Steinbutt - Fänger: Frank Pausch

Steinbutt - Fänger: Frank Pausch

Steinbutt

Der Steinbutt (Scophthalmus maximus) ist ein besonderer Plattfisch. Seine Augen befinden sich auf der linken Körperflanke. Der Steinbutt gehört zu den am Grund lebenden Fischarten. Er ist eine Delikatesse unter den Meeresfischen.

Aussehen

Die Unterseite des Steinbutts ist weiß. Seine Oberseite hingegen passt sich der Umgebung an. Die Oberseite hat keine Schuppen, aber mit markanten Knochenhöckern, die kleinen Steinen ähneln und ihm seinen Namen verleihen. Das Maul ist sehr groß und mit scharfen Zähnen versehen.

Vorkommen und Lebensraum

Der Steinbutt lebt entlang der Küstengebiete des Atlantischen Ozeans von Portugal bis Norwegen, außerdem im Mittelmeer, und in der Ost- und Nordsee in Gewässertiefen von 20 bis 70 Metern. Er bevorzugt sandige, steinige oder gemischte Untergründe. Ein naher Verwandter des Steinbutts ist der Glattbutt, der ebenfalls entlang europäischer Küsten beheimatet ist.

Größe

Mit einer durchschnittlichen Länge von um die 60 Zentimetern ist er ein begehrter Speisefisch. Seltener erreicht der Steinbutt Längen von bis zu einem Meter und kann dann um die zwölf Kilo wiegen. Die Lebenserwartung des Steinbutts beträgt bis zu 22 Jahre. Der aus der Ostsee stammende Steinbutt ist generell kleiner und leichter als in anderen Gebieten.

Ernährung

Der Steinbutt ernährt sich hauptsächlich von am Boden lebenden Fischen, Krebsen und Weichtieren.

Vermehrung

Das Fortpflanzungsverhalten des Steinbutts findet zwischen April und August im Nordseegebiet statt. Die Weibchen geben je nach Größe bis zu 15 Millionen Eier in Tiefen von zehn bis 40 Metern ab. Nach der Befruchtung durch das Männchen schlüpfen aus den Eiern sieben bis neun Tage später symmetrische Larven, die sich von Plankton in flachen Küstenbereichen ernähren. Sobald die Jungfische circa zehn Zentimeter lang sind, verändern sie sich zum Plattfisch und das Auge wandert. Damit ziehen sie sich in tiefere Gewässer zurück und werden fünf Jahre später fortpflanzungsfähig.

Steinbutt angeln

Für viele deutsche Angler ist der Steinbutt ein geheimnisvoller Fisch. Doch es ist gar nicht so schwer, gezielt auf Steinbutt in der Nordsee, wie in Dänemark, zu angeln. An der Ostsee sind Steinbutt-Fänge eher selten und meist nur als Beifang beim Meerforellen angeln bekannt. Doch an der dänischen Nordseeküste ist erfolgreiches Steinbuttangeln möglich.

Gerät und Montage

Zum Steinbuttangeln eignet sich eine eine robuste Spinnrute von 2,7 bis 3 Meter mit einem Wurfgewicht von 60 bis 80 Gramm. Damit können auch größere Fische erbeutet und sicher gelandet werden. Eine Stationärrolle in der Größe 3000 ist ausreichend. Die Schnur sollte salzwasserbeständig und wenig windanfällig sein. Bei der Montage, dem Köder und dem Vorfach gibt es viele Möglichkeiten zum experimentieren. Eine klassische Methode ist die Nachläufer-Montage mit einem kleinen Pilker oder Blinker, gefolgt von einem 0,40 mm Fluorocarbon mit einem oder zwei Einzelhaken. Als Köder dienen echte Fische, Heringsfetzen, Tintenfisch oder frischer Sandaal aber auch weiche Gummiköder mit Jighaken oder Finesse Montagen. Optisch kann man das Vorfach mit optischen Reizen wie bunten Perlen und Propellern aufpeppen.

Revier und Spots

Die Nordseeküste ist ein passables Revier zum Angeln auf Steinbutt. Parallel zum Strand gibt es oft eine tiefe Rinne, gefolgt von einer Sandbank, bevor das tiefe Wasser kommt. Bei Flut ist zu erkennen, wie das durch Priele zurückfließende Wasser eine Schneise in der Brandung schafft. An diesen erstaunlichen Strukturen sollte der Köder platziert werden. In etwa zwei Stunden vor Hochwasser gilt als beste Zeit zum Steinbuttangeln.

