Was sind Bootsruten

Bootsruten – Eigenschaften, Wurfgewichte, Zielfische

Bootsruten sind Angelruten zum Bootsangeln auf Seen, Flüssen und dem Meer. Bootsangler können entfernte Hotspots anfahren, Gewässerstrukturen mit dem Echolot sichtbar machen und Fische vertikal befischen. Welche Eigenschaften eine Rute zum Bootsangeln haben sollte, erfährst du in folgendem Beitrag. Desweiteren werden Tragkraft, Wurfgewicht und Zielfische besprochen.

Egal ob für den nächsten Angeltrip an die Ostsee, nach Norwegen oder an einen See in der Umgebung, sobald beim Angeln ein schwimmender Untersatz involviert ist, gehört eine Bootsrute fest in die Angeltasche. Das Angeln vom Boot aus steigert die Fangchancen an vielen Binnengewässern enorm und ist am Meer oftmals die einzige Möglichkeit überhaupt an Fisch zu kommen. Eine verlässliche und gute Bootsrute zu besitzen ist also immer eine gute Idee.

Eigenschaften von Bootsruten

Bootsruten haben ganz bestimmte Eigenschaften, die Dir dabei helfen effektiv vom Boot aus zu fischen. Bootsruten sind in der Regel deutlich kürzer als Ruten zum Uferangeln. Das kommt daher, dass vom Boot in der Regel weniger weit ausgeworfen werden muss. Ein weiterer Vorteil einer kurzen Rute ist das bessere Handling der Angel unter den begrenzten Platzverhältnissen auf dem schwimmenden Untersatz. Weiterhin sind Bootsruten meist deutlich robuster, da gerade beim Angeln auf dem offenen Meer die Fische über deutlich mehr Kampfkraft verfügen. Das bringt uns auch schon zu unserem ersten Kriterium, dass alle die Bootsruten kaufen wollen unbedingt beachten sollten:

Qualität: Wie bei allen Ruten gibt es auch bei Bootsruten deutliche Qualitätsunterschiede. Wer es auf die ganz großen Brocken abgesehen hat, sollte auf eine hochwertige Verarbeitung, besonders im Bereich der Ringe, achten.

Bootsruten sind meist um die zwei Meter lang, was ein gutes Handling auf begrenztem Platz erlaubt. An Bord ist kein langer Hebel für weite Würfe nötig und kurze Ruten erlauben das Angeln nahe der Bordwand. Bootsruten haben ein kräftiges Rückgrat, um kapitale Fänge auf dem engen Bootsraum sicher zu drillen. Wurfgewicht und Tragkraft der Angel werden auf das Gewicht des Köders und die Kampfkraft des Zielfisches abgestimmt. Dadurch sind Köderführung und Drillverhalten optimal. Wer beispielsweise mit einer leichten Bootsrute Dorsche jenseits der Metermarke, große Lengs oder Plattfische beangeln möchte, der riskiert nicht nur einen Bruch der Schnur, sondern auch das Kollabieren des Blanks.

Grob können zwei Haupteinsatzgebiete der Bootsrute unterschieden werden: Das Trolling oder Schleppangeln und das Pilken oder Vertikalangeln. Für beide Techniken wird eine robuste Bootsrute benötigt, die sich in ihren Eigenschaften jedoch unterscheiden sollten:

  • Eine Bootsrute zum Pilken sollte etwas filigraner sein und eine Länge zwischen 2,20 und 3,00 Meter haben.
  • Eine Trollingrute muss noch einmal deutlich stabiler sein, da bei dieser Angeltechnik größere Kräfte zum Einsatz kommen.

 

Häufig finden Angler Meeres Bootsruten mit Rollenendring oder diese Meeresruten sind völlig mit Rollenringen ausgestattet. Besonders bei der Bootsrute mit Multirolle bieten Rollenringe einige Vorteile. So kann die Schnur widerstandslos durch die Ringe gleiten und das Blank kann von unten seine gesamte Kraft in den Drill bringen.

 

Bootsruten kaufen
Bootsruten werden oft mit Hilfsmitteln wie Downrigger oder Planerboard gefischt – zumindest beim Schleppen.

Bootsruten Tragkraft und Wurfgewicht

Bootsruten werden meist vertikal gefischt oder zum Schleppen genutzt und seltener geworfen. Daher ist der Begriff “Wurfgewicht” bei schweren Bootsruten unzutreffend, da kein Angler Gewichte von 400 bis 1000 Gramm auswerfen würde. Darum sind bei Bootsruten selten Wurfgewichte angegeben, sondern Tragkräfte in Pfund (lbs). Die Tragkraft ist das Gewicht bei dem die Rute im 90 Grad Winkel abgebogen und der Federweg damit erschöpft ist. Ein lbs entspricht dabei in etwa 450 Gramm.

Bootsruten Ringe

Bootsruten tragen häufig schwere Montagen und müssen kapitale Fische drillen können. Dafür sollten vor allem folgende Merkmale von Bootsruten zutreffen – nämlich das Vorhandensein guter Schnurlaufringe, um Schnurbruch und Fischverluste zu vermeiden und die Belastungen gleichmäßig auf den Blank zu übertragen. Hardloy Ringe sind eine günstige Variante, obwohl sie schneller brechen haben sie nie scharfe Bruchkanten. Silizium Carbit Ringe, auch SIC-Ringe genannt, reduzieren den Schnurbruch durch Einlagen, die Reibung minimieren. Die Einlagen sind bei manchen Herstellern sogar mit Titanium verstärkt. Günstige SIC-Ringe können durch Schläge leicht beschädigt werden und ausfallen oder brechen. Hier lohnt es sich etwas tiefer in die Tasche zu greifen und eine Rute mit hochwertigen Fuji-SIC Ringen zu kaufen.

