Das Angeln mit den Shads, wie Gummifische auch genannt werden, ist noch nicht so alt, aber sehr erfolgreich. Anfang der 1990er Jahre wurde diese spezielle Fangmethode von den USA in Europa eingeführt, wo sie sich bei den Raubfischanglern sehr schnell durchgesetzt hat. Einsteiger unter den Anglern, die das erste Mal mit Gummifischen auf Hecht angreifen wollen, stehen erst mal vor einem riesen Problem.
Die Palette der Köder in Form, Farbe, Größe und Hersteller ist fast endlos. Da den richtigen Gummifisch für Hecht rauszupicken ist manchmal nicht ganz einfach. Es gibt heutzutage aber kaum einen Angler, der nicht ein ganzes Sammelsurium der Gummifische für Hecht sein Eigen nennen darf. In diesem Beitrag erfährst Du, was ein Gummifisch für Hecht alles für Eigenschaften haben muss.
Was sind Gummifische für Hecht?
Die Frage, was genau den passenden Hechtgummifisch für Dich ausmacht, lässt sich nicht ganz simpel beantworten, denn das kommt ganz auf das zu beangelnde Gewässer, die erwartete Hechtgröße, die Jahreszeit und Beutefischgröße sowie deine individuellen Vorlieben an. Es gibt allerdings auch einige Köder Charakteristika, die typisch zum Hechtangeln sind. Die folgenden Zeilen verraten Dir, was einen Gummifisch für Hecht ausmacht.
Länge von Hechtgummifischen
Generell sind Shads für Hechte bei Spinnanglern mit einer Länge von 15 bis 25 Zentimeter einzuordnen. Sind die Beutefische sehr klein, kann auch ein nur 10 Zentimeter langer Hechtgummi Sinn machen. Beim Schleppanglern können diese Gummifische für Hecht schon mal Längen bis zu 40 Zentimeter und mehr haben. Eigentlich von der Länge her nichts besonderes, wenn man bedenkt, dass ein Hecht Beutefische mit bis zu 70 Prozent seiner eigenen Körperlänge bewältigen kann.
Sehr lange Gummifische eignen sich besonders zum Schleppangeln auf Hechte.
Form von Hechtgummis
Ein weiteres Merkmal der Gummifische für Hecht ist die Körperform der Köder. Gummifische für Hecht sind in der Regel kompakter, höher und breiter, also insgesamt bulliger, als zum Beispiel vergleichbare Gummiköder für Zander, die bei etwa gleicher Länge wesentlich schlanker gehalten sind, da Hechte ihre Beute nicht einsaugen. Solch bullige Köderformen sind natürlich auffälliger und haben auch ein stärker flankendes Verhalten entlang der horizontalen Achse, worauf Hechte sehr gut reagieren. Bulligere Hechtköder imitieren mit so einer Form auch weniger schlanke Beutefische wie Brassen oder Güstern.
Meist haben Hechtgummis einen sogenannten Schaufelschwanz, der bei Zug ein entsprechendes Bewegungsmuster und Vibrationen entwickelt. Je nach Form des Schaufelschwanzes kann dieses Bewegungsmuster sehr intensiv oder auch nur sehr dezent sein. Bei Hechtgummis ohne Schaufelschwanz handelt es sich vor allem um Swimbaits.
Farben von Hecht-Gummifischen
Hechte zählen zu den Augen- oder Sichträubern, obwohl sie ihre Beute auch als erstes über das Seitenlinienorgan wahrnehmen. Aber prinzipiell nehmen Hechte die Köderfarbe sehr gut wahr. Selbstverständlich können beim Angeln mit Hechtgummis viele Farben funktionieren. In klaren Gewässern kann man mit knalligen Gummifischfarben genauso erfolgreich sein wie mit gedeckten Tönen. Oft attackieren die Hechte einen auffällig gefärbten Köder sogar deutlich aggressiver, teils wohl auch um ihr Revier gegen Eindringlinge zu verteidigen. Es kann allerdings genauso sein, dass die Esoxe nur auf äußerst natürliche Imitationen in Farbe und Laufverhalten reagieren.
Eine kleine Regel kann man dennoch beachten. Sie macht für den Beginn fast ohne Ausnahme Sinn: In sehr klaren und kleinen Gewässern, wie Teichen, Bächen und kleineren Flüssen sollte man anfangs auf natürliche und gedeckte Farben setzen und im trüben Wasser auf grelle und knallige Farbtöne. Erst wenn die Stellen damit abgeangelt und sich keine Reaktion zeigt, macht es Sinn das Dekor des Köders drastisch zu wechseln. Experimentieren mit mittleren Farbtönen kann man später immer noch.
