Die Makrele (Scomber scombrus) ist ein schnell schwimmender Schwarmfisch. Sie lebt im Mittelmeer und im Atlantik. Im Sommer bevorzugt sie die Küstennähe und lebt in Schwärmen bis in 200 Metern Tiefe. Im Winter hingegen befinden sich die Fische in mehreren hundert Metern Tiefe. Es gibt im Atlantik insgesamt drei Populationen. Die Makrele ist ein begehrter Speisefisch.
Aussehen
Die Körperform der Makrele ist gekennzeichnet durch ihre längliche und abgeflachte Seitenform, welche sich nach hinten verjüngt. Die Makrele besitzt einen spitz zulaufenden Kopf und ein fast endständiges Maul. Ihre Augen sind groß und haben eine schwarze Pupille. Die erste Rückenflosse ist höher als die zweite. Die Afterflosse befindet sich in Höhe der zweiten Rückenflosse. Die Schwanzflosse hat eine tiefe Gabelung. Die Makrele hat keine Schwimmblase. Die obere Körperhälfte schimmert in einem türkisfarbenen metallischem Farbton und reicht bis hin zu einem stahlblauen Schimmer. Die untere Hälfte zeigt sich silbrig und die Bauchseite ist hell. Eine Reihe dunkler, vertikaler Streifen verlaufen über der Seitenlinie in Richtung Rücken und zeigen oft eine wellenförmige Struktur. Unter der Seitenlinie ist keine weitere Zeichnung zu sehen.
Verbreitung und Lebensraum
Die Makrele lebt im Nordatlantik, von den Küsten im Nordosten Nordamerikas bis zur europäischen Westküste. Trotz ihrer Zugehörigkeit zur atlantischen Tierwelt bevorzugt sie warme Gewässer, obwohl sie auch in der Nordsee und seltener in der Ostsee anzutreffen ist. Die nördliche Küste Europas und das Mittelmeer sind weitere Verbreitungsgebiete. Von Norwegen bis zum Mittelmeer taucht sie in unterschiedlichen Formen auf. Makrelen sind dynamische Fische, die stets in Bewegung bleiben müssen, um genug Sauerstoff aufzunehmen. Anders als anderen Makrelenarten springen sie nicht aus dem Wasser. Stattdessen bilden sie große Schwärme, um Schutz vor Fressfeinde zu finden.
Größe
Die Länge der Makrele kann bis zu 60 Zentimeter betragen, wobei die durchschnittliche Größe bei rund 30 bis 40 Zentimetern liegt. Besonders große Fische wiegen über 3 Kilo, während das durchschnittliche Gewicht bei um die 500 Gramm liegt. Die maximale Lebenserwartung einer Makrele beträgt etwa 17 Jahre.
Ernährung
Die Makrele ernährt sich vorwiegend von Zooplankton- und Fischlarven und anderen im Freiwasser vorkommenden Futtertieren.
Vermehrung
Makrelen werden etwa im Alter von zwei Jahren geschlechtsreif. Die Laichzeit liegt zwischen Februar und Mai. Die Laichplätze liegen westlich von Irland. Makrelenrogner können unglaubliche Mengen an Eiern produzieren, bis zu 450.000 Stück, die sofort nach der Besamung von der Strömung weggetragen werden. Diese Eier besitzen eine Fettschicht, die ihnen Auftrieb verleiht. Nachdem die Larven geschlüpft sind, ernähren sie sich zunächst von ihrem Dottersack, bevor sie auf Plankton wechseln. Nach 40 Tagen haben die Jungfische bereits eine Länge von etwa 5 Zentimetern erreicht.
Angeln auf Makrele
Die Makrele ist ein begehrter Angelfisch im Sommer. Nach der Laichzeit im Frühjahr, werden sie von unersättlicher Fressgier angetrieben und können von Mai bis September hervorragend in Küstengewässern gefangen werden. Die Erfolgsaussichten hängen oft von der Wetterlage und der Wassertemperatur ab. Bei ablandigem Wind sind die Makrelen oft in Ufernähe zu finden, bei auflandigem Wind bleiben sie weiter entfernt von der Küste. Für die Nordsee gilt, je besseres Wetter, desto bessere Chancen auf eine gute Ausbeute. In der Ostsee finden sich Makrelen eher selten. Im Kattegat hingegen lohnt sich das Makrelenangeln durchaus. Wer mit einem Boot unterwegs ist, sollte auch auf jagende Möwen achten, denn die zeigen an, wo sich Schwärme an Kleinfischen befinden, die von den Makrelen hochgedrückt werden und so für die Möwen erreichbar werden. Mit dem beginnenden Herbst ziehen sich die Makrelen in tiefere Gewässer zurück, wo sie sich kaum fischen lassen.