Inliner Ruten

Inliner Ruten sind Bootsruten ohne Beringung, bei denen die Schnur durch den Blank verläuft und an der Rutenspitze austritt. Diese Ruten eignen sich besonders für starke Fische und zum Trolling, da hier die Schnur als Ganzes am Blank anliegt und die Kraftübertragung somit gleichmäßig erfolgt. Einige optimalen Merkmale von Bootsruten sind also bei Inliner Ruten gut umgesetzt.

 


Video von Netzwerk Angeln



Bootsruten für jeden Zielfisch

Wer auf Hecht, Zander oder Waller aus ist, der kann dabei genauso auf Bootsruten zurückgreifen, wie Norwegenpilker für Leng, Kabeljau oder Heilbutt. Die hier verwendeten Bootsruten sind häufig salzwasserfeste Meeresruten mit meist hohen Tragkräften für große Räuber. Die Wahl der richtigen Boots- oder Meeresrute hängt dabei stets von der Angeltechnik, dem Gewässer und der Kampfkraft der zu erwartenden Fische ab.

Die passende Bootsrute für die Ostsee

Die Ostsee gehört nach wie vor zu den beliebtesten Zielen für Angelurlaube in Deutschland. Auch wenn sie verglichen mit anderen Meeren weniger mit gigantischen Fängen lockt, braucht es zum Bootsangeln an der Ostsee doch eine eigene Rute.

Zur Hauptbeute von Anglern gehören hier vor allem Meerforelle oder Lachs und natürlich der beliebteste aller Ostseefische: der Dorsch. Grundsätzlich ist es an der Küste zwar immer möglich eine Ausrüstung zu leihen, doch verständlicherweise vertrauen viele Angler ihrer eigenen Ausrüstung einfach mehr. Also muss eine eigene Bootsrute für die Ostsee her, aber welche?

Eine Bootsrute für die Ostsee ist leichter als für Norwegen. Zunächst ist die Ostsee mit einer Maximaltiefe von 460 Metern und Angeltiefen bis 50 Meter vergleichsweise flach. Darüber hinaus fallen die Gezeiten und die Strömung hier schwächer aus, so dass insgesamt kleinere Gewichte nötig sind. Zusätzlich liegen die Dorsche mit bis zu 90 Zentimetern deutlich unterhalb der Meter Marke. Zu den stärksten Räubern gehört allenfalls der Lachs, der meist beim Schleppfischen gefangen wird. Deshalb ist beim Bootsangeln in der Ostsee eine leichte Ausrüstung empfehlenswert, um eine gute Köderführung und Bisserkennung zu gewährleisten.

Die passende Bootsrute für die Ostsee ist mit 10 bis 80 Gramm Wurfgewicht vollkommen ausreichend, um Jigs von 10 bis 50 Gramm sicher dirigieren zu können. In der Ostsee können sich Fische zumeist nicht in Unterständen verkeilen und müssen somit auch nicht von diesen ferngehalten werden. Hier bietet sich leichteres Material mit einer guten Bremse an, um die Räuber zu ermüden.

Für die Ostsee reicht also Norwegen light. In der Ostsee sind die Fische kleiner und weniger kampfstark. Eine Ausnahme ist wie bereits erwähnt der Lachs, zu dessen Fang es aber Trollingruten und keine einfache Bootsrute für die Ostsee braucht. Das gleiche gilt für kapitale Dorsche, die eher mit der Pilkrute ins Boot geholt werden. Die Bootsrute kommt also hauptsächlich zum Jiggen abseits großer Tiefen und Fische zum Einsatz und kann deswegen deutlich leichter ausfallen als ihre Vettern Pilk- und Trollingrute.

 

Bootsrute Ostsee
An der Ostsee kann die Bootsrute deutlich leichter ausfallen als bspw. in Norwegen.

Fazit: Stabile Bootsruten für stabile Fänge

Bootsruten sind spezielle Ruten zum Angeln vom Boot. Sie sind bestens geeignet, um auf engem Raum gut hantieren zu können und besonders kräftig, damit auch kapitale Flossenträger ohne Probleme an Bord gedrillt werden können. Wenn Du öfter vom Boot angelst, lohnt sich die Anschaffung einer geeigneten Bootsrute allemal. Dabei solltest Du vor allem deinen Zielfisch, die Ködergewichte und das Gewässer bei der Wahl der Bootsrute berücksichtigen. Zum Hecht und Zanderangeln werden leichtere Bootsruten empfohlen als zum Wallerangeln. Wer außerdem die Meere befischen möchte, sollte auf eine salzwasserfeste  und besonders stabile Bootsrute achten.

Die Wahl einer guten Bootsrute für Norwegen und Co. hängt also vor allem von zwei Faktoren ab: Der zu erwartenden Größe der Fische und die Technik mit der ihnen nachgestellt werden soll. Beim Bootsruten kaufen sollte man darauf achten, die Stärke immer ein wenig robuster zu wählen als vergleichbare Ruten für das Uferangeln. Das gilt besonders für den Einsatz beim Trolling oder Schleppangeln.

 

Bootsrute

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe