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EU Forum: Angeln als Weg aus der Krise

Die Krise ist fast vorbei aber der Tourismussektor hat derbe Federn lassen müssen. Derzeit tüftelt die Europäische Union an einer Strategie zur Erholung des Tourismus und diskutiert auch welchen Beitrag die Angelfischerei bei der grünen Erholung aus der Krise leisten kann.

Angeln: Erholung in jeglicher Hinsicht

Webinare sind online Seminare und das meist mit Diskussionsrunden. Im Juli 2020 hat das Forum für Freizeitfischerei und aquatische Umwelt des EU Parlaments in einem solchen Webinar diskutiert, welchen Beitrag der Freizeitfischereisektor zur grünen Erholung der Tourismusbranche leisten kann. Verantwortlich waren dabei der EU-Abgeordnete Niclas Herbst (Deutschland, EVP-Fraktion) und Grace O’Sullivan (Irland, Fraktion der Grünen), die auch im Angesicht der Krise die sozialen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vorteile der Angelfischerei hervorgehoben haben. 

Laut einer irischen Studie hätten im Jahr 2012 stolze 406.000 Iren und Touristen in Irland geangelt. Von den generierten 555 Millionen Euro seien ganze 125 Mio allein durch Touristen aus Übersee erwirtschaftet wurden. Stefan Spahn, Vorstandsmitglied der European Anglers Alliance (EAA), unterstrich dazu ebenfalls, dass eine gezielte Förderung des Angeltourismus nicht nur dem Angelsektor wieder auf die Beine helfen dürfte, sondern allen Segmenten des Tourismus. Dazu gehören auch die Küstengebiete, ländlichen und abgelegenen Gebieten, die häufig nur wenige Einnahmemöglichkeiten haben.

Angeln: Ein wichtiger Bestandteil der EU-Politik

Sechs verschiedene Podiumsteilnehmer äußerten sich dabei zu den Herausforderungen, die diese Förderung mit sich bringen würde und stellten Möglichkeiten zum Erhalt der Fischbestände und Schutz der Unterwasserwelt vor. Dabei kamen Beispiele aus Slowenien, Dänemark, Deutschland, Norwegen, Polen, Schweden und Finnland zur Sprache. Die EU Kommission, vertreten durch Evelien Ranshuysen von der Generaldirektion Maritime Angelegenheiten und Fischerei, reagierte auf die Präsentationen dieser Podiumsteilnehmer und erkannte den Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten zur Freizeitfischerei an.

Olivier Portrat, CEO der European Fishing Tackle Trade Association (EFTTA), schloss die Diskussion dann mit den Worten ab, dass „das Potenzial des Angeltourismus im Kontext der aktuellen Gesundheits-, Wirtschafts- und Umweltkrise letztlich die Notwendigkeit für die EU verdeutlicht, die Sportfischerei vollständig in ihre Tourismusstrategie, ihre Blue-Economy-Strategie sowie in die Gemeinsame Fischereipolitik zu integrieren“, und forderte erneut eine von der EU finanzierte und durchgeführte gesamteuropäische Studie, die sowohl die ökologischen als auch die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Meeres- und Süßwasser-Sportfischerei in Europa umfasst.

Fazit: Angler können Tourismus beleben

In einem Schlusswort betonte Grace O’Sullivan, dass die vorliegenden Daten dem Angelsektor ein großes Potenzial zusprechen und der Beitrag der Angler wohl größer ist als die bisherigen Schätzungen vermuten lassen.“Die Gemeinschaft der Angler kann zur Erholung und zum Aufbau der Widerstandsfähigkeit des Tourismussektors beitragen“. Wie und ob dies dann umgesetzt wird? Warten wir es ab.. 

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