Lumb - Fängerin: Grit Winter

Lumb - Fängerin: Grit Winter

Lumb

Der Lumb (Brosme brosme) ist ein starker Meeresfisch mit ausgeprägter Bartel aus dem Nordatlantik. Er ist ein imposantes Tier, der sich auch mit der Angel fangen lässt. Die kommerzielle Überfischung hat in den letzten Jahren zu einer Bedrohung des Lumb-Bestandes geführt. Um die Lumb Population zu schützen, hat die EU Fangquoten festgelegt.

Aussehen

Der Lumb hat einen länglichen Körperbau und einen eher runden Kopf. Die Haut ist ledrig und dick und ist mit winzigen Schuppen bedeckt. Diese sind tief in die schleimige Haut eingebettet. Die Farben des Lumb variieren in verschiedenen Brauntönen, mit einem etwas dunkleren Rückenbereich. Die Bauchseite ist hell. Bei jungen Individuen sind oftmals sechs gelbliche Querstreifen- oder bänder auf den Körperseiten zu sehen. Ein wichtiges Kennzeichen ist ein schmaler, schwarzer Saum mit einem weißem Rand an den Flossen. Der Lumb hat auch eine dicke Bartel am Unterkiefer. Das Maul ist unterständig. Der Lumb besitzt sehr lange Rücken- und Afterflossen, die bis zur Schwanzflosse verlaufen. Dies unterscheidet ihn von vielen anderen dorschartigen Fischen, die nur eine einzige Rückenflosse haben. Die Brustflossen sitzen direkt hinter den Bauchflossen. Die Seitenlinie bildet auf der vorderen Körperflanke einen Bogen nach oben, bevor sie fast gerade bis zur Schwanzflosse verläuft.

Verbreitung und Lebensraum

Der Lumb ist im Nordostatlantik verbreitet und bevorzugt kühl-gemäßigte Gewässer. Er kommt von Island und Skandinavien über die Britischen Inseln, die Färöern und Shetlands, der Westküste Irlands und Schottlands, der Nordsee bis in den westlichen Nordatlantik vor. Die Reviere des Lumbs befindet sich normalerweise an den Übergängen zur Tiefsee, wo er über steinigen und felsigen Gewässerböden in Tiefen zwischen 200 und 500 Metern lebt. Aber auch flachere und ebenso tiefere Regionen werden vom Lumb besiedelt. Im Flachwasser findet man den Bodenfisch nur während der Laichzeit im Sommer, normalerweise präferiert er tiefere Gewässer ab 70 Meter. Der Fisch bevorzugt Wassertemperaturen bis zu 10°C.

Größe

Der Lumb kann bis zu 120 Zentimeter lang werden, seine durchschnittliche Länge beträgt jedoch nur 50 Zentimeter. Kapitale Exemplare erreichen ein Gewicht von bis zu 30 Kilo. Die Lebenserwartung des Lumbs beträgt etwa 20 Jahre.

Ernährung

Der Lumb ernährt sich hauptsächlich von Weich- und Krebstieren und gelegentlich auch von kleinen Fischen, die am Gewässergrund leben.

Vermehrung

Der Lumb erreicht die Geschlechtsreife erst mit einem Alter von ungefähr neun Jahren. Dabei ist er rund 50 bis 60 Zentimetern lang. Die Laichzeit reicht von April bis Juli. Der Laichvorgang findet in Tiefen zwischen einigen Dutzend bis mehreren hundert Metern statt, je nach Gebiet. Das Weibchen legt, in Abhängigkeit des Gewichts, bis zu 2,5 Millionen Eier ins Freiwasser ab, wo sie vom Milchner besamt werden. Die Eier haben einen Durchmesser von 1,4 Millimetern. Nach einigen Tagen, abhängig von der Wassertemperatur, schlüpfen die Fischlarven, die eine Länge von vier Millimetern haben, aus den im Pelagial driftenden Eiern. Die jungen Lumbs leben zunächst im Freiwasser und wechseln erst im darauffolgenden Jahr und einer Länge bis zu zehn Zentimetern zum Leben am Gewässergrund.