Die Kapitäne von Kutterbooten, die zum Makrelenfang auslaufen, nutzen moderne Technik wie Echolote und GPS Geräte, um die Schwärme aufzuspüren, die sich oft in der Nähe der Oberfläche befinden. Allerdings mögen Makrelen kein flaches Wasser. Im Gegenteil, sie bevorzugen mindestens eine Tiefe von einigen Metern. Aus diesem Grund wird das Makrelenangeln meistens vom Kutter aus betrieben. Um die Schwärme im Freiwasser zu finden, muss man also die richtige Wassertiefe finden. Lediglich an einigen Molen und Seebrücken, die weit ins Meer ragen, kann man auch vom Ufer aus tiefes Wasser erreichen und die Fische fangen. Die besten Chancen vom Ufer hat man in Skandinavien, Großbritannien und Irland, besonders an den Küsten, die von tiefem Wasser umgeben sind. An manchen Stellen in Irland gibt es sogar richtige Makrelenfelsen. Auch an den steil abfallenden Ufern der norwegischen Fjorde kann man vom Ufer aus auf Makrelen angeln.
Gerät und Montage
Zum Makrelenangeln vom Kutter braucht man eine lange Bootsrute, eine Stationärrolle mir 0,40er Monoschnur, ein Paternoster mit Endblei und sechs bis acht mit blinkenden Elementen versehene Haken. Wenn die Makrelen zu Beginn der Saison gierig sind, beißen sie sogar auf unbeköderte, blanke Haken, wenn man die Montage mit sanften Zupfern durch das Freiwasser führt. Sobald man einen Biss hat, sollte man die Schnur straffen und vorsichtig weiterkurbeln, um den Fischen die Chance zu geben, auf mehrere der Anbissstellen zu beißen.
Es gibt verschiedene Arten von Makrelenvorfächern. Meist sind die Vorfächer mit sechs Haken an kurzen Seitenarmen ausgestattet. Angeboten werden verschieden verzierte Haken von einfachen Federn bis hin zu stark glitzernden Elementen. Am unteren Ende des Vorfachs befindet sich ein Blei mit einem zur Strömung, Wind und Angeltiefe passenden Gewicht.
Leichtes Spinnfischen auf Makrele
Das leichte Spinnfischen auf Makrelen von einem Boot aus ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Makrele ist ein sehr kampfstarker Fisch und passt man sein Gerät an die Größe an, kann man spektakuläre Drills erleben. Mit leichtem Angelgerät beweist die Makrele, wie viel Energie in ihr steckt. Als Köder eignen sich schlanke Blinker und Wobbler und auch andere Kunstköder. Der Biss kommt heftig und die Fluchten sind besonders rasant.
Fliegenfischen auf Makrele
Auch Fliegenfischen auf Makrelen ist möglich, vor allem in ruhigen Gewässern. Da Makrelen sehr kampfstark sind, machen sie an der Fliegenrute ordentlich Druck. Als Köder eignen sich bunt und glänzende Streamer. Diese werden mit schnell sinkenden Fliegenschnüren in der entsprechenden Angeltiefe gefischt.
Makrele in der Küche
Die Makrele ist ein fettreicher Fisch, der in Deutschland besonders als Räucherware oder Konserve bekannt ist. Frische Makrele eignet sich ausgezeichnet zum Grillen und Räuchern. Um das saftige Fleisch zu schonen, sollte die Haut erst auf dem Teller entfernt werden. Sogar für Sushi eignet sich das bräunlich-rote Fleisch. Der Fettgehalt der Makrele, der überwiegend aus den gesunden Omega-3-Fettsäuren besteht, variiert je nach Jahreszeit. Im Herbst kann er bis zu 30 Prozent betragen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Makrelen werden oft frisch, gefroren, geräuchert oder in Dosen angeboten. Weltweit werden jährlich rund 1 Million Tonnen gefangen. Die Fangzeiten und -quoten sind jedoch reguliert. Die Makrele wurde in den vergangenen Jahren nach Aussage des WWF stark befischt und die Bestände sind bedroht. Deswegen sollte auf Fanggebiet und Fangmethode geachtet sowie auf zertifizierten Fisch zurückgegriffen werden. Am besten ist es immer noch, sich seine Makrelen selber zu fangen.
Infos kurz und knapp
Merkmale:
langgestreckter, torpedoförmiger Körper, endständiges Maul (reicht bis unter die Augen), 2 weit auseinanderstehende Rückenflossen (hintere über Afterflosse), 5 ‚Flösselchen‘ zwischen hinterer Rücken- und der Schwanzflosse , Färbung blau oder grün mit welligen Querlinien
Größe:
30-50 cm, selten bis 60 cm
Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich
Flossenformel:
D1 X-XV, D2 I/10-13, A II/8-13
Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe
Verwechslungsgefahr mit:
keine
Besonderes:
keine Schwimmblase, Alter bis zu 20 Jahre
Verbreitung:
Ostatlantik Nordnorwegen bis Marokko, Kanarische Inseln, Nordsee, Ostsee, Mittel- u. Schwarzes Meer
Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 2-3 Jahren, Ablage von 200.000-450.000 pelagischen Eiern in küstennahen Gewässern nahe der Oberfläche, Larvenschlupf nach ca. 6 Tagen
Laichzeit:
April bis Mai (Nordsee), April bis Juli (Mittelmeer)
Familie:
Scombridae, Makrelen
Makrele Übersetzung:
lateinisch: Scomber scombrus
englisch: Mackerel
französisch: Maquereau
italienisch: Maccerello
niederländisch: Makreel
norwegisch: Makrell
polnisch: Makrela
schwedisch: Makrill
spanisch: Cabella
ungarisch: Makréla