Etage tiefer gesucht werden müssen oder auch, wenn wir an einem unbekannten See größere Distanzen erreichen müssen. Bei mittlerer Einholgeschwindigkeit können wir bequem die Wassersäule beangeln und aktiv die Fische suchen. Das s-förmige Profil bietet einen attraktiven Köderlauf. Wenn die Fische aktiv auf Jagd sind, können wir diesen Ködertyp bei einer leicht nach oben gerichteten Rutenstellung sehr schnell durchs Wasser führen – krachende Einsteiger sind vorprogrammiert. Dieser Blinker ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Wurf- und Laufeigenschaften auch bestens geeignet, im Mai an der Ostsee gezielt auf Hornhecht zu fischen.

Bild: LDS Fat

Spoons in Form eines Fingernagels

Die klassischste aller Spoon-Formen ist die des fingernagelförmigen Spoons, welche bei jedem Anbieter erhältlich ist. Mit keinem anderen Forellen-Spoon lassen sich so viele unterschiedliche Führungsstile anwenden. Er ist der ultimative Trout Area-Köder und darf in keiner Baitbox am Forellensee fehlen. Wir fischen diesen Blinker immer dann, wenn es nicht auf die ganz großen Wurfweiten ankommt, und wir mit unserer Köderpräsentation experimentieren wollen. Kein anderer Spoon ist dermaßen auf das Salmoniden-Angeln abgestimmt. Egal, ob wir den Spoon gleichmäßig einholen, mit kurzen Spinnstops arbeiten, ihn abtaumeln lassen und dann anjiggen – mit allen diesen Führungsstilen habe ich schon tolle Fische fangen können. Kleiner Geheimtipp: Diesen Spoon auch mal beim Eisangeln ausprobieren! 😉

Bild: Nail

Das waren ganz grob erst einmal die gängigsten Spoon-Modelle. Selbstverständlich gibt es Unmengen weiterer Formen, von der schier überwältigenden Palette an unterschiedlichen Dekoren will ich gar nicht erst anfangen. Ich hoffe trotzdem, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel des Ultra Light Angelns auf Forellen mit Spoons bringen und würde mich freuen, wenn auch Sie sich von der Leichtigkeit des Raubfischangelns und besonders des Forellenangelns faszinieren lassen.

All times – tight lines
Euer Klaus

Bausis Gerätekiste:

  • Ultraleichte Spinnrute mit einer Länge zwischen 1,80 und 2,20 Meter sowie einem Wurfgewicht bis max. 5 Gramm
  • Leichte Rolle in 1500er – 2000er Größe mit sauberer Schnurwicklung und feiner Frontbremse
  • Kurzer Kescher mit gummiertem Netz
  • Geflochtene Schnur mit 0,04 – 0,06 Milimeter Durchmesser für hohe Wurfweiten
  • Monofile Schnur mit 0,16 Milimeter Durchmesser
  • Vorfachschnur aus Fluorocarbon mit einem Durchmesser zwischen 0,13 bis 0,15 Milimeter
  • Ersatzhaken mit Widerhaken: Spoon Hook Micro Barb
  • Ersatzhaken ohne Widerhaken:  Spoon Hook Barbless
  • Snaps
  • Arterienklemme
  • Fischtöter
  • Verschiedene, oben genannte Spoons

Klaus Illmer für Fisch-Hitparade

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Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe
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