Es war einer dieser Angelausflüge. Du weißt schon, einer dieser Tage, an denen jeder andere fängt aber Du bleibst Schneider, verlierst sechs oder acht deiner teuersten Köder und zum krönenden Schluss regnet es eimerweise aus heiterem Himmel. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht. Ich war entschlossen, diesen Saisonauftakt zu nutzen, um meinem Bruder das Fliegenfischen näher zu bringen. Meine Überzeugung war, dass eine gut gewählte und strategisch platzierte Fliege so effektiv ist, wie alles, was ein konventioneller Angler an einen Haken befestigen und unter eine Pose hängen kann. Was dabei raus gekommen ist, erfährst Du in diesem Beitrag.
Erstmal antesten
Die Fische stiegen wie verrückt auf Eintagsfliegen, die gerade zu Schlüpfen begannen und ich warf alles, was in der Kiste war, auf sie. Ich könnte schwören, dass ich gesehen habe, wie eine kräftige Regenbogenforelle meine fast perfekten Nachbildung zur Seite gestoßen hat, um die natürliche, nur wenige Zentimeter von meiner entfernt liegende Fliege zu fressen. Als wir eine Gruppe Jungangler beobachteten, wie sie einen weiteren 40er-Fisch landeten und ihre bereits gefüllte Fischbox legten, entschied ich, dass es am Gewässer lag, denn ich fische nicht oft in Seen.
Normalerweise habe ich in schnellerem Wasser viel Glück mit einem Streamer, also steuerte ich einen der verschiedenen Nebenflüssen an, in der Hoffnung, das Boot weit genug nach oben zu bringen, um ein paar gute Würfe zu machen. Zu meinem Glück, kam dann auch noch Wind auf. Voller Ehrgeiz aber bereits leicht frustriert, warf ich die Flussmündung ab und verlor einige meiner besten Streamer in der dichten Ufervegetation. Leider konnte ich sie nicht zurückholen, da die Strömung zu stark war, um das Boot noch weiter den Fluss hinauf zu bringen. Aber bei dem Versuch habe ich natürlich noch unnötig viel Zeit verplempert.