Angeln auf Lumb

Wer Lumb angeln möchte, benötigt ein Boot, denn ein direkter Fang vom Ufer aus ist selten, außer man angelt in tiefen Fjorden mit entsprechend steilen Uferkanten. Wenn man mit Boot oder vom Kutter vor der norwegischen Küste fischt, wird man den Lumb häufig erwischen, solange man in ausreichend tiefen Gebieten angeln geht. Felsige Untergründe und Tiefen ab 100 Metern sind die bevorzugten Jagdgründe für große Exemplare. Der Lumb kann das gesamte Jahr über gefangen werden. In Norwegen kann man ihn von Juni bis einschließlich August besonders gut fangen. Die großen Exemplare jedoch findet man nur in tiefen Gewässern. An den Übergängen der norwegischen Fjorde zum offenen Meer sind die Aussichten besonders gut. Auch Plateaus in Tiefen von 50 bis 200 Metern sind tolle Angelstellen.

Angeln auf Lumb erfordert hochwertiges Angelgerät. Durch die besonderen Tiefen, in denen geangelt wird, ist die Kraftanstrengung enorm und erfordert starke Bootsruten und Multirollen. Diese müssen mindestens 400 Meter Schnur aufnehmen können. Die Hauptschnur aus geflochtenem Material sorgt dafür, dass man auch in 200 Meter Tiefe jeden Biss spürt. Um erfolgreich Lumb zu angeln, ist ein kräftiger Pilker von mindestens 500 Gramm bis zu einem Kilo oder mehr oder der Einsatz von Naturködersystemen und schweren Bleien unerlässlich. Als Naturköder eignen sich besonders große, fette Filets vom Hering oder tiefgefrorene Garnelen.

Zum Lumb angeln mit Naturködern ist es am besten, eine einfache Montage mit zwei größeren Einzelhaken mindestens der Größe 4/0 und einem Seaboom mit mindestens 500 Gramm Blei zu angeln. Der Anhieb muss trotz der Angeltiefe durchkommen, weshalb die Haken besonders scharf sein müssen. Eine noch einfachere Methode ist das Paternoster. Dabei werden an einem etwa 1,5 Meter langen Vorfach aus dicker monofiler Schnur mit Endblei in kürzeren Abständen kurze Seitenarme gebunden. Diese Montage ist zwar eher grob, da es kein Durchlaufsystem ist, aber dafür robust und einfach. Wenn der Lumb einmal anbeißt, lässt er den Köder trotz Widerstand nicht direkt los.

Verwechslungsgefahr

Der Lumb kann mit dem Leng verwechselt werden. Dabei ist der Unterschied eindeutig, denn der Lumb hat eine lange durchgehende Rückenflosse, während beim Leng die Rückenflosse geteilt ist.

Lumb in der Küche

Der Lumb ist ein begehrter Speisefisch, dessen helles und festes Fleisch an einen Hummer erinnert. Er wird in der Regel als Filet angeboten und kann gebacken, gebraten oder gedünstet werden. In Skandinavien ist Stockfisch eine beliebte Art der Zubereitung.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
langgestreckt-spindelförmiger Körper, großer Kopf, Bartel am Unterkiefer, Bauchflossen setzen vor den Brustflossen an (kehlständig), Rücken- u. Afterflosse reichen bis zum Ansatz der Schwanzflosse, unpaare Flossen mit weißem und schwarzem Saum, Schuppen tief in die Haut eingebettet

Größe:
40-90 cm, selten bis 110 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich 

Flossenformel:
D 93-103, A 62-75 

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe 

Verwechslungsgefahr mit:
keine 

Besonderes:
wird in nordischen Ländern als Stockfisch angeboten 

Verbreitung:
Nordostatlantik von Island u. Skandinavien im Norden bis zu den Brit. Inseln u. Nordsee im Süden, westl. Nordatlantik 

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 8-10 Jahren bei 40-50 cm, Abgabe von 2 Millionen Eiern in 200-500 m Tiefe, Larven treiben pelagisch mit der Strömung 

Laichzeit:
April bis Juli 

Familie:
Gadidae, Dorsche

Lumb Übersetzung: 
lateinisch: Brosme brosme
belgisch: Lom 
dänisch: Brosme 
englisch: Torsk / Tusk 
französisch: Brosme 
niederländisch: Lom 
norwegisch: Brosme 
russisch: Menyok 
schwedisch: Lubb 
ungarisch: Lumb