Dorsch

Dorschquote 2020: Wieviel ist erlaubt?



In den letzten Jahren ist es unruhig geworden um den Dorsch. Gerüchte und Meldungen über eine Beschränkung der Fangmengen machten die Runde. Denn der Ostsee Dorsch hat nichts zu lachen. Oder doch?

Welche Fangmengen 2020?

Auch für dies Jahr hat der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) wieder eine Empfehlung für die Fangmenge an Dorsch bekannt gegeben und der Berufsfischerei in der westlichen Ostsee satte 3.000 – 4.600 Tonnen zugesprochen. Laut Anglerverbänden entspricht dies einer Erhöhung um etwa 22 Prozent. Für die Angler liegt die Empfehlung hier bei nur 1.300 Tonnen. Das entspricht einer Halbierung der der Menge des Vorjahres und so ist die maximale Fangmenge pro Tag und Angler von 7 auf 5 Dorsche gesunken. Innerhalb der Laichzeit von Februar bis März durften dies Jahr 2 Dorschen pro Tag und Angler entnommen werden.

Die maximale Entnahmemenge

Die tägliche maximale Fangmenge, das sogenannte Bag-Limit wurde 2016 eingeführt, um die Dorschbestände stärker zu schützen. Seitdem konnte sich der Bestand an Laichern leicht erholen und liegt für 2020 erstmals wieder im Plus.

Die Dorschbestände der Ostsee sollen, wenn es nach den Verantwortlichen geht, möglichst nachhaltig bewirtschaftet werden und gleichzeitig einen maximalen Ertrag garantieren. Diese Bewirtschaftungsform wird als ‚maximum sustainable yield“ (MSY) bezeichnet. Hierzu müssen gesunde Dorschbestände mit einer guten Alterspyramide aufgebaut werden. So kann die Population auch auf lange Sicht immer ausreichend Nachkommen hervorbringen und langfristig eine optimalen Reproduktionsrate enstehen. Die Überproduktion kann von Anglern und Berufsfischern entnommen werden. Die Reproduktion verläuft somit auf einem für das Gewässer langfristig verkraftbaren, maximalen Level. Davon profitieren alle Akteure, die am Dorsch interessiert sind und natürlich auch wir Angler.

Nachhaltig Angeln auf Dorsch

Nach Ansicht des ICES und einiger Angelverbände bestehen die Laichfische in der westlichen Ostsee jedoch vorwiegend aus Dorschen des Jahres 2016. Spätere Jahrgänge sollen ebenfalls kommen und könnten diesen Trend fortsetzen, nur nicht mehr so stark.

Welchen Effekt die Empfehlungen des Meeresrates haben, zeigt sich erst in den kommenden Jahren. Wie so häufig ringen Politik, Wissenschaft und Industrie darum, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Wunschvorstellungen mit dem Schutz der Dorsche in Einklang zu bringen. Diesen Zwiespalt kennen auch viele Angler und immer mehr Angler verzichten innerhalb der Laichzeit auf den Dorschfang. So können auch künftige Generationen das Tock an der Rute noch spüren.    

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