Als Einsteiger sollte man sich erstmal Hecht-Gummis in drei oder vier verschiedenen Farben zu legen. Zu den gängigsten und auch fängigsten Farben und Akzenten zählen der sogenannte Red Head, Firetiger/Barsch und verschiedene Weißfischmodelle, das heißt, ein schwarzer oder blauer Rücken, silberne Flanken und eventuell ein roter Punkt am Kopf. Weitere gute Gummifische für Hecht haben die Farbtöne grün, braun, schwarz, weiß und sogar gelb, auch verschiedene Farbmixe können trumpfen. Daneben sind Glitterelemente immer fängig.
Klassischer Hechtgummi – ein Forellenimitat mit auffällig gefärbten Dekor.
Gummimischung
Die Gummimischung von Hechtgummis sollte nicht zu weich sein. Da Hechte sehr viele und sehr scharfe Zähne haben, hinterlassen sie deutliche Bisspuren auf den Gummiködern. Da man beim Hechtangeln desöfteren mit Fehlattacken rechnen muss, kann der Gummifisch recht schnell kaputt gehen, wenn die Gummimischung zu weich ist.
Gummifische für Hecht: Sonderformen
Zu den spezielleren Gummifischen für Hechte zählen Swimbaits und Twister. Swimbaits sind sehr detailgetreue Fischimitationen mit sehr natürlichem Laufverhalten, das einem echten Fisch stark ähnelt. Sie haben keinen Schaufelschwanz, sondern eine natürlich anmutende Schwanzflosse. Diese Gummifische sind sehr fängig, aber leider auch sehr teuer. Twister haben einen eher rundlichen Körper und einen auffälligen Twisterschwanz, der sehr starke Vibrationen im Wasser erzeugt. Sie ähneln keinem natürlichen Köder. Teils gibt es auch Kombinationen aus normalen Gummifischformen und Twisterschwanz.
Twister sind aufgrund ihres auffälligen Twisterschwanzes ein sehr guter Gummiköder für Hecht.
Angeln mit Hechtgummis
Da Hechtgummis recht groß und schwer sind, ist entsprechend starke Hardware nötig. Dazu zählen stramme Ruten mit Wurfgewichten von 50 bis 100 Gramm. Gerne werden Hechtgummis mit Baitcaster Kombos gefischt, vor allem weil die Fliehkräfte beim Wurf direkt auf die Spule wirken und nicht wie bei Stationärrollen aufs Schnurlaufröllchen, was hohe Belastungen vertragen muss. Natürlich lassen sich Hechtgummis aber auch mit Stationärrollen fischen, die allerdings ausreichend stabil sein sollten. Aus dem selben Grund sollte auch die geflochtene Schnur nicht zu dünn gewählt werden und je nach Ködergewicht zwischen 0,15 bis 0,30 mm liegen. Vor dem Hechtgummi sollte natürlich ein Stahlvorfach montiert werden.
Eine sehr fängige Variante ist einfach das monotone Einleiern der Hechtgummis. Gerade stark flankende Köder spielen hier ihre Stärken aus. Natürlich können die Gummis aber auch gejigged werden. Da Hechte aber nach oben rauben, sollten die Köder keinesfalls zu nah am Grund präsentiert werden. Gelegentliche Spinnstopps bei denen der Köder etwas absackt können an manchen Tagen ebenfalls trumpf sein.
→ Hier erfährst Du mehr über das Angeln mit Hechtgummis
Gummifische für Hecht: Erhältlichkeit und Preise
In normalen Angelshops sollte jeder Angler seine gewünschten Gummifische für Hecht bekommen können, zumindest was die Form und die Farbe betrifft. Bei der Köderlänge haben die meisten Shops aufgerüstet und bieten Gummifische für Hecht bis zu einer Länge von 35 Zentimeter an. Spezielle Kundenwünsche können die Händler aber jederzeit mittels Bestellung beim Großhändler erfüllen. Ansonsten lohnt es sich auch selbst im Internet zu bestellen. Meist bewegen sich die Preise für Hecht Gummis zwischen 3 bis 20 Euro pro Stück, spezielle Gummifische für Hecht können auch schon mal bis zu 40 Euro kosten. Dabei handelt es sich aber meist um sogenannte Swimbaits, spezielle Gummifische mit besonderem Laufverhalten.
→ Hier erfährst Du mehr zu Gummifischen im Allgemeinen.