Seerüssling - Fänger: Adolf Grill

Seerüssling - Fänger: Adolf Grill

Seerüssling

Der Seerüßling (Vimba elongata), auch bekannt als Steinrüßling, kommt nur in oberösterreichischen und südbayerischen Gewässern vor. Mit einer Länge von maximal 30 Zentimeter ist er schlanker und kleiner als sein Verwandter, die Zährte. Seine Schnauze ist dabei kürzer und seine Augen etwas größer. Im Gegensatz zur Zährte ändert der Seerüßling während der Laichzeit nicht seine Färbung.

Aussehen

Der Seerüßling hat einen langgestreckten, schlanken, seitlich mäßig abgeflachten Körper. Sein Rücken ist dunkelgrau bis blaugrau einschließlich Stirn und Schnauze. Die Flanken glänzen silbrig. Sie sind bedeckt von mittelgroßen Schuppen. Es findet sich eine Reihe leicht gekielter Schuppen zwischen Schwanz- und Rückenflosse. Die Brust-, Bauch- und Afterflossen sind hellgrau bis gelblich und haben eine orangefarbene Flossenbasis. Das Maul ist relativ lang, kegelförmig, fleischig, dunkel gefärbt und unterständig. Er hat keine verhornte Unterlippe.

Vorkommen und Lebensweise

Die Heimat des Seerüßlings sind Fließgewässer mit sandigen oder kiesigen Böden, auf denen er seine Nahrung sucht. Er kommt ausschließlich in Gewässern in Südbayern und Oberösterreich vor.

Größe

Mit einer Länge von bis zu 30 Zentimetern ist der Seerüßling kein besonders großer Fisch und kleiner als seine nahen Verwandten.

Ernährung

Der Seerüßling ernährt sich hauptsächlich von kleinen Bodentieren wie Krebsen, Würmern, Insekten, Schnecken und Muscheln, aber gelegentlich auch von pflanzlicher Kost.

Vermehrung

Die Laichzeit des Seerüßlings ist ähnlich wie bei der Zährte im Sommer von Mai bis Juli. Gelaicht wird stromaufwärts in kiesigen Flachwasserbereichen.

Angeln auf Seerüßling

Seerüßlinge wie auch Zährten fängt man bevorzugt in der Strömung. Ein effektives Lockfutter muss also genug schwere Partikel aufweisen, die am Grund liegen bleiben und nicht mit der Strömung davontreiben. Zum Angeln eignet sich eine Feederrute mit einer feinen Spitze zur Bissanzeige. Für größere Flüsse empfiehlt es sich, eine längere Rute zu wählen, um möglichst viel Schnur aus dem Wasser zu bekommen. Am besten eignet sich eine klassische Durchlaufmontage mit Futterkorb zum Grundangeln. Als Köder dienen Maden, Würmer, Mais oder verschiedene Teige.

Verwechslungsgefahr

Verwechslungsgefahr besteht mit der Zährte oder Rußnase (Vimba vimba). Dies hat eine größere und längere Schnauze, kleinere Augen und keinen bläulicher Augenrand. Weitere verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit der Nase (Chondrostoma nasus), welche allerdings eine verhornte Unterlippe hat.

Infos kurz und knapp

Merkmale:
Schnauze nasenartig hervorragend, Maul unterständig u. hufeisenförmig gebogen, Unterlippe ohne hornigen Überzug

Größe:
selten bis 50 cm

Geschlechterunterscheidung:
M zur Laichzeit mit feinem Laichausschlag

Flossenformel:
D III/8, A III/17-20, P I/15, V II/9-10

Schuppenzahl Seitenlinie:
55-60

Schlundzahnformel:
einreihig 5-5

Verwechslungsgefahr mit:
keine

Besonderes:
stationäre u. laichwandernde Populationen (diadrome Wanderung); die Rußnase, vorkommend in der oberen Donau, versch. südbayerischen u. oberösterreichischen Seen, ist wahrscheinlich eine eigene Art (Vimba elongata)

Verbreitung:
geographische Rassen; V.v. vimba im Einzugsgebiet v. Elbe, Ems, Weser u. Zuflüssen der Ostsee; V.v. carinata in Donau u. nördlichem Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres

Fortpflanzungsbiologie:
‚Hochzeitskleid‘ beider Geschlechter: Rücken u. Flanken schwarz, Bauch lebhaft orangefarben gefärbt; Ablage v. 25.000-300.000 (rassenabhängig) klebrigen Eiern an Steinen oder Pflanzen, Larvenschlupf nach 3-10 Tagen

Laichzeit:
Mai-Juli

Familie:
Cyprinidae, Karpfenfische

Seerüssling Übersetzung: 
lateinisch: Abramis vimba melanops