Döbel
Morphologie des Döbel
Der Döbel wird im süddeutschen Raum auch Aitel genannt. Der Döbel hat einen runden Körper und ein großes Maul. Seine Schuppenzeichnung ist gleichmäßig und am hinteren Rand schwarz gesäumt. Die Afterflosse ist blass rot. Rücken- und Afterflosse des Döbels sind nach außen gewölbt. Der Döbel ähnelt dem Hasel. Im Vergleich erreicht er aber ganz andere Größen. Sowohl Hasel als auch Döbel haben einen leicht dunkleren Rücken und einen dunklen Schwanzflossenansatz. Beim Hasel sind Rücken- und Afterflosse hingegen nach innen gewölbt. Der Döbel hat ein endständiges Maul ohne Zähne. Seine Schlundknochen verfügen jedoch über kräftige Zähne.
Verbreitung und Habitat
Der Döbel ist in ganz Deutschland und nahezu in ganz Europa ein heimischer Fisch. Er bevorzugt Fließgewässer, kommt aber auch in Seen vor, weil er sehr anpassungsfähig ist. In Flüssen bevorzugt er ruhiger fließende Bereiche in den Mittel- und Unterläufen, besiedelt aber auch die Forellen- und Äschenregionen. In Seen, wie etwa den großen Alpenvorseen, schwimmen richtig kapitale Brocken, weil sie in den Seen meist schneller wachsen. Auch in Gewässern der Brassenregion können Döbel vorkommen. Die Ansprüche an die Wasserqualität sind nicht so hoch, auch wenn der Döbel einen gewissen Sauerstoffbedarf hat und gerne durchströmte Bereiche aufsucht. Auch in den Brackwassergebieten von Nord- und auch Ostsee lassen sich noch beachtliche Döbel fangen.
Die Nahrung des Döbels
In unseren heimischen Gewässern erreicht der Döbel enorme Größen und sein großes Maul verdeutlicht seinen Appetit. Döbel zählen zu den Allesfressern. Zu ihrer Nahrung zählen überwiegend Fische, Kleintiere und Insekten sowie Algen, Beeren und Früchte. Als Döbelköder werden beispielsweise gerne Kirschen benutzt. Schon ab einer Länge von 7 bis 8 Zentimeter fagen die Fische an, Wirbellose, Fischbrut oder Würmer zu fressen. Je größer der Döbel wird, desto räuberischer wird er. Ab 1,5 Kilo fressen Döbel nur noch Fisch – alles was im Gewässer vorkommt und was ins Maul passt. Die Zähne der Schlundknochen erlauben ihm, Muscheln und kleine Krebse zu knacken.
Verhalten
Döbel leben häufig in Trupps mit mehreren Fischen. Bei zu starker Strömung sucht der Döbel geschütze Bereiche auf. Dazu zählen ausgespülte Ufer, Treibgut, überhängende Büsche und Krautfahnen. Gerne stehen die Fische auch in der Sonne, flüchten aber schnell in ihr Versteck, wenn sie eine potentielle Gefahr bemerken. Beim Angeln ist also Anpirschen angesagt. Der Köder sollte dabei oberhalb eingeworfen werden, um den Fisch nicht durch das Aufplatschen des Köders auf dem Wasser zu verschrecken.
Laichgeschehen
Die Laichzeit der Döbel liegt im Mai. Die Eier werden auf flachen Kiesgründen in strömendem Wasser abgelegt – ähnlich wie bei vielen Salmoniden. Ein Rogner legt zwischen 20.000 bis 100.000 Eier an Steinen, Pflanzen oder sonstigen Strukturen ab. Die Brut schlüpft nach 8 bis 10 Tagen. Sobald der Dottersack aufgebraucht ist, ernähren sich die Kleindöbel von Plankton. Sie leben in Schwärmen, die sich mit der zeit weiter zu Trupps verkleinern.
Angeln auf Döbel
In Flüssen nutzt man zum Döbelangeln oft abtreibende Posenmontagen. Aber auch das Feedern auf Döbel lohnt sich. Beliebte Köder sind Würmer, Maden, Frühstücksfleich, Obst oder Brot. Gerade im Winter ist der Döbel noch ein dankbarer Zielfisch, bleibt er doch auch bei kaltem Wasser aktiv und in Fresslaune. Kapitale Döbel finden sich in Flüssen und Seen, wobei die rekorde meist aus größeren Flüssen stammen. Aber auch Fische aus großen Seen erreichen beachtliche Ausmaße.
Infos zum Döbel kurz und knapp
Merkmale:
Körper im Querschnitt fast rund, Kopf groß u. breit, Mundspalte weit u. endständig, große, dunkel gerandete Schuppen
Größe:
40-50 cm, selten 60 cm
Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nur zur Laichzeit möglich (M mit feinkörnigem Laichausschlag)
Flossenformel:
D III/8-9, A III/7-9, P I/16-17, V II/8
Schuppenzahl Seitenlinie:
44 - 47, 3-4 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie
Schlundzahnformel:
zweireihig 2.5-5.2
Verwechslungsgefahr mit:
Aland (dieser: engere Mundspalte und kleinere Schuppen) / Graskarpfen (dieser: leicht unterständiges Maul, 5 Schuppenreihen unterhalb der Seitenlinie)
Besonderes:
Bewohner der unteren Forellen- und Barbenregion
Verbreitung:
Europa, fehlt in Irland, Schottland u. im nördlichen Skandinavien
Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 3-4 Jahren, Ablage von bis zu 100.000 Eiern an Pflanzen, Wurzeln u. Steine, Larvenschlupf nach etwa einer Woche
Laichzeit:
April-Juni
Familie:
Cyprinidae, Karpfenfische
Döbel (Aitel) Übersetzung:
lateinisch: Leuciscus cephalus
belgisch: Kopvoorn
dänisch: Døbel
englisch: European Chub
finnisch: Turpa
französisch: Alet Chevaine
italienisch: Cavedano
luxemburgisch: Minn
niederländisch: Kopvoorn / Meun
norwegisch: Stamm
polnisch: Klen
russisch: Голавль (Golavlj)
schwedisch: Färna
schweizerisch: Alet
spanisch: Cacho
tschechisch: Jelec tloušt
ungarisch: Fejes domolykó