Angelmethode

Zu Beginn bei Hochwasser sollte man sich auf die erste Rinne konzentrieren und dann systematisch weiterarbeiten. Die langsam trockenfallende Sandbank darf natürlich nicht vergessen werden, und besonders die Rinnen mit ablaufendem Wasser sollten intensiv beangelt werden. Die Fische können überall sein, deshalb ist Vorsicht geboten beim Waten und man sollte die Sandbank gründlich abfischen. Anschließend kann man auch das tiefe Wasser beangeln, aber die Sandbank darf nicht vergessen werden, auch wenn es dort kaum mehr Wasser hat. Dort, wo sich die Wellen brechen, ist immer ein Steinbutt möglich. Man sollte sich die Strukturen genau einprägen und mit Landmarken verbinden, um später erneut erfolgreich auf Steinbutt angeln zu können.

Steinbutt in der Küche

Der Steinbutt, ob aus Wildfang oder Zucht, überzeugt mit seinem unvergleichlichen Geschmack. Mit seinem würzigen, leicht nussigen Aroma benötigt er nur selten zusätzliche Gewürze. Das Fleisch ist mager, fest und sehr zart. Besonders gut schmeckt es, wenn es einfach und natürlich zubereitet wird, zum Beispiel gebraten, gegrillt oder gedämpft. Wer es gerne kross mag, kann zu Panaden greifen, aber dabei geht der ursprünglich feine Geschmack verloren. Das Fleisch des Steinbutts ist reich an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen. Filets bieten eine anständige Portion Fischfleisch und sind gut zu verarbeiten. Wertvolle Fettsäuren, Protein und Nährstoffe machen den Steinbutt zu einer gesunden Wahl. Der Fisch hat wenig Kalorien, enthält kaum und gut sichtbare Gräten und hat kaum Schuppen. Die Haut sollte jedoch entfernt werden.

Wirtschaftliche Bedeutung

Steinbutts werden mit speziellen Buttnetzen gefangen kommen aber auch als Beifang bei anderen Fangmethoden vor. Üblicherweise werden Größen zwischen 45 bis 50 Zentimeter für den Handel bevorzugt. Er hat einen hohen Marktwert. Neben der Seezunge ist er ein begehrter Plattfisch. Seine wirtschaftliche Bedeutung ist beträchtlich. Die jährliche Fangmenge in Europa schwankt um die 10.000 Tonnen.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
asymmetrisch seitlich abgeflachter Körper, Augen auf der linken Körperseite, Körper fast kreisrund, Schnauze spitz, unregelmäßig verteilte Knochenhöcker auf der Augenseite, Rückenflosse beginnt vor dem vorderen Auge, variable Färbung (meist grau bis braun mit weißen und schwarzen Punkten (gesprenkelt), Blindseite weiß bis hellgrau

Größe:
30-70 cm, selten bis 100 cm

Geschlechterunterscheidung:
äußerlich nicht möglich 

Flossenformel:
D 57-80, A 42-58, P 11-12 

Schuppenzahl Seitenlinie:
keine Angabe 

Verwechslungsgefahr mit:
keine 

Besonderes:
Alter bis zu 15 Jahre, Unterart P. m. maeotica im Schwarzen Meer 

Verbreitung:
Nordostatlantik von Norwegen bis Marokko, Nord- u. Ostsee 

Fortpflanzungsbiologie:
Geschlechtsreife nach 5 Jahren, 10 bis 15 Millionen Eier, Larvenschlupf nach 7-9 Tagen, Umwandlung in Plattfische nach 4-6 Monaten bei einer Länge von 1,5-2,5 cm 

Laichzeit:
Frühjahr bis Sommer 

Familie:
Scophthalmidae, Butte

Steinbutt Übersetzung: 
lateinisch: Psetta maxima
dänisch: Pighvarre 
englisch: Turbot 
finnisch: Piiki Kampela 
französisch: Turbot 
italienisch: Rombo chiodat 
niederländisch: Tarbot 
norwegisch: Piggvar / Steinbit 
polnisch: Skarp Czarnomorski 
schwedisch: Piggvar 
spanisch: Rodaballo 
ungarisch: Nagy rombuszhal