Dicke Regenbogenforelle

Auf zu neuen Ufern – mit Badehose, Wathose oder vom SUP angeln

Erser Teil – von der Badehose zum Angel-Kajak

Mit diesen Hilfsmitteln zum Hotspot – ganz ohne Boot

Nahezu alle Angler sind sich darüber einig, dass die besten Angelplätze nicht direkt am Parkplatz liegen. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Plätze, die augenscheinlich gut und bequem zu erreichen sind, werden häufig befischt. Je nachdem, wie hoch der Angeldruck an einem einzigen Platz ist, kann so eine Stelle schon mal „verbrannt“ sein. Um einen guten Fangplatz zu finden, muss man manchmal mehrere Kilometer Fußmarsch auf sich nehmen – manchmal auch durch schwer zugängliches Terrain. Oder man setzt auf ein Boot. Allerdings hat eben nicht jeder die Möglichkeit, sich ein Boot anzuschaffen bzw. dies zu unterhalten.

Um aussichtsreiche Plätze erkunden zu können oder seine Chance auf den Fang des Lebens zu erhöhen, ist hin und wieder etwas Kreativität gefragt. Natürlich jedoch nur im Rahmen des Erlaubten und ohne die eigene Sicherheit zu vernachlässigen. An einigen Gewässern ist es schlichtweg unmöglich, vom Ufer aus an den vielversprechendsten Stellen zu angeln. Wenn dann auch noch das Angeln vom Boot aus verboten ist, oder man keines besitzt, sollte der findige Angler trotzdem nicht verzweifeln, denn es gibt noch das ein oder andere Hilfsmittel, das uns zum Fisch führen kann – und das im Vergleich zu einer Bootsanschaffung für deutlich weniger Geld. Aber wie gesagt – erkundigt euch bitte vorher, ob die folgenden Hilfsmittel an eurem Gewässer tatsächlich erlaubt sind.

Badehose

Wer nicht sowieso schon eine Badehose besitzt, muss dafür nicht besonders tief in die Tasche greifen. Im Sommer erreichen viele Seen Temperaturen, die es uns erlauben, mit der Badehose ins Wasser zu gehen – und das sogar für einen längeren Zeitraum. Im Hochsommer hält man es sogar in Flüssen und Bächen über längere Zeit aus. So bin ich beispielsweise schon an den einen oder anderen Barschberg in der Ruhr gelangt, indem ich in Ufernähe an Büschen und Bäumen vorbei gewatet oder sogar mit einem wasserdichten Rucksack und einer Rute geschwommen bin. Darüber hinaus ermöglicht uns eine Badehose, weiter entfernte Plätze anzuwerfen, Montagen in Ufernähe präzise abzulegen oder auch Fische an verwachsenen Uferplätzen besser landen zu können.

Oftmals befinden sich am Gewässergrund allerhand Dinge, die dort eigentlich nichts zu suchen haben: Glasflaschen, Schrott und sogar Angelhaken, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch natürliche Strukturen wie Muscheln, spitze Steine oder harte Schilfhalme können für die Füße schnell mal gefährlich werden. Deshalb ziehe ich vor jedem „Badegang“ mit der Rute alte Turnschuhe an. Die eigene Sicherheit sollte man nie für den Fang eines Fisches riskieren. Wer nicht schwimmen kann oder die Bodenbeschaffenheit sowie die Strömung nicht richtig einzuschätzen weiß, hat im Wasser nichts verloren. Das gilt übrigens für alle Angelarten im und auf dem Wasser.

Mit Badehose angeln

Fakten zum Angeln mit der Badehose

  • Kosten: etwa 20 bis 30 Euro
  • Einsatzgebiete: Spinnfischen, Fliegenfischen, Karpfenangeln, Montagen auslegen
  • Zusätzliche Tipps: alte Turnschuhe oder Badeschuhe helfen gegen Schnittwunden und sorgen für einen sicheren Halt auf unwegsamen Boden. Wichtig ist, dass man den Gewässergrund vor jedem Schritt gut erkennen kann. Hierfür ist eine Polbrille hilfreich. Alternativ den Grund vor jedem Schritt mit dem Fuß abtasten!
  • Aufwand: sehr gering – Badehose an und ab ins Wasser…
  • Sicherheitsfaktor: gering; nur im Sommer und als sicherer Schwimmer umsetzbar

Fischen in der Badehose

Wathose 

Unabhängig von Tragekomfort, Material oder Anschaffungspreis – die Wathose ermöglicht es uns, durchs Wasser zu laufen, ohne dass unsere Füße und Beine dabei nass werden. Je nach Ausstattung sind wir mit der Wathose sogar ganzjährig gut aufgestellt. Als Spinnfischer oder Fliegenfischer gehört die Wathose ohnehin zur Standardausrüstung. Aber auch Friedfisch- oder Karpfenangler können von ihr profitieren, zum Beispiel beim Auslegen der Montagen oder beim Anlegen eines Futterplatzes. Damit man lange etwas von seiner Wathose hat, sollte man unbedingt auf die Pflegehinweise des Herstellers achten. Es gibt sowohl Wathosen mit und ohne integrierte Stiefel. Wer sich für eine Variante ohne Stiefel entscheidet, kann verschiedene Watstiefel für unterschiedlichste Gewässerböden auswählen. Allerdings kommen hier weitere Anschaffungskosten auf einen zu. Günstige und brauchbare Neoprenwathosen mit integrierten Stiefeln gibt es bereits ab 60 €, einfache Kunststoff- oder Gewebemodelle sogar noch günstiger. Für eine atmungsaktive Wathose aus dem Fliegenfischerbedarf kann man gut und gerne auch mehr als 400 € hinblättern.

Schöne Nase dank Wathose

Fakten zum Angeln mit der Wathose

  • Kosten: etwa 60 bis 400 €
  • Einsatzgebiete: Spinnfischen, Fliegenfischen, Karpfenangeln, Montagen auslegen
  • Zusätzliche Tipps: Pflegehinweise des Herstellers beachten und nach jedem Angeltag ordentlich trocknen lassen (nach einem Salzwassereinsatz sollte die Hose mit Süßwasser abgespült werden). Watgürtel verwenden, um eindringendes Wasser bei einem Sturz zu vermeiden. Mit Hilfe einer Polbrille kann der Gewässergrund vor jedem Schritt besser eingesehen werden. Das Abtasten des Grundes mit einem Fuß ist ebenfalls empfehlenswert.
  • Aufwand: gering. Anziehen und fertig. Lediglich das Trocknen und Säubern nach dem Angeln muss beachtet werden.
  • Sicherheitsfaktor: gering, schützt allerdings deutlich besser vor Kälte als die Badehose. Hinfallen sollte man mit einer Wathose besser nicht – und wenn dann nur mit Watgürtel – da man alleine nicht mehr so leicht hochkommt, wenn Luft in den Beinen ist.

Watangeln im Fluss

Stand-Up-Paddeln (SUP)

Das Stand-Up-Paddeln liegt derzeit als Wassersportart total im Trend. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Hersteller ihre Bretter speziell auf die Bedürfnisse von Anglern angepasst haben. Mittlerweile gibt es zahlreiche SUP-Bretter, auf denen Rutenhalter, Köderboxen und Echolote verbaut werden können. Während man im Sommer mit einer Badehose und Schuhen bereits gut ausgestattet ist, so wird im Winter ein hochwertiger Trockenanzug benötigt, um im Falle des Kenterns nicht gleich in Lebensgefahr zu geraten.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs dachte, dass diese Bretter weder kippstabil noch besonders schnell sind. Allerdings wurden sämtliche Zweifel bereits bei meiner ersten Ausfahrt beseitigt. Ich bin auf einem strömungsreichen Abschnitt der Ruhr mit dem SUP umher gefahren und habe mit kleinen Ködern gezielt auf Barsche geschleppt – und ich muss sagen, dass man sich schon sehr ungeschickt anstellen muss, um mit einem SUP zu kentern. Das SUP lässt sich leicht manövrieren, kommt zügig voran und auch der Drill eines Fisches ist aufgrund der hohen Kippstabilität kein Problem. SUPs gibt es in fester und in aufblasbarer Form – beide eignen sich hervorragend für einen einfachen Transport. Der Aufwand ist sehr gering und der Nutzen enorm hoch. So lässt sich nicht nur Spinnfischen, Fliegenfischen oder Schleppen, sondern auch die Montage für das Karpfenangeln oder das Futter einfach an den gewünschten Platz ausbringen. Im Gegensatz zur Wathose ermöglicht uns ein SUP auch das Angeln in tieferen Gewässerregionen.

Angeln vom SUP

Fakten zum Angeln mit dem SUP

  • Kosten: Einfache Modelle gibt es bereits ab 200 €. Spezielle Angel-SUPs mit Vorrichtungen für Rutenhalter etc. gibt es ab rund 400 €
  • Einsatzgebiete: Spinnfischen, Schleppfischen, Fliegenfischen, Karpfenangeln, Montagen auslegen. In fließenden Gewässern nur bedingt geeignet.
  • Zusätzliche Tipps: Generell sollte man eine Schwimmweste tragen. Für die kalte Jahreszeit muss zusätzlich die Anschaffung eines Trockenanzugs in Erwägung gezogen werden.
  • Aufwand: gering. Passt in nahezu jedes Auto und ist schnell einsatzbereit.
  • Sicherheitsfaktor: mittel, ein Kentern in langsam fließenden Flüssen oder Stillgewässern ist als Schwimmer kein Problem. Wichtig ist, dass die Füße durch ein Sicherungsseil mit dem SUP-Brett verbunden sind.

Angeln vom SUP

D. Sievers für Fisch-Hitparade

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Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe
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